Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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INVISIBLE MEN Nr. 34

Jörg , Friday, 12.04.2002, 15:13 (vor 8264 Tagen)

INVISIBLE MEN e-zine, Nummer 34

herausgegeben von Arne Hoffmann

Herzlich willkommen, liebe Leser, zur vierunddreißigsten Ausgabe der
INVISIBLE-MEN!

Nachdem es in den letzten Tagen um die deutsche Männerbewegung eher still
war, kommen wir auch in dieser Ausgabe wieder mal ohne Umschweife zu den

NEWS:
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ZWANGSDIENST FÜR MÄNNER BLEIBT FÜRS ERSTE

Wie bereits in diversen Medien verlautete und diskutiert wurde, hat das
Bundesverfassungsgericht die Wehrpflicht für Männer nicht gekippt. Die Werte
Gleichberechtigung und Wehrpflicht seien vom Gesetz her gleichrangig und
könnten daher nicht gegeneinander ausgespielt werden:
http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=2&item=185554 Männer seien
durch die Wehrpflicht auch nicht benachteiligt:
http://www.stern.de/politik/news/tagesthema/artikel_49914.html
Bundesfrauenministerin Bergmann (SPD) zeigte sich zufrieden über das Urteil.
CDU-Fraktionschef Friedrich Merz hingegen regte eine Dienstpflicht auch für
Frauen an, was er bezeichnenderweise nicht mit dem männlichen, sondern dem
weiblichen Wunsch nach Gleichbehandelung begründete:
http://www.dradio.de/extra/0204-bundeswehr/index.html Grüne und FDP lehnten
diesen Vorstoß ab und argumentierten, Zwangsdienste gehörten generell nicht
ausgeweitet, sondern abgeschafft:
http://www.morgenweb.de/aktuell/politik/20020412_wehrpflicht.html In der
kommenden Woche wird der Europäische Gerichtshof über dieselbe Fragestellung
verhandeln. Beobachter halten es durchaus für möglich, dass der EuGH anhand
der EU-Richtlinie 76/207/EWG zur "Verwirklichung des Grundsatzes der
Gleichbehandlung von Männern und Frauen" dem sexistischen Zwangsdienst den
Garaus macht.

PALÄSTINENSER SUCHEN WEITER NACH "FEMINISTISCHEN" SELBSTMORD-TERRORISTINNEN

Während sich im Nahen Osten die Situation immer dramatischer entwickelt,
versuchen palästinensische Medien, junge Frauen damit für Attentate
anzuwerben, dass solche Terrorakte der feministischen Sache dienen würden:
http://216.26.163.62/2002/me_palestinians_03_26.html Eine aktuelle Umfrage
unter palästinensischen Studentinnen ergab, dass 96 Prozent von ihnen
Selbstmord-Attentate unterstützen. Die Irritation, die von diesen
Selbstmord-Attentäterinnen ausgeht, diskutieren
http://slate.msn.com/?id=2063954 sowie
http://www.arabnews.com/Article.asp?ID=14002 Unter
http://www.smh.com.au/articles/2002/04/03/1017206226471.html bekundet
Miranda Devine: "The ugly truth about women, that was for so long hidden
behind a saccharine-sweet facade of Queen Mother-style femininity, is that
we have always been aggressive and competitive."

MÄNNERRECHTE IN ISRAEL

Das Land Israel ist in unseren Schlagzeilen, aber wohl kaum jemand weiß,
dass es auch dort eine Männerbewegung gibt - so wie in vielen anderen
Ländern der Welt. Die Website
http://www.geocities.com/CapitolHill/4072/javaless.html berichtet auf
Englisch und teils auf Hebräisch beispielsweise über den Kampf für
Väterrechte und gegen "Sklavenarbeit". ("The simple truth about the gender
policy in Israel is that men are SLAVES and the PROPERTY of the government
while women are civilians and have all the rights and benefits just for
living in Israel, without contributing anything.") Des weiteren beklagt die
Site die ständige Verunglimpfung von Männern als Schläger und
Missbrauchstäter und verwendet dabei den hierzulande höchst umstrittenen
Ausdruck "feminazis". "Say NO to the silence" fordert eine andere Website
unter http://www.geocities.com/CapitolHill/Parliament/5939/sayno2.htm und
setzt sich mit praktisch denselben Formen von Männerdiskriminierung
auseinander wie wir hier in Deutschland.

FALSCHE BESCHULDIGUNGEN DER GEWALT UND DES MISSBRAUCHS IN VIELEN LÄNDERN
WAFFE GEGEN VÄTER

Dieser Bericht von einer internationalen Konferenz über gemeinsame
Elternschaft/gemeinsames Sorgerecht, abgehalten 1999 in Frankreich, gehört
offensichtlich nicht gerade zu unseren aktuellsten News:
http://www.familyroutes.org/main/en/faro/ldcr90815.htm Interessant ist
aber, dass man es schon vor drei Jahren als länderübergreifendes Problem
erkannte, wenn Vätern auf der Grundlage von Verleumdungen vielfach der
Kontakt zu ihren Kindern verwehrt wurde: "Delegates from all countries said
that domestic violence laws and false allegations of child abuse were
regularly used as a means of cutting fathers off from their children. In
many countries, allegations of domestic violence need not be supported by
any proofs - in fact the principle of 'innocent until proven guilty' is
reversed. Powerful feminist groups have created a climate where men are
always presumed to be guilty and women always innocent. False allegations of
child abuse are also common in most countries although in most cases less
common than false allegations of domestic violence. Fault-based divorce in
some countries, such as Spain, generated these problems. In France persons
accused of sex abuse can be imprisoned pending trial on the basis of
allegations alone." (Was Deutschland betrifft, erklärte Siegfried Willutzki,
Präsident des deutschen Familiengerichtstages, dass in etwa 40 Prozent aller
Sorge- und Umgangsrechtsverfahren der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs
erhoben werde, was er als alarmierend hohe Zahl bezeichnete:
http://www.pappa.com/mmdm/willut94.htm) Auch auf das Thema PAS (Bezeichnung
dafür, dass ein Elternteil das Kind dem anderen entfremdet, meistens die
Mutter dem Vater) kam die internationale Konferenz 1999 zu sprechen:
"Parental Alienation Syndrome (PAS) is commonly recognised. However there is
a wide divergence in the manner in which it is dealt with. Because it is
such a difficult problem to deal with the authorities in some countries deny
its existence - Ireland falls into this category. In France parents are
afraid to raise the issue in courts because if they do it usually backfires
on them. In certain US States the problem is very efficiently dealt with by
removing children from the guilty parent and only re-establishing contact in
a gradual and monitored manner. Despite the fact that this practice has
proven to be very effective authorities in other countries haven't yet
adopted it. In Germany many psychologists are now recognising this syndrome
but, unfortunately, the judiciary are stubbornly refusing to deal with it or
in some cases even to recognise it. PAS was regarded by the conference as
one of the most difficult barriers to shared parenting." Lest dazu auch
folgenden Kommentar, dem zufolge das Abstreiten des Parental Alienation
Syndroms auch Frauen zum Schaden gereicht:
http://www.mensnewsdaily.com/stories/gardner040502.htm Zur Rolle der Justiz
bei PAS hat Richard Gardner folgendes zu sagen:
http://www.mensnewsdaily.com/stories/gardner041002.htm

