Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Rückkehr des Mannes. Mach's noch einmal, Macho!

Flint, Wednesday, 29.03.2006, 08:12 (vor 6614 Tagen)

Die Rückkehr des Mannes.

Mach's noch einmal, Macho!

Fast vergessen, nicht vermisst, jetzt soll es plötzlich wieder da sein: Man konstatiere die Rückkehr des Patriarchats als Resultat der Kinderlosigkeit - heißt es.
Von Petra Steinberger

Wenn die - reale oder eingebildete - Angst vor dem Untergang der eigenen Gemeinschaft überhand nimmt, erklären Männer ihr Fortbestehen wieder zur Chefsache.

Eines Abends, mitten in Berlin. Die Feministin: "Wir haben dafür gekämpft, dass Frauen die Kinder kriegen, die sie wirklich wollen." Der konservative Politiker: "Deshalb haben wir so wenige."

Eben ist das weibliche Jahrhundert eingeläutet worden, und man diskutiert über die Krise des modernen Mannes, ohne zu kichern. Kaum wird die Bewusstseinsindustrie von immer mehr Frauen okkupiert und kaum ist der deutsche Kanzlerposten von einer Frau besetzt - da mehren sich die Zeichen, dass es wieder schwieriger werden dürfte mit weiblicher Freiheit und Macht.

Phillip Longman, der Fellow der liberalen New America Foundation, bringt es in der jüngsten Ausgabe des US-Magazins Foreign Policy zugespitzt, aber nicht unplausibel auf den Punkt: Entgegen allen bisherigen Tendenzen weiblicher Emanzipation in den Industriestaaten stehe die "Rückkehr des Patriarchats" bevor.

Längst galt als ausgemacht, dass die Dominanz des Mannes in Familie und Gesellschaft in den hochentwickelten Regionen bald nurmehr ein Relikt einer vormodernen Zeit sein würde. "Von wegen", meint Longman, "gerade die Gesellschaften, die am weitesten säkularisiert und am großzügigsten mit Wohlfahrtsstaaten ausgestattet sind, werden in dem Maße anfällig für religiöse Erneuerungen und eine Wiedergeburt der patriarchalen Familie sein, in dem die öffentliche Wohlfahrt nicht mehr finanzierbar ist.

Die absolute Bevölkerung Europas und Japans mag dramatisch zurückgehen. Der Rest jedoch wird sich an diese neue Welt anpassen in einem Prozess vergleichbar mit dem survival of the fittest. In dieser neuen Welt wird ein patriarchaler Gott den Familienmitgliedern gebieten, ihren Individualismus zu unterdrücken und sich dem Vater zu unterwerfen."

Phillip Longmans Schrift zum "Patriarchat", das ist Frank Schirrmachers Manifest "Minimum", wenn man ihr dessen Optimismus nimmt, was die Potenzen der Frau betrifft. Bei Schirrmacher kann die Frau all das, was nötig ist, um in einer schrumpfenden Welt zu überleben, und das wird ihr hoch angerechnet. "Diese Großmütter, Mütter und Töchter werden entscheiden, ob und wie unsere Gemeinschaft neu entsteht."

Im wieder aufkommenden Patriarchat leisten sie das auch, haben aber trotzdem weniger zu melden. Wenn die - reale oder eingebildete - Angst vor dem Untergang der eigenen Gemeinschaft überhand nimmt, erklären Männer ihr Fortbestehen wieder zur Chefsache, ohne viel Rücksicht auf emanzipatorische Empfindlichkeiten.

(...)

Eine UN-Konferenz zur Bevölkerungsentwicklung erklärte 1994, "die Gleichstellung der Geschlechter und die Eigenverantwortung der Frauen muss vorangetrieben ... und diesen die Möglichkeit garantiert werden, ihre Fruchtbarkeit selbst zu kontrollieren, denn sie sind Eckpfeiler für jedes Bevölkerungsprogramm." Damals war "Bevölkerungsprogramm" ein Euphemismus für das Bekämpfen der Überbevölkerung.

