Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Studie zum neuen Mann - Basiswissen

hquer, Thursday, 30.11.2006, 22:30 (vor 6567 Tagen)

Diese Studie ist Pflichtlektüre für jeden Männerrechtler(auch Du, Femkritiker, bist gemeint ;-)))

Sie schwenkt endlich weg von der femifokalen Betrachtung und stellt die Argumentation vom Kopf auf die Beine.

Unten also ein kurze Zusammenfassung des Spiegels.

Frauen sind anders und Männer sowieso. Und "neue Männer", will die wirklich jemand? Eine Studie kam zu dem Ergebnis: Offensichtlich nicht.

Berlin - Eigentlich ist es längst klar. Spätestens seit Ina Deter es vor gut zwei Jahrzehnten in alle Welt hinaus sang, wissen wir: "Neue Männer braucht das Land." Sie werde es an "jede Wand" schreiben, versprach die Rockröhre damals. Hätte sie es nur getan. Vielleicht hätte das was bewirkt. Und es hätte im Jahre 2003 keine Studie mehr geben müssen, die sich einzig mit der Frage beschäftigt: "Wollen Frauen den neuen Mann?"
Doch die gibt es. 70 Seiten ist sie lang, obwohl mit einem einfachen "Ja" alles gesagt gewesen wäre. Die Sozialwissenschaftler Peter Döge und Rainer Volz haben sie erstellt und am Freitag in der Konrad-Adenauer-Stiftung präsentiert.

Viel Überraschendes war da nicht zu hören. Männlichkeit werde noch immer assoziiert mit wirtschaftlichem Erfolg und Macht, Frauen würden die Attribute "gefühlvoll, gepflegt, mitfühlend, erotisch und gesellig" zugeschrieben. Wer sich als "neuer" Mann versuche, also traditionell weiblich besetzte Tätigkeiten wie Kochen, Putzen und Kinderbetreuung übernehme, gelte schnell als "unmännlich" und wenig attraktiv. Selbst ein hoher Prozentsatz von Frauen, die nach eigenem Bekunden Männer im Erziehungsurlaub sympathisch finden, definierten dieses Verhalten letztlich als "nicht gut zu einem Mann passend", referierte Volz.

Trotz aller Bereitschaft der Männer dazu, sich von althergebrachten Rollenbildern zu befreien gebe es "eine gewisse Konstanz in der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung": Männer arbeiten nach wie vor hauptsächlich Vollzeit, Frauen arbeiten Teilzeit und übernehmen den Großteil der Betreuung von Kindern. So weit, so bekannt.

Fazit: Der "neue" Mann kommt nicht nicht voran. "Wie kann Geschlechterpolitik neuen Männern zu mehr Durchbruch verhelfen", fragt denn auch das Autorenpaar in seiner Studie und kommt zum Ergebnis: Bisherige Geschlechterpolitik sei "überwiegend Frauenpolitik" gewesen. Damit habe sie sich "die Chance verbaut, das Geschlechterverhältnis im Ganzen zu gestalten und zu verändern". Statt Frauen- nun die Männerquote? Volz formulierte es so: "Wer mehr Frauen im Management von Unternehmen möchte, muss zugleich Männern die Möglichkeit eröffnen, sich mehr in der Familien- und Betreuungsarbeit zu engagieren."

Warum das bisher nur so rudimentär geschehen sei? Da gab es eine verblüffende Antwort, die sich auf die Aussage reduzieren lässt: Die Frau ist schuld. Es sei "das Verharren von Frauen in alten Rollenklischees, die das Zusammenleben maßgeblich beeinflussen", heißt es im Vorwort der Studie. Er wolle natürlich keineswegs Frauen "die alleinige Verantwortung für ein bestimmtes Verhalten der Männer in Haushalt und Erziehung" geben, sagte Döge, doch eines der Ergebnisse ihrer Untersuchung sei nun mal, dass Frauen "ihren Anteil an der Veränderung respektive der Blockierung von Geschlechterrollen" hätten.

