Beckstein sagt Killerspielen Kampf an
http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=86885&teaserId=87378

Bei N24 im TV wurde auch darüber informiert, dass die Käufer von
sogenannten "Killerspielern" mit bis zu einem Jahr Haft bestraft
werden können sollen. Da sogenannte "Killerspiele" fast nur von
männlichen
Jugendlichen/Erwachsenen gespielt werden, wäre das ein weiterer
Straftatbestand, der nur für männliche Personen gilt (neben den
Sonderstrafgesetzen für Männer, die den Kriegs-/Ersatzdienst verweigern).

Wenn dadurch Amokläufe verhindert werden können, was spricht dagegen? Politiker wählen immer stärker repressive Maßnahmen, um das Böse in der Gesellschaft zu besiegen. In GB sollen potenzielle Mörder herausgefiltert werden, in Deutschland werden die Schulen nach potenziellen Amokläufern durchforstet und die von George Walker Bush vorgegebene Weltpolitik hat sich den Kampf gegen den Terror mehr als nur auf die Fahnen geschrieben.
Diese Politik dürfte zu weniger Morden, weniger Amokläufen und weniger Terror führen. Klar wird die Unschuldsvermutung aufgehoben. Aber Leute, es geht im Kampf gegen den Terror nicht um Befindlichkeiten. Safety first!
Wir dürfen es nicht zulassen, daß unsere Freiheit von Terroristen beschnitten wird.
Ich glaube, Herr Beckstein ist ein kluger Mann, dem es nur um unsere Sicherheit geht. Das wollen wir doch, oder?

Ist doch alles wunderbar.

Beckstein sagt Killerspielen Kampf an
http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=86885&teaserId=87378

Bei N24 im TV wurde auch darüber informiert, dass die Käufer von
sogenannten "Killerspielern" mit bis zu einem Jahr Haft bestraft
werden können sollen. Da sogenannte "Killerspiele" fast nur von
männlichen
Jugendlichen/Erwachsenen gespielt werden, wäre das ein weiterer
Straftatbestand, der nur für männliche Personen gilt (neben den
Sonderstrafgesetzen für Männer, die den Kriegs-/Ersatzdienst verweigern).

Lustigerweise war der Amokläufer in Emsdetten 18 Jahre alt und hätte nach dem Willen unserer PolitikerInnen bald den realen Umgang mit der Waffe geübt. Aber Killerspiele sind natürlich pfui-bah.

--
Odin statt Jesus!
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Beckstein sagt Killerspielen Kampf an
http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=86885&teaserId=87378

Ach ja. Die Hexenjagd geht also weiter und die größten Unverschämtheiten kommen natürlich von Politikern, die von der Materie nicht die leiseste Spur einer Ahnung haben, aber in schöner deutscher Tradition eifrig dabei sind, die nächste "Judenklasse" zu bekämpfen.

Die Bezeichnung "Killerspiele" ist eine rein politische Bezeichnung, in der Wissenschaft ist man längst dazu übergegangen, die Gewaltdarstellung in Spielen zu differenzieren; ausgerechnet das gezeigte Counterstrike gehört zu Spielen, die erwiesenermaßen nicht als "Gewalt" wahrgenommen werden, sondern als Möglichkeit des Wettkampfes. Und dies weiß man schon seit 4 Jahren (vgl. [1]).

Davon abgesehen werden Spiele mit überzogenen Gewaltdarstellungen seit Jahren aus dem Verkehr gezogen sprich indiziert. Diese Spiele können gar nicht im Laden gekauft werden - und selbst wenn es sich um einen "minder schweren Fall" handelt, haben diese Spiele eine so hohe USK-Freigabe, dass Kinder sich diese ebenfalls nicht besorgen können. Was denen freilich auch ziemlich egal ist, da diese sich aus Geldmangel ihre Spiele ohnehin illegal besorgen.

Also wen möchte der Herr Beckstein hier eigentlich bestrafen? Möchte er ein Gesetz erlassen, das für den Kauf von Spielen Gefängnisstrafe vorsieht, die von der entsprechenden Altersgruppe in Deutschland aber gar nicht gekauft werden kann? Oder möchte er erwachsene Menschen einsperren, die sich legal ein Spiel gekauft haben qua Altersnachweis weil es 18-jährige gab, die Amok liefen und rein zufällig solche Spiele gespielt haben? Das weiß er aber wohl nichtmal selber.

