Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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„Du bist nicht mehr als ein Samen”

Odin, Saturday, 06.05.2006, 13:31 (vor 6573 Tagen)

„Du bist nicht mehr als ein Samen” – Celler kämpft um Recht auf Vaterschaft

Vater

Einsam im Kinderzimmer: Ralf Lankau vor dem unbenutzten Bett seiner Tochter.

Unfreiwillig zum Samenspender degradiert – dies ist ein Schicksal, mit dem sich der Celler Ralf Lankau nicht abfinden will. Die Mutter seiner Tochter Mara verweigert ihm die Vaterschaft, unterbindet den Kontakt mit dem Kind. Das Dilemma: Nach deutscher Rechtslage hat Lankau derzeit nicht mal die Chance auf ein Vaterschafts-Anfechtungsverfahren.

Das Kinderzimmer war schon eingerichtet, als Ralf Lankau die Hiobsbotschaft bekam: Die Mutter seiner kleinen Tochter teilte ihm mit, dass sie nicht ihn, sondern ihren Lebensgefährten als Vater des Kindes angegeben hatte. „Für Mara bist du nicht mehr als ein Samen”, sagte die junge Frau. „Ich war am Boden zerstört”, schildert der 45-Jährige. „Vor allem, weil ihr Lebensgefährte die Vaterschaft auch akzeptiert hat.”

Voraus gegangen waren elf Jahre Dreiecks-Beziehung zwischen Lankau, der Kindsmutter und besagtem Lebensgefährten. Zweifel an seiner Vaterschaft bestehen für den Celler indes nicht: „Im Dezember 2005 teilte mir die Kindsmutter mit, dass sie von mir schwanger sei – sogar den Schwangerschaftstest hat sie mir auf den Tisch gelegt”, sagt Lankau. Wenig später kam es zur Trennung, trotzdem hatte sich die Kindsmutter zunächst zu einer gütlichen Einigung bereit erklärt. „Als sie aber eine von meinem Anwalt aufgesetzte Besuchsrechtsregelung unterschreiben sollte, weigerte sie sich plötzlich”, erzählt Lankau. Die Folge: Erbitterter Streit, Polizei-Anzeigen und das vergebliche Bemühen Lankaus, mit Hilfe von Anwälten ein Vaterschafts-Anfechtungsverfahren einzuleiten. „Ich habe keine Chance, nicht mal über das Jugendamt”, sagt der 45-Jährige. Tatsächlich bescheinigten ihm seine Anwälte, dass lediglich Lankaus Tochter selbst nach Vollendung ihres 18. Lebensjahres ein solches Vaterschaftsverfahren einleiten könne. Dieselbe Option hat auch der offiziell als Vater angegebene Lebensgefährte der Mutter – nicht aber der leibliche Erzeuger.

„Die deutsche Rechtsprechung stellt das Wohl des Kindes, nicht das des Vaters in den Vordergrund”, sagt dazu eine Celler Familienanwältin. Denn unverheirateten Vätern, die sich auch in guten Zeiten nicht mit der Kindsmutter auf ein Sorge- oder Besuchsrecht einigen, bleibt vor Gericht später wenig Spielraum. Dies schreibt auch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes von 2003 fest, dass davon ausgeht, dass Mütter sich nicht willkürlich verweigern, eine Sorgeerklärung abzugeben. In der Praxis bewahrheitet sich dies jedoch selten.

„Betroffenen Vätern bleibt nur, einen heimlichen Vaterschaftstest vorzunehmen”, rät daher die Familienanwältin. „Dies kann ein Anfang sein, um vor Gericht ein Abstammungsgutachten zu erwirken.” Ralf Lankau will weiterkämpfen. „Ich werde alles versuchen, um meine Vaterschaft zu beweisen”, sagt er. „Damit Mara später sieht, dass ich für sie da sein wollte.” www.maralf1.de

Andrea Hackenberg

http://www.cellesche-zeitung.de/lokales/celle/340031.html

Re: „Du bist nicht mehr als ein Samen”

Telefonmann, Saturday, 06.05.2006, 17:26 (vor 6573 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: „Du bist nicht mehr als ein Samen” von Odin am 06. Mai 2006 10:31:15:

"Wenig später kam es zur Trennung, trotzdem hatte sich die Kindsmutter zunächst zu einer gütlichen Einigung bereit erklärt."

Man beachte: Ob es zu einer gütlichen Trennung kommt oder nicht, hängt allein von der Frau ab. Dieser Zustand wird durch geltendes Recht gedeckt.

Daher mein Aufruf:

Männer, laßt Euch unter deutschem Recht nicht mit Frauen ein!

Es spielt keine Rolle, welche Nationalität die Frau besitzt. Wer sich als Mann unter deutschem Recht mit Frauen -gleich welcher Nationalität- einläßt, begibt sich in höchste Gefahr.

da passt das ganz gut

Antwortenschreiber, Saturday, 06.05.2006, 17:35 (vor 6573 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: „Du bist nicht mehr als ein Samen” von Odin am 06. Mai 2006 10:31:15:

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,druck-414710,00.html

Re: da passt das ganz gut

ChrisTine, Saturday, 06.05.2006, 18:09 (vor 6573 Tagen) @ Antwortenschreiber

Als Antwort auf: da passt das ganz gut von Antwortenschreiber am 06. Mai 2006 14:35:

Die Idee finde ich toll. Das müßten noch viel mehr machen, vielleicht würde dann auch irgendwann das entsprechende Gesetz geändert, daß Vater nur derjenige ist, der das Kind gezeugt hat.

