Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feministische Lügen über Häusliche Gewalt?

Joachim, Saturday, 28.07.2001, 07:10 (vor 8326 Tagen)

Ein Umfangreiches Infomaterial ist unten im Link enthalten! Die einseitige Beschuldigung nur Männer verüben häusliche Gewalt wird bald wie ein Kartenhaus zusammen fallen!

http://www.gabnet.com/lit/deich5.htm

*neugierig*

BartS, Saturday, 28.07.2001, 14:32 (vor 8326 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Feministische Lügen über Häusliche Gewalt? von Joachim am 28. Juli 2001 04:10:07:

Hallo Joachim,

Die einseitige Beschuldigung nur Männer verüben häusliche Gewalt wird bald wie ein Kartenhaus zusammen fallen!

Mich würde mal interessieren, wer wirklich daran glaubt, daß nur Männer häusliche Gewalt ausüben. Gibt es dazu Äußerungen, Statistiken oder anderen Quellen?

Gruss
BartS

Re: *neugierig*

Jörg, Saturday, 28.07.2001, 14:56 (vor 8326 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: *neugierig* von BartS am 28. Juli 2001 11:32:08:

Mich würde mal interessieren, wer wirklich daran glaubt, daß nur Männer häusliche Gewalt ausüben. Gibt es dazu Äußerungen, Statistiken oder anderen Quellen?

So wie ich informiert bin, äußerte sich die derzeitige Bundesfrauen-
ministerin vor nicht allzu langer Zeit in einer Pressemitteilung ungefähr
so: "Jede dritte Frau erfährt Gewalt durch ihren Partner."

Diese Äußerung löste verständlicherweise eine Welle der Empörung aus, nicht
zuletzt, weil Kundgaben dieser Art auch den Weg ebnen für solche Sachen wie
das geplante Gewaltschutzgesetz (offizieller Leitspruch: "Der Schläger geht,
die Geschlagene bleibt.").

Im Bereich der häuslichen Gewalt ist die Rollenzuschreibung eindeutig (Mann
hat gefälligst Täter zu sein und Frau das Opfer). Und so werden bisherige
gesetzliche Regelungen auch angewendet: Beim Projekt "Rote Karte" in Baden-
Württemberg (von den Medien als erfolgeich bejubelt) sind fast ausschließ-
lich Männer aus ihren Wohnungen rausgeflogen.

Es geht das Gerücht um, daß das geplante Gewaltschutzgesetz zu einer Art
Hexenhammer für Männer werden könnte (was ich für nicht unwahrscheinlich
halte, sofern es nicht vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig
eingestuft wird).

Gruß, Jörg

Re: *neugierig*

BartS, Saturday, 28.07.2001, 15:06 (vor 8326 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von Jörg am 28. Juli 2001 11:56:52:

Mich würde mal interessieren, wer wirklich daran glaubt, daß nur Männer häusliche Gewalt ausüben. Gibt es dazu Äußerungen, Statistiken oder anderen Quellen?

So wie ich informiert bin, äußerte sich die derzeitige Bundesfrauen-
ministerin vor nicht allzu langer Zeit in einer Pressemitteilung ungefähr
so: "Jede dritte Frau erfährt Gewalt durch ihren Partner."[/i]

Nun gut, so ein Satz impliziert ja nicht, daß Frauen keine Gewalt ausüben.

Diese Äußerung löste verständlicherweise eine Welle der Empörung aus, nicht zuletzt, weil Kundgaben dieser Art auch den Weg ebnen für solche Sachen wie
das geplante Gewaltschutzgesetz (offizieller Leitspruch: "Der Schläger geht,
die Geschlagene bleibt.").

Die Aufregeung kann ich sogar verstehen.

Im Bereich der häuslichen Gewalt ist die Rollenzuschreibung eindeutig (Mann hat gefälligst Täter zu sein und Frau das Opfer).

Ich finde trotzdem, daß das eine persönliche Interpretation ist. Aber davon abgesehen, ich habe mich ja gewundert, wie Joachim darauf kommt, das es Menschen gibt die meinen, häusliche Gewalt geht nur von Männern aus?

Und so werden bisherige
gesetzliche Regelungen auch angewendet: Beim Projekt "Rote Karte" in Baden-
Württemberg (von den Medien als erfolgeich bejubelt) sind fast ausschließ-
lich Männer aus ihren Wohnungen rausgeflogen.

Gibt es dazu einen Link, würde mich mal interessieren.

Es geht das Gerücht um, daß das geplante Gewaltschutzgesetz zu einer Art
Hexenhammer für Männer werden könnte (was ich für nicht unwahrscheinlich
halte, sofern es nicht vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig
eingestuft wird).

Na wer hört schon auf Gerüchte *fg*.

Gruss
BartS

Re: *neugierig*

Jörg, Saturday, 28.07.2001, 18:54 (vor 8326 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von BartS am 28. Juli 2001 12:06:37:

>Mich würde mal interessieren, wer wirklich daran glaubt, daß nur Männer häusliche Gewalt ausüben. Gibt es dazu Äußerungen, Statistiken oder anderen Quellen?

So wie ich informiert bin, äußerte sich die derzeitige Bundesfrauen-
ministerin vor nicht allzu langer Zeit in einer Pressemitteilung ungefähr
so: "Jede dritte Frau erfährt Gewalt durch ihren Partner."