ENGLANDS LEHRER FORDERN: FALSCHE UNTERSTELLUNGEN SEXUELLER ÜBERGRIFFE SOLLEN
IN ZEUGNISSE EINGEHEN

Die betreffenden Mädchen und Jungen sollten auch mit der Möglichkeit eines
Schulverweises rechnen müssen, wenn sie das Leben der beschuldigten Person
durch eine solche Verleumdung zur Hölle gemacht hatten:
http://www.ananova.com/news/story/sm_555654.html?menu=news.latestheadlines
Erstaunlicherweise erwähnt der Artikel nicht eine klare Gefahr dieser
Maßnahme: dass VerleumderInnen weniger bereit sind, ihre falschen
Beschuldigungen zu widerrufen, wenn sie als Konsequenz dafür mit einem
entsprechenden Zeugnis-Eintrag rechnen müssen.

SAMBIA: GEPRÜGELTE EHEMÄNNER OPFER DES FEMINISMUS?

Wie ihr wisst, beleuchten wir in diesem zine sehr gerne Aspekte der
Geschlechterdebatte aus jenen Teilen der Welt, von denen wir oft nur sehr
vage Vorstellungen haben und automatisch davon ausgehen, dass dort immer
noch das düsterste Patriarchat herrscht. Im afrikanischen Sambia erregt
aktuell eine hohe Zahl von Fällen öffentliches Aufsehen, bei denen
augenscheinlich unter dem Einfluss feministischer Gruppen stehende Frauen
ihre Ehemänner zum Beispiel mit Steinen schlagen, sobald sich diese ihren
Anordnungen widersetzen. Die sambianischen Feministinnen bewerten solche
Taten als Akte der Befreiung, des Wut-Herauslassens und der Rache:
http://www.mg.co.za/mg/news/98june1/4june-zam_beating.html

NETWORK FOR BATTERED LESBIANS: WEIBLICHE GEWALT ERNSTHAFTES PROBLEM

Vertreter des Netzwerks gaben an, die Angst, Gewalttätigkeiten ausgesetzt zu
sein, sei so groß, dass viele Lesben davor zurückscheuen, ihre Treffen
aufzusuchen. Gleichzeitig sei es frustrierend, dass ein Thema wie der Schutz
vor solchen Übergriffen kontinuierlich beiseite geschoben werde:
http://www.dadi.org/viollesb.htm

HÄUSLICHE GEWALT: EIN MÄNNLICHES OPFER UND EINE TÄTERIN SCHILDERN IHREN FALL

Jack Welsh lives in Hell. And no one, it seems, can rescue him. "I have been
married 10 years," he says. "I did not consider [the relationship] abusive
until about two months ago. At that time I began reading about [domestic
violence]. Up until that point, I never considered the throwing of objects,
emotional abuse, hitting, or shoving to be a real form of violence." - "I
never fight back," he adds, "because I don’t want to go to jail." Time
and again the stories are told in Internet men’s forums. A woman
commits an act of violence against a man, sometimes to the point where he
must be hospitalized, and the man is arrested and charged. Diane Taylor
knows this difference between boys and girls. "I don’t know of any
woman who was told as a child ‘don’t hit boys,’" she
continues. "I think women think it’s generally OK to hit men. They
don’t realize that it’s belittling and humiliating, especially
to be struck in the face." Armed with that information about their masculine
peers, some women expect to be able to get their way by using force
themselves, or threatening their partners with false accusations of violence
and arrest if they happen to stand up for themselves. "We need a nationwide
awareness campaign to reverse this," [domestic-violence-expert Marc]
Angelucci says, "as we’ve done for women the past 30 years." Lest den
kompletten Artikel unter http://edge.net/~nitemist/domestic_violence2.html

SCHWARZE STUDENTINNEN LEIDEN UNTER MÄNNERMANGEL

Die Story selbst ist für deutsche Männerrechtler nicht unbedingt von
vorrangigem Interesse: Im Vergleich zu schwarzen Frauen schaffen es deutlich
zu wenig schwarze Männer an US-Universitäten. An manchen Hochschulen besteht
ein Verhältnis von 70 gegenüber 30 Prozent. Faszinierend ist, dass der
Artikel unter
http://www.savannahnow.com/stories/033102/LOCBlackMenShortage.shtml dies
nicht zum Anlass nimmt, mehr als drei Sätze über die Benachteiligung von
(schwarzen) Männern im Schulsystem zu verschwenden, sondern dafür
ausführlichst die Studentinnen bedauert, die jetzt keine Partner für
Verabredungen mehr fänden. In den Statistiken, mit denen der Artikel
schließt, ist übrigens deutlich zu erkennen, dass die beklagte Ungleichheit
auch weiße Männer trifft, auch wenn dort das Verhältnis "nur" 60:40
zugunsten der Studentinnen ist.