Inzwischen wird der Geburtenrückgang als neue Apokalypse des Menschen identifiziert. Wenn 1994 Selbstbestimmung der Frauen das Bevölkerungswachstum aufhalten konnte - was läge näher, als im umgekehrten Fall das Gegenteil zu propagieren? Das direkt zu fordern, könnte sich kein westlicher Politiker mehr erlauben. Aber hie und da, in hingeworfenen Bemerkungen, scheint das altneue Bild jener Frau wieder auf, die in erster Linie ihre Familie zusammenhält - doch weniger als selbstständige Erwerbstätige denn als emotionale und soziale Mutterpflanze.

(...)

Für Longmans These sprechen historische, vor allem aber auch sozialbiologische Erfahrungen. Zum einen haben sich gesellschaftliche Werte bislang noch immer ins Konservativ-Patriarchalische gewendet, wenn die Angst vor einem möglichen "Aussterben" der eigenen Bevölkerung zunahm: Das Viktorianische Zeitalter war nicht zuletzt auch eine Reaktion auf die Liberalisierung der Gesellschaft, auf abnehmende Kinderzahl, auf ein schwächeres soziales Netz und auf wachsende wirtschaftliche Unsicherheiten in Zeiten der ersten Globalisierung. Heim, Familie und traditionelle Väterbilder wurden stärker denn je zur Zuflucht in einer brutaler, unüberschaubarer gewordenen Welt; und Mutterschaft wurde in mystische Höhen erhoben.

Zum anderen ist die Rückkehr des Patriarchats, so Longman, eine Frage der Zeit und der Biologie: Der konservative Teil der Bevölkerung vermehre sich stärker als der progressive. Die Demographen Ronny Lesthaeghe und Johan Surkyn stellten für Europa fest, dass die Bevölkerungsschichten, die permissiv sind, die weiche Drogen oder Homosexualität akzeptieren, die weniger in die Kirche gehen und dem Militär eher misstrauen, weniger Kinder haben als jene, die weniger liberal und säkularisiert sind.

(...)

"Das ausgedehnte kinderlose Segment der heutigen Gesellschaft, dessen Mitglieder überproportional aus der feministischen Bewegung und der Gegenkultur der sechziger und siebziger Jahre stammen, wird kein genetisches Erbe zurücklassen", schreibt Longman, "und es wird ebenso wenig emotionalen oder psychologischen Einfluss auf die nächste Generation ausüben." Jede Wertedebatte zugunsten eines "Jahrhunderts der Frauen" (Schirrmacher) erledigt sich, so gesehen, auf absehbare Zeit von selbst.

(...)

"Gesellschaften, die dieses spezielle soziale System, das Patriarchat, übernahmen, maximierten ihre Bevölkerung und damit ihre Macht, während diejenigen, die das nicht taten, überrannt oder absorbiert wurden"

(...)

Quelle: (SZ vom 28.März 2006)

Hier der ganze Artikel

Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :)

Provokat, Wednesday, 29.03.2006, 09:20 (vor 6614 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Die Rückkehr des Mannes. Mach's noch einmal, Macho! von Flint am 29. März 2006 05:12:04:

Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :)

Salvatore, Wednesday, 29.03.2006, 13:09 (vor 6614 Tagen) @ Provokat

Als Antwort auf: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :) von Provokat am 29. März 2006 06:20:

Mir nicht! Jetzt, wo die Schwierigkeiten uns über den Kopf zu wachsen scheinen, soll man auf angeblich Bewährtes zurück greifen. Es ist ja richtig, so eine Tendenz ist tatsächlich zu sehen.
Aber Männer sollten sich nicht einlullen lassen. Eine Rückkehr in die Versorgerrolle kommt nicht mehr in Frage.

Ciao
Salvatore

Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :)

Conny, Wednesday, 29.03.2006, 14:19 (vor 6614 Tagen) @ Salvatore

Als Antwort auf: Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :) von Salvatore am 29. März 2006 10:09:

Aber Männer sollten sich nicht einlullen lassen. Eine Rückkehr in die Versorgerrolle kommt nicht mehr in Frage.

Da bin ich Deiner Meinung. Allerdings wird sich nur durch die Rückkehr des Mannes in die Versorgerrolle die Geburtenrate steigern lassen, wenn man es dem Mann nicht ermöglicht, den hälftigen Erziehungsauftrag zukommen zu lassen.

