Brigitte: Gebt auch unfähigen Frauen eine Chance!
satyr, Essen, Wednesday, 24.03.2010, 21:23 (vor 5608 Tagen)
Die Quelle: http://www.brigitte.de/gesellschaft/politik-gesellschaft/frauenquote-kommentar-1054583/
Aus dem Artikel:
BRIGITTE-Redakteurin Silke Baumgarten ist genervt: Der Rechtsausschuss des Bundestages hat heute die Frauenquote für Aufsichtsräte abgelehnt.
Wie kann er nur? Dreist!
Da beschließt der Rechtsausschuss des Bundestages doch tatsächlich, dass es keine Quote für Frauen in Aufsichtsräten geben soll.
Auch hier: Dreist!
Ohne Quote tut sich frauenanteilsmäßig gar nichts.
Auf deutsch: Ohne zwang, haben Frauen keine Lust.
Und das Argument, es gäbe keine fähigen Frauen, ist einfach nur lächerlich. Erstens: Es gibt sie. Und zweitens: Selbst unfähige Frauen sollten eine Chance bekommen - kriegen unfähige Kerle doch auch.
Wo gibt es sie? Und wenn sie so fähig sind, was genau behindert sie? Warum schaffen es unfähige Männer aber nicht fähige Frauen? Achja, irgend nen Mann wird schon schuld haben...
Die Wonne des Klagens
Diego, Hannover, Wednesday, 24.03.2010, 22:00 (vor 5608 Tagen) @ satyr
Und das Argument, es gäbe keine fähigen Frauen, ist einfach nur
lächerlich. Erstens: Es gibt sie. Und zweitens: Selbst unfähige Frauen
sollten eine Chance bekommen - kriegen unfähige Kerle doch auch.>
Wenn diese Aussage ernst genommen werden will, dann sollte als Äquivalent zu der Bezeichnung "Frauen" die Bezeichnung "Männer" benutzt werden - und nicht die Pejoration "Kerle". Zweitens ist die Behauptung, dass unfähige Kerle eine Chance bekommen, eine bösartige Unterstellung. Denn es wird dabei geflissentlich übersehen, dass der Selektionsdruck aufgrund der Menge an (männlichen) Konkurrenten wesentlich größer als bei den Frauen ist.
Kindisches Neidgepampe und somit Ausdruck der gesellschaftlichen Infantilisierung: Die Wonne des Klagens (Artikel von Dieter Schwanitz)
--
"Wenn Ihr Eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet Ihr sie brauchen, um zu weinen."
Jean Paul Sartre
Die Wonne des Klagens
Narrowitsch, Berlin, Thursday, 25.03.2010, 04:10 (vor 5608 Tagen) @ Diego
Wenn diese Aussage ernst genommen werden will, dann sollte als Äquivalent
zu der Bezeichnung "Frauen" die Bezeichnung "Männer" benutzt werden - und
nicht die Pejoration "Kerle".
Ach Gottchen, "Kerle" - ein Pejorativ? Ein ganzer Kerl>>> eine negativ Konnotation? Wenn´s weiter nichts ist.
Zweitens ist die Behauptung, dass unfähige
Kerle eine Chance bekommen, eine bösartige Unterstellung.
Nicht ganz, aber im Kontext mit Brigittchens Tintenkleckserei ist es bösartig, ja. Natürlich hocken in vielerlei Leitungsgremien Nullen männlichen Geschlecht. Aber, sie hocken dort nicht, weil sie Männer sind und schon gar nicht, weil irgendwelche betriebliche, gewerkschaftliche oder politische Strategiepapiere männliche Minderbemittelte in Führungsetagen beordern. Dieser Schwachsinn bleibt feministisch inspirierten Visionen von Geschlechterdemokratie vorbehalten. Mache sich jede/r einen Reim darauf.
Denn es wird
dabei geflissentlich übersehen, dass der Selektionsdruck aufgrund der Menge
an (männlichen) Konkurrenten wesentlich größer als bei den Frauen ist.