Belegbeispiel auf Seite 50: "Nicht selten wollen Frauen die 'Haupt- und Letztverantwortung für den Haushalt' in ihrer Hand behalten, was häufig mit dem Sauberkeitsstandard begründet wird." Schon bevor die befragten Männer im Haushalt aktiv hätten werden können, sei die Arbeit von der jeweiligen Partnerin erledigt worden. Da lachten die Frauen im Publikum.

Frauen sollten sich nicht gegen veränderte Verhaltensweisen von Männern stemmen, sondern ihren Partnern "zumindest annähernd gleichwertige Kompetenz zubilligen", warb Volz für ein neues Verständnis von Emanzipation. Künftig sollten nicht mehr nur Frauen in den Genuss von Angeboten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie kommen.

So wie in Schweden zum Beispiel. Dort werde eine Auszeit für junge Väter nicht nur vom Arbeitgeber ermöglicht, sondern der profitiere sogar davon. "Die Männer kommen sehr viel motivierter, loyaler aus dieser Elternzeit zurück", wusste Volz zu berichten. Allerdings, und das sagte er mit einem Augenzwinkern: "Die nehmen sich ihre Auszeit meistens in den Sommermonaten."

Studie zum neuen Mann - Basiswissen

FemKritiker, Friday, 01.12.2006, 01:33 (vor 6567 Tagen) @ hquer

Diese Studie ist Pflichtlektüre für jeden Männerrechtler(auch Du,
Femkritiker, bist gemeint ;-)))

Eigentlich wollte ich mir keine zusätzlichen Pflichten aufbürden,
die habe ich in diesem Staat als Mann schon genug.
Hab's trotzdem gelesen. :-)

Studie zum neuen Mann - Basiswissen

Rainer ⌂, Friday, 01.12.2006, 04:18 (vor 6567 Tagen) @ FemKritiker

Hallo

Eigentlich wollte ich mir keine zusätzlichen Pflichten aufbürden,
die habe ich in diesem Staat als Mann schon genug.
Hab's trotzdem gelesen. :-)

Wenn der "neue Mann" nicht alt aussehen will sollte er auch folgendes lesen

Ich habe allerdings bei den (zum Glück wenigen) Scheidungen und (etwas
mehr) Beziehungskrisen, die ich im Freundes- und Bekanntenkreis
mitbekommen haben, die erstaunte Beobachtung gemacht, dass entgegen
dem klassischen Rollenverständnis die Männer dort den Gefühls-Part
haben, während die Frauen sehr kopfgesteuert handeln.

Während der Mann nur eine kleine Krise sieht und auf Besserung hofft,
hat die Frau bereits das Ende erkannt, bereitet schon alles vor,
kopiert Unterlagen, sichert sich Haus, Auto, Wohnung und Geld für
danach usw. und spielt ihm so lange noch eine intakte Beziehung vor.
Erst wenn sie dann alles zusammen hat, was sie braucht, legt sie den
"Schalter" um und schlägt mit einer Konsequenz zu, die ein Mann kaum
fertigbringen würde. Der fällt dann aus allen Wolken und steht vor
Trümmern.
Insbesondere wenn Kinder im Spiel sind, ist eine Scheidung und ihre
Vorbereitung ein "Krieg mit anderen Mitteln", aber nicht weniger
"blutig". Jeder schmutzige Trick wird genutzt, hauptsache er führt zu
seiner Vernichtung. (Ich sage jetzt nicht, welchen Vorwurf frau für
den "Endsieg" nur andeuten muss - und bei Bedarf auch tut. :-(

Der Mann hat dabei typischerweise nur das ganz kurze, stumpfe Messer
in der Hand und steht damit vor einem Maschinengewehr mit der Frau am
Abzug. Und die zieht ab, ohne zu zögern. Er steht dann staunend da und
weiß immer noch nicht, wie ihm geschieht, wenn es ihn "durchsiebt".

Und vor Gericht spielt sie dann wieder das hilflose Weibchen, das
weiterhin eine lebenslange Versorgung durch den Ex braucht. Und da
fängt es dann an, richtig zu stinken. Aber Richter fallen regelmäßig
darauf rein.