Freundliche Grüße
Conny

Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :)

Provokat, Thursday, 30.03.2006, 03:47 (vor 6613 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :) von Conny am 29. März 2006 11:19:

"Eine Rückkehr in die Versorgerrolle kommt nicht mehr in Frage."
Auf jeden Fall kein Zwang, die Versorgerrolle übernehmen zu müssen.
Es muss in einer Beziehung eine Absprache zwischen den Partnern statt finden, die die Wünsche von beiden bezüglich Versorger - Erzieher berücksichtigt.
Ich fände z. B. zwei Teilzeitler recht logisch, dafür müssten natürlich die passenden Stellen her.

"Da bin ich Deiner Meinung. Allerdings wird sich nur durch die Rückkehr des Mannes in die Versorgerrolle die Geburtenrate steigern lassen, wenn man es dem Mann nicht ermöglicht, den hälftigen Erziehungsauftrag zukommen zu lassen."
Geburtenrate steigern z, B. durch:
* Eine (vielleicht vielfache) Mutter nicht als restriktiv zu bezeichnen
* Ein Vetorecht des Mannes bei Abtreibung
* Ein Klima in Deutschland schaffen, in dem man gerne seine Kinder aufwachsen sieht (vielleicht, wo es kein Gegut und kein Geschlecht gibt)
* Die Rechte von Vätern stärken
* Den Frauen den Schwachsinn ausreden, sie müssten so sein wie Männer

Loogisccccch

Antwortenschreiber, Thursday, 30.03.2006, 12:46 (vor 6613 Tagen) @ Provokat

Als Antwort auf: Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :) von Provokat am 30. März 2006 00:47:

"Eine Rückkehr in die Versorgerrolle kommt nicht mehr in Frage."
Auf jeden Fall kein Zwang, die Versorgerrolle übernehmen zu müssen.
Es muss in einer Beziehung eine Absprache zwischen den Partnern statt finden, die die Wünsche von beiden bezüglich Versorger - Erzieher berücksichtigt.
Ich fände z. B. zwei Teilzeitler recht logisch, dafür müssten natürlich die passenden Stellen her.

Nu, Freilich die passenden Stellen, dann passt es!

Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :)

Nikos, Thursday, 30.03.2006, 14:49 (vor 6613 Tagen) @ Provokat

Als Antwort auf: Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :) von Provokat am 30. März 2006 00:47:

Geburtenrate steigern z, B. durch:
* Eine (vielleicht vielfache) Mutter nicht als restriktiv zu bezeichnen
* Ein Vetorecht des Mannes bei Abtreibung
* Ein Klima in Deutschland schaffen, in dem man gerne seine Kinder aufwachsen sieht (vielleicht, wo es kein Gegut und kein Geschlecht gibt)
* Die Rechte von Vätern stärken
* Den Frauen den Schwachsinn ausreden, sie müssten so sein wie Männer<

Unbedingt dazu:
* Die Frauen fragen, warum sie Männer mögen (sofern sie angeben, es zu tun)

Nikos
*die Frage ist psychologisch-technisch äusserst wichtig und auch berechtigt*

Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :)

Provokat, Thursday, 30.03.2006, 16:20 (vor 6613 Tagen) @ Nikos

Als Antwort auf: Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :) von Nikos am 30. März 2006 11:49:

Unbedingt dazu:
* Die Frauen fragen, warum sie Männer mögen (sofern sie angeben, es zu tun)
Nikos
*die Frage ist psychologisch-technisch äusserst wichtig und auch berechtigt*

Was meinst du damit?

Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :)

Nikos, Thursday, 30.03.2006, 22:52 (vor 6612 Tagen) @ Provokat

Als Antwort auf: Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :) von Provokat am 30. März 2006 13:20:

Unbedingt dazu:
* Die Frauen fragen, warum sie Männer mögen (sofern sie angeben, es zu tun)
Nikos
*die Frage ist psychologisch-technisch äusserst wichtig und auch berechtigt*