Gruß - Christine

Re: da passt das ganz gut

Odin, Saturday, 06.05.2006, 20:24 (vor 6573 Tagen) @ ChrisTine

Als Antwort auf: Re: da passt das ganz gut von ChrisTine am 06. Mai 2006 15:09:22:

Die Idee finde ich toll. Das müßten noch viel mehr machen, vielleicht würde dann auch irgendwann das entsprechende Gesetz geändert, daß Vater nur derjenige ist, der das Kind gezeugt hat.
Gruß - Christine

Die Idee finde ich nicht so toll
1) Nutznieser sind die Mütter, die ja natürlich auch ein Aufenthaltsrecht in Deutschland damit gewinnen
2) Auch soziale Väter sind (gute) Väter und dürfen auch nicht benachteiligt werden. Manchmal ziehen sie jahrelang ein Kind groß und wollen dieses Kind nach einer Trennung natürlich auch wiedersehen.
3) Dem Staat zu schaden klingt ja recht lustig - aber der Staat sind auch wir. D.h. wir müssen das zahlen.

Re: da passt das ganz gut

Antwortenschreiber, Sunday, 07.05.2006, 20:14 (vor 6572 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: da passt das ganz gut von Odin am 06. Mai 2006 17:24:09:

Die Idee finde ich toll. Das müßten noch viel mehr machen, vielleicht würde dann auch irgendwann das entsprechende Gesetz geändert, daß Vater nur derjenige ist, der das Kind gezeugt hat.
Gruß - Christine

Die Idee finde ich nicht so toll

1) Nutznieser sind die Mütter, die ja natürlich auch ein Aufenthaltsrecht in Deutschland damit gewinnen

So lange das keine Männer sind, dürfte das im PC-Bereich liegen! ;-)

2) Auch soziale Väter sind (gute) Väter und dürfen auch nicht benachteiligt werden. Manchmal ziehen sie jahrelang ein Kind groß und wollen dieses Kind nach einer Trennung natürlich auch wiedersehen.

Sicher, aber wenn mit dieser Regelung offensichtlich bioloigischen Vätern Schaden zu gefügt.

3) Dem Staat zu schaden klingt ja recht lustig - aber der Staat sind auch wir. D.h. wir müssen das zahlen.

Wo gehobelt wird, fallen Späne!

Re: da passt das ganz gut

Norbert, Monday, 08.05.2006, 13:51 (vor 6571 Tagen) @ Antwortenschreiber

Als Antwort auf: Re: da passt das ganz gut von Antwortenschreiber am 07. Mai 2006 17:14:

3) Dem Staat zu schaden klingt ja recht lustig - aber der Staat sind auch wir. D.h. wir müssen das zahlen.

Wo gehobelt wird, fallen Späne!

Und dieser Staat ist im Familienrecht, nur dann dazu bereit Mißstände zu beseitigen, wenn es ihm selbst wehtut.

Und für diese Mißstände ist dieser Staat selbst verantwortlich.
Genauer: seine FamilienpolitikerInnen und FamilienrichterInnen.

Gruß
Norbert

Ich find's lustig

Daddeldu, Sunday, 07.05.2006, 21:25 (vor 6572 Tagen) @ Antwortenschreiber

Als Antwort auf: da passt das ganz gut von Antwortenschreiber am 06. Mai 2006 14:35:

Hallo,

eine lustige Folge unseres völlig vermurksten Kindschaftsrechtes.

Ehrlich gesagt kann auch ich hier eine gewisse Schadenfreude nicht ganz unterdrücken.

Unser wundervolles Kindschaftsrecht lässt das zu. Vater ist, wer die Vaterschaft vorbehaltlos anerkennt (§§ 1592 Nr. 2, 1594 BGB). Anders als der Spiegel-online - Artikel behauptet, ist dies aber natürlich keine Grauzone oder Gesetzeslücke des Kindschaftsrechtes, sondern ganz absichtlich so gemacht.

Herr Hass ist auch keineswegs der erste, der auf die Idee kommt, nur die Anzahl der Anerkennungen ist neu. In Deutschland gibt es einen Markt für die Ehe mit einem Deutschen (Preis ca. 15.000 Euro) und für die Annerkennung als Kind (Preis kenne ich nicht). Letzteres funktioniert in zwei Richtungen: Der ausländische Mann erkennt die Vaterschaft eines deutschen Kindes an und erhält so ein Aufenthaltsrecht, oder eben wie bei Herrn Hass, das ausländische Kind wird anerkannt.

Gruß,

Daddeldu

Re: „Du bist nicht mehr als ein Samen”

Nikos, Saturday, 06.05.2006, 18:30 (vor 6573 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: „Du bist nicht mehr als ein Samen” von Odin am 06. Mai 2006 10:31:15:

Solche grausame Ursachen (vorallem für die Kinder) werden eine derart gewaltige Wirkung nach sich ziehen, die man sich jetzt nicht einmal im Traum vorstellen kann. Praktisch tritt man dadurch das Leben an sich in dem Arsch. Das bleibt niemals unbeantwortet.

In Familiensachen ist Deutschland soweit entwickelt, wie Äthiopien in Wasserprojekten, oder SaudiArabien in Menschenrechte.

Nikos
*empört*

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