Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was ist denn mit EUCH los!?

Nihilator ⌂, Bayern, Wednesday, 16.12.2009, 01:33 (vor 5860 Tagen) @ Krankenschwester

Mit Musik kann man das wiedergeben, was man mit Worten nicht sagen kann,
wofür man keine Worte findet...

Das stimmt. In dem Film "Amadeus" (der ansonsten leider etwas hollywoodmäßig hanebüchen ist, aber auch ganz wunderbare Heranführung an Mozarts Musik bietet) sagt es der Hauptdarsteller etwa so:

"Reden in einem Theaterstück 2,3,4 oder mehr Leute gleichzeitig, ist es ein Chaos, nicht mehr zu verstehen. Anders in der Oper: hier wird ein Streit zum Duett, Quartett, Quintett."
(nur sehr sinngemäß!)

Musik ist Sprache nicht überlegen, aber sie bietet Möglichkeiten, die Sprache nicht hat. Sie ist emotionaler, direkter, eingängiger. Ich kann doch mit einem passenden Lied sehr viel schneller vermitteln, in welcher Stimmung ich bin, als mit ellenlangen abstrakten Erklärungen. Oder?

Ich kann aber auch umgekehrt meinen Zustand beeinflussen. Höre ich Mozart oder Vivaldis Vier Jahreszeiten oder Händels Feuerwerksmusik im Auto, fahre ich wie ein Engelchen. ;-) Und bei Ärzte, Tote Hosen oder gar Landser ist es umgekehrt.

Ich weiß ja nicht, wie ihr dieses Lied verstanden habt... für mich ist
dieses Lied (auch wenn nicht im Original) als Abschied- freudiger Abschied
von Einsamkeit...
Sorry, wenn ich das Lied falsch interpretiert habe, jedoch lasse ich die
Eselin in mir am Leben und bestehe drauf so zu empfinden.

Das allerdings auch: man kann es völlig unterschiedlich verstehen, muß es sogar. Musik ist ja keine Informationsübermittlung, sondern eher eine Anregung von Rezeptoren. Und die sind von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich, je nachdem, was dieser Mensch mitbekommen hat ab Zeugung und erlebt hat in seinem Leben. Manche können heute anscheinend gar nichts empfinden, das ist nur verständlich bei unserer Lebenswelt. Es gibt nicht nur physische Verkrüppelungen.

Beispiel: wenn ich "Bydlo" aus "Bilder einer Ausstellung" von Mussorgski höre (sehr bildhafte, nachempfindbare Musik übrigens), stelle ich mir nicht vor, was der Komponist gesehen hat und beschreiben wollte (einen lahmen Ochsenkarren). Ich sehe Jesus auf dem Kreuzweg vor mir. Woher das kommt, weiß ich nicht. Vielleicht gab es mal einen Film, in dem diese Melodie so verwendet wurde oder eine ähnliche. Neuronal ist das nun wohl irgendwie verknüpft bei mir. Anders als bei anderen Menschen, vermutlich.

Das Genie von Leuten wie Mozart bestand ja auch darin, die Empfindungen der Hörer vorherzusehen. Und eine Schnittmenge zu bilden. Nicht bewußt (vermutlich), sondern ganz instinktiv. Die fein ziselierte Schönheit seiner Werke kann auch ein unmusikalischer Depp, wie ich es leider bin, nachempfinden. Wie kann denn ein Mensch so etwas erschaffen?

Für mich reicht an Mozart nichts heran. Wunderbare Melodien schufen auch andere Komponisten; Bach hat gezeigt, wie eng Mathematik und Musik (also Ratio und Emotio, Schönheit und Logik) zusammenhängen können. Aber keiner in dieser Perfektion und Leichtigkeit, mit einer einzigen Ausnahme: dem Menuett von Boccherini. Welches wie Mozart klingt und ihm auch oft fälschlich zugeschrieben wird.

:-)

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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