Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Bleiben wir wachsam (Allgemein)

Mus Lim ⌂, Wednesday, 29.08.2012, 00:48 (vor 4259 Tagen) @ Holger

Wobei die 'Matriarchisierung' der Staatskirchen imho nicht alt, sondern Folge der Säkularisierung ist ...

Ich denke, der matriarchale Charakter der Maria ist wesentlich älter und nicht Folge der Säkularisierung. Mit der Maria als Identifikationsfigur für Frauen konnte die katholische Kirche ja matriarchale Elemente aus anderen Religionen ansprechen.

Dass die Männer als Stellvertreter Christi auf Erden den Frauen den Himmel auf Erden zu schaffen haben, dürfte auch alt sein. Vergleiche Epheser 5,21-28.

... Theorie von Engels eine Rolle spielt mit seiner Idealisierung des Matriarchats als dem Urkommunismus schlechthin ...

Engels dürfte sich seine Inspiration dazu auch von irgendwo her geholt haben.
Kommunismus ist ja, verkürzt ausgedrückt, der Versuch die jenseitige Utopie des Paradieses im Diesseits zu verwirklichen. Woher, frage ich, mögen die Kommunisten auf diese Idee gekommmen sein?

... der Verdammung des Patriarchats als Urform des ausbeuterischen Kapitalismus: 'Moderne' ...

Der Gegensatz Gut-Böse, Engel-Teufel, Gläubiger-Ungläubiger, Fromm-heidnisch, sündhaft-rein haben sowohl die Kommunisten als auch nach ihnen die Feministen übernommen. Die Welt sind fein zweigeteilt in weibliche Opfer und männliche Täter. Und das in einer angeblich *lol* säkularen Gesellschaft. *rofl*

Christen sehen durchaus einen paradiesisch-kommunistischen Auftrag des Glaubens.

Das Christentum gibt eben beides her:
1) Den egalitären Ansatz: Der Mensch ist im Antlitz Gottes gleich geschaffen. Gott lässt es regnen über Gute und Schlechte, Gerechte und Böse, etc.
2) Den elitären Ansatz: Die Feudalordnung basierte auch auf christlichen Legitimierungen.

Daß es sowohl das eine wie das andere nicht gegeben hat, ist unseren Linken völlig wurscht, man strickt einfach zeitgemäß die Gleichstellungsideologie daraus.

Man pickt sich einfach das genehme und passende raus, ganz so, wie es Islamisten tun.

Was Sie adelt, ist ihre überaus kritische Betrachtung der Sachlage im Islam: selbstverständlich ist dort der Mann noch viel mehr 'Versorger' als im Christentum.

Es ist ja auch per se nichts schlimmes, wenn der Mann Versorger ist.
Alles muss aber in einer Balance bleiben und nicht einseitig werden.
In der Urgesellschaft wäre die Menschheit wohl verhungert, wenn die Power-Frauen jagen gegangen wären ...

Sollte es dereinst wirklich eine mächtige feministische Bewegung in den islamischen Ländern geben, wird es zum Hauen und Stechen kommen, da ich den Mann im Islam noch für wehrfähig halte- im Gegensatz zu den entklöteten Pudeln im Westen.

Nun ja, das ist so eine Hoffnung, die auch ich hege. Ob die Hoffnung tragfähig sein wird, muss sich zeigen.

Es gibt aber auch in islamischen Kulturen Strömungen, wo die Mütter ihre Söhne zu Müttersöhnchen erziehen, die ihre Mutter nicht zu widersprechen wagen und das wirkt sich dann auch auf die Ehefrau aus, die das Zepter weiterführt.

Hinter dem Schleier ist ein Matriarchat perfekt getarnt.

Bleiben wir wachsam.

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