Neun Tabus, über die sich keiner zu reden traut
Jörg, Wednesday, 06.03.2002, 19:31 (vor 8301 Tagen)
Hallo,
soeben bin ich auf einen interessanten und streckenweise mutigen Artikel in
der Märkischen Allgemeinen gestoßen, der einige Dinge sehr gut auf den Punkt
bringt.
So wird schonungslos aufgeräumt mit dem Klischee von der Begehrtheit des
"neuen Mannes" sowie mit der eingefahrenen Vorstellung von den 100.000
Jahren Männerherrschaft und die feministische Linguistik wird als das
entlarvt, was sie ist - nichts weiter als ein schnödes Hobby.
Gruß, Jörg
Wohl eher 7 Irrtümer und 2 bittere Wahrheiten
Beatrix, Thursday, 07.03.2002, 03:14 (vor 8300 Tagen) @ Jörg
Als Antwort auf: Neun Tabus, über die sich keiner zu reden traut von Jörg am 06. März 2002 17:31:25:
Hallo Jörg!
Deine Begeisterung kann ich leider nicht teilen.
Ich hab selten einen so grottenschlechten Artikel gelesen, der
bestimmt nicht nur meinen Adrenalinspiegel in die Höhe schnellen läßt.
Ich hab mich richtig geärgert.
Im Detail:
Tabu 1: die Gleichverteilung
51 Prozent Frauen und 49 Prozent Männer leben in Deutschland. Ist es also
ein Naturgesetz, dass dieses Verhältnis in allen Lebensbereichen
erreicht sein muss?
Natürlich nicht in allen Lebensbereichen!
Welch ein Schwachsinn!
Wenn eine Firma 78% männliche Beschäftigte hat, dann sollten auch
annnähernd so viele Männern im Betriebsrat und in der Führungsetage
sitzen. Hat ein Betrieb aber eine weibliche Mehrheit, sollte sich diese
Zahl auch in der Führungszusammensetzung widerspiegeln.
Der einzige Bereich, wo Geschlechterparität Sinn macht, ist in der Politik.
Dann da geht es um Grundsätzliches. Da werden alle Lebensbereiche der
Menschen von Gesetzesänderungen betroffen. Also sollte auch alle Menschen
bei der Gestaltung mitreden.
2. Die Netzwerk-Theorie
Wenn Männer sich wirklich so verhielten, wären sie - was allerdings
nicht ausgeschlossen ist - ziemlich bescheuert.
Eben. Es ist nicht ausgeschlossen! Wie reizend, daß diese Möglichkeit
vom Autor sicherheitshalber mal mit eingeräumt wird. Daß dem tatsächlich
oft so ist, wird von Frauen immer wieder resigniert berichtet.
Die kommen nämlich oft über eine gewisse Karrierestufe nicht hinaus.
Viele wichtige Entscheidungen werden nämlich keineswegs in den offiziellen
Konferenzen, sondern ganz woanders getroffen....
3. Frauen werden auf zahm vorgeprägt
Abgesehen davon, dass heute kein Mensch mehr der Tochter
das Spielzeugauto vorenthält und dem Sohn die Puller-Puppe, - dieser
Ansatz stellt Frauen auch als völlig fremdbestimmte Wesen dar.
Genauso fremdbestimmt wie die männlichen Kinder auch.
Hier wird der negativ prägende Einfluß der Spielzeugindustrie völlig verkannt.
Man braucht nur mal ein wenig in den Spielzeugkatalogen blättern oder einen
entsprechenden Fachladen durchstöbern, dann wird ganz deutlich, welche Spielsachen für Jungen gedacht sind und welche für Mädchen.
Guckt sie Euch mal an, die Barbiewelt. Rosarot, mit Rüschen und Sternchen,
kämmbaren Haaren und Schminkutensilien.
In der Jungenabteilung dagegen strotzt es vor furchterregenden Monstern,
gefährlichen Kriegern und Ballerspielen.
Die Abteilung für wirklich geschlechtsneutrales, pädagogisch wertvolles Spielzeug ist vergleichsweise klein.