Was meinst du damit?<

Viele heutige Frauen, die ich kenne, fallen mit der Tür ins Haus und wollen gleich zur Beginn klären, daß sie "Männer mögen". Wohl weil sie mitgekriegt haben, daß Männer immer scherer zu finden sind. Ich habe einen riesen Spaß dabei, wenn ich frage "warum magst Du denn Männer. Nenne mir die Gründe". Du glaubst gar nicht, was Du aus die Antworten alles durchschauen kannst! Wenn die nichts sagen, dann weiss ich schon, sie haben ein Million Geheimnisse, die eines Tages mein Leben schwer machen werden. Wenn sie sagen, weil sie zu allem bereit sind, dann weiss, ich muss immer Wasser holen gehen. Wenn sie sagen, weil sie nicht dafür können, daß sie so sind wie sie sind, dann weiss ich, daß ich schnell weg bin, noch bevor sie ausgeredet hat. D.h., wenn dein Blick schon einigermassen geschärft ist. Und, richtig angestellt, schafft bei der Psycho-Ebene der Frau einiges durcheinander zu bringen und manches anfangen zu hinterfragen. Auf jeden Fall hat es den Vorteil: Diese Frage verschafft uns mehr Klarheit vom Weib gegenüber. Und ist auch eine gute Propaganda. Außerdem gibt man damit einige Verantwortung der Paarung an die Frau ab.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Nikos

@Salvatore- Re: Dieser Beitrag ... VOLLE ZUSTIMMUNG! (n/t)

Ekki, Wednesday, 29.03.2006, 14:20 (vor 6614 Tagen) @ Salvatore

Als Antwort auf: Re: Dieser Beitrag wird einigen hier den Tag versüßen :) von Salvatore am 29. März 2006 10:09:

Mir nicht! Jetzt, wo die Schwierigkeiten uns über den Kopf zu wachsen scheinen, soll man auf angeblich Bewährtes zurück greifen. Es ist ja richtig, so eine Tendenz ist tatsächlich zu sehen.
Aber Männer sollten sich nicht einlullen lassen. Eine Rückkehr in die Versorgerrolle kommt nicht mehr in Frage.
Ciao
Salvatore

Re: Die Rückkehr des Mannes. Mach's noch einmal, Macho!

Nikos, Wednesday, 29.03.2006, 12:24 (vor 6614 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Die Rückkehr des Mannes. Mach's noch einmal, Macho! von Flint am 29. März 2006 05:12:04:

Das alles habe ich in der ersten Klasse schon gelernt: 1x1. Oder auch: Vom Nichts kommt Nichts.

Von mir aus kann mir meine Frau KEINEN Kaffee machen. Mich juckt es nicht, weil ich dann schleuningst WEG bin.

Tja.

Das ist keine Gewalt. Das ist nur die Konsequenz von "keinen Kaffee für Dich, nur weil Du es bist, ein Mann, ich mache keinen Kaffee für einen Mann", völlig ohne jeglichen weiteren Grund.

Bin kein Fußabtretter.

Nikos

Re: Die Rückkehr des Mannes. Doch noch, wieder oder garnicht

Altschneider, Wednesday, 29.03.2006, 12:27 (vor 6614 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Die Rückkehr des Mannes. Mach's noch einmal, Macho! von Flint am 29. März 2006 05:12:04:

Mach's noch einmal, Macho!
Fast vergessen, nicht vermisst, jetzt soll es plötzlich wieder da sein: Man konstatiere die Rückkehr des Patriarchats als Resultat der Kinderlosigkeit - heißt es.
Von Petra Steinberger
Wenn die - reale oder eingebildete - Angst vor dem Untergang der eigenen Gemeinschaft überhand nimmt, erklären Männer ihr Fortbestehen wieder zur Chefsache.

Von wegen - den Tag versüßen. Das "Patriarchat" kann wohl kaum zurückkehren - es war schon immer da. Da es nie ein "Matriarchat" gab, ist per definitionem die ganze bekannte Geschichte "Patriarchat", mit all den verschiedenen sozialen Rollen, die Menschen, Männer und Frauen, in dieser recht wechselhaften Geschichte so hatten. Das wir hier und heute einen Staatsfeminismus haben, aber kein "Matriarchat", zeigt ja wohl deutlich, das die Umsetzung dieses theoretischen Konstrukts doch nicht so dringend war.
Und was ein Macho ist und was nicht, lag ja schon immer in der Definitionsmacht der FrauInnen.

