Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frage, evtl. etwas O.T., dennoch...

Ein Mann, Wednesday, 10.03.2010, 11:26 (vor 5374 Tagen)

... Kennt hier jemand eine gute Quelle, aus der hervor geht was man wirklich unter dem Strich an Steuern zahlt.

Was ich meine ist folgendes:

Nachdem sich der Staat am Einkommen bereichert hat, bereichert er sich ja weiter an dem Restgeld, z.B. über die Umsatzsteuer, über die Kraftstoffsteuer, die Alkoholsteuer, die Tabaksteuer, die Sektsteuer, den Zoll, die Maut, die Einfuhrumsatzsteuer etc., aber außerdem stecken in Produkten und Dienstleistungen auch die Einkommensteuern des Unternehmers und der Mitarbeiter etc.

In diesem Zusammenhang würde mich auch interessieren, wie viel sich der Staat vom Hartz IV Geld wieder zurück holt.

Frage, evtl. etwas O.T., dennoch...

Timothy, Wednesday, 10.03.2010, 13:13 (vor 5374 Tagen) @ Ein Mann

... Kennt hier jemand eine gute Quelle, aus der hervor geht was man wirklich > unter dem Strich an Steuern zahlt.

Man teilt die Staatseinnahmen durch das BIP, das Ergebnis ist die Staatseinnahmenquote. Für 2007 ergibt sich eine Staatseinnahmenquote von 43%. Darin enthalten sind sämtliche Abgaben an den Staat, inklusive Sozialabgaben. Das Ergebnis ist jedoch nicht individuell anwendbar sondern bezieht sich auf den Durchschnittsdeutschen.

In diesem Zusammenhang würde mich auch interessieren, wie viel sich der
Staat vom Hartz IV Geld wieder zurück holt.

Das ist ebenfalls von Hartz4 Empfänger zu Hartz4 Empfänger verschieden. In der Regel recht wenig, da ein großer Posten (Miete) Mwst frei ist und nur eine kleine Grundsteuer anfällt, und für den Rest größtenteils Lebensmittel zum ermäßigten MwSt Satz gekauft werden.

Da (ich denke du meinst das Alg2) sich Alg2 Transferzahlungen am Bedarf orientieren, ist es eigentlich aber egal wieviel sich der Staat davon zurückholt, denn würde er sich weniger zurückholen, indem er Beispielsweise die Mehrwertsteuer auf 0 % senkt, würde auch das Alg2 gekappt werden, da ein existenzieller Grundbedarf das Ziel ist, und nicht ein feststehendes Einkommen.

Frage, evtl. etwas O.T., dennoch...

Ein Mann, Wednesday, 10.03.2010, 13:30 (vor 5374 Tagen) @ Timothy

Man teilt die Staatseinnahmen durch das BIP, das Ergebnis ist die
Staatseinnahmenquote. Für 2007 ergibt sich eine Staatseinnahmenquote von
43%. Darin enthalten sind sämtliche Abgaben an den Staat, inklusive
Sozialabgaben. Das Ergebnis ist jedoch nicht individuell anwendbar sondern
bezieht sich auf den Durchschnittsdeutschen.

Alles klar, vielleicht hätte ich das dazu schreiben sollen, aber a) glaube ich der Zahl nicht und b) hätte ich es gerne an Fallbeispielen vorgerchnet.

Denn es geht ja nicht nur im die MwSt., in meinem Einkommen ist ja u.a. auch meine Einkommensteuer drin und die berechne ich meinen Kunden ja auch, genauso wie die Stuer meiner Mitarbeiter, kauf e ich z.B. einen Computer ist da Zoll drauf (und sei es n ur in Komponenten) und auch Maut und auch die Steuer des Herstellers und die seiner Mitarbeiter und die muss er mit Betrag X bezahlen weil auch wiederum MwSt. und alles andere bezahlen müssen, ein sehr komplexes Thema.

Ich glaube fast, dass das niemand wirklich im ganzen Ausmaß durchschaut und deshalb auch o.g. Rechn ung nicht richtig ist.

Das ist ebenfalls von Hartz4 Empfänger zu Hartz4 Empfänger verschieden. In
der Regel recht wenig, da ein großer Posten (Miete) Mwst frei

Private ja, aber im Unterhalt für ein Haus stekcne auch wieder diverse Steuern.

ist und nur
eine kleine Grundsteuer anfällt, und für den Rest größtenteils Lebensmittel
zum ermäßigten MwSt Satz gekauft werden.

Die aber auch wieder (z.T.) mit Zoll, Maut und div. anderen Steuern belastet sind.

Frage, evtl. etwas O.T., dennoch...