4. Frauen verdienen weniger als Männer
Tatsache hingegen ist, dass Männer im Vergleich zu Frauen häufiger die besser bezahlten Jobs besetzen
Und Tatsache ist, daß daran weitgehend die alten Rollenbilder schuld sind.
Männer denken: Ich muß möglichst viel Geld verdienen, weil ich dann bessere
Chancen bei den Frauen habe. Und falls ich mal eine Familie gründe, muß ich
in der Lage sein, zumindest vorübergehend uns alle 3 oder 4 zu ernähren.
Denn mit dem Erziehungsgeld kommen wir nicht weit und wer weiß, ob meine
Zukünftige bereit ist, weiterzuarbeiten.
Frauen denken: Wahrscheinlich lohnt es nicht, sich auf die gut bezahlte Stelle zu bewerben. Denn da wird 150%iger Einsatz gefordert. Aber wenn ich erst mal Kinder habe, muß ich sowieso die Prioritäten anders setzen. Wer soll sich sosnt um die Kinder kümmern? Daß sich mein Zukünftiger diese Aufgabe mit mir teilt, ist fraglich.
Wahrscheinlich bleibt die Verantwortung für die Kinder und vielleicht auch für den Haushalt sowieso an mir hängen. Also suche ich mir besser von Anfang an einen Job, bei dem ich die Stundenzahl leichter reduzieren kann.
5. Frauen und Haushalt
"Ihr wisst ja gar nicht, was wir leisten", heißt es stereotyp.
Wissen auch nur die Männer, die wirklich mal Hausmann mit Kindern waren.
Außerdem haben Männer einfach andere Standards. Da wird lieber jeder Handgriff durchrationalisiert, da wird der Haushalt lieber wie ein BWL-Beruf angegangen.
Da spür ich wenig von der Liebe zum Detail, bei der Inneneinrichtung,
der Dekoration, beim Kochen, da spür ich wenig Atmosphäre, aber viel
mehr Nüchternheit.
6. Der neue Mann
Geschlechterforscher haben längst nachgewiesen, dass es diesen soften Typen
bis heute nicht gibt.
Vollkommen falsch! Gott sei Dank!
Nicht nur die Studie von Zurlehner/Volz von 1999 (2000?) spricht von einem
Fünftel Männern, die bereit sind, sich auf neue Rollenmodelle einzulassen.
Man kann es auch überall selber beobachten. Man braucht nur mal auf einen
Spielplatz zu gehen oder in eine Fußgängerzone und beobachten, wie dort
die Männer mit ihren Kindern umgehen, wie sie den Einkauf erledigen etc.
Oder lest mal die Angebote im Bereich Freizeit- und Erlebnispädagogik.
Väter-Kinder-Seminare sind derzeit hoch im Kurs. Väterfrühstücke sind auch
seit Jahren fester Bestandteil in Kindergärten und immer mehr Väter holen
auch die Kids schon täglich vom KiGa ab.
Schaut mal ins Telefonbuch, bei wieviel Paaren inzwischen beide Vornamen
und nicht nur der des Mannes steht. Partnerschaft ist angesagt! Das haben
die meisten Männer, zumindest die jüngeren, längst begriffen.
Die Zahl der allein erziehenden Väter ist auch stetig gestiegen.
7. Einklang von Familie und Beruf
Familie und Beruf sind Gegensätze, die nicht in Einklang zu bringen sind.
Auch nicht durch Ganztagsschulen.
Familie bedeutet Zeit haben, Beruf heißt, keine Zeit haben. Und das gilt
für Frauen und Männer gleichermaßen.
Ausnahmsweise mal ein Punkt, den ich leider, leider für zutreffend halte.
Das ist eine bitter Wahrheit.
Nachdem wir jahrelang wegen der unmenschlichen Bedingungen des Arbeitsmarktes die Familien zerstört haben, müßte inzwischen dem Dümmmsten klar sein, daß wir damit die Situation nur verschlimmert haben. Denn wir haben unsere eigenen Wurzeln gekappt und uns ins Leere katapultiert. Wenn wir uns wieder erden wollen, müssen wir den Stellenwert der Familie wieder radikal verändern.