Statt klar zu sagen, worum es geht, wird mit inhaltlichen Albernheiten wie "konservativ" und "progressiv" argumentiert. Dabei zeigt die Argumentation schon, das die eigentliche Unterscheidung zwischen den gewählten Formen des Zusammenlebens nur funktional oder nicht funktional sind und natürlich die Menschen sich, wenn nicht Ideologien ihr Leben kontrollieren, sich für das entscheiden, was ihnen als die beste Lösung erscheint, mit den Widrigkeiten des Lebens fertig zu werden.
Statt dessen wurden, vom Staatfeminismus aus machtpolitischen, vom Feminismus aus finanziellen Gründen, seit 30 Jahren Strukturen etabliert, deren eine Konsequenz, beileibe nicht die Einzige, der Rückgang der Geburtenzahl ist - durchaus vorhersehbar. Bloß will jetzt keiner mit den selbst herbeigeführten Konsequenzen leben.
Und eine andere Konsequenz, dass Männer es nicht mehr selbstverständlich annehmen, in die Vollversorgerrolle gepresst zu werden und verlangen, dass Frauen durchaus für sich selbst sorgen können und auch sollen, ist auch wieder nicht recht: und so haben wir die Rückkehr des Patriarchats zu feiern, wohl mit dem starren und künstlichen Rollenbild, dass der Genderismus uns weißmachen will. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Statt den Mut zu haben, die sozialen und volkswirtschaftlichen Schäden, die der Feminismus gebracht hat, zu bilanzieren, zuzugeben, dass die "Errungenschaften des Feminismus" keine sind und nie waren, wieder zur Tagesordnung überzugehen und sich endlich daran zu machen, die wirklich wichtigen Probleme zu lösen (von denen "Gleichberechtigung" in dieser extremen Zuspitzung nun wirklich keines ist), kommt nur Gesülze.
Klar, Rückkehr schon, war irgendwie bequemer, aber nicht ohne dies wieder (für Männer) negativ zu belegen.

Wieder einmal nicht paranoid
Altschneider

Re: Die Rückkehr des Mannes. Doch noch, wieder oder garnicht

Odin, Wednesday, 29.03.2006, 13:54 (vor 6614 Tagen) @ Altschneider

Als Antwort auf: Re: Die Rückkehr des Mannes. Doch noch, wieder oder garnicht von Altschneider am 29. März 2006 09:27:

Statt dessen wurden, vom Staatfeminismus aus machtpolitischen, vom Feminismus aus finanziellen Gründen, seit 30 Jahren Strukturen etabliert, deren eine Konsequenz, beileibe nicht die Einzige, der Rückgang der Geburtenzahl ist - durchaus vorhersehbar. Bloß will jetzt keiner mit den selbst herbeigeführten Konsequenzen leben.
Und eine andere Konsequenz, dass Männer es nicht mehr selbstverständlich annehmen, in die Vollversorgerrolle gepresst zu werden und verlangen, dass Frauen durchaus für sich selbst sorgen können und auch sollen, ist auch wieder nicht recht: und so haben wir die Rückkehr des Patriarchats zu feiern, wohl mit dem starren und künstlichen Rollenbild, dass der Genderismus uns weißmachen will. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Abgesehen davon, daß ich nirgendwo ein Patriarchat sehe - auch in der Vergangenheit nicht - kann ich über den Aufruf "Männer, geht wieder brav in eure Tretmühle" wirklich nur noch lachen. Die Kontrolle über die Geburten war für die Frauen sicherlich ein großer Schritt nach vorne und leutete natürlich auch den Rückgang der Geburtenrate ein. Ein noch größerer wird es für die Männer sein, wenn sie ebenfalls die Kontrolle über ihre Fruchtbarkeit bekommen. Daher wird eine Aufwertung der Rechte des Mannes einhergehen mit einem weiteren Rückgang der Geburtenrate. Die Folge wird sein, dass man Männer motivieren wird, Kinder zu bekommen und dies geht nur, indem man den Vätern mehr Rechte und weniger Pflichten auferlegt. Zeit wirds! Dies wird aber in einem "Patriarchat" nicht erreichbar sein. Denken wir nur an die Schwachsinnsthese "Die Kinder gehören zur Mutter"