Nun gut, so ein Satz impliziert ja nicht, daß Frauen keine Gewalt ausüben.[/i]

Richtig, aber auffällig ist die saubere Trennung von Gewalt in Frauen-
und Männergewalt mit dem Schwerpunkt darauf, daß Männer vom Prinzip her die
"Schuldigen" sind. Das stimmt jedoch nur in bezug auf einschlägige
Hellfeldstudien (die im Bereich der häuslichen Gewalt jedoch
witzlos sind).

Diese Äußerung löste verständlicherweise eine Welle der Empörung aus, nicht zuletzt, weil Kundgaben dieser Art auch den Weg ebnen für solche Sachen wie
das geplante Gewaltschutzgesetz (offizieller Leitspruch: "Der Schläger geht,
die Geschlagene bleibt.").

Die Aufregeung kann ich sogar verstehen.

Im Bereich der häuslichen Gewalt ist die Rollenzuschreibung eindeutig (Mann hat gefälligst Täter zu sein und Frau das Opfer).

Ich finde trotzdem, daß das eine persönliche Interpretation ist.[/i]

Nenn es meinetwegen eine pointierte Darstellung, eine frei erfundene
Interpretation ist es sicherlich nicht.

Aber davon abgesehen, ich habe mich ja gewundert, wie Joachim darauf kommt, das es Menschen gibt die meinen, häusliche Gewalt geht nur von Männern aus?

So weit würde ich persönlich nicht gehen.

Und so werden bisherige
gesetzliche Regelungen auch angewendet: Beim Projekt "Rote Karte" in Baden-
Württemberg (von den Medien als erfolgeich bejubelt) sind fast ausschließ-
lich Männer aus ihren Wohnungen rausgeflogen.

Gibt es dazu einen Link, würde mich mal interessieren.[/i]

Ich habe vorhin mal nachgeschaut, die Seite befindet sich leider nicht mehr
auf dem Server.

Inhaltlich ging es darum, daß aufgrund dieses Projektes im Laufe nur eines
Jahres in Baden-Württemberg 600 Männer ihrer Wohnung verwiesen wurden.
Und gerade einmal eine einzige Frau. Niemand ist dabei offenbar auf den
Gedanken gekommen, daß hinter einem solchen Ergebnis eine ziemliche
geschlechtsspezifische Schieflage stehen könnte. Im Gegenteil: das Projekt
wurde sogar noch als erfolgreich bezeichnet.

Eventuell läßt sich noch per Suchmaschine was über dieses Thema finden.

Es geht das Gerücht um, daß das geplante Gewaltschutzgesetz zu einer Art
Hexenhammer für Männer werden könnte (was ich für nicht unwahrscheinlich
halte, sofern es nicht vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig
eingestuft wird).

Na wer hört schon auf Gerüchte *fg*.[/i]

Immerhin wurde dieser Ausspruch von einer Sachverständigen in die
Welt gesetzt, die sich wohl auch eingehend mit diesem Gesetzentwurf befaßt
hatte. (Näheres unter dem unten angegebenen Link.)

Gruß, Jörg

Hier klicken

Re: *neugierig*

Joachim, Saturday, 28.07.2001, 15:21 (vor 8326 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: *neugierig* von BartS am 28. Juli 2001 11:32:08:

Wenn eine Regierung, genannt SPD, ein Gewaltschutzgesetz gegen Männer vorbereitet, dann ist das eine klare Antwort das nur Männer der häuslichen Gewalt beschuldigt werden! Gib mal in einer Suchmaschine Gewalt, Häusliche Gewalt ein, dann kommen Seiten zum Vorschein wo nur Männer die häusliche Gewalt angelastet wird!

Re: *neugierig*

BartS, Saturday, 28.07.2001, 16:02 (vor 8326 Tagen) @ Joachim

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von Joachim am 28. Juli 2001 12:21:45:

Wenn eine Regierung, genannt SPD, ein Gewaltschutzgesetz gegen Männer vorbereitet, dann ist das eine klare Antwort das nur Männer der häuslichen Gewalt beschuldigt werden!

Nach dem ich mir ein paar Infos geholt habe, bin ich auch zu der Meinung gelangt, daß das Gewaltschutzgesetz mehr Nachteile als Vorteile hat. Die Bedenken die dazu geäußert werden, sind wirklich ernstzunhemen. Es bleibt zu hoffen, das es im Gesetzgebungsprozeß noch geändert wird.

Gib mal in einer Suchmaschine Gewalt, Häusliche Gewalt ein, dann kommen Seiten zum Vorschein wo nur Männer die häusliche Gewalt angelastet wird!

Die Mühe mache ich mir nicht, aber Jörg zeigt mit seinen täglichen Links, das es auch anderslautende Webseiten zu diesen Thema gibt.

Gruss
BartS

Re: *neugierig*

Maya, Saturday, 28.07.2001, 18:18 (vor 8326 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von BartS am 28. Juli 2001 13:02:55:

Hallo BartS,

wie wäre es denn mal damit, den Gesetzesentwurf im Original zu lesen?

Mit dem Gewaltschutzgesetz soll zum einen eine klare Rechtsgrundlage für Schutzanordnungen des Zivilgerichts bei vorsätzlichen und widerrechtlichen Verletzungen von Körper, Gesundheit oder Freiheit einer Person einschließlich der Drohung mit solchen Verletzungen geschaffen werden. Schutzanordnungen nach Maßgabe des Gewaltschutzgesetzes sind auch bei bestimmten unzumutbaren Belästigungen möglich. Zum anderen wird eine Anspruchsgrundlage für die - zumindest zeitweise - Überlassung einer gemeinsam genutzten Wohnung geschaffen, wenn die verletzte Person mit dem Täter einen auf Dauer angelegten gemeinsamen Haushalt führt. Die Schwelle für die Überlassung der Ehewohnung bei Getrenntleben der Eheleute nach § 1361b BGB wird gesenkt.