Und wer familienfreundlich sein will, "muß in der Arbeitswelt ansetzen" .
(um mal Min. Bergmann in ihrer gestrigen Erklärung zu zitieren.)
Von daher würde ich den obigen Satz leicht modifizieren:
Familie und Beruf sind Gegensätze, die NOCH nicht in Einklang zu bringen sind. Jedenfalls nicht gut und nur unter großen Mühen.
8. 100000 Jahre Männerherrschaft
Die Natur hat in den Jahrhunderten bisher gnadenlos jenen Lebensformen den
Vorrang einräumt, die durch bestmögliche Anpassung an die Umwelt, etwa durch Arbeitsteilung, ihre Leistungskraft bewiesen haben.
Das ist Darwinismus pur! Und ist in dieser Form nicht mehr zu halten.
Außerdem ist Anpassung hier mit Dominanz verwechselt worden.
Das Lebewesen, das mittlerweile am schlechtesten an die Natur angepaßt ist, und das seinen Bezug zur übrigen Natur immer mehr verliert, das ist leider der Mensch.
Wir passen uns nicht mehr an, wir machen lieber kaputt.
Aber unserem anthropozentrischen Weltbild droht der Zusammenbruch. Und gerade diejenigen (männertypischen) Eigenschaften, die uns diese Misere eingebrockt haben,
Dominanz, Aggression, Skrupellosigkeit, Konkurrenzverhalten,
sollten wir als erstes über Bord werfen, wenn wir nicht alle sinken
und elendiglich ersaufen wollen.
9. Feministische Linguistik
Zwar denkt kein Mensch bei "Deutschlands Lehrern" nur an Männer, aber sei's drum.
Bei solchen frauenverachtenden, absolut unsensiblen Sätzen packt mich echt die Wut!
gggrrrrr!
Ich bin also "kein Mensch"? Na besten Dank! (
Wie, bitte, will denn ein Mann beurteilen, was ein Frau bei bestimmten Wörtern hört und was sie nicht hört, was sich eine Frau vorstellt und was nicht?
Was die Frauen selber zu dem Thema verbale Diskriminierung sagen, das wird ja geflissentlich überhört, das wird ja lieber lächerlich gemacht!
Wenn ich lese oder höre "die Bürger Dänemarks" oder die "Arbeiter in der XY-Industrie" oder "die Lehrer an unseren Schulen", dann komm ich nur durch einen zusätzlichen gedanklichen Kraftakt darauf, mir darunter AUCH Frauen vorzustellen. Meine erste Vorstellung bei solchen Wörtern ist immer erst die von Männern. Daß Frauen hierbei mitgemeint sind, daran muß ich mich erst mal erinnern. Ich sehe sie nämlich NICHT automatisch
vor mir, wenn ich diese Wörter auf -er lese.
Und so geht es täglich, bei ganz, ganz vielen Bereichen.
Frauen kommen eben nicht vor.
Wir sollen uns ganz einfach mitangesprochen fühlen.
Aber so einfach ist das nicht.
Arne Hoffmann hat seinen Newsletter "invisible men" genannt.
Schade, daß ich so wenig Zeit habe und keine Autorin bin.
Ich könnte sonst mit einem Newsletter über "invisible women" täglich viele
DIN A4-Seiten füllen!.-((
Es ist so herabsetzend, so demütigend, dauernd ignoriert zu werden. Davon kann sich ein Mann wohl keine Vorstellung machen. Und sowas kratzt am Selbstwertgefühl. Und wie!
Fazit: Wenn das im Artikel Gesagte je zur allgemeinen Lehrmeinung deutscher Männer wird,
bleiben wir von einer konstruktiven Geschlechterdebatte meilenweit entfernt. (((
ciao
Beatrix
Re: Wohl eher 7 Irrtümer und 2 bittere Wahrheiten
elwu, Thursday, 07.03.2002, 15:40 (vor 8300 Tagen) @ Beatrix
Als Antwort auf: Wohl eher 7 Irrtümer und 2 bittere Wahrheiten von Beatrix am 07. März 2002 01:14:54:
Daß Frauen hierbei mitgemeint sind, daran muß ich mich erst mal erinnern. Ich sehe sie nämlich NICHT automatisch vor mir, wenn ich diese Wörter auf -er lese.
