Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Erste Rektorin verbietet Besuch der „Körperwelten“

Rosi, Tuesday, 20.04.2010, 02:00 (vor 5710 Tagen)

Zoff um die Leichen-Ausstellung in Bremen
Die Pädagogin: „Wir erteilen für so einen perversen Schwachsinn keine Genehmigung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Eltern wollen, dass ihre Kinder so menschliche Anatomie lernen. Dafür gibt es bessere Unterrichtsmaterialien.“

http://www.bild.de/BILD/regional/bremen/aktuell/2010/03/17/koerperwelten/erste-rektorin-verbietet-besuch-der-leichen-...

Wie denkt ihr darüber?
Weiter: Der Tod kommt nach Offenbach

Ausstellung „Körperwelten“ in Offenbach. Geht sie diesmal zu weit? LEICHEN-SEX bei Frau Dr. Tod

http://www.bild.de/BILD/regional/frankfurt/aktuell/2010/03/26/leichen-sex-bei-frau-dr-tod/ausstellung-koerperwelten-i...

Erste Rektorin verbietet Besuch der „Körperwelten“

Sachse, Tuesday, 20.04.2010, 02:21 (vor 5710 Tagen) @ Rosi

Meine Meinung dazu: RICHTIG, diesen Mist nicht zu unterstützen und es als dass zu benennen, was es ist: eine perverse Horror und Gruselshow.

Ob ein Verbot allerdings das Ziel erreicht, halte ich für fraglich, denn verbotenen hat seinen eigenen Reiz

Erste Rektorin verbietet Besuch der „Körperwelten“

Prometheus, Luxemburg, Tuesday, 20.04.2010, 15:44 (vor 5709 Tagen) @ Sachse

Meine Meinung dazu: RICHTIG, diesen Mist nicht zu unterstützen und es als
dass zu benennen, was es ist: eine perverse Horror und Gruselshow.

Hast du die Ausstellung überhaupt gesehen? Ich fand sie klasse. Mit Horror und Gruselshow hat das nichts zu tun.

Erste Rektorin verbietet Besuch der „Körperwelten“

Maxx, Zürich, Tuesday, 20.04.2010, 02:48 (vor 5710 Tagen) @ Rosi

Hi Rosi

„Wir erteilen für so einen perversen Schwachsinn keine
Genehmigung.

Ist keineswegs pervers und schwachsinnig schon gar nicht!
Pervers finde ich bestenfalls die Machtansprüche dieser Dame, welche zu wissen glaubt, was für Leute gut ist und was nicht....

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Eltern wollen, dass ihre
Kinder so menschliche Anatomie lernen.

Die Dame hat ein schlechtes Vorstellungsvermögen und setzt das auch bei den Eltern voraus....

Dafür gibt es bessere
Unterrichtsmaterialien.“

Gibt es das? Veraltete Medizinbücher mit ausklappbaren Papierbildchen?
Was soll daran besser sein?

Wie denkt ihr darüber?

Ich habe die Ausstellung in Basel gesehen. Und ich war begeistert. Erstens über die vorher noch nie gesehenen Einblicke in einen Körper. Zweitens über die humorige Art, wie der Hagens das Ganze inszeniert. Warum denn nicht mit etwas (schwarzem) Humor an die Sache gehen? Muss doch nicht immer alles so tierisch ernst genommen werden.

Wenn die Körperwelten des Herrn Hagens so daneben wären, wäre ihm kaum ein solcher Erfolg beschieden.