Dazu Herta Däubler-Gmelin:

Das neue Gewaltschutzgesetz soll auch die Möglichkeiten erweitern, beispielsweise einen prügelnden Ehemann von Frau und Kindern fern zu halten. Die Gerichte sollen schon aus geringerem Anlass als bisher Belästigungs-, Bedrohungs- und Annäherungsverbote aussprechen und Ordnungsstrafen verhängen können.

So soll der Gewalttäter zum Beispiel nicht erst bei schwerer Körperverletzung der gemeinschaftlichen Wohnung verwiesen werden können, erläuterte Däubler-Gmelin. Schon eine massive Bedrohung soll das Gericht zum Handeln bringen können. Außerdem soll die bisher auf Eheleute beschränkte Möglichkeit des gerichtlichen Einschreitens auf nicht eheliche Lebensgemeinschaften ausgedehnt werden.

Das einschlägige Verfahrensrecht für die fraglichen Fallgestaltungen ist so überarbeitet worden, dass die betroffenen Opfer schnell und einfach zu ihrem Recht kommen können. Führen die verletzte Person und der Täter einen auf Dauer angelegten gemeinsamen Haushalt oder haben sie innerhalb von sechs Monaten vor Antragstellung einen solchen Haushalt geführt, sind die Familiengerichte für die Verfahren nach dem Gewaltschutzgesetz zuständig.

Das Vollstreckungsrecht wird ebenfalls verbessert, indem Rechtssicherheit für die Vollstreckung von auf Räumung lautenden Titeln geschaffen sowie unmittelbarer Zwang zur Vollstreckung von Unterlassungsverpflichtungen nach dem Gewaltschutzgesetz zugelassen wird.

Die effektive Durchsetzung wird ferner dadurch gewährleistet, dass der Verstoß gegen eine gerichtliche Schutzanordnung mit Strafe bewehrt wird.

Um die Notwendigkeit einer Modifizierung der bestehenden Gesetze nachvollziehen zu können, sollte man sich gelegentlich mit dem Status Quo beschäftigen. Zur Zeit sieht es nämlich so aus, daß ein Opfer häuslicher Gewalt, selbst wenn die Polizei gerufen wird, keine Hilfe bekommt, außer eventuell auf´s Frauenhaus verwiesen zu werden. Sprich, der Täter darf bleiben, während das Opfer verschwinden muß.

Polizeilicher Umgang mit häuslicher Männergewalt gegen Frauen

Stell dir mal vor, du wirst auf offener Straße angegriffen, die Polizei kommt, und sagt dir dann, du solltest in deinem eigenen Interesse lieber den Platz verlassen, während die Täter unbehelligt bleiben. Klingt auch nicht logisch, oder?

Grüße, Maya

Re: *neugierig*

BartS, Saturday, 28.07.2001, 19:16 (vor 8326 Tagen) @ Maya

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von Maya am 28. Juli 2001 15:18:41:

Hallo Maya,

Danke für Deinen Text. Ich merke mal wieder, daß es gerade bei Gesetzesvorhaben man als Bürger nie die ausreichenden Informationen besitzt, um eine umfassende Meinung zu bilden. Ich habe beispielsweise in der Kürze der Zeit hier ins Archiv geschaut und dort die Meinungen zur Anhörung zum Gesetz gelesen. Was vorgebracht wurde stimmt mich zum einen nachdenklich und auch zustimmend, genauso was Du jetzt reigesetzt hast. Nein nein, ich will es jetzt nicht allen Recht machen, bin einfach nur überfordert jetzt einen weiteren geistreichen Kommentar abzugeben.

Stell dir mal vor, du wirst auf offener Straße angegriffen, die Polizei kommt, und sagt dir dann, du solltest in deinem eigenen Interesse lieber den Platz verlassen, während die Täter unbehelligt bleiben. Klingt auch nicht logisch, oder?

Man muß es wohl trennen. Es bleibt zum einen die Frage, was macht man mit den Opfern? Ihnen muß ja zuerst geholfen oder besser geschützt werden und Frauenhäuser sind da sicher eine gute Einrichtung. Und das andere ist, was passiert mit den Tätern. Wenn ein Gesetz sich nur um einen Teil dieses Komplexes befassen würde, wäre es nicht vollständig.

Gruss
BartS

Re: *neugierig*

Jörg, Saturday, 28.07.2001, 19:43 (vor 8326 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von BartS am 28. Juli 2001 16:16:28:

Stell dir mal vor, du wirst auf offener Straße angegriffen, die Polizei kommt, und sagt dir dann, du solltest in deinem eigenen Interesse lieber den Platz verlassen, während die Täter unbehelligt bleiben. Klingt auch nicht logisch, oder?

Man muß es wohl trennen. Es bleibt zum einen die Frage, was macht man mit den Opfern? Ihnen muß ja zuerst geholfen oder besser geschützt werden und Frauenhäuser sind da sicher eine gute Einrichtung.[/i]

Und was passiert bitteschön mit Männern, die der Gewalt ihrer Partnerin
unterliegen (unabhängig von der Frage, wie häufig oder nicht häufig dies
nun vorkommt)? Spätestens seit der kürzlich ausgestrahlten stern-tv-Sendung,
in der ein von seiner Partnerin blind geprügelter Mann vorgestellt wurde,
sollte wie ich finde auch diese Frage gestellt werden können.

Und das andere ist, was passiert mit den Tätern. Wenn ein Gesetz sich nur um einen Teil dieses Komplexes befassen würde, wäre es nicht vollständig.