Ich schon. Wie auch immer, mach halt einen Vorschlag? Aber bitte einen, der nicht vor lauter Expliziterwähnungen beider Geschlechter eine Inflation an Wörtern bringt, sprich, die Sätze ewig verlängert. Beispiel:
<font color=blue>Die Schüler wurden von den Lehrern gelobt.</font>
Ist nicht politisch korrekt, denn manche Frau denkt dabei nur an männliche Involvierte. Es müsste daher heissen:
<font color=blue>Die Schülerinnen und Schüler wurden von den Lehrerinnen und Lehrern gelobt</font>
Brrrrrrrr
(Ironie on)
Eher so: alle auf -er endenden Bezeichnungen ersetzen durch neue Wortkreationen. Dann wird aus 'Schüler' zum Beispiel 'Hurx', 'Lehrer' durch 'Schrpt' ersetzt. Enden nicht auf -er. Nun der Beispielsatz von oben in Neusprech:
<font color=blue>Die Hurx wurden von den Schrpt gelobt.</font>
Goil, was? Klingt zwar genauso bescheuert wie die politisch korrekte Langversion nach heutiger Sprache, aber immerhin ist mit diesem Ansatz eines der derzeit offensichtlich dringlichsten Probleme der Menschheit gelöst, nämlich die Lingiustikdiskriminierung (einiger) Frauen.
(Ironie off)
Wer keine Probleme hat, schafft sich halt welche.
Re: Wohl eher 7 Irrtümer und 2 bittere Wahrheiten
zahlvater, Saturday, 09.03.2002, 22:50 (vor 8297 Tagen) @ elwu
Als Antwort auf: Re: Wohl eher 7 Irrtümer und 2 bittere Wahrheiten von elwu am 07. März 2002 13:40:13:
Hier bist du wohl leider nicht mehr auf dem neuesten Stand.
Meine Schwester ist Grundschullehrerin, mein Schwager lehrt in
der Oberstufe. Beide sprechen nur noch von
Schülerinnen.
Z.B. erzählte mir mein Schwager vor kurzem von einem Ausflug
mit seinen Schülerinnen. Auf mein Nachfragen erklärte er mir,
die Jungs seien sehr wohl auch mit gewesen, aber man sagt das
halt jetzt so.
Meine Schwester fragte von kurzem meinen Sohn (12 J.), ob er
an seinem neuen Wohnort denn schon viele neue Freundinnen
gefunden hätte. Als er etwas verwundert nachfragte, bekam er eine
ähnliche Erklärung. Man sagt es eben jetzt nur noch so.
Gruß
Thomas
Re: eher bittere Wahrheiten
Norbert, Thursday, 07.03.2002, 18:38 (vor 8300 Tagen) @ Beatrix
Als Antwort auf: Wohl eher 7 Irrtümer und 2 bittere Wahrheiten von Beatrix am 07. März 2002 01:14:54:
Hi Beatrix
Hallo Jörg!
Deine Begeisterung kann ich leider nicht teilen.
Ich hab selten einen so grottenschlechten Artikel gelesen, der
bestimmt nicht nur meinen Adrenalinspiegel in die Höhe schnellen läßt.
Ich hab mich richtig geärgert.
Ja?
Gefallen dir einige Wahrheiten nicht?
Ich muß mir auch laufend anhören, daß ich als Mann gewalttätig bin usw..
Wenn du dir jeden dieser Schuhe selbst anziehst, ...
Im Detail:
Tabu 1: die Gleichverteilung
51 Prozent Frauen und 49 Prozent Männer leben in Deutschland. Ist es also
ein Naturgesetz, dass dieses Verhältnis in allen Lebensbereichen
erreicht sein muss?
Natürlich nicht in allen Lebensbereichen!
Welch ein Schwachsinn!
Wird nicht genau dieser Schwachsinn von einigen Frauen vehement eingefordert?
Der einzige Bereich, wo Geschlechterparität Sinn macht, ist in der Politik.