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Studie zum neuen Mann - Basiswissen

AJM, Friday, 01.12.2006, 09:28 (vor 6566 Tagen) @ hquer

So wie in Schweden zum Beispiel. Dort werde eine Auszeit für junge Väter
nicht nur vom Arbeitgeber ermöglicht, sondern der profitiere sogar davon.
"Die Männer kommen sehr viel motivierter, loyaler aus dieser Elternzeit
zurück", wusste Volz zu berichten.

Moin, Moin,

Jaja, die Schweden, Femiparadies auf Erden, wo Männer nur lästiges, aber notwendiges (weil produktives Erbringen von Leistung) Übel sind. Na klar sind Männer nach einer beruflichen Auszeit motovierter, denn ihnan macht die Arbeit nunmal meistens mehr Spaß und Freude und gibt ihnen mehr Befriedigigung als das Hantieren mit vollgeschissenen Windeln und anderen Baby-Begleiterscheinungen.

Was mich an der ganzen Diskussion (grad hier in der BRD von vdL vorangebracht) immer wieder verwundert ist die Tatsache, daß Männer im Beruf im Allgemeinen produktiver sind. Wie kann seitens der Wirtschaft dann eine Forderung nach mehr Männern im Baby-Haushalt unterstützt werden? Ich möhte als Vorgesetzter nicht meinen besten Mann 2 oder mehr Monate missen.

Gruß

AJM

Was soll das?

Dampflok, Friday, 01.12.2006, 11:47 (vor 6566 Tagen) @ hquer

Ich finde es reicht langsam.

Wie lange noch müssen wir uns fremdbestimmt andern, womöglich zum angeblich gefragten "neuen Mann"? Jemand sagte neulich trefflich :
"Frauen wollen Männer, die zuhausebleiben und sich um die Kinder kümmern,
aber keine Frau will einen Mann, der zuhausebleibt und sich um die Kinder kümmert!"

Will sagen: Das vom feminismus propagierte Männerbild ist nicht das von der Mehrheit der Frauen gewollte.

Warum definieren wir uns nicht endlich selber, anstatt immer zu fragen, was frauen angeblich wollen? Das hat den wesentlichen Vorteil, daß wir Männer das in 5 bis 10 Minuten beim Bier mit Kumpels hinbekommen, und keinen dreitägigen Menstruations-Sabbat für 395 ? buchen müssen, oder gar jahrzehntelang "emma" lesen bzw. heute den geschminkten ausgestopften Drachen namens Dorn.

Ich verlange, daß sich die Mehrheit von uns Männern nicht mehr durch eine Minderheit feministinnen verbiegen läßt. Es ist Teil einer perfiden lesbofeministischen Strategie, den Mann dermaßen zum "Weichei und frauenversteher" umzumodeln, bis er für die Mehrheit der Frauen völlig unattraktiv wird. Keine Frau sucht einen Partner, der zuhause staubsaugt (und dann den halben Tag mit ihrer EC-Karte shoppen geht), während sie sich darauf freut, lebenslang im Schichtdienst das Geld für die Familie heimzubringen. So eine Frau gibt es nicht.

Wenn wir solche Frauen wollen, weil eine Minderheit von uns Männern gerne als Hausmann leben möchte, dann müssen wir die Frauen dazu bringen, aber doch nicht die Mehrheit von uns verbiegen lassen. Wir sind richtig genauso wie wir sind, in all unseren Facetten!


.

Was soll das?

Salvatore Ventura @, berlin, Friday, 01.12.2006, 15:08 (vor 6566 Tagen) @ Dampflok

Wir sind richtig
[quote]genauso wie wir sind, in all unseren Facetten!
[/quote]

Schön gesagt! Genau das ist der wesentliche Punkt. Es ist völlig egal, was Frauen von Männern verlangen. Wie wir leben möchten, sollten wir schon selbst entscheiden.

Ciao
Salvatore

Was soll das? Bravo! (n/t)

Max, Klatschtupfing, Friday, 01.12.2006, 16:11 (vor 6566 Tagen) @ Dampflok

.

Hier wendet sich der Gast mit Grausen...