Weitere gerade beim Gewaltschutzgesetz entscheidende Fragen:

Was ist erforderlich, um ein behördliches Einschreiten zu erreichen?
(Ein ziemlich niedriger Level, zu deutsch: ein diffuses Bedrohungsgefühl
seitens der Partnerin ist bereits ausreichend.)

Was passiert mit denjenigen, denen mißbräuchlich eine Gewaltausübung
unterstellt wird?
(Sie fliegen höchstwahrscheinlich sofort aus der Wohnung raus. Aufgrund
des gesellschaftlichen Meinungsbildes und durch die Politik geförderten
Rollenverständnisses ist zu erwarten, daß fast ausschließlich Männer
betroffen sind.)

Was passiert mit denen, die diese mißbräuchliche Anschuldigung erhoben
haben?
(Soweit ich das beurteilen kann: nichts.)

usw. usf.

Gruß, Jörg

Gutachten zum Gewaltschutzgesetz

Re: *neugierig*

Jörg, Saturday, 28.07.2001, 20:53 (vor 8326 Tagen) @ Maya

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von Maya am 28. Juli 2001 15:18:41:

Der Gesetzentwurf trägt den Wunsch in sich, sich selbst zu bestätigen.
Daher ist eine Lektüre des Gesetzentwurfes allein nicht ausreichend. Man
sollte sich - wie bei allen anderen Dingen auch - besser aus mehreren
Quellen unterrichten. Machen wir uns doch nichts vor: Dieser Entwurf basiert
faktisch auf dem Prinzip der Schuldzuweisung an die Männerwelt verbunden mit
rigorosen Abstrafmöglichkeiten und auf der anderen Seite über hervorragende
Mißbrauchsmöglichkeiten für die Frauenwelt (das Gutachten von Prof. Bock,
der den Mut hatte, diesen Mißstand offenzulegen, kennst Du sicherlich, so
daß ich hier nicht noch einmal einen Link darauf setzen muß).

Daß Du als Kennerin der Materie (das ist mein Eindruck aufgrund Deiner
Äußerungen im SPD-Forum) einen solchen Entwurf auch noch zu verteidigen
versuchst, ist mir unbegreiflich und zeugt für meine Begriffe nicht gerade
von einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Sorry, aber als etwas anderes
kann ich es leider nicht bezeichnen.

Jörg

Re: *neugierig*

BartS, Saturday, 28.07.2001, 21:04 (vor 8326 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von Jörg am 28. Juli 2001 17:53:09:

Man
sollte sich - wie bei allen anderen Dingen auch - besser aus mehreren
Quellen unterrichten. Machen wir uns doch nichts vor: Dieser Entwurf basiert
faktisch auf dem Prinzip der Schuldzuweisung an die Männerwelt verbunden mit
rigorosen Abstrafmöglichkeiten und auf der anderen Seite über hervorragende
Mißbrauchsmöglichkeiten für die Frauenwelt (das Gutachten von Prof. Bock,
der den Mut hatte, diesen Mißstand offenzulegen, kennst Du sicherlich, so
daß ich hier nicht noch einmal einen Link darauf setzen muß).

Etwas interpretiertes als Fakt hinzustellen, ist kein Stil, wo man in der Diskussion weiterkommt. Du versuchst quasi ein Gutachten mit dem nächsten auszustechen. Das Ganze scheint aber etwas komplexer zu sein, als das man zweifelsfrei von "Schuldzuweisung an die Männerwelt" sprechen könnte. Oben schreibst Du noch, daß man sich von mehreren Quellen informieren sollte. Ich schaffe das zeitlich nicht, und enthalte mich da lieber der Stimme. Aber bei Dir scheinen es stets Quellen zu sein, die Deiner Weltsicht bequem sind. Also lohnt es sich nicht, dieses Verhalten auch Maya vorzuwerfen.

Gruss
BartS

Re: *neugierig*

Jörg, Saturday, 28.07.2001, 21:57 (vor 8326 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von BartS am 28. Juli 2001 18:04:13:

Etwas interpretiertes als Fakt hinzustellen, ist kein Stil, wo man in der Diskussion weiterkommt.

Waren alle meine Beiträge umsonst gewesen, in denen ich versucht habe,
die bisherige Entwicklung incl. der geschlechtsspezifischen Schieflage
darzustellen?

Du versuchst quasi ein Gutachten mit dem nächsten auszustechen.

Sowohl Mayas Beitrag als auch der von ihr angegebene Link liefen in eine
ganz bestimmte Richtung. Was ist falsch daran, dem eine andere Meinung
inclusive eines anderen Links entgegenzusetzen? Was Maya tut, ist in
meinen Augen nichts anderes als Nebelkerzen zu werfen.

Das Ganze scheint aber etwas komplexer zu sein, als das man zweifelsfrei von "Schuldzuweisung an die Männerwelt" sprechen könnte.

BartS, Du machst mich sprachlos. Allein die von mir zitierten Äußerungen
"Jede dritte Frau erleidet Gewalt durch ihren Partner" (Bundesfrauen-
ministerin Bergmann), "Der Schläger geht, die Geschlagene bleibt" (der
letztgenannte Ausspruch ist sogar der offizielle Slogan des Bundesjustiz-
ministeriums) sind für mich ziemlich eindeutig. Vom Ergebnis des bereits
erwähnten Projekts "Rote Karte", das inhaltlich eng damit zusammenhängt,
ganz zu schweigen. Und da hast Du noch irgendwelche Zweifel, daß Männer
gemeint sein könnten? *kopschüttel*

Oben schreibst Du noch, daß man sich von mehreren Quellen informieren sollte. Ich schaffe das zeitlich nicht, und enthalte mich da lieber der Stimme.