Dann da geht es um Grundsätzliches. Da werden alle Lebensbereiche der
Menschen von Gesetzesänderungen betroffen. Also sollte auch alle Menschen
bei der Gestaltung mitreden.
Dann müßten sich auch entsprechend viele Frauen in den Parteien engagieren.
Geht es an, daß z.B. bei den Grünen zwar weniger als 40% der Parteimitglieder weiblich sind, aber weit über 50% der Funktionsstellen inne haben?
Also hat ein Mann nur 4/6 der Chancen, wie eine Frau auf eine solche Stelle!
2. Die Netzwerk-Theorie
Wenn Männer sich wirklich so verhielten, wären sie - was allerdings
nicht ausgeschlossen ist - ziemlich bescheuert.
Eben. Es ist nicht ausgeschlossen! Wie reizend, daß diese Möglichkeit
vom Autor sicherheitshalber mal mit eingeräumt wird. Daß dem tatsächlich
oft so ist, wird von Frauen immer wieder resigniert berichtet.
Die kommen nämlich oft über eine gewisse Karrierestufe nicht hinaus.
Viele wichtige Entscheidungen werden nämlich keineswegs in den offiziellen
Konferenzen, sondern ganz woanders getroffen....
Ach ja?
Ich erinnere mich immer an die Vorwürfe, daß Männer sich untereinander unsoldarisch verhalten. Paßt nicht ganz zusammen!
Und die Mehrheit aller Männer haben ihre gläserne Decke auch sehr früh erreicht.
Vielleicht sind manche Frauen auch nur von den Anforderungen abgestoßen?
Sie sind doch, selbst nach deiner Ansicht, solche Sensibelchen?
Und wenn der Autor diese Netzwerke nicht ausschließt, so ist es damit nicht bewiesen. Diese Beweise fehlen immer!
Wo sind die fähigen Feministinnen, die immer auf der Suche nach Ungerechtigkeiten gegen Frauen sind? Warum haben sie diese Beweise nie gefunden, und vorgelegt?
3. Frauen werden auf zahm vorgeprägt
Abgesehen davon, dass heute kein Mensch mehr der Tochter
das Spielzeugauto vorenthält und dem Sohn die Puller-Puppe, - dieser
Ansatz stellt Frauen auch als völlig fremdbestimmte Wesen dar.
Genauso fremdbestimmt wie die männlichen Kinder auch.
Hier wird der negativ prägende Einfluß der Spielzeugindustrie völlig verkannt.
Man braucht nur mal ein wenig in den Spielzeugkatalogen blättern oder einen
entsprechenden Fachladen durchstöbern, dann wird ganz deutlich, welche Spielsachen für Jungen gedacht sind und welche für Mädchen.
Guckt sie Euch mal an, die Barbiewelt. Rosarot, mit Rüschen und Sternchen,
kämmbaren Haaren und Schminkutensilien.
In der Jungenabteilung dagegen strotzt es vor furchterregenden Monstern,
gefährlichen Kriegern und Ballerspielen.
Die Abteilung für wirklich geschlechtsneutrales, pädagogisch wertvolles Spielzeug ist vergleichsweise klein.
Ich kenne bei uns keine Jungen- und Mädchenabteilungen in den Spielwarenläden! Trifft auch auf Kataloge zu!
Du hast nur deine eigene Zuordnung auf diese Dinge genannt, nicht die der Kinder!
Ich mache bei meinen beiden Kindern keinen Unterschied!
Meine kleine Tochter hat z.B. ein Motorboot zu spielen bekommen.
Mein Sohn ein Wikingerboot mit Rudern.
Als er kleiner war hat er von mir ein Puppe geschenkt bekommen.
Mit der seine Schwester nun auch gern spielt.
Hier sind die Eltern gefragt.
Die Spielwarenindustrie macht nur Angebote, schreibt nicht vor, wie man sie nutzt!
4. Frauen verdienen weniger als Männer
Tatsache hingegen ist, dass Männer im Vergleich zu Frauen häufiger die besser bezahlten Jobs besetzen
Und Tatsache ist, daß daran weitgehend die alten Rollenbilder schuld sind.
