Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Drei Focus-Artikel von 1993

jens_, Wednesday, 21.04.2010, 23:07 (vor 5708 Tagen)

Beim Durchstöbern alter Archive, diesmal vom Focus, hab ich wieder was interessantes gefunden:
http://www.focus.de/magazin/archiv/jahrgang_1993/ausgabe_40/ (Rubrik "Modernes Leben")
[image]

Die neuen Sündenböcke: Abwesende Väter und Schlaffi-Papis sollen schuld sein an der Gewalt und Orientierungslosigkeit ihrer Kinder

Für den Erfolg des Saurierspektakels "Jurassic Park" hatte Uwe Dickhoff eine überraschende Erklärung parat. "Kinder sehnen sich nur deshalb nach Dinos, weil sie sich machtvolle Väter wünschen", sagte der Referent für Familienfragen des Berliner Senats im Fernsehsender SAT.1.

Jahrzehntelang standen Väter der Gattung Haustyrann auf der Abschußliste fortschrittlicher Psychologen und Pädagogen. Nun, da die despotischen Altvorderen endlich ausgestorben zu sein scheinen, wünschen sich die Kleinen angeblich Tyrannosaurus Rex als Beschützer und Weggefährten. Ein Witz?
[...]
Die Abwesenheit der Väter führe zu psychosexuellen Störungen bei den Töchtern, behauptet die französische Psychoanalytikerin Christiane Olivier in ihrem Buch "Jokastes Kinder"; ähnlich argumentiert die Hamburger Therapeutin Sigrid Steinbrecher ("Die Vaterfalle"). Weil sie als kleines Mädchen auf den Papa habe verzichten müssen oder von ihm abgelehnt worden sei, klammere sich die erwachsene Frau, unreif geblieben, an Mann und Söhne.

Durch die Verwöhnung von seiten der Mama wiederum, so erklärt der Berliner Psychotherapeut und Autor Wilfried Wieck, sei der Junge "in Gefahr, zum kraftlosen, frauensüchtigen Mann zu werden".

"Söhne wollen Väter", hat Wieck erkannt, aber die sind nicht da - siehe oben. Der psychologische Teufelskreis schließt sich.

Die "Nazikids" seien in Wahrheit martialisch kostümierte "Erziehungswaisen, Angehörige einer neuen vaterlosen und fatal auf die (hilflosen) Mütter fixierten Generation", behauptete der Gießener Politikprofessor Claus Leggewie in seinem "Plädoyer eines Antiautoritären für Autorität".
[...]
Auch eine emanzipierte Mutti, darin waren sich die Teilnehmenden der Berliner Vätertagung weitgehend einig, kann nicht einfach den psychologischen Part des fehlenden Papas übernehmen.
[...]
Sexuelle und soziale Revolutionen hätten den Mann in eine tiefe Sinnkrise gestürzt, gibt die Bonner Ethnologin Gisela Bleibtreu-Ehrenberg zu bedenken. Als Vater sei er - dank der ökonomischen Unabhängigkeit der Frauen - nur noch als Besamer absolut vonnöten, und auch diese letzte Funktion drohe ihm Retorten- und Gentechnik zu rauben.

( http://www.focus.de/kultur/leben/erziehung-tribunal-gegen-die-vaeter_aid_144460.html )


FOCUS: Können Sie abschätzen, wie häufig Phänomene wie Verwahrlosung, Jugendkriminalität, Rechtsradikalismus mit der Abwesenheit des Vaters zu tun haben?

Voigtel: Meine Erfahrung und die von Kollegen ist tatsächlich die, daß man bei solchen Jugendlichen fast durch die Bank von einem abwesenden Vater sprechen kann. Sei es dergestalt, daß er überhaupt nicht da ist, sei es, daß er sich so uneinfühlsam und brutal verhält, daß ihn der Sohn nur ablehnen kann und daß er für eine Identifikation überhaupt nicht in Frage kommt. Ich verstehe unter dem abwesenden Vater auch den, der physisch anwesend ist, sich aber nicht zuwendet oder nur eine Maske präsentiert.
( http://www.focus.de/kultur/leben/therapeuten-erfahrungen-suche-nach-dem-idealen-vater_aid_144461.html )


FOCUS: Sie haben auf dem Väterkongreß in Berlin von "weiblicher Gebär-Rache" gesprochen. Was ist das?

Israel: Damit habe ich die "Gebär-Rache" der Frau als Gegenstück zum "Gebär-Neid" der Männer gemeint.