Re: Die Rückkehr des Mannes. Doch noch, wieder oder garnicht

Eugen, Wednesday, 29.03.2006, 14:12 (vor 6614 Tagen) @ Altschneider

Als Antwort auf: Re: Die Rückkehr des Mannes. Doch noch, wieder oder garnicht von Altschneider am 29. März 2006 09:27:

Ah, mal wieder ein schöner Beitrag hier im Forum!
Gruß, Eugen

Re: Die Rückkehr des Mannes. Doch noch, wieder oder garnicht

Wodan, Wednesday, 29.03.2006, 15:57 (vor 6614 Tagen) @ Altschneider

Als Antwort auf: Re: Die Rückkehr des Mannes. Doch noch, wieder oder garnicht von Altschneider am 29. März 2006 09:27:

Klar, Rückkehr schon, war irgendwie bequemer, aber nicht ohne dies wieder (für Männer) negativ zu belegen.

Sehr gut, Altschneider!

Ein aufsehenerregender Artikel, fürwahr, aber einer, der an dem Klischee festhält, der Unterschied zwischen Feminismus und Antifeminismus sei der zwischen Progressiv (auch noch liberal - als sei der Feminismus nicht DER Prototyp des Antiliberalismus)und Konservativ. Bullshit.

Maskulisten sind nicht zwangsläufig reaktionär. Und ein Patriarchat (reinder Femi-Ausdruck, ideologieverseucht bis dorthinaus) hat es nie gegeben, weshalb man folglich schon per definitionem nicht dahin zurück kann. Und eh ich irgendeiner Frau (ob wieder oder nicht) meine Kinder zur alleinigen Erziehung überlasse, weil es angeblich deren Job ist, werde ich mit dem nächsten Raumschiff samt Kind auf den Mond emigieren.

Gruß
Wodan

Re: Die Rückkehr des Mannes. Doch noch, wieder oder garnicht

Lucius I. Brutus, Thursday, 30.03.2006, 00:42 (vor 6613 Tagen) @ Altschneider

Als Antwort auf: Re: Die Rückkehr des Mannes. Doch noch, wieder oder garnicht von Altschneider am 29. März 2006 09:27:

Dine Anmerkung finde ich klasse und auf den Punkt gebracht, sowie die von Odin und Wodan. Hat einer von euch gedacht diese Gedanken direkt an die Frau Journalistin zu schicken mailto:kultur-online@sueddeutsche.de

Gruß

Was auf jeden Fall ich daran so toll finde...

Provokat, Thursday, 30.03.2006, 02:32 (vor 6613 Tagen) @ Altschneider

Als Antwort auf: Re: Die Rückkehr des Mannes. Doch noch, wieder oder garnicht von Altschneider am 29. März 2006 09:27:

Wenn das Patriarchat schon immer da war, dann wurde es von dem derzeitigen Staatsfeminismus unterdrückt. Dann müßte der Bericht dahingehend interpretiert werden, dass die Unterdrückung des Patriarchats zurückgehen wird.

Funktional oder nicht funktional im Sinne von überlebensfähig oder nicht.
Ich definiere "krank" als "weniger überlebensfähig", daraus folgt für mich, dass der Feminismus etwas Krankes ist.
Von der einen Seite wählen Menschen aus dem Gefühl heraus eher "gesunde" Standpunkte. Damit geht es ihnen besser.
Von der anderen Seite: was evolutionär sich durchgesetzt hat, ist gesund.

Der Feminismus hat eine große Kraftanstrengung gegen die Natur angestellt, letztendlich werden aber die Naturgesetze siegen.
Wie ein Gummiband, dass vom Feminismus gedehnt wurde.
Die Frage ist jetzt, wird es zurückschnalzen oder gibt es einen gemäßigteren Übergang.
Die nächste Frage ist, auf welche Position es zurückgeht. Die ursprüngliche wird es wohl nicht mehr einnehmen können.

Die Frauen haben sich jetzt also die Berufswelt angesehen und gemerkt, dass es dort nicht nur rote Rosen regnet. Viele werden zurück wollen, da es im Haushalt irgendwie doch bequemer ist. Eine Wahlmöglichkeit.
Nun, sie sollten hier nicht frei wählen können, da es eben noch das andere Geschlecht gibt, das - so hörte ich - auch Bedürfnisse hat.