Männer denken: Ich muß möglichst viel Geld verdienen, weil ich dann bessere
Chancen bei den Frauen habe. Und falls ich mal eine Familie gründe, muß ich
in der Lage sein, zumindest vorübergehend uns alle 3 oder 4 zu ernähren.
Denn mit dem Erziehungsgeld kommen wir nicht weit und wer weiß, ob meine
Zukünftige bereit ist, weiterzuarbeiten.
Frauen denken: Wahrscheinlich lohnt es nicht, sich auf die gut bezahlte Stelle zu bewerben. Denn da wird 150%iger Einsatz gefordert. Aber wenn ich erst mal Kinder habe, muß ich sowieso die Prioritäten anders setzen. Wer soll sich sosnt um die Kinder kümmern? Daß sich mein Zukünftiger diese Aufgabe mit mir teilt, ist fraglich.
Wahrscheinlich bleibt die Verantwortung für die Kinder und vielleicht auch für den Haushalt sowieso an mir hängen. Also suche ich mir besser von Anfang an einen Job, bei dem ich die Stundenzahl leichter reduzieren kann.
Gähn.
Die alte Leier?
Ich bin wirklich bessere Argumentationen von dir gewohnt.
Zu dem Thema gibt es schon länger gute Analysen.
Die andere Ursachen benennen.
5. Frauen und Haushalt
"Ihr wisst ja gar nicht, was wir leisten", heißt es stereotyp.
Wissen auch nur die Männer, die wirklich mal Hausmann mit Kindern waren.
Außerdem haben Männer einfach andere Standards. Da wird lieber jeder Handgriff durchrationalisiert, da wird der Haushalt lieber wie ein BWL-Beruf angegangen.
Da spür ich wenig von der Liebe zum Detail, bei der Inneneinrichtung,
der Dekoration, beim Kochen, da spür ich wenig Atmosphäre, aber viel
mehr Nüchternheit.
Hier widerspreche ich dir mal ganz massiv.
Nicht jedes Kinkerlitzchen, was Frau sich vorstellt ist wiklich nötig!
Meine Frau hat z.B. es über Monate nicht fertig gebracht im Wohnzimmer Gardinen aufzuhängen. Mal war dies, mal jenes. Fazit, es blieb ein gähnendes Loch.
Die Nachbarn konnten schräg durch die ganze Etage im Erdgeschoß sehen.
Es war wirklich 'sehr wohnlich'.
Als sie dann weg war, hat es bei mir keine zwei Wochen gedauert!
Ich dekorierte dann zusammen mit meinem Sohn die Wohnung!
Mit vielen Details.
Nebenbei wurden unpraktische und gefährliche Begebenheiten behoben.
Und wissen den die Frauen überhaupt, was ihre Männer leisten?
Und meine Kinder haben lieber das gegessen, was ich kochte, als das Essen meiner Gattin.
Um gleich den üblichen Vorurteilen ( Fertigkost, Pommes, usw. ) zuvorzukommen, nein, Gemüse, frischen Obstsalat, usw..
War dir dies vielleicht etwas viel?
Vielleicht hast du nicht alle neuen Männer kennengelernt, die du unten beschreibst?
6. Der neue Mann
Geschlechterforscher haben längst nachgewiesen, dass es diesen soften Typen
bis heute nicht gibt.
Vollkommen falsch! Gott sei Dank!
Nicht nur die Studie von Zurlehner/Volz von 1999 (2000?) spricht von einem
Fünftel Männern, die bereit sind, sich auf neue Rollenmodelle einzulassen.
Man kann es auch überall selber beobachten. Man braucht nur mal auf einen
Spielplatz zu gehen oder in eine Fußgängerzone und beobachten, wie dort
die Männer mit ihren Kindern umgehen, wie sie den Einkauf erledigen etc.
Oder lest mal die Angebote im Bereich Freizeit- und Erlebnispädagogik.
Väter-Kinder-Seminare sind derzeit hoch im Kurs. Väterfrühstücke sind auch
seit Jahren fester Bestandteil in Kindergärten und immer mehr Väter holen
auch die Kids schon täglich vom KiGa ab.