Männer konkurrieren gegen Männer und Frauen. Frauen in gegenderten Zonen nur mit ihresgleichen. Statt Selektionsdruck ersterer Sänften samzt Träger und Stuhlkreisdebatten für die zweiten.
Ausdruck der gesellschaftlichen > Infantilisierung:
Jow, nicht nur bei Brigitte zu erkunden, auch der Bundestag bietet sich an.
Narrowitsch
--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-
Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.
Die Wonne des Klagens
Diego, Hannover, Thursday, 25.03.2010, 22:13 (vor 5607 Tagen) @ Narrowitsch
Ach Gottchen, "Kerle" - ein Pejorativ? Ein ganzer Kerl>>> eine negativ
Konnotation? Wenn´s weiter nichts ist.
Scheisskerl, Dreckskerl, Mistkerl - und dein "ganzer Kerl" wird bekanntlich auch nur im Zusammenhang mit Hunden benutzt. In meinem Umfeld bezeichnet man Männer jedenfalls nicht als "Kerle" und Frauen nicht als "Weiber". Soviel Respekt und gegenseitige Achtung muss sein!
"Kerl" ist definitiv nicht das Äquivalent zu "Frau" - genau genommen ist selbst "Mann" nicht das Äquivalent zu "Frau", sondern "Herr". Beschäftige dich doch bitte erst einmal mit der Herkunft und Bedeutung dieser Wörter, bevor du mich so hochmütig zurechtweist ...
Die Wahl der Worte ist kein Zufall - und Worte spiegeln unser Denken und Urteilen wieder!
Zweitens ist die Behauptung, dass unfähige
Kerle eine Chance bekommen, eine bösartige Unterstellung.
Nicht ganz, aber im Kontext mit Brigittchens Tintenkleckserei ist es
bösartig, ja. Natürlich hocken in vielerlei Leitungsgremien Nullen
männlichen Geschlecht.
Die haben sich aber erst hinterher als "Nullen" herausgestellt und nicht trotz Unfähigkeit eine Chance bekommen. Kleiner Unterschied, große Bedeutung!
Männer konkurrieren gegen Männer und Frauen. Frauen in gegenderten
Zonen nur mit ihresgleichen.
Männer konkurrieren nur mit Männern! Denn Frauen geniessen auch außerhalb gegenderter Zonen Sonderprivilegien, werden wesentlich rücksichtsvoller behandelt und bewertet (Siehe Sport). Andereseits bekommen Frauen in typischen Männerhierarchien tatsächlich selten eine Chance, weil die Männer einfach keine Lust haben, ständig auf Frauen Rücksicht nehmen und andere Männer deshalb ungleich (unfair) behandeln zu müssen. So zumindest meine Erfahrung.
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Jean Paul Sartre
Die Wonne des Klagens
Narrowitsch, Berlin, Friday, 26.03.2010, 10:59 (vor 5606 Tagen) @ Diego
Ach Gottchen, "Kerle" - ein Pejorativ? Ein ganzer Kerl>>> eine negativ
Konnotation? Wenn´s weiter nichts ist.
Scheisskerl, Dreckskerl, Mistkerl - und dein "ganzer Kerl" wird
bekanntlich auch nur im Zusammenhang mit Hunden benutzt. In meinem Umfeld
bezeichnet man Männer jedenfalls nicht als "Kerle" und Frauen nicht als
"Weiber". Soviel Respekt und gegenseitige Achtung muss sein!
Der Kèrl, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Kerlchen, ein sehr altes Wort, welches ehedem eine jede Person männlichen Geschlechtes, in engerer Bedeutung aber theils einen tapfern, starken Mann, theils aber auch einen Ehemann bedeutete. In allen diesen Fällen ist es in der anständigen Sprechart veraltet, weil es vermuthlich durch den langen Gebrauch einen verächtlichen Nebenbegriff bekommen hat, und daher nur noch in der niedrigen, höchstens niedrig- vertraulichen Sprechart, am häufigsten aber von geringen Personen gebraucht wird. Ein braver Kerl, ein herzhafter, muthiger Mann. Er ist ein ehrlicher Kerl. Ein liederlicher Kerl. Die Niedersächsischen Bauern sind starke Kerl. In der niedrigen Sprechart und mit einem verächtlichen Nebenbegriffe, auch ein Liebhaber: Ihr werdet sammt eurem Kerl (Kerl) das Brot noch vor den Thüren suchen müssen,
[Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch: Der Kerl. Adelung: Wörterbuch, S. 29710
Soviel dazu. Gern geschehen. Ich vermag den "Kerl" nicht schlecht reden. Das mag an meiner niederen,proletarischen Herkunft liegen; höfliche Höflinge liegen mir nicht so.