Folgender Abschnitt wurde nicht zitiert:
"Hoffnung können die letzten überlebenden Progressiven vor allem daraus beziehen, dass patriarchale Systeme zumindest in der Moderne notwendig instabil sind - so einfach spielen Frauen trotz allem nicht mehr mit. Zumal sich in der Neuzeit ausgerechnet der Kapitalismus als größter Feind des Patriarchats erweist, je mehr er sich entfesselt - der Markt verlangt nach mehr weiblicher Arbeitskraft, als dies mit der traditionellen Mutterrolle verträglich ist, und wirkt darum wie ein Sog hinaus in die Welt. Welche Feministin hätte je erwartet, dass sie eines Tages vielleicht von einem Kapitalisten mit einer weißen Fabrik gerettet werden würde?"

Blendet man den Frauen-werden-gedrängt-und-unterdrückt-Schwachsinn aus, dann bleibt die Information, dass es nicht mehr ins Alte zurückfallen wird. Der Kapitalismus und das Patriarchat werden sich auspendeln und an einer neuen Stelle stehenbleiben.
An einer Stelle, wo der Mann wieder mehr die Richtung vorgibt.
In die traditionelle Versorgerrolle? Wenn der Mann wieder mehr zu sagen hat und das nicht wünscht, wird er sich dort nicht wieder reindrängen lassen.
Was mich hier so gut stimmt, ist, dass die beschriebene Kraft in die richtige Richtung deutet.

Re: Was auf jeden Fall ich daran so toll finde...

Antwortenschreiber, Thursday, 30.03.2006, 12:36 (vor 6613 Tagen) @ Provokat

Als Antwort auf: Was auf jeden Fall ich daran so toll finde... von Provokat am 29. März 2006 23:32:

Folgender Abschnitt wurde nicht zitiert:
"Hoffnung können die letzten überlebenden Progressiven vor allem daraus beziehen, dass patriarchale Systeme zumindest in der Moderne notwendig instabil sind - so einfach spielen Frauen trotz allem nicht mehr mit. Zumal sich in der Neuzeit ausgerechnet der Kapitalismus als größter Feind des Patriarchats erweist, je mehr er sich entfesselt - der Markt verlangt nach mehr weiblicher Arbeitskraft, als dies mit der traditionellen Mutterrolle verträglich ist, und wirkt darum wie ein Sog hinaus in die Welt. Welche Feministin hätte je erwartet, dass sie eines Tages vielleicht von einem Kapitalisten mit einer weißen Fabrik gerettet werden würde?"

Allzu sehr würde ich nicht auf Rettung hoffen. Den die Frage nach "der Dynamik" und nach "Neuem", wird sich in diesen mit Frauen übervollen Betrieben stellen. Es wird nicht leicht den Sohn zu überzeugen dort zu arbeiten, wenn der Vater ein "Quotenopfer" war und das ist der selbe Mechanismus den schon die Wehrmachtsgeneräle beschrieben haben, sinngemäss wenn ihr den Vater/Grossvater als Wehrmachtssoldaten schlecht macht, dann könnt ihr nicht von den Söhnen/Enkeln verlangen das sie Soldaten werden und gilt heute DTl. als Superpazifistisch in der Welt. In diesem Sinne bräuchte man für den Schaden den der Feminsimus angerichtet hat "Reparaturmassnahmen", aber die wird es nicht geben also wird es wahrscheinlich noch richtig krachen.

Blendet man den Frauen-werden-gedrängt-und-unterdrückt-Schwachsinn aus, dann bleibt die Information, dass es nicht mehr ins Alte zurückfallen wird. Der Kapitalismus und das Patriarchat werden sich auspendeln und an einer neuen Stelle stehenbleiben.
An einer Stelle, wo der Mann wieder mehr die Richtung vorgibt.
In die traditionelle Versorgerrolle? Wenn der Mann wieder mehr zu sagen hat und das nicht wünscht, wird er sich dort nicht wieder reindrängen lassen.
Was mich hier so gut stimmt, ist, dass die beschriebene Kraft in die richtige Richtung deutet.

