Das Vermächtnis der Johanna D.
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Wieder einmal eine geballte Ladung feministische Märchenstunde:
Das Vermächtnis der Johanna D.
Eine menschliche Zukunft ohne Rollenzwänge
Wer in Johanna Dohnals Fußstapfen zum Thema Frauenpolitik, Gleichbehandlung und Gerechtigkeit treten will, hat viel vor. Die große österreichische Politikerin, erste Staatssekretärin für Frauenangelegenheiten und erste Frauenministerin, führte einen unermüdlichen Kampf für Frauenrechte und Gleichberechtigung. Der enorme Gegenwind, der ihr dabei entgegen blies, teilweise auch aus der eigenen Partei SPÖ, ließ sie nicht davon abbringen, Rechte durchzusetzen, die heute größtenteils als selbstverständlich gelten.
"Ich denke, es ist Zeit, daran zu erinnern: Die Vision des Feminismus ist nicht eine ´weibliche Zukunft´. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn." sagte Johanna Dohnal im Jahr 2004. Am vergangenen Wochenende fand ihr Kampf ein jähes Ende, sie starb 71-jährig in Niederösterreich.
Was bleibt ist die Erinnerung an eine große österreichische Politikerin und deren Vermächtnis zum Thema Frauenrechte, das es weiterzuführen gilt.
Die Baustellen zum Thema Frauenpolitik in Österreich sind nach wie vor vielfältig. Berufstätige Frauen kämpfen mit ungleicher Bezahlung, Diskriminierung und werden oftmals in schlecht bezahlte Teilzeitberufe gezwungen. Die Entscheidung für Familie und Kinder ist ebenfalls schwierig, da dies die beruflichen Optionen oftmals einschränkt. Mangelnde Kinderbetreuungseinrichtungen sorgen dafür, dass viele Frauen erst spät und, wenn überhaupt, oft nur schrittweise zurück ins Berufsleben finden. Noch immer sind es hauptsächlich Frauen, die eine Karenzzeit in Anspruch nehmen.
In wichtigen Führungspositionen, sei es in Privatwirtschaft, Politik oder Finanzsektor, finden sich größtenteils Männer. Macht, Geld und beruflicher Erfolg scheinen also weiterhin eine Männerdomäne zu sein, Frauen haben dazu nur selten Zutritt. Durch Einführung einer sogenannten "Frauenquote" sollte diese Tatsache geändert werden, aber auch das sorgt für Kontroversen, denn: Braucht „frau“ eine Quote um beruflich erfolgreich zu sein? Kategorisiert in Mütter, Ehe-, Haus- und Karrierefrauen, scheint das sogenannte "schwache Geschlecht" darauf angewiesen zu sein, sich für eine dieser Rollen in der Gesellschaft entscheiden zu müssen.
Die Vision des Feminismus war für Johanna Dohnal keine weibliche sondern eine menschliche Zukunft. Nur, wie kann das erreicht werden? Wie kann man jahrhundertelang eingeprägte Gesellschaftsstrukturen, das tradierte Bild von Frau und Mann, ändern? Und warum ist gerade Österreich ein Schlusslicht beim Thema Gleichbehandlung? Zu diesem Thema diskutiert Klaus Webhofer mit seinen Gästen Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Maria Rauch-Kallat (ehemalige Frauenministerin), Elfriede Hammerl (Autorin) und Renée Schroeder (Biochemikerin).
Text: Barbara Tschandl
Eine Veranstaltung unterstützt von Hochriegl.
Im Klartext: Das Vermächtnis der Johanna D.
Mittwoch, 24. Februar 2010
18:15 Uhr
Großer Sendesaal
Eintritt: frei
Hörtipp
Die Veranstaltung wird ab 18:30 Uhr live in Ö1 gesendet.
P.S. Man beachte das Foto.....
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...und erlöse uns von dem Bösen.