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 01.12.2006, 22:49 (vor 6566 Tagen) @ hquer

Hallo hquer!


Ich lese ja gern, was Du hier so zum Besten gibst, aber mit Deinen Lobpreisungen von Döge/Volz (als Dritter im Bunde ist Zulehner zu erwähnen) und dieser Studie von 2003 hast Du dann doch einen echten Griff in die Tonne gemacht, wie ich finde.
Vorneweg: diese Studie ist eigentlich kalter Kaffee. All das schreibt Döge bereits in seinem Buch "Geschlechterdemokratie als Männlichkeitskritik" von 2001, welches mir vorliegt und das ich auch gelesen habe.

Diese Studie ist Pflichtlektüre für jeden Männerrechtler(auch Du,
Femkritiker, bist gemeint ;-)))

Als Abschreckung und Warnung?

Sie schwenkt endlich weg von der femifokalen Betrachtung und stellt die
Argumentation vom Kopf auf die Beine.

Na mag ja sein, ich komme noch dazu. Was im Fokus von Döge steht, schreibt er in seinem Buch:

"Die Rolle des Mannes wurde in der Vergangenheit kaum hinterfragt. Neuerdings wird jedoch ihre Veränderung vor allem von der Frauenbewegung eingefordert."

Ahso. Naja dann sollten wir wohl...

Begeistert schreibt er von der "Männerbewegung" in den USA, wo sich Anfang der 80er eine Gruppe namens "National Organisation for Changing Men" (!) gründete.

Frauen sind anders und Männer sowieso. Und "neue Männer", will die
wirklich jemand? Eine Studie kam zu dem Ergebnis: Offensichtlich nicht.

Und es hätte im Jahre 2003 keine Studie mehr geben müssen, die
sich einzig mit der Frage beschäftigt: "Wollen Frauen den neuen Mann?"
Doch die gibt es. 70 Seiten ist sie lang, obwohl mit einem einfachen "Ja"
alles gesagt gewesen wäre.

Den Widerspruch dieser beiden Aussagen des SPIEGEL verstehe ich nicht. Aber das nur am Rande.

Fazit: Der "neue" Mann kommt nicht nicht voran. "Wie kann
Geschlechterpolitik neuen Männern zu mehr Durchbruch verhelfen", fragt
denn auch das Autorenpaar in seiner Studie und kommt zum Ergebnis:

An der Stelle ist mir fast der Kragen geplatzt. Wieso sollten wir das denn wollen? "Neuen Männern" -wie er sie versteht- zum Durchbruch verhelfen?? Was hat der Mann denn für ein Problem - isser traurig, daß er als Pudel so recht keine abkriegt und sucht die Lösung in der Entschärfung der Konkurrenzsituation durch Zwangsverpudelung aller?

Statt Frauen- nun die Männerquote? Volz formulierte es so: "Wer mehr Frauen > im Management von Unternehmen möchte, muss zugleich Männern die Möglichkeit > eröffnen, sich mehr in der Familien- und Betreuungsarbeit zu engagieren."

Ja wer möchte das denn? Und warum vor allen Dingen? Sind das eigentlich gesellschaftlich sinnvolle Zielsetzungen?
Wer mehr Fische fliegen und mehr Falken schwimmen sehen will, der muß halt welche einfangen und versuchen, ihnen das Erwünschte beizubringen. Nur wozu denn, verdammt nochmal?

Da geht's doch schon wieder los: umerzogen muß er werden, der Mann, zu einem wünschenswerteren Wesen. Und in seinem Buch schwärmt er von Gender Mainstreaming, wobei er selbst Gleichwertigkeit als "Anpassung der Organisation an den Menschen" und Gleichstellung als "Anpassung an die Organisation" definiert. Und DAS soll es sein? Ich nenne das Totalitarismus.