NEUER FEHLER IN "SIND FRAUEN BESSERE MENSCHEN?" ENTDECKT

Dita De Bonis Artikel unter
http://www.nzherald.co.nz/storydisplay.cfm?thesection=news&thesubsection=&story...
beginnt mit einer ganz entzückenden Satire auf die gängigen
Ratgeber-Schmonzetten in der Geschlechterdebatte: "According to what I've
read, I am from Venus and I love too much. I'm a smart woman who's done 10
stupid things - at least! - to mess up my relationships. A good girl in a
bad girl's body, I run with the wolves, howl like the ancient goddess, love
men - from Mars - who can't love, and want three easy steps to total and
utter fulfilment for now and beyond the divorce papers. I'm a multi-orgasmic
zen master ... um ... cave-dwelling horse-whisperer ... err ..." Diesem
trivialpsychologischen Wirrwarr setze ein Psychologieprofessor namens
Fletcher jetzt eine neue Veröffentlichung ("The New Science of Intimate
Relationships") entgegen - nicht ganz so leicht zu lesen wie der
Männer-sind-vom-Mars-und-die-Wolfsfrau-kommt-überall-hin-Krempel, aber dafür
auf einem wissenschaftlichen Fundament. Fletchers Erkenntnisse widersprechen
sowohl der in den letzten Jahrzehnten beliebten Annahme, dass die
romantische Liebe spezifisch für den westlichen Kulturkreis sei (hier müsste
ich mein SM-Lexikon korrigieren), als auch der These, Männer wählten ihre
Partnerinnen hauptsächlich nach deren Attraktivität und Frauen ihre Partner
nach Einkommen und Status. (Hier müsste ich "Sind Frauen bessere Menschen?"
korrigieren.) Für Männer wie Frauen stünde Warmherzigkeit, Treue und
Vertrauenswürdigkeit an oberster Stelle bei den Kategorien der Partnerwahl.
(Andere Daten, die ich in den letzten Monaten ausfindig gemacht habe,
stützen Fletchers Versionen. Vermutlich nimmt man die geldgeilen Miststücke
nur stärker wahr, weil man sich mehr über sie aufregt.) Andere Einsichten:
Der Mensch ist keineswegs von Natur aus promisk, Frauen sind
konfliktbereiter als Männer, generell aber sind die Überschneidungen
zwischen den Geschlechtern viel zu groß, als dass man Männer und Frauen
sozusagen in verschiedene Schubladen mit jeweils verschiedenen
Charaktereigenschaften stecken könne. Fletcher macht auch keinen Hehl aus
der Erkenntnis, dass in heterosexuellen Partnerschaften Frauen sogar einen
Tick aggressiver/gewalttätiger als Männer sind, hält aber an der These fest,
dass die Verletzungsfolgen für Frauen insgesamt schwerer sind. (Dies ist
nicht unumstritten, auch ich selbst bin da noch eher skeptisch, aber es gibt
zahlreiche nicht-ideologische Gewaltforscher, die das genauso sehen.)
Interessant ist die Argumentation, dass männliche Homosexualität biologisch
und weibliche kulturell bedingt sei. Alles in allem hört sich das nach einer
differenzierten, seriösen, komplexen Behandlung des Themas an. Wir können
uns demnach wohl sicher sein, dass sie nie ins Deutsche übersetzt werden
wird.

USA: UNTER SINGLES VERDIENEN FRAUEN MEHR ALS MÄNNER

Für jeden Dollar, den ein männlicher Single verdient, verdient eine
unverheiratete Frau einen Dollar und zwei Cents:
http://www.arizonarepublic.com/news/articles/0404equalpay04.html Der
Wirtschaftswissenschaftler Ron Bird argumentiert auf der Grundlage dieser
Erkenntnisse, dass die vielbeklagte Lohnschere zwischen den Geschlechtern
keineswegs sexistischer Diskriminierung von Frauen, sondern deren eigenen
Entscheidungen und Lebensplanungen zu verschulden sei.

AUSTRALIEN: IT`S COOL TO BE CRUEL

Aus der christlichen Perspektive anlysiert die Website unter
http://www.smh.com.au/articles/2002/04/07/1017206286985.html den aktuellen
Trend der Medien, von Frauen ausgehende Gewalt und Gefühllosigkeit als eine
schicke Sache darzustellen. Interessant ist auch folgender kurzer Bericht
über eine Kontaktvermittlung in Sydney: --- A new set of flexible standards,
or lateral morality, is creeping into the mainstream. And not just for the
young. There is a dating agency operating in Sydney which specialises in
finding dates for married men. One company's advertising is quite open about
the practice: "Come on, girls, why don't you have a sugar daddy to spoil
you?" Example: a single friend recently collected a $150 bet from three
girlfriends when she signed up with a dating agency. She was given five
options at the agency: single, divorced, separated, widowed and married.
When she declined to tick the "married" box, the woman at the agency
pressured her: "You know, married men aren't so bad; they buy you gifts.
They can even pay the rent for your flat." When she wrote her real age, 32,
it was changed to 28, because the demand for younger women is much greater.
"I was told to lie about my age. The woman said, 'You can get away with
28'." My friend picks up the story: "I did go out on a date with a guy, a
lawyer. He was very nice. I had a surprisingly good time ... He'd already
had three dates through the agency. One woman had claimed to be 35 but
looked 45. Another woman turned out to be married. She wanted to see him on
the side." --- Ich kann mir gut vorstellen, dass die Anhänger einer
traditionellen Ethik mit solchen Entwicklungen ihre Probleme haben.