Ich frage mich, ob im Geschlechterkampf, so wie er heute noch existiert, es uns Frauen vielleicht ganz lieb ist, daß wir etwas ganz für uns haben - die Kinder -, was uns nicht genommen werden kann.

FOCUS: Sind Väter neuerdings die Sündenböcke in der Diskussion über Familie und Erziehung?

Israel: Diese Tendenz besteht schon. Ich möchte aber gerade den Männern Mut machen, ihre Rechte als Väter auch in der Öffentlichkeit besser zu artikulieren, zum Beispiel im Scheidungsverfahren.
( http://www.focus.de/kultur/leben/modernes-leben-weibliche-gebaer-rache_aid_144462.html )

Seit 17 Jahren hat sich NICHTS geändert: Der Vater bleibt der Arsch!

JWEB @, Wednesday, 21.04.2010, 23:40 (vor 5708 Tagen) @ jens_

ZEUGUNGSSTREIK heisst das Motto. Nur so kommen Männer zu minimalsten Rechten. Legt Deutschland "trocken", damit die Penner da oben endlich mal merken, was für eine menschen- und familienfeindliche Politik sie hier seit 60 Jahren machen.

Pfui Deibel!

Die meisten Männer sind doch so doof, die peilen immer noch gar nichts.... (nT)

Swen, Thursday, 22.04.2010, 00:06 (vor 5708 Tagen) @ JWEB

ZEUGUNGSSTREIK heisst das Motto.

Die meisten Männer sind doch so doof, die peilen immer noch gar nichts....

Hans, Thursday, 22.04.2010, 00:16 (vor 5708 Tagen) @ Swen

ZEUGUNGSSTREIK heisst das Motto.

Zeugungsstreik ist eine individuelle Aktion, deshalb wird sie nichts bringen.

Die meisten Männer sind doch so doof, die peilen immer noch gar nichts....

jens_, Thursday, 22.04.2010, 01:22 (vor 5708 Tagen) @ Hans

ZEUGUNGSSTREIK heisst das Motto.


Zeugungsstreik ist eine individuelle Aktion, deshalb wird sie nichts
bringen.

Wenn es Mehrheit der Männer praktiziert wird es zur kollektiven Aktion.

Die meisten Männer sind doch so doof, die peilen immer noch gar nichts....

Hmmm..., Thursday, 22.04.2010, 01:58 (vor 5708 Tagen) @ jens_

... ZEUGUNGSSTREIK heisst das Motto.

Wenn es Mehrheit der Männer praktiziert wird es zur kollektiven Aktion.

Die meisten Männer, die ich kenne, die nach Zeugungsstreik schreien, haben schon mindestens 1-2 Kinder und hoffen, daß andere für sie streiken, weil sie ihre Kinder nicht mehr sehen dürfen.

Das isses

Puffbesucher, Thursday, 22.04.2010, 02:25 (vor 5708 Tagen) @ Hmmm...

Die meisten Männer, die ich kenne, die nach Zeugungsstreik schreien, haben
schon mindestens 1-2 Kinder und hoffen, daß andere für sie streiken, weil
sie ihre Kinder nicht mehr sehen dürfen.

Erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und die individuellen Bedürfnisse gescheitert sind, wird Mann politisch. Und dann ist es zu spät.

Davor denken die jungen Böcke nicht gesellschaftspolitisch. Wollen sie gar nicht. Da treibt dann noch der junge Vater- und Familienstolz und die vermeintliche damit verbundene gesellschaftliche Anerkennung. Fast alle fallen darauf rein. Und gut für die Frauen, die sich damit weiter ihren Ernährer und Kämpfer sichern können. Auch wenn der irgendwann nicht mehr will.

Das System der Orden funktioniert ja genauso. Für gesellschaftliche Anerkennung lassen Männer sich den Kopf abschießen.

Schön blöd. Und somit gewissermaßen auch selber schuld.

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...und erlöse uns von dem Bösen.

Die meisten Männer sind doch so doof, die peilen immer noch gar nichts....

der nicht eingeloggte quixote, Thursday, 22.04.2010, 06:34 (vor 5708 Tagen) @ Hmmm...

[image]

Solidarität ist aus dem letzten Jahrtausend....

Hoch - die - internationale - Solidarität

Mus Lim ⌂, Thursday, 22.04.2010, 16:24 (vor 5707 Tagen) @ der nicht eingeloggte quixote

Solidarität ist aus dem letzten Jahrtausend....

Hoch die internationale Solidarität ...
So hoch, dass niemand dran kommt! ;-))

--
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