Maxx

--
Two Beer or not two Beer (Django Edwards)

Besuch der „Körperwelten“

Rosi, Tuesday, 20.04.2010, 04:06 (vor 5710 Tagen) @ Maxx
bearbeitet von Rosi, Tuesday, 20.04.2010, 04:16

Hallo Maxx,

mein Sohn war in der 8. Klasse in Berlin zur Körperweltenausstellung. Er berichtete mir folgendes:

"Die ersten 20 Minuten waren in Ordnung. Dann stieg dieser süßliche Geruch auf. Mir wurde übel. Wenn man sich vorstellt, daß das lebende Menschen waren, einfach gruslig. Die Hälfte der Klasse mußte die Ausstellung verlassen. Ein Teil mußte brechen gehen. Die Biologielehrerin war sehr interessiert, doch berührte es sie auch sehr. In der Schule hätten sie noch lange darüber gesprochen. Viele hatten schlechte Träume."

Gruß Rosi

Einfach nur ekelhaft, der Hagens

Gallenplatzer, Tuesday, 20.04.2010, 04:15 (vor 5710 Tagen) @ Maxx

Das ist eine widerwertige Form von Leichenschändung und Beliebigkeitsfanatismus! Hagens ist ein Ekelpaket sondergleichen. Da sind säntliche hemmschwellen gefallen, sowie bei den Besuchern. Mit Toten sein Geld verdienen hat mit Hagens bereits das menschenverträgliche, in bisher ungekanntem Maße überschritten. Falls es noch nicht aufgefallen ist, das hat was von letzter Stufe vor der "menschlichen Nahrung" (Mensch als Nahrung) an sich. Abbau von Hemmungen gegenüber Fleisch, gewonnen aus Leichen. Das wird der nächste Schritt sein, bei der Abschaffung der Moral (Mann in der Dose). Frag dich mal wie die Alten finanziert werden sollen. Der darauf folgende Schritt wird der sein, dass kein "altes Fleisch" mehr auf den Teller kommt. Und dann kannst du nur hoffen, dass du nicht zu alt bist um vor deiner propagierten Beliebigkeit noch flüchten zu können. Wenn es so weiter geht wirst du kommenden Schritt noch mitbekommen. Einfach nur ekelhaft, da kommt mir die Galle hoch.

Sachse hat recht mit dem Verbot und dem Reiz nach Verbotenem. Vielleicht hat die Direktorin für das Verbot Geld zugeschoben bekommen.

Einfach nur ekelhaft, der Hagens

Robert ⌂, München, Tuesday, 20.04.2010, 15:36 (vor 5709 Tagen) @ Gallenplatzer

Das ist eine widerwertige Form von Leichenschändung und
Beliebigkeitsfanatismus! Hagens ist ein Ekelpaket sondergleichen. Da sind
säntliche hemmschwellen gefallen, sowie bei den Besuchern. Mit Toten sein
Geld verdienen hat mit Hagens bereits das menschenverträgliche, in bisher
ungekanntem Maße überschritten.

In Palermo gibt es ein Kloster (?) wo sie schon seit ein paar Jahrhunderten Leichen konservieren und in der Krypta auch ausstellen. Das ist eine der Touristenattraktionen dort. Das "Prunkstück" dort ist ein kleines Mädchen, das so ca. 5-10 Jahre alt vor etwa 100 Jahren gestorben ist.

Im "katholischen Kulturkreis" ist es ziemlich normal, daß irgendwelche Leichen konserviert und ausgestellt werden (in den Seitenschiffen der Barockkirche Neustift in Freising, in die ich als Kind immer gehen musste, lagen zumindest damals immer noch irgendwelche Bischöfe im Prunkornat ausgestellt rum).

Da ich nun auch katholisch sozialisiert bin (auch wenn ich mittlerweile den christlichen Glauben für ziemlich unsinnig halte, aber das ist ne andere Geschichte), finde ich es etwas seltsam, mit welcher Heftigkeit sich manche über eine derartige Ausstellung aufregen.


Robert

PS: Ich habe die Körperwelten bislang noch nicht gesehen.

--
Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."