SEXUELLE BELÄSTIGUNG DURCH FRAUEN ZWANG TEENAGER ZU AUFGABE SEINES JOBS

Der britische Guardian berichtet: "A teenage boy quit his job at Abbey
National after being sexually harassed by female colleagues who flashed
their breasts at him and quizzed him about his sex life, an employment
tribunal at Stratford, east London, heard yesterday. Mr King, who was 18
when he joined the bank in November 2000, told the tribunal he was accused
of being gay when he failed to join in conversations about oral sex."
Eingehendere Schilderungen findet ihr unter
http://www.guardian.co.uk/uk_news/story/0,3604,681063,00.html

AKTUELLE US-STUDIE BESTÄTIGT: DOPPELBELASTUNG HAUSHALT UND BERUF TRIFFT
MÄNNER HÄRTER

Wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Hausarbeit geht, wird in den
Medien durchgehend so getan, als sei das ein Problem, das typischerweise nur
Frauen betrifft. Unter dieser Linse betrachten US-Journalisten auch eine
aktuelle Studie, der zufolge Frauen pro Woche durchschnittlich 27 Stunden
mit der Hausarbeit verbringen, Männer hingegen nur 14. Unter
http://www.glennjsacks.com/new_survey_confirms.htm weist Glenn Sacks auf ein
anderes Ergebnis dieser Untersuchung hin, das bei der Berichterstattung
geflissentlich "übersehen" wird: Männer verbringen pro Woche
durchschnittlich 14 Stunden mehr am Arbeitsplatz. Die Doppelbelastung trifft
sie also - insbesondere wenn man andere Faktoren wie den meist längeren Weg
hin zur Arbeitsstätte mit einbezieht - sogar noch ein wenig stärker. Die
beliebte Karrikatur von der Frau, die Baby, Küche, Bügeln und Job
gleichzeitig unter einen Hut bekommen muss, während der Mann faul auf der
Couch liegt und Bier trinkt, wird vermutlich dennoch nicht so schnell
verschwinden. Und in feministischen Traktaten werden vermutlich auch
weiterhin so platte Verkürzungen zu lesen sein wie: "Selbst wenn BEIDE
berufstätig sind, arbeitet SIE im Haushalt fast doppelt so viel."

USA: JUNGE FRAUEN IMMER WENIGER INTERESSE AN FEMINISMUS

Die US-amerikanische Organisation NOW zählt als international größte und
einflussreichste feministische Gruppierung. Jetzt veranstaltete sie in
Florida einen Workshop, mit dem neue Mitglieder gewonnen werden sollten. Es
erschienen vier Frauen, davon gingen drei mitten in der Veranstaltung:
http://www.sun-sentinel.com/news/local/broward/sfl-sfeminist04apr05.story?coll=sfla%2Dn...
Auch in deutschen Internetforen blieb in den letzten Monaten die erhoffte
Nachfrage und Beteiligung zahlreicher sich diskriminiert fühlender Frauen
aus.

ÖSTERREICH: ENORME NACHFRAGE BEI MÄNNERABTEILUNG DES SOZIALMINISTERIUMS

Wie die m-news von www.maennerrat.de offenbar unter Bezugnahme auf eine
österreichische Pressemeldung (kein Link) berichteten, wandten sich
inzwischen Tausende von Männern an die speziell für ihre Belange
eingerichtete Abteilung des österreichischen Sozialministeriums. Zum
Zeitpunkt ihrer Begründung, Beginn letzten Jahres, war insbesondere von
Frauenpolitikerinnen der SPÖ und der Grünen vor allem Häme zu vernehmen.
Gerne verwendet wurde offenbar auch der bekannte Sexismus selbstinszenierter
Opfer: Solange die Gleichstellung der Frauen nicht erreicht sei, brauche es
keine Einrichtung für Männer. Gerald Grosz, Pressesprecher von
Sozialminister Haupt, nennt die Abteilung für "männerpolitische
Grundsatzangelegenheiten" indes einen vollen Erfolg und sieht auch keinerlei
"Geschlechterkampf" zwischen ihr und der in derselben Etage untergebrachten
"mächtigen und großen" Abteilung für Frauen. Eine größere Herausforderung
scheint es darzustellen, dass sich fünf Mitarbeiter einer Flut von Anrufern
mit einem Bedürfnis nach Beratung ausgesetzt sehen - Beratung ist aber gar
nicht ihre eigentliche Aufgabe, sondern vielmehr Dinge wie die Begutachtung
von Gesetzesentwürfen sowie die Zusammenarbeit mit der Forschung. So vergab
die Abteilung unter anderem eine Studie über "männliche Scheidungsopfer" -
dass hier Bedarf besteht, wird dadurch deutlich, dass die meisten Anrufer
Probleme in diesem Bereich (überhöhte Unterhaltszahlung, Verweigerung des
Besuchsrechts durch die Mutter) nennen. Eine Juristin der Männerabteilung
erklärt: "Bei der derzeitigen Höhe des Unterhalts, der bis zu 22 Prozent des
Nettoeinkommens reicht, ist es für diese Männer kaum möglich, eine zweite
Existenz aufzubauen." Bleibt die Frage, warum die Öschis etwas hinbekommen,
was wir nicht auf die Reihe kriegen.

BABYSITTERIN KLAGT GEGEN VATER UM SORGERECHT

Sie begründet das damit, dass er bisexuell sei und im Internet eine
Porno-Seite betreibe, was seinen Charakter in Frage stelle:
http://www.ocregister.com/sitearchives/2002/4/5/news/guardian00405cci4.shtml

DOMINANTE FRAU TÖTE GEFESSELTEN PARTNER BEI SEXSPIELEN MIT AXT

Er war nackt, gefesselt, geknebelt und hatte die Augen verbunden; sie schlug
die Waffe etwa zwanzig mal in seinen Schädel. Als sie von der Polizei als
Täterin ausgemacht worden war, hatte sie anfangs noch behauptet, in
Selbstverteidigung gehandelt zu haben:
http://news.telegraph.co.uk/news/main.jhtml;$sessionid$GRV0E0YAAIRCTQFIQMGSFFOAVCBQWIV0...