Sicher ist nur: Dieses Land geht vor die Hunde. Wahrscheinlich schon bevor wir aussterben, denn Minister die einem totalitären Verbotswahn huldigen und gierig nach der nächsten Hexenjagd Ausschau halten, an der man sich beteiligen könnte, gibt es weiland massenweise.

Sven

Quelle:
[1]
Ladas, Manuel (2002): Brutale Spiele(r)? Wirkung und Nutzung von Gewalt in Computerspielen. Frankfurt / M.: Peter Lang.
358 Seiten, 25 Abb., 56 Tab.
ISBN 3-631-50231-1.

Bei N24 im TV wurde auch darüber informiert, dass die Käufer von
sogenannten "Killerspielern" mit bis zu einem Jahr Haft bestraft
werden können sollen. Da sogenannte "Killerspiele" fast nur von
männlichen
Jugendlichen/Erwachsenen gespielt werden, wäre das ein weiterer
Straftatbestand, der nur für männliche Personen gilt (neben den
Sonderstrafgesetzen für Männer, die den Kriegs-/Ersatzdienst verweigern).

Verbote haben noch nie etwas gebracht, drakonische Strafen für verbotene Spiele auch nicht. Man sollte endlich aufhören, Jugendlichen alles, was man als Erwachsener nicht versteht oder nicht gut findet, zu verbieten.
Jugendliche sind in der heutigen Zeit schon dermassen mit Schule, Leistungsdruck, Konsumzwang usw gefordert, dass immer mehr Verbote teilweise fast zwangsläufig zur Agression führen. Wie sollen sich Jugendliche in einer Welt zurechtfinden, die sich fast täglich ändert und (aus der Sicht vieler Jugendlicher) keine Perspektiven bietet? Man muss nicht verbieten, man muss anbieten und fördern!

Drum sag ichs nochmal:
Es ist wie ein Reflex: Kaum geschieht etwas Schreckliches, wird eine mögliche Ursache gesucht und deren Behebung zum seeligmachenden Gegenstand der Polit-PR gemacht.

Die eigentlichen Fragen werden nicht gestellt. Warum werden Jugendliche depressiv? Wie erkennt man psychisch beschädigte Jugendliche? Wie muss sich eine Gesellschaft erneuern, um Menschen mehr Entwicklungsfreiraum zu bieten? Wie lässt sich Individualität fördern, ohne das Band des sozialen Gefühls zu zerschneiden? Wie soll die Schule umgestaltet werden, damit sie den Ansprüchen einer multimedialen, hoch dynamischen Welt genügt? Diese und weitere Fragen stehen im Raum.

Dieser Aktionismus des Herrn Beckstein steht doch völlig quer in der Landschaft und hilft niemandem. (Oder stehen bei euch bald wieder Wahlen an?)

Gruss
Maxx

--
Two Beer or not two Beer (Django Edwards)

Servus!
Also dieser Beckstein war schon einmal viel besser... Es ist in der Tat unlogisch, einerseits die 18-jährigen zum Militär zu holen, wo sie ja nix anderes als das Töten lernen sollen, ihnen aber andererseits jene Ballerspiele zu verbieten, nur weil ein paar wenige Promille Verrückte nicht damit umgehen können und sich mit Conan höchstpersönlich verwechseln... Ist in etwa ebenso scheinheilig, wie die Echauffage, wenn die Kerls dann in Afghanistan mit Totenschädeln Boule spielen. Letzteres haben sie ja in etwa so gelernt.
Die Gesetze sind im Grunde schon streng genug; immer wieder wird es Verückte und Durchgeknallte geben; keine erzwungene Kollektivierung wird das jemals verhindern. Ein Gesetz, ein noch so gutes zumal, welches Rechts- und Richtlinienbewußtsein schafft, wird immer wieder gebrochen werden, weil die Irren halt nicht aussterben. Einfach absurd, die überwältigende Mehrheit deswegen gleich mit zu kriminalisieren...

carlos