Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Eins Festival heute 20:15h "Die Eisenfresser" = ausgebeutete Männer

Christine ⌂, Tuesday, 13.04.2010, 19:49 (vor 5716 Tagen) @ Christine

Ein Film von Shaheen Dill-Riaz

In Bangladesch, am einstmals weißen Strand von Chittagong, finden ausgemusterte Tanker und Containerschiffe ihr Ende. Tausende von Arbeitern ziehen die Ozeanriesen mithilfe von Stahl-Seilen an Land: barfuss und mit bloßen Händen. In den Abwrack-Werften am Strand zerlegen sie in mühsamer Schufterei die rostigen Pötte. 'Lohakhor' nennt man diese Arbeiter in der Landessprache - 'Eisenfresser'.

'Ich wollte wissen, wer die Menschen sind, die über Monate für einen Hungerlohn zu uns in den Süden kommen', sagt Regisseur Shaheen Dill-Riaz, der in der Nähe von Chittagong aufgewachsen ist. Die Werft, die er dazu besucht hat, trägt den Namen 'PHP'. Das steht für 'Peace, Happiness and Prosperity'.

Unter diesem vielversprechenden Motto heuern die Kleinbauern Kholil und Gadu seit Jahren Männer aus dem armen Norden an, die meisten davon Verwandte und Nachbarn aus ihrem Dorf. Die alljährliche Hungersnot nach den Überschwemmungen der Regenzeit zwingt sie, ihre Heimat zu verlassen. Im Süden, in Chittagong, hoffen sie, das Geld zum Überleben ihrer Familien zu verdienen.

Tatsächlich werden sie auf die Werften gelockt und mit einem komplizierten Geflecht aus nicht ausgezahlten Vorschüssen und Krediten geknebelt. Da sie nur in werfteigenen Unterkünften wohnen und sich nur bei den ortsansässigen Lebensmittelhändlern versorgen können, sind sie am Ende der Saison hoch verschuldet. Nach Abzug der aufgehäuften Kosten bleibt ihnen oftmals nicht genug, um die Heimreise damit zu bezahlen. Ausgebeutet, ausgelaugt und gebrochen sitzen sie in einer regelrechten Schuldenfalle. Dabei erledigen gerade sie die härtesten und auch gefährlichsten Arbeiten.

Mit Shaheen Dill-Riaz lernen wir ein ausgeklügeltes System von Ausbeutung kennen, aus dessen verhängnisvollem Kreislauf von Not und Ausbeutung nur wenigen Arbeitern der Ausstieg gelingt. 'Die Eisenfresser' erhält 2010 den renommierten Grimme-Preis in der Kategorie 'Information und Kultur'.

http://www.einsfestival.de/dokumentation_reportage/highlights/2010/kw_15/eisenfresser.jsp

Das sind vermutlich jene pöhsen Männer aus der 3.Welt, die für ihre Familien nicht sorgen und das Verdiente versaufen. Zumindest hören wir das ja so immer wieder aus diversen, bundesdeutschen Ministerien. Außerdem werden die faulen Männer als Grund für die Vergabe an Mikrokrediten 'nur an Frauen' angeführt.**

Den Film habe ich im übrigen in Teilen bereits gesehen und man fragt sich in der Tat, wie diese ausgehungerten Männer (die Eisenfresser) das überleben. Bisweilen ist mir schlecht geworden, weshalb ich den Film auch nicht ganz gesehen habe. Unfälle mit Todesfälle sind normal und jeder betet dort, das es ihn nicht erwischt.

Gruß - Christine

** Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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