Zu den von Döge und Volz vorgenommenen Einstufungen:

"Unter dem Titel "Wollen Frauen den neuen Mann?" hat die Konrad-Adenauer-Stiftung eine aktuelle Studie zur Genderdiskussion herausgegeben, in der die beiden Sozialwissenschaftler Peter Döge und Rainer Volz der Frage nach gegenseitigen Vorurteilen von Frauen und Männern nachgegangen sind. Mit ernüchternden Ergebnissen: Nur ungefähr 20 Prozent zählen zu den "neuen Männern", 20 Prozent sind traditionell eingestellt, 25 Prozent bezeichnen die Autoren als unsicher und 35 Prozent in ihrem Verhalten den Frauen gegenüber als pragmatisch."
http://www.innovations-report.de/html/berichte/gesellschaftswissenschaften/bericht-15805.html
(Toller Journalismus übrigens, gell? Nachricht und Meinung. Wieso ist das denn "ernüchternd"?)

Ich finde das nicht ernüchternd. Ein gutes Drittel der Männer pragmatisch in ihrem Verhalten Frauen gegenüber - ist doch prima. Diese Gruppe kommt von den genannten einer Selbstbestimmung noch am nächsten.

Warum das bisher nur so rudimentär geschehen sei? Da gab es eine
verblüffende Antwort, die sich auf die Aussage reduzieren lässt: Die Frau
ist schuld. Es sei "das Verharren von Frauen in alten Rollenklischees, die
das Zusammenleben maßgeblich beeinflussen", heißt es im Vorwort der Studie.

Und da haben wir des Pudels (hehe) Kern: alles falsch, schon im Ansatz.
Wir spielen keine Rollen, sondern tun im Wesentlichen mehrheitlich das, was uns unser genetisches Programm vorgibt, Männer wie Frauen. Es sind auch keine alten "Klischees", sondern natürliche männliche und weibliche Verhaltensweisen. Und die Frauen "verharren" nicht einfach so, sondern sie machen, Generation für Generation, mehrheitlich genau das, was sie als Frau kennzeichnet. Das Programm ist stärker als die irren Thesen eines Dekonstuktivisten und ambitionierten Gleichmachers. Menschen sind biologische Wesen und keine freiprogrammierbaren Automaten!

"Wie in der Geschlechterforschung allgemein werden auch in der Männerforschung Männlichkeit und Geschlecht als soziales Konstrukt (!) gefasst. Männlichkeit stellt keine biologische oder anthropologische Konstante dar, sondern wird in sozialen Kontexten generiert"

Behauptet er einfach mal so, hat er von seinen KollegInnen halt so abgeschrieben. Einen Beweis benötigt diese These offenbar nicht; die ist einfach richtig, weil wir uns das ganz dolle wünschen. Ich kenne jedenfalls KEINEN geschichtlichen Beleg, der diese Aussage stützen würde.

Und dabei sieht er doch selber, daß es nicht funktioniert: das, was die Frauen sich angeblich so wünsch(t)en, wollen sie nicht. Frauen selbst sagen oft genug, man solle nicht so ernst nehmen, was sie sagen. Nicht alles ist zu Ende gedacht und taugt als Basis für ein politisches Programm. Wir haben den hirnrissigen Fehler gemacht, alles für bare Münze zu nehmen. Fehlt nur noch der -ebenfalls typisch weibliche- Vorwurf, ihr hättet uns eben daran hindern müssen. Ja, hätten wir, statt uns auf jeden Gehirnfurz zu stürzen und ihn begierig umzusetzen.
Was denkt der denn, was getan werden muß, damit die Frauen endlich nicht mehr "verharren"? Noch mehr Propaganda?

Solange man von falschen Voraussetzungen ausgeht, nämlich denen, daß Menschen beliebig (ver-)formbar sind wie Knetfigürchen, kann man nur zu Schrott als Ergebnis kommen. Im besten Falle. Im schlimmeren führt das zu einer totalitären Gleichmacher- und Umerziehungsdiktatur. Und die ist weder für Männer noch für Frauen schön.