Einfach nur ekelhaft, der Hagens

1814, Wednesday, 21.04.2010, 03:27 (vor 5709 Tagen) @ Robert

Die ehemalige Ägypten-Ausstellung im Berliner Bode-Museum hatte ebenfalls einige Mumien in der Auslage, unter anderem ein mumifiziertes Baby mit abgebrochenem Fuß, aus dem der kleine Knochen hervorragte. Fand ich als Kind immer sehr spannend. Habe bei jedem Besuch danach geschaut. Das pathologische Museum Virchows an der Charité stellt die Freaks in Gläsern aus - der größte Teil der zahlreichen Besucher sind auch dort wahrscheinlich keine Medizinstudenten, die sich einen Überblick über Missbildungen verschaffen wollen. Das Makabere, Entartete fasziniert Menschen überall. Das Problem ist, dass es zu wenig davon gibt, darum haben wir die Filmindustrie und Spezialeffekte. Weil sich dieser Trieb immer verstärkt und nicht zurückschrauben lässt, gibt es nichts, was man nicht irgendwo sehen könnte. Und das macht es andererseits notwendig, das Limit hinauszuschieben, wenn man noch eine Reaktion provozieren will.

P.S. Ich habe Hagens Ausstellung übrigens auch nicht vor Ort gesehen. Ich finde sie zu wenig spektakulär und langweilig.

Mumifizierung

Rosi, Friday, 23.04.2010, 02:33 (vor 5707 Tagen) @ 1814
bearbeitet von Rosi, Friday, 23.04.2010, 02:39

Die Mumifizierung hatte in der Vergangenheit einen religiösen Hintergrund. Das genaue Wissen darum ist uns verloren gegangen.
Mumien stinken nicht und waren angezogen. Sie hatten wertvolle Grabbeigaben. Diese waren ein Geschenk an die Götter, um sie zu besänftigen.

Erste Rektorin verbietet Besuch der „Körperwelten“

Sachse, Tuesday, 20.04.2010, 08:13 (vor 5710 Tagen) @ Maxx
bearbeitet von Sachse, Tuesday, 20.04.2010, 08:23

Hallo Maxx

Bei den Sachen dieses Hagen von Erfolg zu sprechen halte ich für mehr als grenzwertig. Sicher, er verdient damit Geld.
Aber, wenn ich bei einem Verkehrsunfall Eintritt von den Gaffern verlangen würde, wenn da genug Blut auf der Straße fließt, zahlen viele.

Es ist der "Erfolg" aus der Befriedigung niedrigster menschlicher Sensationsgelüste. Ich halte dieses für Abartig und Scheußlich, Menschenverachtend.

Stell Dir , wenn du es so toll findest, deine Eltern dort vor, halb zerlegt und aus-geweidet, einem Teil ihres menschlichen Ansehens (optisch) beraubt, Skatspielend oder so. Oder dein verstorbenes Kind beim, Sport...

Würde Dir das dann gefallen ??
Es ist Leichenschändung, Abartig !
Schlimm das Hagen nicht dieses Untersagt wird.

Denk noch mal drüber nach

Erste Rektorin zeigt Ethik

Narrowitsch, Berlin, Tuesday, 20.04.2010, 17:48 (vor 5709 Tagen) @ Maxx


Wenn die Körperwelten des Herrn Hagens so daneben wären, wäre ihm kaum ein
solcher Erfolg beschieden.


Wenn Hinrichtungen live im TV zu sehen wären - in den USA immerhin mal angedacht- dann kann das nach deiner Logik nicht daneben liegen , nicht wahr?

Wie ich diese blödsinnige Argumentation hasse, die nichts gelten läßt, als finanziellen Erfolg. Irgendwie war damals alles schön als auf Jahrmärkten, siamesische Zwillinge, Weiber mit Bärten, Verwachsene aller Art gegen Geld ausgestellt waren. Zwergenwerfen- auch nicht schlecht.

Es ist ja nicht so, dass die Bedienung voyeristischer Abartigkeit, die keinen Respekt vor dem Menschen kennt, für irgendwelche Kenntnisse der Anatomie notwendig wäre. Aber die niederen Instinkte des Menschen, die ihn auch als Gaffer zu allen denkbaren Orten von Katastrophen drängen, verlangen mehr, verlangen Tod und Elend - möglichst authentisch.