Okay, akzeptiert.

Aber bei Dir scheinen es stets Quellen zu sein, die Deiner Weltsicht bequem sind. Also lohnt es sich nicht, dieses Verhalten auch Maya vorzuwerfen.

Ich bin überzeugt davon, daß der mögliche Schaden und das Mißbrauchs-
potential eines solchen Gesetzesvorhabens groß genug ist, um davor
eindringlich zu warnen. Das Zitieren gegenteiliger Quellen wäre insofern
sinnlos. Bei Maya setze ich aufgrund ihrer Äußerungen im SPD-Forum
mindestens einen gleichen Kenntnisstand voraus. Wenn jemand dann noch
die Gefahren für die Männerwelt einfach ignoriert, werde ich tatsächlich
vorwurfsvoll - ja, das stimmt.

Gruß, Jörg

Re: *neugierig*

Ferdi, Saturday, 28.07.2001, 21:35 (vor 8326 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von Jörg am 28. Juli 2001 17:53:09:

Der Gesetzentwurf trägt den Wunsch in sich, sich selbst zu bestätigen.
[quote]Daher ist eine Lektüre des Gesetzentwurfes allein nicht ausreichend. Man
sollte sich - wie bei allen anderen Dingen auch - besser aus mehreren
Quellen unterrichten. Machen wir uns doch nichts vor: Dieser Entwurf basiert
faktisch auf dem Prinzip der Schuldzuweisung an die Männerwelt verbunden mit
rigorosen Abstrafmöglichkeiten und auf der anderen Seite über hervorragende
Mißbrauchsmöglichkeiten für die Frauenwelt (das Gutachten von Prof. Bock,
der den Mut hatte, diesen Mißstand offenzulegen, kennst Du sicherlich, so
daß ich hier nicht noch einmal einen Link darauf setzen muß).
Daß Du als Kennerin der Materie (das ist mein Eindruck aufgrund Deiner
Äußerungen im SPD-Forum) einen solchen Entwurf auch noch zu verteidigen
versuchst, ist mir unbegreiflich und zeugt für meine Begriffe nicht gerade
von einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Sorry, aber als etwas anderes
kann ich es leider nicht bezeichnen.
Jörg
[/quote]

Könnt Ihr jetzt vielleicht nachvollziehen, dass ich derzeit nicht in der Lage bin, Frauen auch nur einen Funken Sympathie entgegenzubringen?

Da redet die ganze Welt von Klimaschutz, protestiert gegen Castortransporte und AKW`s, gegen Globalisierung und Tierquälerei und gegen weiss der Geier was sonst noch! Und wer protestiert gegen Männerdiskriminierung? Wer protestiert gegen die Unterdrückung der Hälfte der deutschen Bevölkerung? Noch ruht der Vulkan, aber unter der Oberfläche brodelt Lava! Wenn die ausbricht.....

Heisse Grüsse,
Ferdi

Re: *neugierig*

Maya, Sunday, 29.07.2001, 00:28 (vor 8326 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von Jörg am 28. Juli 2001 17:53:09:

Hallo Jörg,
schwierig, direkt auf dich zu antworten, da du sovieles auf einmal in den Raum wirfst.

Der Gesetzentwurf trägt den Wunsch in sich, sich selbst zu bestätigen.
Daher ist eine Lektüre des Gesetzentwurfes allein nicht ausreichend. Man
sollte sich - wie bei allen anderen Dingen auch - besser aus mehreren
Quellen unterrichten.

Ich stimme dir zu, daß man, um alle Konsequenzen eines Gesetzentwurfs beachten und bedenken zu können (sich also eine Meinung bilden zu können), tatsächlich gut beraten ist, sich mehrere Positionen dazu reinzuziehen.
Hab ich gemacht.
Ich stelle fest, daß es zwei konkurrierende Positionen gibt:

1. Die Position des Opferschutzes
Das ist das, was aus dem Gesetzentwurf direkt zutage tritt. Es soll eine Verbesserung für (tatsächliche) Opfer häuslicher Gewalt erreicht werden. Dies ist IMO dringend notwendig. Dies habe ich bereits gegenüber BartS begründet. Ich sehe keine Logik darin, das Opfer aus der Wohnung zu entfernen und den Täter unbehelligt drin hocken zu lassen.

2. Die Position derjenigen, die einen Mißbrauch des Gesetzes befürchten
Auch deren Argumente sind zum Teil nachvollziehbar, obwohl ich auch Panikmache sehe. Sicherlich kann das Gesetz (wie jedes andere auch) mißbraucht werden. Nicht nachvollziehbar ist für mich allerdings die Forderung, dann das ganze Gesetz zu kippen. Mit dieser Argumentation könnten wir das gesamte StGB in die Tonne treten, weil wie gesagt, jedes Gesetz mißbraucht werden kann. Das kann ja wohl nicht die Lösung sein. Denn daß es Opfer gibt, ist ja nicht vom Tisch zu wischen, und die haben ein Recht darauf, geschützt zu werden.