Ein erfolgversprechender Ansatz würde die Natur der Geschlechter und ihre Unterschiedlichkeit erst einmal akzeptieren und von dieser Basis ausgehend versuchen, Verbesserungen und einen Ausgleich im Geschlechterverhältnis zu erreichen. Erst der Mensch, wie er ist, dann das Modell dazu und nicht umgekehrt. Tatsachen als Basis und nicht Wunschvorstellungen. Eigentlich auch ein unbedingtes humanitäres Gebot.
Das tut Döge aber nicht; er setzt eine unbewiesene These sowie ein Umerziehungsziel als Prämisse und schaut dann, wie er die Menschen in sein Schema einpressen kann. Unmenschlich - und (natürlich) zum Scheitern verurteilt.

Frauen sollten sich nicht gegen veränderte Verhaltensweisen von Männern
stemmen,

Thea Dorn mit anderem Vorzeichen: guckt doch mal, wie toll ich bin! Warum will mich denn nur keine(r)? *gg*

"Hier setzt Männlichkeitskritik an, die Geschlechterdemokratie vor allem als Ablösung von Männlichkeit als dominantem gesellschaftsstrukturierendem Prinzip - als Norm - fasst. Im Zentrum steht dabei insbesondere der Umbau der Arbeitsstrukturen und des Arbeitsmarktes. Denn nicht die globalisierte Erwerbsarbeitsgesellschaft mit ihren männlich geprägten Leistungs- und Karrieremustern kann das Ziel von Geschlechterdemokratie darstellen, sondern die Aufwertung bisher weiblich konnotierter Verhaltensmuster und Tätigkeiten mit der Perspektive von Diversity. (...)

Da ein solcher Ansatz von der Bildungs- über die Medien-, die Wirtschafts- und Steuerpolitik bis hin zur Verteidigungs-, Umwelt- und Technologiepolitik alle Politikbereiche erfasst, kann seine Umsetzung nicht durch eine exklusive Frauen- oder Männerpolitik geschehen, sondern nur in einer generellen Verbindung aller politischen Problemstellungen mit der Männerfrage, wobei der seit Mitte der neunziger Jahre diskutierte Ansatz des Gender Mainstreaming den geeigneten Rahmen bilden kann. Denn dieser fordert die Integration der Perspektive der Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern in allen Politikbereichen, auf allen politischen Ebenen und in allen Organisationen. Darin eingeschlossen könnte zugleich eine kritische Überprüfung des Männerbilds in allen gesellschaftlichen Bereichen mit dem Ziel einer Flexibilisierung der Geschlechterrollen sein. In diesem, von Robert W. Connell auch als De-Gendering bezeichneten Ansatz könnten in einem kritischen Geschlechterdialog die jeweils positiven wie negativen männlichen und weiblichen Rollenbestandteile gesichtet und neu kombiniert werden."
http://www.kath.de/nd/kmf/hirschbg/10_00/581.htm

Iss mir schlecht. Möchtest Du "de-gendert" werden? Ein echter Menschenbastler, will mir scheinen.

Und da haben wir sie auch wieder, die "Männerfrage". Den Begriff kenne ich noch vom SchleiMöKraz Kuno Trüeb, der hier auch schonmal Thema war. Da läuft es kalt den Rücken herunter, da zumindest mir sofort die zu der "...frage" passende "Endlösung" einfällt.

Exakt diesen Text könntest Du auch in radikalfeministischen genderistischen Publikationen lesen. Das soll Vertretung von Männerinteressen sein?
(Nein, ich leugne nicht, daß Döge lobenswert etliche Männerprobleme -von Gewalterfahrungen bis zu ihrer Instrumentalisierung durch Frauen- thematisiert. Vielleicht sogar in einer Weise, die beim Feminat gut ankommt und tatsächliche Verbesserungen möglich machen könnte. Aber sein ideologischer Ansatz und seine Zielstellung gefallen mir gleichwohl kein bißchen!)

Im Grunde kann man Döges Haltung als Radikalfeminismus mit menschlichem Antlitz bezeichnen. Vielleicht etwas besser als der ohne, aber auch nicht wirklich gut. So kommen wir nicht weiter.


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

Studie zum neuen Mann - Basiswissen

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 01.12.2006, 23:11 (vor 6566 Tagen) @ AJM

Was mich an der ganzen Diskussion (grad hier in der BRD von vdL
vorangebracht) immer wieder verwundert ist die Tatsache, daß Männer im
Beruf im Allgemeinen produktiver sind. Wie kann seitens der Wirtschaft
dann eine Forderung nach mehr Männern im Baby-Haushalt unterstützt werden?

