Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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feministische Sprachkritik

Sputnik, Sunday, 03.12.2006, 23:25 (vor 6947 Tagen)

Eine Geschichte von meinem Vater. Meine Eltern sind/waren bekennende Christen (waren an der geschilderten Aktion aber nicht beteiligt).

Vor ein paar Jahren wurden alle Gebetbücher der Gemeinde, angeführt vom Pastor höchstpersönlich, gefolgt von "engagierten ChristInnen", auf sprachliche Diskriminierung untersucht.

Man/frau ergänzte also alle Stellen, wo im Gebetbuch nur von Brüdern die Rede war, mit Schwestern; natürlich wurde auch nirgendwo das "-Innen" vergessen.
ach nee, wo von Sündern und Mördern die Rede war, wurde die "engagierte ergänzung" übersehen. Gender Mainstreaming ist einfach super! Feminismus ist noch viel supIn!

Interessieren würde mich auch mal, wie man mit solchen Wortungetümen wie "Studentenvertreter" feministisch korrekt umgehen müßte. Man stelle sich das mal vor:
"Liebe Studentenvertreterinnen und Studentenvertreter und Studentinnenvertreterinnen und Studentinnenvertreter!"

Es ist unglaublich, wie dieses Volk in den letzten paar Jahrzehnten verblödet ist!

feministische Sprachkritik

Roser Parks, Sunday, 03.12.2006, 23:31 (vor 6947 Tagen) @ Sputnik

Liebe Krankenschwestern und Krankenschwesterinnen!

feministische Sprachkritik

Max, Sprachfaschotupfing, Monday, 04.12.2006, 12:43 (vor 6947 Tagen) @ Roser Parks

... ganz übel wird es, wenn Deutsch durch die diktatorischen Sprachregelungen der Politisch Korrekten zu falschem Deutsch wird. Die Umschiffung des Ungetüms "Studentinnen und Studenten" vermittels der Verwendung von "Studierende" ist ein Beispiel dafür. "Studierende" sind Leute, die gerade jetzt, in diesem Augenblick, studieren. Welche/r StudentIn studiert aber schon 24 Stunden täglich?

Für das Reinheitsgebot - Max

feministische Sprachkritik

Martin, Mittlerer Neckar / Filder, Monday, 04.12.2006, 20:20 (vor 6946 Tagen) @ Sputnik

"Liebe Studentenvertreterinnen und Studentenvertreter und Studentinnenvertreterinnen und Studentinnenvertreter!"

Das muss korrekt heißen:

"Liebe Studentinnen- und Studentenvertreterinnen und Studentinnen- und Studentenvertreter".

Nach deiner Version gibt es StV'er (Männer), die nur für St'innen (Frauen) zuständig sind, was unhaltbar ist.

feministische Sprachkritik

Flint ⌂, Tuesday, 05.12.2006, 04:27 (vor 6946 Tagen) @ Sputnik

Eine Geschichte von meinem Vater. Meine Eltern sind/waren bekennende
Christen (waren an der geschilderten Aktion aber nicht beteiligt).

Vor ein paar Jahren wurden alle Gebetbücher der Gemeinde, angeführt vom
Pastor höchstpersönlich, gefolgt von "engagierten ChristInnen", auf
sprachliche Diskriminierung untersucht.

Man/frau ergänzte also alle Stellen, wo im Gebetbuch nur von Brüdern die
Rede war, mit Schwestern; natürlich wurde auch nirgendwo das "-Innen"
vergessen.
ach nee, wo von Sündern und Mördern die Rede war, wurde die "engagierte
ergänzung" übersehen. Gender Mainstreaming ist einfach super! Feminismus
ist noch viel supIn!

Interessieren würde mich auch mal, wie man mit solchen Wortungetümen wie
"Studentenvertreter" feministisch korrekt umgehen müßte. Man stelle sich
das mal vor:
"Liebe Studentenvertreterinnen und Studentenvertreter und
Studentinnenvertreterinnen und Studentinnenvertreter!"


Hier ein Zitat (gekürzt):

"Die Eliminierung des allgemeinen, d.h. nicht unter geschlechtlichem Gesichtspunkt ins Auge gefassten Menschen aus der deutschen Sprache führt zu schwerwiegenden Folgen in der Sprachpraxis...

Ausgesprochen lästig sind die ermüdenden Wiederholungen: In Lehrplänen kann man heute Dutzende, ja Hunderte von Malen lesen "Die Schülerinnen und Schüler sollen ..." Oder das neue Personalgesetz des Kantons Zug zählt auf rund 180 Zeilen die staatlichen Funktionsträger auf nach der Manier "Dipl. Ingenieurin oder Architektin/Dipl. Ingenieur oder Architekt". Einzig der Polizeifeldweibel bleibt ohne femininen Gegenpart.

Eine gewisse Hilfe scheint dann das alle Probleme verkleisternde Wort 'beziehungsweise' zu sein, das aber - auch als Abkürzung - schwer lesbare Texte erzeugt: So lesen wir beispielsweise in einer Verordnung über das neue Fleischhygienerecht (gemäss einem Skript von Herrn lic.iur. Urs-Peter Müller vom Bundesamt für Veterinärwesen) folgende Bestimmungen:

"1 Der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin oder der beziehungsweise die an seiner beziehungsweise ihrer Stelle eingesetzte Tierarzt beziehungsweise Tierärztin leitet in fachlicher Hinsicht die Tätigkeit der Fleischinspektoren beziehungsweise Fleischinspektorinnen und Fleischkontrolleure beziehungsweise Fleischkontrolleurinnen.

2 Der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin und der leitende Tierarzt beziehungsweise die leitende Tierärztin können auch die Funktion eines Fleischinspektors beziehungsweise einer Fleischinspektorin ausüben, der Kantonstierarzt beziehungsweise die Kantonstierärztin, der leitende Tierarzt beziehungsweise die leitende Tierärztin und der Fleischinspektor beziehungsweise die Fleischinspektorin die eines Fleischkontrolleurs beziehungsweise die einer Fleischkontrolleurin."


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Es ist unglaublich, wie dieses Volk in den letzten paar Jahrzehnten
verblödet ist!

So ist es.


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