Weiter stelle ich fest, daß die Auflehnung gegen das Gesetz in der Hauptsache daher rührt, daß das Bmfsfj fleissig Propaganda betrieben hat, und eine Art Pogrom-Stimmung durch überhöhte, nicht belegte Zahlen zur Prävalenz der häuslichen Gewalt ("Jede 3. blabla") verbreitet hat. Somit haben sie sich selber einen Bock geschossen mit ihrer Strategie, durch Panikmache mehr politisches Gewicht bei der Durchsetzung des Gesetzes zu erhalten.
Ich denke, daß wesentlich mehr Akzeptanz erreicht worden wäre, wenn das Problem dort belassen worden wäre, wo es hingehört, nämlich im strafrechtlich relevanten Bereich, und nicht zwischen die Fronten des Geschlechterkampfes gezerrt worden wäre.
Andererseits halte ich die Gegenstrategie der Gegner ebenfalls für falsch, denn sie setzen mit der gleichen Argumentation an, wie das Bmfsfj.
Es wird eine Entgrenzung des Gewaltbegriffs forciert, um darzulegen, daß auch Frauen gewalttätig sind. Gleichverteilungsblabla.
Muß denn tatsächlich eine Gleichverteilung der Opfer bestehen, oder kann man sich nicht einfach damit begnügen zu sagen, daß es sowohl männliche als auch weibliche Opfer gibt? Die geschützt werden sollten? Und momentan nicht ausreichend geschützt werden...

Du schreibst:
Und was passiert bitteschön mit Männern, die der Gewalt ihrer Partnerin
unterliegen (unabhängig von der Frage, wie häufig oder nicht häufig dies
nun vorkommt)? Spätestens seit der kürzlich ausgestrahlten stern-tv-Sendung,
in der ein von seiner Partnerin blind geprügelter Mann vorgestellt wurde,
sollte wie ich finde auch diese Frage gestellt werden können.

Ja, was soll mit den Männern passieren? Sollen wir nun Männerhäuser errichten, oder sollte es nicht generell gelten, daß das Opfer bleibt, und der Täter fliegt? Dann hat sich´s mit Frauenhäusern, Männerhäusern sonstwas Häusern.

Sicherlich, vom Bmfsfj kommen einseitige Schuldzuweisungen. Dies hat ME zwei Gründe:
Zum einen gibt es mehr weibliche Opfer häuslicher Gewalt als männliche Opfer. Ich rede hier wohlgemerkt nicht von Schubsereien etc. (wenn du SPD-Forum liest, weißt du, was ich unter Gewalt verstehe). Zum anderen werden männliche Opfer zur Zeit immer noch nicht in der Gesellschaft zur Kenntnis genommen (auch und grade von Männern nicht!). Bestrebungen, dies zu ändern, unterstütze ich voll und ganz.

Was ich bei dieser Theamtik aber nicht unterstütze ist, die Debatte in den Geschlechterkampf abdriften zu lassen. Dafür ist die Sache zu ernst. Welchem Opfer nützen denn Debatten darüber, welches Geschlecht nun schlimmer ist?

Allen, die sich hier versteigen, kann ich nur mal raten, die Brille abzunehmen und einfach nur Menschen zu sehen. Ich denke mal, daß sogar der/die Extremste im worst case nicht erstmal unter die Gürtellinie schauen würde, bevor er/sie helfen würde.

Maya

Re: *neugierig*

Joachim, Sunday, 29.07.2001, 14:39 (vor 8325 Tagen) @ Maya

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von Maya am 28. Juli 2001 21:28:53:

Mich wundert nur, daß es keine Kinderhäuser gibt wo sich Kinder vor gewaltätige Mütter/Frauen flüchten können! Ich bin der Meinung, dass auch Frauenhäuser dazu missbraucht werden um sich Privilegien zu sichern, wenn z.B. Frauen unbegründet oder durch andere gewalttätige Frauen ins Frauenhaus flüchten, so wird aber jede Zahl die veröffentlicht wird den angeblich gewaltätigen Männern untergeschoben um sich so als Opfer zu präsentieren und es könnten sogar Frauen als Täter ins Frauenhaus geflohen sein was ich nicht ausschließen mag. Es wird Zeit dass Kinder- und Männerhäuser gebaut werden, denn ich glaube es gibt genauso viele Kinder und Männer die Opfer durch gewalttätige Frauen wurden!

Re: *neugierig*

Jörg, Sunday, 29.07.2001, 16:23 (vor 8325 Tagen) @ Maya

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von Maya am 28. Juli 2001 21:28:53:

Hallo Maya!

schwierig, direkt auf dich zu antworten, da du sovieles auf einmal in den Raum wirfst.

Na, na, na, wer wird denn gleich verzagen?

Der Gesetzentwurf trägt den Wunsch in sich, sich selbst zu bestätigen.
Daher ist eine Lektüre des Gesetzentwurfes allein nicht ausreichend. Man
sollte sich - wie bei allen anderen Dingen auch - besser aus mehreren
Quellen unterrichten.

Ich stimme dir zu, daß man, um alle Konsequenzen eines Gesetzentwurfs beachten und bedenken zu können (sich also eine Meinung bilden zu können), tatsächlich gut beraten ist, sich mehrere Positionen dazu reinzuziehen.
Hab ich gemacht. [/i]

Fein.

Ich stelle fest, daß es zwei konkurrierende Positionen gibt:
1. Die Position des Opferschutzes
Das ist das, was aus dem Gesetzentwurf direkt zutage tritt. Es soll eine Verbesserung für (tatsächliche) Opfer häuslicher Gewalt erreicht werden. Dies ist IMO dringend notwendig. Dies habe ich bereits gegenüber BartS begründet. Ich sehe keine Logik darin, das Opfer aus der Wohnung zu entfernen und den Täter unbehelligt drin hocken zu lassen.

Prinzipiell ist dagegen auch überhaupt nichts einzuwenden, daß ein Täter/eine Täterin die Wohnung verlassen muß, während das Opfer (männlich oder weiblich) in der Wohnung verbleiben kann.