Wenn diesem Perversen mit dem kecken Hut endlich jemand die Tür weist, so nenne ich das verdienstvoll. Dieser Mensch, den ich für einen Lump halte, versucht seit geraumer Zeit mit allen legealen und halbseidenen Tricks einen "russischen Riesen" zum Verkauf seines Körpers zu bewegen. Das ist gesichert. Unbewiesen sind wohl Gerüchte, nach denen er in China frisch Hingerichtete geordert hat. Aber sie halten sich hartnäckig.

Original Kopfschuss - Plastiniert ...geil, nicht? Da kannst was über deinen Körper lernen.: Wie so ein Schusskanal quer durch die halb zerschmetterte Birne läuft. Interessant...

Und das Volk glotzt und glotz und glotzt..


Bäh--pfui Deibel.

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

Erste Rektorin zeigt Ethik

Maxx, Zürich, Wednesday, 21.04.2010, 02:39 (vor 5709 Tagen) @ Narrowitsch


Wenn die Körperwelten des Herrn Hagens so daneben wären, wäre ihm kaum

ein

solcher Erfolg beschieden.

Wenn Hinrichtungen live im TV zu sehen wären - in den USA immerhin mal
angedacht- dann kann das nach deiner Logik nicht daneben liegen , nicht
wahr?

Was haben Hinrichtungen in USA mit Hagens Ausstellung zu tun?


Wie ich diese blödsinnige Argumentation hasse, die nichts gelten läßt, als
finanziellen Erfolg.


Habe ich irgendwas von finanziellem Erfolg gesagt? Ich meinte lediglich, dass seine Ausstellungen sehr gut besucht sind und auch auf grosses Interesse stossen. Den Besuchern zu unterstellen, diese würden auch öffentliche Hinrichtungen geil finden, finde ich völlig deplaziert.

Blödsinnig finde ich eher deine Argumentation. Über etwas schwadronieren, das man selbst nicht gesehen hat, nicht typisch, aber auch nicht atypisch. Aber so ist's halt auf dieser Welt: Grosse Gedanken und kleine Gehirne passen irgendwie nicht zueinander, gell.


Maxx

--
Two Beer or not two Beer (Django Edwards)

Erste Rektorin zeigt Ethik

1814, Wednesday, 21.04.2010, 03:10 (vor 5709 Tagen) @ Maxx

Ogrish.com war auch immer sehr gut besucht.

Die Seite verstand ihre Materialsammlung übrigens als Journalismus und Aufklärung.

Über etwas zu schwadronieren, das man nicht kenne, war ein Argument, das ich auch regelmäßig zu hören bekam, wenn ich mich vor bestimmten Eindrücken schützen wollte. Irgendwann habe ich dem nachgegeben, und alles kennen gelernt, um es objektiv und selbst beurteilen zu können. Nicht, dass man eine Enthauptung sehen müsste, um sich vorstellen zu können, dass sie schlimm ist. Diejenigen, die behaupten, man müsse alles aus erster Hand erfahren, sind auch die, die nicht über die Sensibilität verfügen, zu verstehen, warum man bestimmte Erfahrungen meidet. Was man nicht hat, kann man nicht verlieren, und bei anderen nimmt man diesen Verlust nicht wahr.

Letztendlich ist es aber egal. Die Angst vor dem Tod, die sich in der Angst vor dem Anblick von Toten oder Sterbenden äußert, kann man eigentlich ganz leicht überwinden, durch wiederholte Konfrontation. Horrorfilme werden etwas reizlos, unblutige Filme auch ;-)

Erste Rektorin zeigt Ethik

Narrowitsch, Berlin, Wednesday, 21.04.2010, 06:41 (vor 5709 Tagen) @ Maxx


Wenn die Körperwelten des Herrn Hagens so daneben wären, wäre ihm

kaum

ein

solcher Erfolg beschieden.