Schaut mal ins Telefonbuch, bei wieviel Paaren inzwischen beide Vornamen
und nicht nur der des Mannes steht. Partnerschaft ist angesagt! Das haben
die meisten Männer, zumindest die jüngeren, längst begriffen.
Die Zahl der allein erziehenden Väter ist auch stetig gestiegen.
Den ursprünglichen Typ 'Softie' gibt es nicht mehr, bzw. er wird aussterben.
Das Männer Gefühle ausleben, nun, daß mache ich bzgl. 'meiner' Kinder schon seit mehr als 25 Jahren.
Nix mit Erfolg der Femis. Und wahrlich nicht Neues.
Mann muß(te) nur ausreichend Selbstbewußtsein haben.
Und sich nicht um 'Weibergeschwätz' kümmern.
Denn diese waren schon damals die meisten und gehässigsten Lästermäuler!
Übrigens eines meiner 'Kinder' ist meine Nichte uns mein Patenkind. Inzwischen über 25 Jahre alt, und immer noch auf ihren Onkel sehr stolz. Der sich um sie kümmerte, als sie klein war.
7. Einklang von Familie und Beruf
Familie und Beruf sind Gegensätze, die nicht in Einklang zu bringen sind.
Auch nicht durch Ganztagsschulen.
Familie bedeutet Zeit haben, Beruf heißt, keine Zeit haben. Und das gilt
für Frauen und Männer gleichermaßen.
Ausnahmsweise mal ein Punkt, den ich leider, leider für zutreffend halte.
Das ist eine bitter Wahrheit.
Nachdem wir jahrelang wegen der unmenschlichen Bedingungen des Arbeitsmarktes die Familien zerstört haben, müßte inzwischen dem Dümmmsten klar sein, daß wir damit die Situation nur verschlimmert haben. Denn wir haben unsere eigenen Wurzeln gekappt und uns ins Leere katapultiert. Wenn wir uns wieder erden wollen, müssen wir den Stellenwert der Familie wieder radikal verändern.
Und wer familienfreundlich sein will, "muß in der Arbeitswelt ansetzen" .
(um mal Min. Bergmann in ihrer gestrigen Erklärung zu zitieren.)
Von daher würde ich den obigen Satz leicht modifizieren:
Familie und Beruf sind Gegensätze, die NOCH nicht in Einklang zu bringen sind. Jedenfalls nicht gut und nur unter großen Mühen.
Stimmt.
Ich schaffte es aber eine Heimarbeitsplatz zu bekommen.
Man brachte mir das nötige Vertrauen dafür auf.
Es kostet eben alles etwas Mühe, aber es geht schon.
Und man muß sich gut organisieren, da fallen Kinkerlitzchen schon mal unter den Tisch.
Nur, mit dauerndem Lamentieren kommt man aber auch nicht weiter.
Das schreckt diejenigen, die es versuchen wollen nur ab.
Und zwar sowohl diejenigen die es genehmigen müssen, und diejenigen die es machen wollen.
8. 100000 Jahre Männerherrschaft
Die Natur hat in den Jahrhunderten bisher gnadenlos jenen Lebensformen den
Vorrang einräumt, die durch bestmögliche Anpassung an die Umwelt, etwa durch Arbeitsteilung, ihre Leistungskraft bewiesen haben.
Das ist Darwinismus pur! Und ist in dieser Form nicht mehr zu halten.
Außerdem ist Anpassung hier mit Dominanz verwechselt worden.
Das Lebewesen, das mittlerweile am schlechtesten an die Natur angepaßt ist, und das seinen Bezug zur übrigen Natur immer mehr verliert, das ist leider der Mensch.
Wir passen uns nicht mehr an, wir machen lieber kaputt.
Aber unserem anthropozentrischen Weltbild droht der Zusammenbruch. Und gerade diejenigen (männertypischen) Eigenschaften, die uns diese Misere eingebrockt haben,
Dominanz, Aggression, Skrupellosigkeit, Konkurrenzverhalten,
sollten wir als erstes über Bord werfen, wenn wir nicht alle sinken
und elendiglich ersaufen wollen.
Hör endlich mit den einseitigen Vorwürfen an Männer auf!