2. Die Position derjenigen, die einen Mißbrauch des Gesetzes befürchten
Auch deren Argumente sind zum Teil nachvollziehbar, obwohl ich auch Panikmache sehe. Sicherlich kann das Gesetz (wie jedes andere auch) mißbraucht werden.

Es kann nicht nur mißbraucht werden, sondern kann auch viel leichter als "jedes andere" Gesetz mißbraucht werden - und wird auch mißbraucht werden, wenn es in der geplanten Form durchkommt.

Nicht nachvollziehbar ist für mich allerdings die Forderung, dann das ganze Gesetz zu kippen.

Ich habe diese Forderung nicht erhoben.

Mit dieser Argumentation könnten wir das gesamte StGB in die Tonne treten, weil wie gesagt, jedes Gesetz mißbraucht werden kann. Das kann ja wohl nicht die Lösung sein.

Nein. So wie ich es beurteilen kann, werden fundamentale rechtsstaatliche Prinzipien beim StGB weitgehend berücksichtigt.
Das scheint mir beim Gewaltschutzgesetz nicht gerade der Fall zu sein. Ein direkter Vergleich ist insofern unzulässig.

Denn daß es Opfer gibt, ist ja nicht vom Tisch zu wischen, und die haben ein Recht darauf, geschützt zu werden.

Soweit Zustimmung.

Weiter stelle ich fest, daß die Auflehnung gegen das Gesetz in der Hauptsache daher rührt, daß das Bmfsfj fleissig Propaganda betrieben hat, und eine Art Pogrom-Stimmung durch überhöhte, nicht belegte Zahlen zur Prävalenz der häuslichen Gewalt ("Jede 3. blabla") verbreitet hat. Somit haben sie sich selber einen Bock geschossen mit ihrer Strategie, durch Panikmache mehr politisches Gewicht bei der Durchsetzung des Gesetzes zu erhalten.

Ja, das ist ganz offensichtlich so. Man sollte die Auflehnung gegen das geplante Gesetz jedoch nicht nur auf die Aussage "Jede 3. Frau erleidet Gewalt durch ihren Partner" beziehen (wenngleich diese Bergmannsche Aussage allein schon im Grunde eine Unverschämtheit darstellt).

Ich denke, daß wesentlich mehr Akzeptanz erreicht worden wäre, wenn das Problem dort belassen worden wäre, wo es hingehört, nämlich im strafrechtlich relevanten Bereich, und nicht zwischen die Fronten des Geschlechterkampfes gezerrt worden wäre.

Das ist vermutlich richtig. Wobei man Frau Bergmann jedoch fast dankbar sein kann für die von ihr betriebene Panikmache, da viele dadurch erst auf die Schiefheit des Gesetzentwurfes aufmerksam geworden sind.

Andererseits halte ich die Gegenstrategie der Gegner ebenfalls für falsch, denn sie setzen mit der gleichen Argumentation an, wie das Bmfsfj.
Es wird eine Entgrenzung des Gewaltbegriffs forciert, um darzulegen, daß auch Frauen gewalttätig sind. Gleichverteilungsblabla.

Nun ja. Immerhin wurde diese Reaktion auch ein wenig provoziert dadurch, daß Frauen bewußt in die Opferrolle gesteckt wurden, um für sie Vergünstigungen zu erreichen.

Muß denn tatsächlich eine Gleichverteilung der Opfer bestehen, oder kann man sich nicht einfach damit begnügen zu sagen, daß es sowohl männliche als auch weibliche Opfer gibt? Die geschützt werden sollten? Und momentan nicht ausreichend geschützt werden...

Mir persönlich ist es ehrlich gesagt relativ egal, wer nun mehr von häuslicher Gewalt betroffen ist - Männlein oder Weiblein.
Was mir nicht egal ist, sind offensichtliche Ungerechtigkeiten gegenüber der Männerwelt bei gleichzeitigem Pochen auf Gleichberechtigung auf seiten der Frauenwelt.

Du schreibst:

Und was passiert bitteschön mit Männern, die der Gewalt ihrer Partnerin
unterliegen (unabhängig von der Frage, wie häufig oder nicht häufig dies
nun vorkommt)? Spätestens seit der kürzlich ausgestrahlten stern-tv-Sendung,
in der ein von seiner Partnerin blind geprügelter Mann vorgestellt wurde,
sollte wie ich finde auch diese Frage gestellt werden können.

Ja, was soll mit den Männern passieren? Sollen wir nun Männerhäuser errichten, oder sollte es nicht generell gelten, daß das Opfer bleibt, und der Täter fliegt? Dann hat sich´s mit Frauenhäusern, Männerhäusern sonstwas Häusern.[/i]

Das wäre vom Grundsatz her okay. Ich habe jedoch den Verdacht, daß der Trend dahin geht, Frauenhäuser weiterhin aufrecht zu erhalten. Das finde ich nicht mehr okay.

Sicherlich, vom Bmfsfj kommen einseitige Schuldzuweisungen. Dies hat ME zwei Gründe:
Zum einen gibt es mehr weibliche Opfer häuslicher Gewalt als männliche Opfer. Ich rede hier wohlgemerkt nicht von Schubsereien etc. (wenn du SPD-Forum liest, weißt du, was ich unter Gewalt verstehe). Zum anderen werden männliche Opfer zur Zeit immer noch nicht in der Gesellschaft zur Kenntnis genommen (auch und grade von Männern nicht!). Bestrebungen, dies zu ändern, unterstütze ich voll und ganz.

Na wunderbar.