MEINUNG:
------

"GLEICHBERECHTIGUNG BEIDER GESCHLECHTER HAT GEGEN ORGANISIERTEN FEMINISMUS
KAUM EINE CHANCE"

Unter
http://www.canada.com/ottawa/ottawacitizen/columnists/story.asp?id=B5F18B77-92BC-4D33-A...
berichtet Dave Brown von einer Diskussionsveranstaltung aus Kanada: einem
Land, in dem die Zustände noch ein gutes Stück schlimmer sind als
hierzulande:

--- The war machine that is the feminist movement is better organized and it
has something the humanists don't: weapons. Money is the armament in this
war and the humanists don't have any. Only women's issues are funded.
Universities collect millions for women's studies. There are no men's
studies. Nor should there be. It would only feed the idea that men and women
should be warring against each other. The only way to end this war is to
convince political leaders feminist issues have been studied to death and
it's time to stop the funding. Problem is, the militants now have members
placed throughout the highest levels of leadership and cutting the supply
line is near to impossible. With billions of armament-dollars at stake, the
feminist fighters need to identify an enemy to keep it flowing. The money is
turned into studies that make the same claim over and over. Man bad. Woman
good. It's now at a point one can find studies studying the results of other
studies. One of the things that makes them so successful is that they read
like mind-numbing Marxist tracts and the money-givers don't read them.

Toronto lawyer Walter Fox fired some of the best shots Saturday when he
focused on the rapid expansion of domestic violence courts in Ontario. "This
is a tearing of the fabric," he said. He explained that there are no
protections in those courts, such as presumption of innocence and burden of
proof. He called them "scary and pre-fascist and could lead us someplace
really terrible." He warned that men have to start believing a basic slogan:
"Shout at your spouse and lose your house." The definition of violence is
now so broad that if a woman complains she has been frightened, he goes to
jail. Getting back into the home can take months unless he agrees to plead
guilty to assault.

(...) Winnipeg psychologist Reena Sommer described herself as "a recovering
researcher." She said her study of the silliness in the domestic abuse
business became so distressing she decided to give it up. She described a
case of "histrionic personality disorder" in which a woman had her husband
arrested eight times. By the time the courts got it right he had sole
custody of the children but had lost his business and his $200,000 annual
income. Many talked about an as-yet-unreported epidemic of male suicides,
but with no money to study men's issues it's a hard one to prove. Ms. Cools
said a desperate man recently found his way to her office seeking fairness;
he committed suicide within a few weeks. She asked: "How can a man making
$12 an hour be expected to pay $250 an hour to a lawyer?" ---

STAAT MACHT GEPRÜGELTE MÄNNER ZUM ZWEITEN MAL ZU OPFERN

Das spezielle Problem männlicher Opfer von häuslicher Gewalt zieht immer
weiter durchs Internet. Ken Harding fasst die wesentlichen Aspekte unter
http://www.cinemaxs.co.uk/freethinker/page10.html gut zusammen: "Great
efforts were made during the 1970's and 1980's to discredit the idea that
women in any sense participated in or provoked the violence that was acted
out upon them. Yet, when one starts to discuss violence against men, the
very same campaigners and academics who so fervently denied the female
victim's complicity immediately insist that the man must in some way have
provoked the assault." Donald gehört zu den männlichen Gewaltopfern, die von
staatlichen Stellen statt Hilfe Drohungen erfahren: "When Donald rang his
local police, he was told by a female officer, `She is just trying to wind
you up, sir.´ Another PC asked why he didn't hit her back. When Donald tried
to warn the social services of what was being done to his daughters, the
social worker assigned to him walked out of their meeting in mid-sentence.
When Donald's parents voiced their concerns, the same social worker walked
out on them, too. When Donald did call the police his wife made allegations
against him for violence and so he was told by one male officer, `If we have
to come back here tonight, I will have to arrest somebody for breach of the
peace and you know who that will be… you.´ In effect he was saying
that no matter how violent his wife was, don't call the police because they
will arrest him. After many more instances of violence against Donald and
the children he decided to make a statement to the police. Despite a series
of phone calls and letters, some to senior officers, no statement was ever
taken. His wife eventually served Donald with divorce papers. The divorce
was being sought on the grounds of his violence towards her. The threat of
legal action is one faced by all battered men. In all cases the divorce is
brought about by their wives' claims that they had been the victims. And in
every case, the police, social services, legal advisers and courts had found
it impossible to conceive of the idea that the woman had been the
instigator, rather than the victim, of the domestic abuse. In part this is a
matter of social conditioning. We naturally assume that women cannot
possibly do harm to big strong men. When Ron Brown, the Member of Parliament
for Leith, damaged the contents of a former lover's flat, he was taken to
court. But when Lady Graham-Moon cut up her adulterous husbands suits,
covered his BMW in paint and gave away all his wine to people in the
village, she was hailed by columnists who saw this as typical of the acts of
minor defiance to which women must resort in the face of their menfolk's
overwhelming physical strength. It may be social conditioning that men must
never hit a woman, but it is also wrong for a woman to attack a man with a
hammer. Whoever is the perpetrator and whoever is the victim, it is still
assault. The instances of battered husbands are more common than is
realised. It is still a subject that gets little media coverage. In short, I
think, that its because it isn't a very 'trendy' topic. People would much
rather listen to stories of woe from women who are assaulted, abused and
victimised and the very idea that men can be the victim is as alien to them
as the thought that apples can fall upwards."

FRAUENFEINDLICHKEIT IN DER MÄNNERBEWEGUNG

Der Artikel unter http://www.glennjsacks.com/confronting_women_bashing.htm
ist mit seinen Beispielen leider wieder sehr US-lastig, spricht jedoch eines
der Probleme an, die man in "maskulistischen Diskussionen" sonst selten
findet. Das Dilemma ist: Oft wird Männern, die für ihre Rechte und gegen
einen amoklaufenden Feminismus eintreten, automatisch schon
Frauenfeindlichkeit unterstellt. Das kann dazu führen, dass Vorkommnisse
echter Frauenfeindlichkeit in der Männerbewegung tabuisiert werden, um
diesen unsinnigen Attacken nicht neuen Zunder zu geben. Hier ist eine
differenzierte Wahrnehmung gefragt.