Timothy, Wednesday, 10.03.2010, 15:12 (vor 5374 Tagen) @ Ein Mann

Ich glaube fast, dass das niemand wirklich im ganzen Ausmaß durchschaut
und deshalb auch o.g. Rechn ung nicht richtig ist.

Ja da hast du recht, das ist schon sau kompliziert und für ein individuelles Produkt nahezu nicht auszurechen, da man ja sogar die Auslastung des Herstellers mit einkalkulieren müsste, also wieviel Steuern auf die Maschine nun auf das Produkt entfallen etc. Auch ist es ja für jede Person unterschiedlich,

Die Staatseinnahmen beinhalten jedoch sämtliche Einnahmen die der (deutsche) Staat erzielt. Alle Steuern und Sozialabgaben sind darin enthalten.

Wenn man es mit dem Bruttoinlandsprodukt dividiert, weiß man wieviel der deutsche Staat im Verhältnis zu allen in Deutschland erzeugten Werten eingenommen hat. Das ist dann ein grober Richtwert, den man mit dem anderer Staaten vergleichen kann.

Jedoch geht hier sehr viel in den Export, der Exportüberschuss, also die Differenz zwischen Import und Export ist in etwa auf Augenhöhe mit China. Nun kann der Deutsche Staat auf den Exportüberschuss aber nur in wenigen Fällen Umsatzsteuer erheben, muss also wiederum stärker den Konsum/das Einkommen im Inland besteuern um genauso viel einzunehmen wie ein Land mit ausgeglicher Handelsbilanz und gleicher Staatseinnahmenquote im Verhältnis zum BIP.

Um mal konkret zu werden: Man kann davon ausgehen das jemand der einen sehr hohen Verdienst hat, 65-70% an den Staat abgibt, wenn er das Geld komplett im Inland verkonsumiert.

Wieviel man davon indirekt zurückbekommt, ist Fallabhängig. Manche hätten ohne den Staat nichts (Solarindustrie, Gleichstellungsbeauftragte ^^) und andere wiederum kämen auch ohne den Deutschen Staat weitestgehend zurecht (Unternehmen mit 90% Exportanteil und im Ausland ausgebildeten Mitarbeitern).

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Timothy, Wednesday, 10.03.2010, 15:14 (vor 5374 Tagen) @ Timothy

Um mal konkret zu werden: Man kann davon ausgehen das jemand der einen
sehr hohen Verdienst hat, 65-70% an den Staat abgibt, wenn er das Geld
komplett im Inland verkonsumiert.

Nachtrag: Beim Durchschnittsdeutschen würde ich diese Summe auf 45-50% beziffern.

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Ein Mitleser, Wednesday, 10.03.2010, 15:24 (vor 5374 Tagen) @ Timothy

In diesem Zusammenhang würde mich auch interessieren, wie viel sich der
Staat vom Hartz IV Geld wieder zurück holt.

Dazu habe ich einfach mal eine geschätzte Überschlagsrechnung gemacht:

Basierend auf der Regelleistung

http://www.gegen-hartz.de/hartzivregelleistung.php

Regelbedarf: 359,00 €
abzgl. MWST: 39,73 €
abzgl. 25% geschätze sonstige Steuern: 63,85 €
----------------------------------------------------
bleibt: 215,69 € 60%

Steuer: 103,58 € 28%

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der_quixote, Absurdistan, Wednesday, 10.03.2010, 13:43 (vor 5374 Tagen) @ Ein Mann

... Kennt hier jemand eine gute Quelle, aus der hervor geht was man
wirklich unter dem Strich an Steuern zahlt.

Beispielrechnung

Frank

--
Man(n) sollte (s)eine Frau welche schweigt niemals unterbrechen...

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Ein Leser, Wednesday, 10.03.2010, 13:53 (vor 5374 Tagen) @ der_quixote

77,48 % Abgaben! Ist schon echtes Raubrittertum.

Im Mittelalter gab es den Zehnten Teil, also 10 Prozent.
Hatten die es gut!
Damals auch noch OHNE Feminismus!
;-)

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Ein Mann, Wednesday, 10.03.2010, 14:12 (vor 5374 Tagen) @ Ein Leser

Im Mittelalter gab es den Zehnten Teil, also 10 Prozent.
Hatten die es gut!
Damals auch noch OHNE Feminismus!
;-)

Das wäre ja noch akzeptabel oder nur eine MwSt., das wäre auch viel weniger Aufwand und würde Kosten sparen und aus aller Herren Länder Investoren nach D. ziehen, aber D. ist einfach nur dumm.

