neue Medienmodelle Alarm.

Eugen, Sunday, 04.04.2010, 13:53 (vor 5725 Tagen) @ Maxe

Das durfte ich auch schon feststellen, drei eigentlich völlig harmlose
Beiträge von mir wurden kurzer- oder langerhand zensiert. In anderen Blogs
(Diskussionsthreads unter den Artikeln) sind die Klagen zu dem Thema
unübersehbar. ...
Interessant, dass sich in den
Diskussionen zu den Artikeln oft eine frappierende, faktenbezogene
Gegenargumentation zu den Artikeln findet. Das stört die zensierende
Meinungsmacherindestrie aber nicht im Geringsten von ihrem Treiben
abzusehen.

Gibt es hierzu konstruktive Vorschläge zu Gegenhandlungen ?

Das habe ich auch schon festgestellt. Es ist offensichtlich: Die Print Medien haben große Probleme mit ihren Auflagen. Deshalb versuchen nun praktisch alle im online-Bereich einen Fuß auf den Boden zu kriegen. Dazu eignet sich so ein "Meinungsjournalismus" mit Aufregerartiklen und "kontroversen" Debatten besonders gut, denn die werden wie verrückt angeklickt und kommentiert. Zeit online hatte für seinen letzten Beitrag von T.Groll über 200 Kommentare. Das belebt mindestens das Geschäft mit den eingeblendeten Werbeanzeigen.

Ausdrücklich laden die Betreiber der online-Plattformen sogenannte "opinion leaders" ein, an der Debatte teilzunehmen, zu kommentieren, einen Blog einzurichten. Woher diese Großzügigkeit? Nun, sie wollen nicht die Meinung, sie wollen die "community" des "opinion leaders".

Vielleicht haben sie noch Illusionen und glauben, die die Gemeinde dann auch mal das Käseblättchen kauft. Jedenfalls haben sie, wie etwa die Welt, offenbar noch Probleme damit, dass im Internet doch ein ganz anderer Wind weht, als in den Schreibstuben der Redaktionen. Sie wollen das Netz, aber sie wollen nicht seine Meinungsvielfalt.

Gegenhandlungen sind das einfachste von der Welt: Einfach nicht verlinken, nicht anklicken, nicht kommentieren. Sterben lassen. Selber Nachrichten produzieren, verbreiten, bewerben, kommentieren, d.h. die Gemeinde auf unsere Plattformen holen und nicht auf die Plattformen derer, die uns verdummen wollen.

Es glaubt ja leider immer noch fast jeder, dass es wichtig sei, in den Kommentarbereichen von Welt, Zeit, Spiegel usw. seinen Kommentar abzugeben. Ich frage mich allerdings, wer sich durch 200 Kommentare durchliest? Das ist fast schlimmer als der Ursprungsartikel.