BEKANNTE FRAUEN IN DER MÄNNERBEWEGUNG

Um eben dieser Frauenfeindlichkeit Vorschub zu leisten, hat derselbe Autor
eine Liste von Frauen zusammengestellt, die international wegbereitend für
die Männerrechte waren: http://www.glennjsacks.com/women_who_have.htm Eine
ganz wunderbare Liste für alle, die gerne über den deutschen Tellerrand
hinausschauen!

"VOR FAMILIENGERICHTEN IST JEDER TAG MUTTERTAG"

Okay, ich geb´s zu, ich finde vor allem diese Überschrift so treffend:
http://www.phillyburbs.com/couriertimes/editorial/0407guestopmariani.htm

ZITAT:
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"Wenn hier jemand prügelt, dann bin ich das."

Die Sängerin Whitney Houston in einem Interview mit der "Los Angeles Times"
über ihren als gewalttätig geltenden Mann Bobby Brown. Als belegt gilt, dass
Whitneys Assistentin Robyn Crawford 1992 vor einem Hotel in Hollywood auf
Brown einprügelte.

WORT DER WOCHE:
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"Kontakterzwingungsschlag"

in der Reihe "Bedenkzeit" auf Bayern 2 verwendeter Ausdruck für den im
Weltwissen der Macher ganz seltenen Fall, dass häusliche Gewalt von der Frau
ausgeht. Der Leser, der mir diese Formulierung zusandte, kommentiert dies
wie folgt: "Ich bin sehr erstaunt über die Chuzpe, mit der ein weibliches
Zuschlagen geradezu als heroische Tat einer selbstbewußten F-Persönlichkeit
dargestellt wird, während männliche Gewaltanwendung jedoch stets das ist,
was es ist: Zuschlagen eben. Ich hab’ letzte Woche einen Mann
getroffen, von dem es hier heißt, daß er tagsüber von seinen Eltern Prügel
bezieht und abends, wenn er heimkommt, von seiner Frau. Richtig arme Sau ist
das: Natürlich wird er von allen bedauert - aber keiner kann und wird ihm
helfen, weil er eben ein Mann ist. Soll er den Rat annehmen, der in der oben
genannten Sendung für die Opfer von Gewaltanwendung gegeben wurde: `Bei
Gewaltanwendung gibt’s nur eins - Flucht ins Frauenhaus´?"

LESERMAIL:
-------

Abgsehen von einer entrüsteten Reaktion, habe ich auf das Gimmick der
letzten Ausgabe so positive Rückmeldungen erhalten wie noch auf keinen
Beitrag zuvor. So schrieb mir Thomas R.: "Danke für Deine GimickInnen bzw.
GimmickAussen oder wie man da politisch korrekt schreiben muß. Ich hab'
jedenfalls diese Woche einen Flyer gemacht - für eine Supervisorin, deren
Ursprungstext vor sinnlosen VerInnerlichungen strotzte. Dein GimmIck hat sie
(mit etwas Nachhilfe durch den Ehemann) überzeugt: Der Flyer ist jetzt echt
wieder gut lesbar. Mein letztes Argument war: Leser/innen, die auf
VerInnungen bestehen, sind so doof, daß sie hinterher `aus formalen Gründen´
auch ihre Rechnungen nicht bezahlen. Da mußte ich nicht mehr lang reden."

Sebastian schwankt zwischen Hoffnung und Skepsis, was die Zukunft der
Geschlechterdebatte angeht: "Überhaupt hat sich wohl das Thema
Männerrechtler in letzter Zeit exponiert. Grad sehe ich einen Bericht über
das Männerhaus in `Brisant´. Auch Deine Tipps und Anstöße, mal offen zu
diskutieren, halte ich für gut. Aber trotzdem sehe ich in der jetzigen
Medienlandschaft keinen grünen Zweig. Radikale wie Schwarzer, aber auch
Leichtgewichte wie Hera Lind & Co., sind so überaus beliebt und die
feministische Sache ist so tief verankert und über alle Zweifel erhaben,
dass dem uninformierten Normalseher das Engagement für die Sache der Männer
einfach nur absurd erscheinen muss. Ich nehm mich nicht aus: Wenn z. B. an
der Uni die üblichen feministischen Dogmen und Floskeln gedroschen werden,
ziehe ich - wie alle Männer - den Kopf ein und nehme die `politisch korrekte
Duckhaltung´ ein. Diese These überhaupt als diskussionswürdig zu betrachten
ist absurd. Statt öffentlich zu diskutieren, sollte man wohl eher einen
kleinen festen Kreis aufbauen,vielleicht ein paar Fürsprecher unter den
Intellektuellen finden, bevor man öffentlich auf die Fresse fällt und nach
ein paar Berichten sang- und klanglos untergeht."