Was ich bei dieser Theamtik aber nicht unterstütze ist, die Debatte in den Geschlechterkampf abdriften zu lassen. Dafür ist die Sache zu ernst.

Ja, aber wer hat sie denn bitteschön dort hineingezerrt? Männer waren es jedenfalls nicht.

Welchem Opfer nützen denn Debatten darüber, welches Geschlecht nun schlimmer ist?

Keinem, da sind wir völlig einer Meinung.

Allen, die sich hier versteigen, kann ich nur mal raten, die Brille abzunehmen und einfach nur Menschen zu sehen. Ich denke mal, daß sogar der/die Extremste im worst case nicht erstmal unter die Gürtellinie schauen würde, bevor er/sie helfen würde.

Nur Menschen zu sehen klingt zwar toll, würde ich für die Debatte um das Gesetz jedoch als ein wenig zu idealistisch betrachen (vom jetzigen Diskussionsstand ausgehend!).

Gruß, Jörg

P.S.: Kompliment für Dein weitgehend auf Polemiken und Nebelkerzenwerfen verzichtendes Posting.

Re: *neugierig*

Arne Hoffmann, Saturday, 28.07.2001, 22:02 (vor 8326 Tagen) @ BartS

Als Antwort auf: *neugierig* von BartS am 28. Juli 2001 11:32:08:

Mich würde mal interessieren, wer wirklich daran glaubt, daß nur Männer häusliche Gewalt ausüben. Gibt es dazu Äußerungen, Statistiken oder anderen Quellen?

In der Regel wird das gar nicht erst aufwendig behauptet, sondern einfach stillschweigend vorausgesetzt. Um mit Ray Bradbury zu sprechen: "Wenn du einen Menschen politisch nicht unglücklich sein lassen willst, gib ihm keine zwei Seiten bei einer Frage, über die er sich den Kopf zerbrechen kann. Gib ihm eine. Noch besser, gib ihm keine." Was in diesem Fall heißt: Würde man verbal die Behauptung aufstellen, nur Männer seien Gewalttäter, böte man dem Leser oder Hörer ja zumindest die Möglichkeit an, im Geiste zu sagen: "Glaub ich nicht". Daher läuft das viel raffinierter. Ob es Zeitungsberichte sind, Fernsehsendungen zu diesem Thema oder feministische Bücher wie von Schlaffer und Benard: Es wird im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt einfach nur von männlichen Tätern gesprochen, nur gestellte Szenen mit männlichen Tätern gezeigt und nur über männliche Täter diskutiert. Auch Justizministerin Däubler-Gmelin formuliert zum "Gewaltschutzgesetz" ja gänzlich frohgemut und unbekümmert: "Der Prügler geht, die Geprügelte bleibt". Der Sexismus macht auch vor dem obersten Organ unseres Rechtstaates nicht halt.

Es gab allerdings auch explizite Zeitungsartikel mit so unsinnigen Behauptungen wie "fast alle Täter sind Männer", etwa in der WOCHE, der taz und im SPIEGEL.

Re: *neugierig*

BartS, Saturday, 28.07.2001, 23:19 (vor 8326 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: *neugierig* von Arne Hoffmann am 28. Juli 2001 19:02:10:

Hallo Arne,

Mich würde mal interessieren, wer wirklich daran glaubt, daß nur Männer häusliche Gewalt ausüben. Gibt es dazu Äußerungen, Statistiken oder anderen Quellen?

In der Regel wird das gar nicht erst aufwendig behauptet, sondern einfach stillschweigend vorausgesetzt. [...] Was in diesem Fall heißt: Würde man verbal die Behauptung aufstellen, nur Männer seien Gewalttäter, böte man dem Leser oder Hörer ja zumindest die Möglichkeit an, im Geiste zu sagen: "Glaub ich nicht". Daher läuft das viel raffinierter. [/i]

Ich glaube, ich verstehe was Du meinst. Bei einer offenen Diskussionen würde ja als Ergebnis auch nicht herauskommen, daß die Männer immer die Täter sind.

Aber besteht da nicht die Gefahr, daß man sich da in was reinrennt. Mit Verlaub gesagt, für dieses stillschweigende voraussetzen gibt es keinen Beweis, was ist wenn das nur aus den eigenen Gedankenmodell entspringt. Es mag ja sein, daß es Indizien gibt, daß das Problem der häuslichen Gewalt sexistisch gesehen wird. Aber ich bin immer skeptisch bei Gedankenmodellen, die ich selbst entwickle aber nicht widerlegen oder bestätigen kann, und das ist bei diesen "stillschweigend voraussetzen" der Fall.

Ob es Zeitungsberichte sind, Fernsehsendungen zu diesem Thema oder feministische Bücher wie von Schlaffer und Benard: Es wird im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt einfach nur von männlichen Tätern gesprochen, nur gestellte Szenen mit männlichen Tätern gezeigt und nur über männliche Täter diskutiert. Auch Justizministerin Däubler-Gmelin formuliert zum "Gewaltschutzgesetz" ja gänzlich frohgemut und unbekümmert: "Der Prügler geht, die Geprügelte bleibt". Der Sexismus macht auch vor dem obersten Organ unseres Rechtstaates nicht halt.
Es gab allerdings auch explizite Zeitungsartikel mit so unsinnigen Behauptungen wie "fast alle Täter sind Männer", etwa in der WOCHE, der taz und im SPIEGEL.

Okay, ich sehe das Problem, vielmehr möchte ich dazu nicht sagen, weil auch keine persönlichen Erfahrungen zu dieser Gewalt bestehen.

Gruss
BartS

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