Wenn Hinrichtungen live im TV zu sehen wären - in den USA immerhin mal
angedacht- dann kann das nach deiner Logik nicht daneben liegen , nicht
wahr?

Was haben Hinrichtungen in USA mit Hagens Ausstellung zu tun?

Mit Sensationsgeilheit, mit abartigem Voyeurismus- das hat es damit zu tun.

Wie ich diese blödsinnige Argumentation hasse, die nichts gelten läßt,

als

finanziellen Erfolg.


Habe ich irgendwas von finanziellem Erfolg gesagt? Ich meinte lediglich,
dass seine Ausstellungen sehr gut besucht sind und auch auf grosses
Interesse stossen.

Nein, hast Du nicht. Aber ohne viele Tausend Besucher keine Wanderausstellung, weil keine Finanzen. Und: Mich wundert schon lange nicht mehr, welcher Dreck als Erfolg gefeiert wird, nur weil ihn genug Leute umschwirren. Ein Scheißhaufen muss etwas großartiges darstellen, wenn ihn nur genug Schmeißfliegen besuchen. Von Zuschauern im Fääärnsehen auch gut besucht, also sehr erfolgreich: DSDS, GZSZ und all der feministische Scheißdreck, der täglich von früh bis spät kleine Mädchen mit pseudoauthentischen Laienspielen auf das erträumte Feminat einstimmt. Sehr erfolgreich übrigens.

Den Besuchern zu unterstellen, diese würden auch
öffentliche Hinrichtungen geil finden, finde ich völlig deplaziert.

Nein nicht jeder Besucher wird öffentliche Hinrichtungen geil finden. Aber auch nicht wenige. Und das schon seit langem. Geil fand das Publikum das Röcheln verreckender Gladiatoren, brennender Christen und Ketzer, das humane Werk der Guillotine. Auch Virchows Präparate im Medizinhistorischen Museum der Charite zieht durchaus nicht nur medinzinische Laien und Fachleute an, nein, dort verlustiert sich nicht selten Volk am Anblick wasserköpfiger Embryonen und dergleichen mehr. Wohliger Horror mit Realitätsbezug - nichts Neues. Neu ist, das jemand auf Idee kommt, jene etwas merkwürdige Schau- Lust im Namen der Kunst zu bedienen. Ich erlaube mir, solcherlei Events als abartig zu bezeichnen.

Blödsinnig finde ich eher deine Argumentation.

Das sei Dir geschenkt.

Über etwas schwadronieren,
das man selbst nicht gesehen hat, nicht typisch, aber auch nicht atypisch.

Ich habe mir erlaubt, einen Blick auf die Schlange der Besucher und in den 1. Ausstellungsraum vor und im Berliner Postbahnhof zu werfen. Beides widerte mich an. Im Museum der Charite hatte ich einst beruflich zu tun; ob Du es glaubst oder nicht ist mir wurscht, aber ich weiß wovon ich spreche.

Aber so ist's halt auf dieser Welt: Grosse Gedanken und kleine Gehirne
passen irgendwie nicht zueinander, gell.

Da gebe ich Dir freilich recht. Aber windige Scharlatane und Erbsenhirne passen nicht nur bestens zueinander, sie bedingen sich gegenseitig. Niedere Instinkte, Aberglaube und Sensationsgeilheit geben die Schmiere, die das Aufeinandertreffen beider richtungweisend garantiert.

Maxx


Narrowitsch

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Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

Erste Rektorin verbietet Besuch der „Körperwelten“

Pööhser Frauenfeind, Tuesday, 20.04.2010, 09:25 (vor 5709 Tagen) @ Rosi

Zoff um die Leichen-Ausstellung in Bremen
Die Pädagogin: „Wir erteilen für so einen perversen Schwachsinn keine
Genehmigung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Eltern wollen, dass ihre
Kinder so menschliche Anatomie lernen. Dafür gibt es bessere
Unterrichtsmaterialien.“

Scheint eine Pädagogin zu sein, die ihren Verstand gebraucht. Sie hat absolut recht. Hagens Freakshow ist einfach nur widerlich. Da wird Sensationslust befriedigt, Tote in grotesken Posen zur Belustigung des Publikums ausgestellt.