Unser Leser Guido regt eine ganz spezielle Lösung an, um mit der immer
absurder werdenden Situation im Geschlechterkampf umzugehen: "Nach langem
Studium der Literatur zur `sexuellen Belästigung´ möchte ich vorschlagen:
`männer müssen sich auf der Straße verschleiern! (Burkha)´ Die Medien haben
ja völlig richtig erkannt, dass schon der `anzügliche Blick´ des mannes als
sexuelle Belästigung zu werten ist. mancher mag einwenden, hier könne
ausreichen, dass männer stets mit gesenktem Blick an Frauen vorbeigehen.
Dies schon aus dem schönen Grund, dass mann auf diese Weise demonstrieren
kann, sämtlicher männlicher Schandtaten der Vergangenheit zu gedenken. Das
ist richtig! Und deshalb wird es ja auch zunehmend gerne praktiziert. man
darf jedoch nicht übersehen, dass eine Burkha für männer erheblich mehr
bietet. Der mann mit Schleier - gewinnt an Sicherheit. Schützt er sich doch
so verlässlich vor dem Vorwurf der sexuellen Belästigung und damit davor
`weggesperrt´ zu werden (96% unserer Gefängnissinsassen sind männlich) -
gewinnt an Achtung. Er demonstriert, dass er von allen männlichen
Schandtaten der Vergangenheit betroffen ist und sein Haupt in Scham verhüllt
- gewinnt an Gesundheit (allerdings nur bei der Vollverschleierung). Er wird
den Druck los, dass er mit einem Adoniskörper herumlaufen müßte (99% aller
Sportverletzten sind männer). - gewinnt persönliche Freiheit. Denn seien wir
doch mal ehrlich: wer hat schon Lust sich jeden Morgen zu rasieren. Auch,
wenn mann noch mal schnell zum Supermarkt muß - einfach die Burkha
übergeworfen - superpraktisch! Mit Burkha ist mann stets korrekt gekleidet
Darum: Setzt euch, mit aller - wie eigentlich immer - gebotenen Demut für
die Burkha für männer ein."

MEDIAWATCH:
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"KONTRASTE": BRILLANTER BEITRAG BRINGT GEWALT GEGEN MÄNNER INS
HAUPTABENDPROGRAMM

Im März 2000, also vor über zwei Jahren, hatte ich mit einem Artikel in der
Zeitschrift "Novo" zum ersten Mal in den nicht-akademischen deutschen Medien
das Tabu der hohen Rate von ihren Frauen geprügelter Männer gebrochen. Die
Resonanz war anfangs gleich Null, später fand sie höchstens vereinzelt im
Internet statt. Erst vor einigen Wochen konnte vor allem durch das von Peter
Thiel in Berlin geplante Männerhaus eine breitere Aufmerksamkeit der Medien
hergestellt werden. Am Donnerstag, den 11. April 2002, erreichte das Thema
schließlich unzählige deutsche Wohnzimmer zur Abendessenzeit.

Fundiert recherchiert und seriös aufbereitet, wurden die zentralen
Informationen für den Zuschauer sehr geschickt zusammengestellt und
verdichtet: von Interviews mit Opfern über die Veranstaltung der
evangelischen Akademie in Tutzing und Expertenaussagen von Professor Bock
bis zur fatalen Inszenierung der gewalttätigen Frau als „cool“
in diversen Werbeclips. Dass auch die Täterinnen Hilfe bräuchten, ein in der
bisherigen Debatte des öfteren übersehener Aspekt, erwähnte
"Kontraste"-Chefin Lidschreiber bereits in ihrer Anmoderation. Selbst die
Beziehungskomplexität, die in Partnerschaften überhaupt erst zu solchen
Eskalationen führt, wurde angerissen. Offenbar da man in acht Minuten selbst
beim besten Willen nicht auf jeden Seitenpfad gehen kann, blieben in der
Recherchephase noch angedachte Dinge wie die einseitige Propaganda des
Frauenministeriums und die auf männliche Opfer nicht eingerichteten
Beratungsstellen notwendigerweise ebenso außen vor, wie dass männliche
Gewaltopfer vor staatlichen Instanzen oft ein zweites Mal zum Opfer werden.
Zu solchen vertiefenden Erörterungen ist immer noch Zeit, nachdem der
Öffentlichkeit überhaupt erst einmal klar geworden ist, dass die klassischen
Nudelholzwitze als Spontanreaktion auf Berichte über geprügelte Männer
ebenso in die Irre führen wie sture Ungläubigkeit. Sinnvoll war es unter
diesen Umständen sicherlich auch, die Diskussion über die tatsächliche
Häufigkeitsverteilung zwischen den Geschlechtern zunächst mal beiseite zu
lassen.

Nach der Sendung konnte in einem Chat weiterdebattiert werden. Dort meldeten
sich schätzungsweise ein Dutzend (?) weiterer männlicher Opfer zu Wort - und
erstaunlicherweise auch zwei Frauen, die zu ihren Schlägen als Reaktion auf
hartnäckige Provokation bzw. "jahrelange Unterdrückung" standen. Diesem
Gespräch war allerdings außerordentlich schwer zu folgen, weil die komplexen
Diskussionsstränge auch zu anderen Beiträgen der Sendung quer durcheinander
liefen und das ständige Ruckeln des Textfeldes konzentriertes Lesen
unmöglich machte. (Die Chatführung erklärte auf die vielfachen Beschwerden,
mit großem Einsatz an einer Verbesserung zu arbeiten.) Bleibt zu wünschen,
dass die Diskussion auf der mit diesem "Kontraste"-Beitrag neu erreichten
Ebene weiterläuft und nach und nach auch andere bislang öffentlich
tabuisierte Themen der Männerbewegung (z. B. sexuelle Gewalt durch Frauen)
auf den Bildschirmen landen.