genau genommen ist
selbst "Mann" nicht das Äquivalent zu "Frau", sondern "Herr".
Frau bezeichnet zunächst seit altersher sowohl eine Person weiblichen Geschlechts, als auch " ein Ehrenwort, so fern sie andern zu befehlen hat, eine Gebietherinn, in welchem Verstande das Wort Herr von dem männlichen Geschlechte gebraucht wird. " (ebenda)
"Das Weib, des -es plur. die -er, Diminut. Weibchen, Oberd. Weiblein. 1. Eine Person weiblichen Geschlechtes, ohne Rücksicht auf Alter, Stand und Heirath. "
(ebenda)
Ein treffliches Wort, nicht wahr? Auch wenn es gelegentlich eine abwertenden Beigeschmack mit sich führt.
Beschäftige
dich doch bitte erst einmal mit der Herkunft und Bedeutung dieser Wörter,
bevor du mich so hochmütig zurechtweist ...
Ich bedarf Deiner Ratschläge in diesem Falle nicht. Hochmut vermute ich, wenn sich eingebildete Bildungsbürger an Stilfragen hochziehen, die in der Sache nebensächlich sind.
Die Wahl der Worte ist kein Zufall - und Worte spiegeln unser Denken
und Urteilen wieder!
Da hat Du im allgemeinen zweifellos recht. Hier scheint es mir nebensächlich. Nur sollte uns diese Kleinigkeiten nicht soooo sehr stören, sonst nimmt die Debatte, wer , wann, was, wie sagen darf, nie ein Ende. Ich kann austeilen und solche Sticheleien stecke ich weg. In diesem Fall jedenfalls.
Zweitens ist die Behauptung, dass unfähige
Kerle eine Chance bekommen, eine bösartige Unterstellung.
Nicht ganz, aber im Kontext mit Brigittchens Tintenkleckserei ist es
bösartig, ja. Natürlich hocken in vielerlei Leitungsgremien Nullen
männlichen Geschlecht.
Die haben sich aber erst hinterher als "Nullen" herausgestellt und
nicht trotz Unfähigkeit eine Chance bekommen. Kleiner
Unterschied, große Bedeutung!
Genau das meine ich auch. Hab es auch getippt.
Männer konkurrieren gegen Männer und Frauen. Frauen in
gegenderten
Zonen nur mit ihresgleichen.
Männer konkurrieren nur mit Männern! Denn Frauen geniessen auch außerhalb
gegenderter Zonen Sonderprivilegien, werden wesentlich rücksichtsvoller
behandelt und bewertet (Siehe Sport).
Deshalb sind sie unangenehme Konkurrentinnen. Und weil sie den Sonderstatus bis zur Gewissentlosigkeit ausnutzen, sind höchst unfaire Mitbewerberinnen. Aber meinetwegen...
Andereseits bekommen Frauen in
typischen Männerhierarchien tatsächlich selten eine Chance, weil die Männer
einfach keine Lust haben, ständig auf Frauen Rücksicht nehmen und andere
Männer deshalb ungleich (unfair) behandeln zu müssen. So zumindest meine
Erfahrung.
Das ist exakt auch meine. Ein Aspekt, den niemand in der Presse auch nur erwägt. Sollten nur wir beide diese Beobachtungen machen? Glaub ich nicht. Eher an zunehmende Erblindung der schreibenden Zunft.
Wenigstens da sind wir offensichtlich einer Meinung, das ist doch auch schon was!
Narrowitsch
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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-
Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.