Wo bleibt hier die Würde, der angemessene Umgang mit den sterblichen Überresten von Menschen ? Perverser Schwachsinn ist eine angemessene Bezeichnung für Hagens Leichenschauhaus.

Erste Rektorin verbietet Besuch der „Körperwelten“

Undertaker, Tuesday, 20.04.2010, 09:44 (vor 5709 Tagen) @ Rosi

Ich habe die Ausstellung in New York und zuvor in Berlin gesehen.

Der Unterschied war gewaltig, ich habe einer mit Schulklasse anwesenden US-Pädagogin erzählt, was man in Europa so zeigt, die hat das gar nicht glauben wollen, die fand schon einen gehäutetet Baseball-Spieler (die Exponate werden den Landessitten angepasst) grenzwertig.

Diese Rektorin ist also durchaus nichts Außergewöhnliches, an der Entscheidung ist auch nichts zu beanstanden.

Dieser von Hagen begreift sich als Künstler. Aber mit den "Werkstoffen" kann er das nun mal nicht so ohne Weiteres bringen.

Sein Privatvergnügen und das derjenigen, die nach ihrem Tod so ausgestellt werden wollen, aber einen insbesondere pädagogischen oder gar wissenschaftlichen Wert hat das nicht.

Erste Rektorin verbietet Besuch der „Körperwelten“

Sachse, Tuesday, 20.04.2010, 10:05 (vor 5709 Tagen) @ Undertaker
bearbeitet von Sachse, Tuesday, 20.04.2010, 10:13

die nach ihrem Tod so ausgestellt werden wollen

Wie ich weiß, hat er unter Anderem die Angst einiger alter Leute ausgenutzt, die mit der Zustimmung ihre Angehörigen nicht mit den Bestattungskosten belasten wollten.

Es gab mal die Meldung, es seien aus China auch Hingerichtete zugekauft worden sein.

Im Januar 2004 erhob der Spiegel Vorwürfe gegen von Hagens, dass er für seine Ausstellungsstücke Leichen chinesischer Hinrichtungsopfer verwende. Später gab der Verlag der Zeitschrift jedoch eine Unterlassungserklärung ab, mit der er sich verpflichtete, diese Behauptungen nicht mehr zu verbreiten. Gegen Spiegel Online konnte von Hagens im Frühjahr 2005 wegen der Verbreitung derselben Behauptung eine einstweilige Verfügung erwirken. Von Hagens räumte jedoch in einem Interview gegenüber dem Nachrichtenmagazin 20/20 des US-Fernsehsenders ABC, das erneut die Herkunft der Leichen recherchiert hatte, Anfang 2008 ein, dass in der Vergangenheit Leichen aus China verwendet wurden und dass er einige Leichen mit Kopfverletzungen eingeäschert habe.[

http://de.wikipedia.org/wiki/Gunther_von_Hagens

Erste Rektorin verbietet Besuch der „Körperwelten“

Undertaker, Tuesday, 20.04.2010, 10:15 (vor 5709 Tagen) @ Sachse

Wie ich weiß, hat er unter Anderem die Angst einiger alter Leute
ausgenutzt, die mit der Zustimmung ihre Angehörigen nicht mit den
Bestattungskosten belasten wollten.

Es gab mal die Meldung, es seien aus China auch Hingerichtete zugekauft
worden sein.

Lässt sich aber nicht verifizieren, ist also als urban legend zu klassifizieren.

