Österreich: "Die Väter zweiter Klasse"
Der ORF-"Report" beschäftigte sich gestern mit den Forderungen von Scheidungsvätern. Die Justizministerin Bandeon-Ortner sieht Handlungsbedarf Richtung gemeinsamer Obsorge auch bei unehelichen oder geschiedenen Vätern. Die Frauenministerin Heinisch-Hosek hingegen steht auf der Bremse.
Im Wiener "Falter" erschien heute folgender Leserbrief, bezogen auf die "Falter"-Titelgeschichte "Recht suchen, Rache sinnen" von Sibylle Hamann vom 7. April:
(aus dem MANNdat-Forum):
Leserbrief "Die Väter zweiter Klasse" aus dem Wiener "Falter" vom 14. April von Brigitte Kössler (Stiefmutter eines zehnjährigen Mädchens):
Zitat aus dem oben genannten Artikel: "Verantwortung in der Familie zu erstreiten, bevor sie zerbricht - wäre das nicht ein lohnendes Betätigungsfeld für die Väterrechtsbewegung? Etwa wenn es um die bessere Vereinbarkeit von Vaterschaft und Beruf geht, um Väterkarenz, Männerteilzeit, Auszeiten?"
Hier kann man rechtlich oder von seiten einer Organisation nur indirekt eingreifen. Hier müßte zuerst ein Umdenken der Frauen stattfinden und es müßte auch das entsprechende Umfeld geschaffen werden, sodaaß eine Frau mit ihrem Einkommen die Familie erhalten kann, während der Mann in Karenz geht.
Denn in der Realität sieht es so aus, daß die Frau in der ersten Zeit nach der Geburt zuhause bleibt. Und dann muß eiskalt gerechnet werden, wer in Karenz gehen kann, damit das benötigte Einkommen gesichert ist. In nicht wenigen Fällen weigert sich die Frau auch einfach, wieder arbeiten zu gehen, und sieht es als ihr Recht an, daß sie zuhause bleiben kann. Der Mann muß sich diesen Gegebenheiten fügen und seinen Pflichten als Ernährer nachkommen. Belohnt wird er mit dem Vorwurf, er sei ja nie zuhause und kümmere sich nicht um das Kind. Rechtlich gesehen mag die Gleichberechtigung fast umgesetzt sein, aber in den Köpfen der Menschen und vor allem bei den (Jugend-)Ämtern herrscht eine massive Diskriminierung der Väter.
Väter sind, nach allem, was ich erlebt habe, "Eltern zweiter Klasse". Vor allem in der heutigen Zeit, wie die Autorin ja schreibt, eine nicht unerhebliche Anzahl von Kindern (30 Prozent) unehelich zur Welt kommt und hier die Mutter alleine das Sagen hat.
Warum hat ein uneheliches Kind nicht das Recht auf beide Eltern? Warum hat ein unehelicher Vater kein Recht, das Leben seines Kindes mitzugestalten? Die Väter haben sich im Alltag widersprüchlichen Anforderungen zu beugen.
Sie sollen Ernährer und Versorger sein. Zugleich sollen sie sich als treusorgende Väter beweisen und eine Beziehung zu ihrem Kind aufbauen. Nach der Trennung oder bei unehelichen Kindern ist der Mann noch deutlicher vom Willen der Frau abhängig: Wenn Frau will, soll sie Mutter sein können, der Mann hat das zu bezahlen. und nur wenn Frau es zuläßt, darf der Mann auch Vater sein.
Solange bei den Frauen, die dieses Spiel spielen, kein Umdenken stattfindet, solange sie nicht begreifen, daß ein Kind tatsächlich beide Eltern braucht, wird sich daran auch nichts ändern.
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Kopfschüttler,
14.04.2010, 18:37
- Österreich: "Die Väter zweiter Klasse" - Puffbesucher, 14.04.2010, 21:57