"POLYLUX" VOM THEMA HÄUSLICHE GEWALT ÜBERFORDERT

Wenige Tage vor der "Kontraste"-Sendung hatte sich das ARD-Magazin mit
demselben Thema etwas überfordert gezeigt: Zwar versuchten ihre Macher, auf
geprügelte Männer aufmerksam zu machen, konnten sich diesem Tabu aber nicht
annähern, ohne sich gleichzeitig durch verschiedene Strategien (am
auffälligsten: Ironisierung) davon zu distanzieren. Insofern durfte zwar
einerseits der Familientherapeut Peter Thiel ausführen, dass männliche Opfer
ihre Gewalterfahrungen oft selbst ins Lächerliche zögen und auf seine
Nachfrage keinen Grund dafür angeben können. Andererseits wurden in An- und
Abmoderation sowie Voice-Over starke Ironiesignale gesetzt ("unser Reporter
drehte diesen Beitrag unter dem Einsatz seines Lebens", "wieviele tickende
Zeitbomben verbergen sich wohl hinter diesen hübschen Gesichtern?"), statt
auf ernste Fälle wurde auf schein-symbolische Skurillitäten Bezug genommen
(in Dresden soll eine Frau ihren Partner mit der "Cosmopolitan" zur
Gehirnerschütterung geprügelt haben) und Peter-Thiel wurde mit einer
Bügeleisen-Bola von einer Frau durch den Park gejagt, was das Voice-Over als
"alltäglicher Horror wie dieser" schilderte. Man hat bei dieser Sendung als
Zuschauer ein wenig den Eindruck, überspannte Ironie als Stilmittel sei für
ihre Macher dermaßen unerlässlich geworden, dass sie vermutlich selbst über
Themen wie sexuellen Missbrauch kaum anders sprechen würden. Den Aufnahmen
von Selbsthilfegruppen männlicher Gewaltopfer schließlich ließ die
"Polylux"-Redaktion einen Ausschnitt aus dem Kinofilm "Magnolia" nachfolgen,
in dem Tom Cruise "Zähmt die Fotze!" in die Menge ruft. Professor Bock, der
ebenfalls als Gesprächspartner eingeladen war, das Gespräch aber aus
terminlichen Gründen nicht wahrnehmen konnte, zeigte sich über die unseriöse
Art der Darstellung ebenso entsetzt wie andere Experten bei diesem Thema.
Erst im Nachinein wurde bekannt, dass die "Polylux"-Moderatorin Tita von
Hardenberg schon zuvor mit reichlich wirren Äußerungen zum Thema häuslicher
Gewalt gegen Männer aufgefallen war:
http://www.zeit.de/2002/09/Leben/print_200209_lebenshilfe_tita.html
Professor Bock: "Unter diesem Gesichtspunkt wundert mich der unangemessene
Stil der Sendung nicht."

ZUR DOKUMENTATION:
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EINLADUNG: PROFESSOR FTHENAKIS SPRICHT ZUM "JAHR DES MANNES" IN WIESBADEN

Folgende Mitteilung mit der Bitte, sie weiterzuleiten, erreichte mich von
Thorsten Mahler, dem Vorsitzenden meines Wiesbadener Ortsvereins des
Väteraufbruchs für Kinder. Als Information ist sie aber sicher auch für
Leser außerhalb dieses Raumes interessant. Die in der Einladung geäußerten
Ansichten haben, wie sehr oft in diesem zine, wenig mit meiner eigenen
Meinung zu tun: Ich selber kenne Fthenakis nicht und kann mir so auch kein
Urteil erlauben.

--- Liebe Väter und Interessierte,

hier die wichtigsten Informationen zur Veranstaltung mit Prof. Dr. Dr. Dr.
Fthenakis im Wiesbadener Rathaus.

Die Veranstaltung ist die erste im "Jahr des Mannes", mit dem die
Wiesbadener Frauenbeauftragte am 17.4.2002 um 19.00 Uhr im Rathaus startet.
Veranstalter ist die Kommunale Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt
Wiesbaden und die Hessische Zentrale für politische Bildung.

Thema des Abends ist "Neue Männer braucht das Land - wirklich?"

Auf dem Podium sitzt vorrangig Prof. Dr. Dr. Dr. Fthenakis, Deutschlands
absolut bekanntester Väter- und Familienforscher sowie
familienpsychologischer Gutachter.

Fthenakis erlangte bereits 1982 Berühmheit, als er ein Gutachten für das
Bundesverfassungsgericht erstellte, worauf dieses die gemeinsame
nacheheliche Sorge als verfassungsgemäß einstufte. Bis dahin gab es nach der
Scheidungsreform 1977 nur die Endweder-Oder-Haltung - somit nur die
Alleinsorge der Mutter.

Somit ist dieses Urteil wahrscheinlich das bekannteste des BvfG überhaupt!

In den achtziger Jahren und bis weit in die neunziger hinein erstellte
Fthenakis eine Unzahl familienpsychologischer Gutachten, die machmal
allerdings mehr seinem ausgeprägten Hang zum Geldverdienen zu Gute kamen,
als den betroffenen Kindern und Eltern.

In seinem Selbstdarstellungswahn erlag er all zu oft der Versuchung sich mit
unzähligen Doktor-Titeln zu schmücken: von bis zu vier Dr. wird dabei
berichtet. Mittlerweile hat er sich meist auf drei eingependelt, von denen
allerdings einer durchaus umstritten erscheint.

Fthenakis ist selbst betroffener Scheidungsvater und muss sich den Vorwurf
gefallen lassen, aus lauter Karriere-Sucht sich damals nicht ausreichend um
seine Kinder gekümmert zu haben.

Vielleicht will er dies aufarbeiten, in dem er sich als "Väterforscher"
einen überaus positiven Namen gemacht hat. Seine Werke, Aussagen und
Darstellungen sind für uns sehr positiv.

Heute hat sich aus dem lukrativen Gutachter-Business zurückgezogen und
leitet, als die integere über allem stehende Eminenz, ein staatliches
Institut in München. Interessant ist dabei die Zusammenarbeit mit der SPD
und deren Feministinen, die (merkwürdigerweise) in ihm ihren
Vorzeigeforscher entdeckt haben: Frauenministerin Bergmann verkündete
zusammen mit Fthenakis vor fast genau einem Jahr in Berlin die neue Väter-
und Familienpolitik der Regierung.

Stafagen auf dem Podium des Wiesbadener Rathauses werden am 17.4.02, 19.00
Uhr, Peter Döge, Soziologe und Männerforscher aus Berlin, und Professorin
Silvia Kontos, Frauen- und Geschlechterforscherin aus Wiesbaden, sein.

Ein absolutes Muss und seltenes Highlight!

Viel Spaß und spannende Unterhaltung bei dieser wirklich hochkarätigen
Veranstaltung

wünscht

Thorsten Mahler ---

Soviel für diese Ausgabe, herzlicher Gruß an euch alle

Arne

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