Beckstein will männl. Personen noch weiter kriminalisieren

Sven , Wolfsburg, Tuesday, 05.12.2006, 15:08 (vor 6945 Tagen) @ FemKritiker

Beckstein sagt Killerspielen Kampf an
http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=86885&teaserId=87378

Ach ja. Die Hexenjagd geht also weiter und die größten Unverschämtheiten kommen natürlich von Politikern, die von der Materie nicht die leiseste Spur einer Ahnung haben, aber in schöner deutscher Tradition eifrig dabei sind, die nächste "Judenklasse" zu bekämpfen.

Die Bezeichnung "Killerspiele" ist eine rein politische Bezeichnung, in der Wissenschaft ist man längst dazu übergegangen, die Gewaltdarstellung in Spielen zu differenzieren; ausgerechnet das gezeigte Counterstrike gehört zu Spielen, die erwiesenermaßen nicht als "Gewalt" wahrgenommen werden, sondern als Möglichkeit des Wettkampfes. Und dies weiß man schon seit 4 Jahren (vgl. [1]).

Davon abgesehen werden Spiele mit überzogenen Gewaltdarstellungen seit Jahren aus dem Verkehr gezogen sprich indiziert. Diese Spiele können gar nicht im Laden gekauft werden - und selbst wenn es sich um einen "minder schweren Fall" handelt, haben diese Spiele eine so hohe USK-Freigabe, dass Kinder sich diese ebenfalls nicht besorgen können. Was denen freilich auch ziemlich egal ist, da diese sich aus Geldmangel ihre Spiele ohnehin illegal besorgen.

Also wen möchte der Herr Beckstein hier eigentlich bestrafen? Möchte er ein Gesetz erlassen, das für den Kauf von Spielen Gefängnisstrafe vorsieht, die von der entsprechenden Altersgruppe in Deutschland aber gar nicht gekauft werden kann? Oder möchte er erwachsene Menschen einsperren, die sich legal ein Spiel gekauft haben qua Altersnachweis weil es 18-jährige gab, die Amok liefen und rein zufällig solche Spiele gespielt haben? Das weiß er aber wohl nichtmal selber.

Sicher ist nur: Dieses Land geht vor die Hunde. Wahrscheinlich schon bevor wir aussterben, denn Minister die einem totalitären Verbotswahn huldigen und gierig nach der nächsten Hexenjagd Ausschau halten, an der man sich beteiligen könnte, gibt es weiland massenweise.

Sven

Quelle:
[1]
Ladas, Manuel (2002): Brutale Spiele(r)? Wirkung und Nutzung von Gewalt in Computerspielen. Frankfurt / M.: Peter Lang.
358 Seiten, 25 Abb., 56 Tab.
ISBN 3-631-50231-1.