Heutzutage sind die Medien derart unter aller Sau, dass man vor lauter Enten den Fußboden gar nicht mehr erkennen kann. Muss man mit Eigenrecherche erst weg scheuchen, wenn man sehen will, was Sache ist.

„Körperwelten“

Sachse, Tuesday, 20.04.2010, 10:23 (vor 5709 Tagen) @ Undertaker

„Body Exhibit Inventor Says He's Stopped Using Bodies From China Because Some of Them May Be Those of Executed Prisoners“ Exclusive: Secret Trade in Chinese Bodies - ABC News, 14. Februar 2008; Exhibit Stops Using Bodies From China - ABC News, 15. Februar 2008; „Der deutsche Anatom Gunther von Hagens verwendet für seine umstrittene Ausstellung „Körperwelten“ nach eigenen Worten keine Leichen mehr aus China. In einem Interview des US-Fernsehsenders ABC begründete er dies am Freitag mit der Sorge, bei einigen der Leichen könne es sich um die sterblichen Überreste von politischen Gefangenen handeln. Er habe einige Leichen, die er aus China bekommen habe, zerstören müssen, da Verletzungen den Verdacht erweckten, es könnten die Leichen von Hingerichteten sein.“ - sz-online

„Körperwelten“

Undertaker, Tuesday, 20.04.2010, 10:35 (vor 5709 Tagen) @ Sachse

„Body Exhibit Inventor Says He's Stopped Using Bodies From China
Because Some of Them May Be Those of Executed Prisoners“ Exclusive: Secret
Trade in Chinese Bodies - ABC News, 14. Februar 2008; Exhibit Stops Using
Bodies From China - ABC News, 15. Februar 2008; „Der deutsche Anatom
Gunther von Hagens verwendet für seine umstrittene Ausstellung
„Körperwelten“ nach eigenen Worten keine Leichen mehr aus China. In einem
Interview des US-Fernsehsenders ABC begründete er dies am Freitag mit der
Sorge, bei einigen der Leichen könne es sich um die sterblichen Überreste
von politischen Gefangenen handeln. Er habe einige Leichen, die er aus
China bekommen habe, zerstören müssen, da Verletzungen den Verdacht
erweckten, es könnten die Leichen von Hingerichteten sein.“ - sz-online

Ja, aber das ist doch noch kein Beweis.

Der Mann ist doch nicht verrückt und verwendet wissentlich Hingerichtete - bei dem öffentlichen Rummel.

Er arbeitet nicht für die Ausstellungen, er fertigt a großer Anzahl medizinische Päparate

Ein Mann, Tuesday, 20.04.2010, 13:28 (vor 5709 Tagen) @ Undertaker

- kein Text -

Todeskandidaten

1814, Wednesday, 21.04.2010, 03:13 (vor 5709 Tagen) @ Undertaker

Wo ist denn das Problem bei der Verwendung von Hingerichteten. Die werden doch nicht wegen ihm hingerichtet. Sondern aus ganz beliebigen Gründen. Wenn er dazu stehen würde, könnte er seiner Show auch einen etwas morbideren Touch verleihen, der die Sache noch reizvoller machte, statt sich mit vorgeschobenem Bildungsauftrag beim Mainstream-Publikum einzuschleimen. Körper plastiniert im Augenblick ihrer Exekution wäre erst der Hit!

Todeskandidaten

Plastinationsfan, Thursday, 22.04.2010, 04:24 (vor 5708 Tagen) @ 1814

Körper plastiniert im Augenblick ihrer Exekution wäre erst

der Hit!

Ja, das wäre fast das Größte.
Besser wäre nur noch, dich zu plastinieren, schlagartig, während du diesen Mist schreibst. Die erste Plastination mit Tastatur. Schön.

Erste Rektorin verbietet Besuch der „Körperwelten“

Sophie X, Tuesday, 20.04.2010, 19:51 (vor 5709 Tagen) @ Rosi

Die Rektorin hat Recht; diese "Austellung" ist einfach nur widerlich und abartig.

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