Das läßt sich IMHO nur noch mit einem allgegenwärtigen kollektiven Wahn erklären. Durchideologisierte totalitäre Systeme neigen dazu, Dinge zu tun, die ihnen nicht nur nicht nützlich sind, sondern sogar echten Schaden zufügen.
Es war nicht vernünftig (von der moralischen Tragweite abgesehen), im Dritten Reich die intellektuelle Elite, die überproportional aus Juden bestand, aus der Gesellschaft zu verdrängen und außer Landes zu treiben; das hat Deutschland im Gegenteil schweren Schaden zugefügt. Es war auch nicht vernünftig, in der DDR der 70er bis 80er die verbliebenen Kleinunternehmer zu schikanieren, um sie zur Aufgabe zu bringen; diese Leute waren sehr nützlich für die Bedürfnisbefriedigung der Bevölkerung und dabei keinerlei Gefahr für's System. Aber ideologisch geboten war es eben, koste es, was es wolle.
Und so scheint mir das heute auch zu sein. Wäre doch gelacht, wenn wir die Menschen nicht zu zwingen schaffen, bei allem und jedem gefälligst pari-pari zu sein. Was die wollen, interessiert dabei nicht. Ob's nützt oder schadet, natürlich auch nicht. Die Statistik muß passen.


Gruß,
nihi

--
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MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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Super Beitrag! (oT)

Ralf, NRW, Saturday, 02.12.2006, 01:52 (vor 6566 Tagen) @ Nihilator

.

--
*** Ich bin doch nicht genderblödgestreamt! ***

Super Beitrag! - stimmt! SUPER! (nT)

Max, Zustimmtupfing, Saturday, 02.12.2006, 20:25 (vor 6565 Tagen) @ Ralf

.

Hier wendet sich der Gast mit Grausen...

hquer, Sunday, 03.12.2006, 00:05 (vor 6565 Tagen) @ Nihilator

Servus Nihilator!

Ich lese ja gern, was Du hier so zum Besten gibst, aber mit Deinen
Lobpreisungen von Döge/Volz (als Dritter im Bunde ist Zulehner zu
erwähnen) und dieser Studie von 2003 hast Du dann doch einen echten Griff
in die Tonne gemacht, wie ich finde.
Vorneweg: diese Studie ist eigentlich kalter Kaffee. All das schreibt Döge
bereits in seinem Buch "Geschlechterdemokratie als Männlichkeitskritik" von
2001, welches mir vorliegt und das ich auch gelesen habe.

Danke. Für mich ist sachliche Kritik kein Problem, im Gegenteil, sie ist fantastisch! Ich kann dadurch noch eine Menge lernen. Hättest Du mich dagegen einen lila Pudel geschimpft, damit hätte ich ein Problem, denn das bin ich nicht!
Ich habe den Beitrag wohl etwas voreilig als Basiswissen qualifiziert. Ein etwas mulmiges Gefühl hatte ich beim Abschicken, konnte es aber nicht so recht einordnen. Trotzdem war es gut, den Beitrag abzuschicken. So konnte produktiv darüber diskutiert werden.
Was mir spontan gefiel war die Aussage, dass Genderpolitik lediglich Frauenpolitik ist (aber in der Öffentlichkeit als Gleichberechtigung verkauft wird). Da liegt ein grosser Hund begraben d.h. die Darstellung einer Ungerechtigkeit (Gleichstellung führt zwangsläufig dazu) als Gerechtigkeit. Es gibt aber eine Reihe weiterer verscharrter Hunde.

Statt Frauen- nun die Männerquote? Volz formulierte es so: "Wer mehr

Frauen > im Management von Unternehmen möchte, muss zugleich Männern die
Möglichkeit > eröffnen, sich mehr in der Familien- und Betreuungsarbeit zu
engagieren."