Danke, das geht in die richtige Richtung, mit mind. 70% rechne ich schon bei der Steuerlast...

EIn Mann, Wednesday, 10.03.2010, 13:56 (vor 5374 Tagen) @ der_quixote

- kein Text -

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Rainer ⌂, Wednesday, 10.03.2010, 13:54 (vor 5374 Tagen) @ Ein Mann

... Kennt hier jemand eine gute Quelle, aus der hervor geht was man
wirklich unter dem Strich an Steuern zahlt.

Eine "gute" Quelle dazu gibt es nicht. Zu groß ist die Verschiedenheit der Meinungen darüber, wie man das Berechnen kann.

Ich veranschlage das so:
Da sich bei uns Steuern und Sozialabgaben vermischen sollte man besser von Abgabenquote sprechen. Bei einem Arbeitnehmer mit 3000Eur Brutto landen 1840Eur auf dem Konto. Durch den "Arbeitgeranteil" beträgt dein wirkliches Brutto 3615Eur. Diese musst du mindestens erwirtschaften, damit der Arbeitgeber 1840Eur ausbezahlen kann. 49% gehen also an den Staat. Von den verbleibenden 51% kaufst du lauter versteuerte Sachen. Z.B. Mehrwertsteuer 19% oder 70% Steuern auf Benzin. Auch die Steuern auf Steuern sollte man nicht vergessen, z.B. Mwst auf Mineralölsteuer. Dann noch direkte Steuern wie, Grundsteuer, Kfz-Steuer, ... Dadurch geht die Abgabenquote auf ca. 70%. Wie viel genau das ist, darüber streiten sich die Gelehrten.

Rainer

--
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

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Ein Mann, Wednesday, 10.03.2010, 13:59 (vor 5374 Tagen) @ Rainer

Dadurch geht die
Abgabenquote auf ca. 70%. Wie viel genau das ist, darüber streiten sich die
Gelehrten.

Kommt mit meinen Überschlagsrechnungen überein, und das Thema ist wohl extrem komplex und auch von persönlichen Ansichten abhängig.

so um die 70%

ajki, Wednesday, 10.03.2010, 16:26 (vor 5374 Tagen) @ Ein Mann

oder etwas mehr.

Das ist Wirtschaftssozialismus.

/ajki

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Sachse, Friday, 12.03.2010, 22:54 (vor 5371 Tagen) @ Ein Mann

... Kennt hier jemand eine gute Quelle, aus der hervor geht was man
wirklich unter dem Strich an Steuern zahlt.

Da wird es keine Quelle geben.
Wenn man sich aber ein beliebiges Produkt anschaut, ist es erschreckend. Mit jedem Brötchen (z.B.) bezahle ich ja die Grundsteuer des Bauern, die Steuern aufs Saatgut(wobei im Saatgut auch schon eine ganze Steuerkette enthalten ist), ich zahle die Mineralölsteuer des Bauern bei der Feldarbeit, beim Produktetransport, die Lohnsteuern und Sozialabgaben Aller, die an der Wertschöpfung des Produktes enthalten sind, ich zahle diverse KFZ Steuern, Leuchtmittelsteuer, Einkommenssteuer.
Jetzt kommt das Getreide zum Müller.
Energiesteuer, Grundsteuer, Umsatzsteuer, enthaltene Lohnsteuern und Sozialabgaben, Leichtmittelsteuer, Mineralölsteuer, Einkommenssteuer Steuerketten der verschiedenen Verbrauchsmittel.
Jetzt käme ein Zwischenlager, diverse Verteilerstellen, Backmischungshersteller ....
Schluss, mir wird schwindlig.
Ich gehe von 80 bis 90 % Steuer und Abgabenlast im Endprodukt aus

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Ein Mann, Saturday, 13.03.2010, 15:06 (vor 5371 Tagen) @ Sachse

Da wird es keine Quelle geben.

Es wohl zu komplex

Wenn man sich aber ein beliebiges Produkt anschaut, ist es erschreckend.
Mit jedem Brötchen (z.B.) bezahle ich ja die Grundsteuer des Bauern, die
Steuern aufs Saatgut(wobei im Saatgut auch schon eine ganze Steuerkette
enthalten ist), ich zahle die Mineralölsteuer des Bauern bei der

[...]

ja, so meinte ich das.

Ich gehe von 80 bis 90 % Steuer und Abgabenlast im Endprodukt aus

Andereseits fließ auch wieder etwas zurück, z.B. besuchen die Kinder des Bauern die öffentliche Schule, er benutzt öffentliche Wege, erhält Subventionen aus Steuermitteln etc.

Ich glaube im Detail durchschaut es keiner wirklich.

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