Ich hoffe auch das der Mann, sich nicht mehr in die Versorgerrolle drängen lässt, aber ich glaube auch das ist zu 80 % Illusorisch, weil die nackten Realitäten andere sein werden. Es sei denn Mann legt es richtig darauf an, 50% Frauen in den 26 schlechtbezahltesten Berufen.

Re: Die Rückkehr des Mannes. Mach's noch einmal, Macho!

Lecithin, Thursday, 30.03.2006, 00:49 (vor 6613 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Die Rückkehr des Mannes. Mach's noch einmal, Macho! von Flint am 29. März 2006 05:12:04:

Ja, wo Krieg und Unterdrückung herrscht, ist der konservative Mann nicht weit. Aber er hat den Krieg in etwa so verursacht, wie der Krankenwagen den Unfall verursacht hat, aber der genau dort ist, wo Krankheit und Unfall herrscht. Weil andere das Chaos verursachen, darf er den Karren aus dem Dreck ziehen und dann zeigt man mit dem Finger auf ihn, dass er als "Retter in der Not" immer nur präsent ist, wo Krise ist und setzt ganz frech "Krise gleich Mann", ebenso, wie "Unfall gleich Krankenwagen" ist im Werbe-Lügen-Deutsch

Der Schreiberling erklärt richtige Beobachtungen also vollkommen falsch.

Nicht eine neue Unterdrückung folgt auf liberales Chaos, sondern ein Geraderücken und eine Strukturierung. Und Bush, Bush ist ein Arsch und kein Patriarch, bittesehr. Ein Voll-Idiot kann nicht Patriarch sein.

Ich fürchte nur, in den dumpfen Gefilden feministischen Gehirnwäsche-Denkens setzt man Mann gleich Krieg. Patriarchat ist aber gleich Geist und Verstehen. Und die Krise oszilliert nichtmehr, denn es geht niemand mehr für offensichtlich falsche Pläne in den Krieg. Das hat sich nämlich im Internet rumgesprochen und tut es noch *g*

MANN wird sich (hoffentlich) nichtmehr erschiessen lassen für den Jahresumsatz von Exxon und Co.
MANN wird auch nichtmehr auf einen Platz im Titanic-Rettungsboot verzichten zugunsten einer Frau, die weder Kind noch Fortpflanzung will, sondern die dolle und fein "sich selbst verwirlichen will", kaum dass sie anlandet. Dafür hüpft Mann nichtmehr in den dunklen, kalten Ozean. Denn die "Selbstverwirklichung" der Frau sichert kaum den Fortbestand der Menschenrasse, wie wir nun sehen dürften. Muttersein hatte Privilegien, die sich nicht blind übertragen lassen auf die neue Frau.

Die Zeiten ändern sich eben...

Gruß!
Lecithin

Re: Die Rückkehr des Mannes. Mach's noch einmal, Macho!

Toxido, Friday, 31.03.2006, 00:29 (vor 6612 Tagen) @ Flint

Als Antwort auf: Die Rückkehr des Mannes. Mach's noch einmal, Macho! von Flint am 29. März 2006 05:12:04:

Von Petra Steinberger
Quelle: (SZ vom 28.März 2006)

Die Fachfrau des SZ-Feuilletons für ärgerliche, feministische Artikel. Höhnt über Männer wo sie kann.

Re: Die Rückkehr des Mannes. Mach's noch einmal, Macho!

Nikos, Friday, 31.03.2006, 11:10 (vor 6612 Tagen) @ Toxido

Als Antwort auf: Re: Die Rückkehr des Mannes. Mach's noch einmal, Macho! von Toxido am 30. März 2006 21:29:

Von Petra Steinberger
Quelle: (SZ vom 28.März 2006)

Die Fachfrau des SZ-Feuilletons für ärgerliche, feministische Artikel. Höhnt über Männer wo sie kann<

Bei dem Namen kann man wohl kaum was anderes erwarten. Petra heisst auf griechisch "stein". Und der Berg... Na ja, was solls, soll sie doch tun was sie nicht lassen kann. Solange sie später ihre Katzen bei mir käuft.

Nikos

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