Die Frauen mit ihren Eigenschaften haben genausoviel dazu beigetragen!
Vor allem ihr jörckeln, was manche bis zur Meisterschaft perfektioniert haben.
Im übrigen, die aufgeführten Eigenschaften sind bei Frauen ebenfalls vorhanden, sie üben sie nur anders (nicht besser/schlechter) aus!
9. Feministische Linguistik
Zwar denkt kein Mensch bei "Deutschlands Lehrern" nur an Männer, aber sei's drum.
Bei solchen frauenverachtenden, absolut unsensiblen Sätzen packt mich echt die Wut!
gggrrrrr!
Ich bin also "kein Mensch"? Na besten Dank! (
Wie, bitte, will denn ein Mann beurteilen, was ein Frau bei bestimmten Wörtern hört und was sie nicht hört, was sich eine Frau vorstellt und was nicht?
Was die Frauen selber zu dem Thema verbale Diskriminierung sagen, das wird ja geflissentlich überhört, das wird ja lieber lächerlich gemacht!
Wenn ich lese oder höre "die Bürger Dänemarks" oder die "Arbeiter in der XY-Industrie" oder "die Lehrer an unseren Schulen", dann komm ich nur durch einen zusätzlichen gedanklichen Kraftakt darauf, mir darunter AUCH Frauen vorzustellen. Meine erste Vorstellung bei solchen Wörtern ist immer erst die von Männern. Daß Frauen hierbei mitgemeint sind, daran muß ich mich erst mal erinnern. Ich sehe sie nämlich NICHT automatisch
vor mir, wenn ich diese Wörter auf -er lese.
Und so geht es täglich, bei ganz, ganz vielen Bereichen.
Frauen kommen eben nicht vor.
Wir sollen uns ganz einfach mitangesprochen fühlen.
Aber so einfach ist das nicht.
Arne Hoffmann hat seinen Newsletter "invisible men" genannt.
Schade, daß ich so wenig Zeit habe und keine Autorin bin.
Ich könnte sonst mit einem Newsletter über "invisible women" täglich viele
DIN A4-Seiten füllen!.-((
Es ist so herabsetzend, so demütigend, dauernd ignoriert zu werden. Davon kann sich ein Mann wohl keine Vorstellung machen. Und sowas kratzt am Selbstwertgefühl. Und wie!
Fazit: Wenn das im Artikel Gesagte je zur allgemeinen Lehrmeinung deutscher Männer wird,
bleiben wir von einer konstruktiven Geschlechterdebatte meilenweit entfernt. (((
Sorry, dieser Absatz gehört zu dem dümmsten, was ich je von dir gelesen habe. Dieser feministisch geprägte Schwachsinn hat bei dir wohl einige Schäden verursacht?
Schreibe nur mal eine "invisible women", ich werde sie gern lesen.
Nur nicht wenn dann nur noch von 'BürgerInnen' o.ä. geredet wird.
So etwas kenne ich nämlich auch.
In einer Computerzeitschrift, gibt es immer mal Artikel eines Autors, die mir den Kragen platzen liessen.
Alle hochwertigen Tätigkeiten machen '-innen', die niederwertigen werden dann mit '-er' beschrieben.
Dies ist der blanke Sexismus!
Denn hier werden bewußt Männer herabgesetzt.
Inzwischen lese ich diese Artikel fast nicht mehr, da der Autor ohnehin fachlich nicht der interessanteste ist.
ciao
Beatrix
Gruß
Norbert
P.S. kleiner Rat, reg dich erst einmal ab, bevor du solche Postings vom Stapel läßt.
Sie setzen dein Ansehen einfach herab.
Re: Ist der Ruf..
XRay, Friday, 08.03.2002, 01:42 (vor 8299 Tagen) @ Norbert
Als Antwort auf: Re: eher bittere Wahrheiten von Norbert am 07. März 2002 16:38:08:
P.S. kleiner Rat, reg dich erst einmal ab, bevor du solche Postings vom Stapel läßt.
Sie setzen dein Ansehen einfach herab.
.. erst mal lediert, lebt sich's völlig ungeniert... oder so..