Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Besonnenheit

Sven ⌂, Wolfsburg, Tuesday, 07.02.2012, 09:18 (vor 4462 Tagen) @ bberlin

Ich würde es sehr begrüßen, wenn etwas mehr Besonnenheit in diesen Diskurs hineinkäme, und zwar auf beiden Seiten.

Ungeachtet der Personalie Ebeling, an der Mus Lim die Angelegenheit abgearbeitet hat, hat er in einem Recht: Eine solche Strategie wäre vollkommen typisch für jene, die an den Futtertrögen bleiben wollen. Und eine solche Strategie wird, mit wem auch immer, in jedem Fall gefahren werden. Ich meine mich aber auch erinnern zu können, dass er dies dementsprechend gewichtet hatte.

Gleichwohl:

Bislang war es der Mehrzahl der Männerrechtler wichtig, an zivilisatorischen Errungenschaften, an welchen der Mensch gewachsen ist, festzuhalten. Dazu gehören auch diverse Rechtsgrundsätze - auch die Unschuldsvermutung. Und diesbezüglich ziemt es sich nicht, Frau Ebeling spekulativ in Kontexte zu stellen, die zwar theoretisch irgendwann wahr sein könnten - derzeit aber keinen konkreten Anhaltspunkt aufweisen. Ihr Austritt aus Agens bleibt zwar ein offener Posten - aber hat sie dazu jemand konkret befragt? Ich denke nicht. Davon abgesehen hat sie aber nie einen Hehl daraus gemacht, keine klassische Antifeministin zu sein sondern sich für beide Geschlechter einsetzen zu wollen. Ein Problem ist das jedoch nicht.

Diese Männerbewegung, so man sie denn so nennen möchte, hat bereits jetzt ein schwerwiegendes Problem: Der Umgang mit Gleichgesinnten, die von der eigenen Linie um nur ein Quota abweichen. Wehe aber dem, der als Nestbeschmutzer vermutet wird; Arne Hoffmann war der Erste und es wäre äußerst unschön, liesse man bei Monika Ebeling ein ähnliches Szenario zu. Daraus erwächst mit der Zeit eine Problematik, die wir dereinst nicht mehr kontrollieren können.

Da hilft es auch gar nicht zu erwähnen, dass die Feministen ähnlich gehandelt haben, wie an ihrem Umgang mit Esther Vilar exemplarisch klar wurde. Wolltet ihr nicht mehr sein als ein bloßes Spiegelbild des Feminismus? Faktenbasiert, der Wissenschaft und Ethik verpflichtet?

Davon abgesehen wird an dieser Auseinandersetzung allzu deutlich, wie schnell Sympathieträger fallen gelassen werden. In all den Jahren ist es nicht gelungen, auch nur eine einzige Person aufzustellen, die eine Leitposition hätte einnehmen können. Sollte dem Feminismus dies gelingen ohne dass wir es merken, wäre einer solchen strategischen Meisterleistung in aller Ironie wahrlich Respekt zu zollen.


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