Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gender-Logik: Aus der Not eine Tugend machen

Mirko, Tuesday, 09.03.2010, 23:04 (vor 5374 Tagen)

Dieser Artikel in der linken Jungle World gibt einen kurzen, knackigen Überblick über die Gender-Theorie.

Grenzgenial (autistisch?) wird es, wenn auf potentielle Kritik eingegangen wird, z.B. dass diese Theorie besonders realitätsfremd sei, und dann schlägt die Gender-Logik zu, die aus einer Not eine Tugend macht:

Nun ließe sich kritisieren, dass >heteronormative Matrix« ein viel zu komplizierter und abstrakter Begriff ist und er außer in Gender-Seminaren an der Universität keine Wirkungsmacht hat. Dagegen spricht zum einen, dass die queerfeministische Bewegung in ihrer Theorie und Praxis aus konkreten Leid- und Lusterfahrungen entstanden ist. >"Gender Trouble" was written in a gay bar« (Butler) - und nicht in der Unibibliothek. Zum anderen ist die scheinbare Realitätsferne des Queerfeminismus eine Stärke, keine Schwäche. Gerade die Realitätsfeindlichkeit der Begriffe unterscheidet eine radikale Gesellschaftskritik von reformistischen Konzepten. Kommunismus ist ebenso weit von unserer Gegenwart entfernt wie eine Welt, die so viele Geschlechter wie Menschen beherbergt. Aber gerade weil diese Konzepte in den meisten Fällen nicht zum Greifen nah sind, machen sie die gegenwärtigen Zustände kritisierbar. Wir wollen nicht nur ein Stück vom Kuchen, sondern den ganzen, und dazu braucht es ein Begriffsbesteck, das uns nicht nur möglichst viel davon ergattern lässt, sondern auch die Gegenwart auf radikale und präzise Weise seziert.

Alles klar?!?

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Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche


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