Ja wer möchte das denn? Und warum vor allen Dingen? Sind das eigentlich
gesellschaftlich sinnvolle Zielsetzungen?
Wer mehr Fische fliegen und mehr Falken schwimmen sehen will, der muß halt
welche einfangen und versuchen, ihnen das Erwünschte beizubringen. Nur wozu
denn, verdammt nochmal?

Logisch gesehen ist die Aussage richtig, dass man nicht einfach die Männer aus den Unternehmen drängen kann ohne ihnen Familienarbeit schmackhaft zu machen. Allerdings sind Deine Fragen berechtigt. Muss denn etwas, das sich bewährt hat, verändert werden? Und warum? Wenn Frauen schon Unternehmen führen wollen, dann müssen sie auch die entsprechende Leistung zeigen und nicht durch Quoten bevorzugt werden. Es kommt immer wieder auf das gleiche hinaus: Gleichberechtigung bedeutet keineswegs gleiche Resultate, sondern gleiche Zugangschancen. Hier wird ein Etikettenschwindel betrieben. Ein Schwindel, den aber sehr viele nicht durchschaut haben.

Und dabei sieht er doch selber, daß es nicht funktioniert: das, was die
Frauen sich angeblich so wünsch(t)en, wollen sie nicht. Frauen selbst
sagen oft genug, man solle nicht so ernst nehmen, was sie sagen. Nicht
alles ist zu Ende gedacht und taugt als Basis für ein politisches
Programm. Wir haben den hirnrissigen Fehler gemacht, alles für bare Münze
zu nehmen. Fehlt nur noch der -ebenfalls typisch weibliche- Vorwurf, ihr
hättet uns eben daran hindern müssen. Ja, hätten wir, statt uns auf jeden
Gehirnfurz zu stürzen und ihn begierig umzusetzen.
Was denkt der denn, was getan werden muß, damit die Frauen endlich nicht
mehr "verharren"? Noch mehr Propaganda?

"Nicht alles ist zu Ende gedacht" würde ich eher so formulieren "fast nichts ist zu Ende gedacht". Vor allem wird auch alles und das Gegenteil von allem behauptet. Poststrukturalismus eben. Was unsere Fehler angeht, muss differenziert werden. Einmal die jahrhundertealte Tradition, den Frauen alles Recht zu machen und sie zu beschützen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Dazu kommen seit 68 typisch linke Forderungen nach Quoten, Frauenförderungen und Gleichstellungen. Das ist eine letale Mischung.
Männer haben untätig zugeschaut gleich aus mehreren Gründen. Erstens die Schuldgefühle gegenüber Frauen, zweitens der Beschützerinstinkt, drittens der Rollenstatus.

Im Grunde kann man Döges Haltung als Radikalfeminismus mit menschlichem
Antlitz bezeichnen. Vielleicht etwas besser als der ohne, aber auch nicht
wirklich gut. So kommen wir nicht weiter.

Werde mich in Zukunft noch genauer mit Döges Forschung beschäftigen. Dennoch habe ich ihn vorerst so eingeordnet, dass er mit einem Dieter Otten nicht zu vergleichen ist. Der mit seinem Konzept des edlen Ritters, das ist wirklich ein Pudel wie er im Buche steht. Otti war von der Wucht des Widerhalls, den seine Thesen in der Szene ausgelöst haben, selbst am meisten überrascht.


Die Studie trete ich zwar nicht in die Tonne, aber zurück in die Schublade. Ich habe aber noch einiges im Köcher, keine Sorge.

Gruss,
hquer

Was soll das?

Nikios, Monday, 04.12.2006, 16:00 (vor 6563 Tagen) @ Dampflok

Wir sind richtig
[quote]genauso wie wir sind, in all unseren Facetten!
[/quote]


HOEREN MEINE VERZWEIFELTE OHREN GERADE RICHTIG?

DAS sage ich doch seit mindestens 3.000.000.000.000.000.000 Jahren!

Prima! Toll! Bravo! Super! Evge!

Nikos
aus Athen

P.S. Wir sind nicht nur so "richtig" (was heisst schon richtig? Gemessen zu WAS sind wir richtig?). Der Punkt ist (und war und sollte sein): WIR SIND! PUNKT!

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