Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Underachievement von Jungen - zwei Aufsätze dazu, die...

Ein Mann, Thursday, 11.03.2010, 17:39 (vor 5376 Tagen)

... vielleicht einige hier interessieren könnten.

"Underachievement" bedeutet soviel wie schwache (Schul)leistung in diesem Zusammenhang.

http://perso.unifr.ch/margrit.stamm/forschung/fo_downloads/fo_dl_onlpubl/ua_jungen.pdf

http://perso.unifr.ch/margrit.stamm/forschung/fo_downloads/fo_dl_publ/2009_buch.pdf

Underachievement von Jungen - zwei Aufsätze dazu, die...

jojo, Thursday, 11.03.2010, 18:32 (vor 5376 Tagen) @ Ein Mann

NICHTPARTEILICHE forschung würde erst einmal versuchen, nicht nur ÜBER menschen zu sprechen. eine der erfolge des feminismus war die stärkung der subjektposition von frauen und mädchen, die berücksichtigung ihrer wünsche und bedürfnisse. dass sich das positiv auf ihre schulerfolge auswirkt, ist zu begrüßen. in sachen jungen ist nun auffällig, dass immer ÜBER sie gesprochen wird, aber nicht mit ihnen. ihnen wird also diese subjektposition verweigert. es gibt mittlerweile mehrere generationen junger männer, die durch die feminisierte schule hindurchgegangen sind. vielleicht sollte man diese erst einmal nach ihren erfahrungen befragen?

ansonsten erklärt dieser ansatz manches, aber eben nicht alles und erweckt deshalb den eindruck, durch teilweise, aber eben nur teilweise gerechtfertigte gegen-differenzierung das problem wegrechnen zu wollen: auch wenn man sich auf die objektiv benachteiligten bzw. randständigen milieus konzentriert, kommt man um das statistisch schlechtere abschneiden von jungs nicht herum.

das herumge-eiere auf geschlechterstereotypen ideologisiert ein weltbild, das bestimmte selbstbilder von männlichen wesen bevorzugt (menschen also für ein "falsches" selbstbild bestaft), beantwortet aber nicht folgende fragen:

1. warum erhalten jungen bei gleicher kompetenz die schlechteren noten? gibt es da womöglich jungenfeindliche stereotype in der lehrerschaft?

2. gelegentlich wird frage 1) beantwortet mit unterschiedlichem lern- und schulverhalten. daran knüpft sich aber eine grundsätzlichere frage an: dienen noten der feststellung von kompetenzen oder der feststelung bestimmter verhaltensweisen? und da es nun einmal so ist: warum wird als weiblich konnotiertes verhalten als besser bewertet denn als männlich konnotiertes? und zwar bis zur entwertung tatsächlich vorhandener, also auch durch eigene leistung erworbener kompetenz?

nebenbemerkung: der gender-gap als unterschied zwischen schulischem und beruflichem erfolg der geschlechter hängt womöglich auch damit zusammen. d.h., dass die mädchenförderung, wie sie abläuft, zwar die ausbildung verweiblicht und als weiblich konnotiertes verhalten bevorzugt, im berufsleben, sobald dieses außerhalb der staatlichen quarantäne stattfindet, aber nicht wirklich hilfreich ist.

kann es sein, dass die hier unternommene zurückweisung der gender-perspektive selbst schon wieder von parteilichkeit getragen ist? und, vf. würde das sicher weit von sich weisen, aber vf. ist ja gebildet und reflexionsfähig und kennt den auftrag zur kritischen selbstbefragung des gebildeten, von heimlicher männerfeindlichkeit?

Underachievement von Jungen - zwei Aufsätze dazu, die...

Narrowitsch, Berlin, Thursday, 11.03.2010, 19:11 (vor 5376 Tagen) @ Ein Mann

... vielleicht einige hier interessieren könnten.

"Underachievement" bedeutet soviel wie schwache (Schul)leistung in diesem
Zusammenhang.

http://perso.unifr.ch/margrit.stamm/forschung/fo_downloads/fo_dl_onlpubl/ua_jungen.pdf

http://perso.unifr.ch/margrit.stamm/forschung/fo_downloads/fo_dl_publ/2009_buch.pdf

Quer gelesen, scheinen beide lohnend, weil manches - in unserem Sinne Interessantes - Erwähnung findet, was darauf hindeutet, wie gut die Experten über so manche Ursachen für Bildungsmisserfolge der Jungen vom Grunde her Bescheid wissen. Was sie nicht hindert, diese Erkenntnisse insoweit zu ignorieren, als dass sie nicht in die angestrebten gesellschaftlichen Zustände passen.
Neben dem Verdacht, ein Teil der Sozialforscher schrieben von einander ab, gibt ein unheiliger Konsenz zu denken: Erstens: Feminismus und sein Denken bleiben unantastbares Dogma, natürlich ohne jemals seine Aussagen wissenschaftlicher Forschung unterzogen zu haben. Zweitens: Biologie und Überlegungen aus ihren angrenzenden Wissensgebieten unterliegen in den Sozialwissenschaften dem Verdikt für Ursachen menschlichen, äh männlichen, Verhaltens nichts oder wenig beitragen zu können. Das verächtliche Urteil heißt: "Biologistisch."

Wer mindestens zwei Optionen bei der Betrachtung oder gar Erforschung eines Gegenstandes a priori ausschließt, sollte als Wissenschaftler keine Akzeptanz finden. Und als anmaßende Konstrukteure sozialer Wirklichkeit schon gar nicht.


Bis sich das herum gesprochen hat, wird wohl noch viel Wasser die Spree herunter fließen.

Bin ich jetzt rechtsextremistisch?


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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

Underachievement von Jungen - zwei Aufsätze dazu, die...

Gobelin, Thursday, 11.03.2010, 19:18 (vor 5376 Tagen) @ Ein Mann
bearbeitet von Gobelin, Thursday, 11.03.2010, 19:26

Hi,

danke fürs Einstellen - auf jeden Fall zwei sehr interessante Links mit Infos, die bisherige Ansichten hinterfragen, ggf. relativieren und Hintergründe noch differenzierter als bisher untersuchen?.

Da müsste aber auf jeden Fall ein "Fachmann" draufschauen, um das entsprechend einschätzen zu können.

Auf jeden Fall nichts, was so einfach ignoriert werden sollte, nur weil evtl. bisher eingenommene Positionen hinterfragt werden müssten.

Ich leit's auch mal an kompetente Stelle weiter.

Und für WikiMANNia z. Thema Jungenbildung auch zu berücksichtigen - aber nicht gleich, da die relevanten Aussagen prägnant/gebündelt erst "rausgezogen" werden müssten.

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