Die Wonne des Klagens
Diego, Hannover, Saturday, 27.03.2010, 01:17 (vor 5606 Tagen) @ Narrowitsch
Der Kèrl, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Kerlchen, ein sehr
altes Wort, welches ehedem eine jede Person männlichen Geschlechtes, in
engerer Bedeutung aber theils einen tapfern, starken Mann, theils aber auch
einen Ehemann bedeutete.
Das stimmt so nicht, denn der Begriff "Kerl" bezeichnete ursprünglich einen Hausbediensteten niederen Ranges. Das tatsächliche Äquivalent dazu ist die "Magd". Beiden übergeordnet war die Mammsell und dieser übergeordnet der Hausdiener als Stellvertreter des Hausherrn. Kerle, die außerhalb des Hauses mit rangniederen Arbeiten beschäftigt wurden, nannte man "Burschen". Stallburschen zum Beispiel.
Das Wort "Frau" entstand aus dem niederdeutschen "Frouwe", was ursprünglich Herrin (Hausherrin) bedeutete.
Wenn also von Frauen und Kerlen die Rede war, so waren damit Herrinen und deren rangniederen männlichen Bediensteten gemeint. Welche Attribute diesen Kerlen auch immer zugeschrieben wurden, spielt keine dabei Rolle - sie waren und blieben rangniedrig!
Und der Ehekerl war ursprünglich ein Ehekarl. Karl wurde vom althochdeutschen „karal“ abgeleitet und bedeutet „Mann“, „Ehemann“.
Der Ehekarl hat also nichts mit Kerl zu tun, es sei denn, damit wurde wortspielerisch ein matriarchales Eheverhältnis beschrieben, in dem der Ehekerl gegenüber seiner Herrin nichts zu melden hatte. Das dürfte damals wohl die Regel gewesen sein.
Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die Bezeichnungen Kerl und auch Bursche schon sehr früh in den allgemeinen Sprachgebrauch übergangen sind und dort an Bedeutung verloren haben, bzw. zweckentfremdet wurden. Heutzutage übernimmt wahrscheinlich die Bezeichnung "junger Mann" die sozial zuordnende Funktion des Wortes "Kerl". Denn ein "junger Mann" ist (noch) kein Herr, er hat noch nicht einmal einen Namen! Die Bezeichnung wird auch relativ häufig gebraucht, um Männer (sozial) zurechtzuweisen oder individuell abzuwerten.
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Quellen liegen mir vor, muss ich aber trotzdem erst mal schuldig bleiben. Es wäre mir derzeit einfach zuviel Aufwandt, danach zu suchen.
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"Wenn Ihr Eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet Ihr sie brauchen, um zu weinen."
Jean Paul Sartre
Brigitte: Gebt auch unfähigen Frauen eine Chance!
TLG , Wednesday, 24.03.2010, 22:09 (vor 5608 Tagen) @ satyr
Ist die noch ganz fit? Tickts bei der nicht richtig?
Dann sollen doch Frauen vernünftigen Wahlkampf machen und ordentliche Programme anbieten, dann werden sie auch gewählt. Der Bundestag setzt sich wohl nach erfolgter Wahl zusammen und nicht weil eine Quote das so festlegen soll. Unglaublich, warum soll Dummheit und Inkompetenz durch Quote salonfähig gemacht werden?
Meidet dies Frauenzeitung Brigitte! Wer die bei seiner Frau findet: Weg damit! Ihr schafft euch nur Probleme!
Noch ein Tipp: Wenn eure Frau mal bei einer Kriseninterventionsstelle war (z. B. www.KIS-Leipzig.de), gehört zum Frauenhaus!, dann raus! Da ist alles zu spät, die werden da genauso mit Tschaka auf Vorder"frau" gebracht. Einfach nicht mehr zu gebrauchen, die Normalität ist vorbei und kommt nicht wieder. Genauso ist es mit solchen Wurstblättern. Weg damit!
PS: Ich bin für totale Gleichberechtigung, so wie sie im Art. 3 GG steht, nicht mehr und nicht weniger!