Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Warum der Feminismus die Position der Frauen geschwächt hat

Christine ⌂, Thursday, 21.12.2006, 14:26 (vor 6491 Tagen)

Vor dreißig Jahren erschien - vielfach belächelt - die erste Ausgabe von "Emma", dem Zentralorgan des deutschen Feminismus. Untrennbar mit der Zeitschrift verbunden ist der Name ihrer Herausgeberin, Alice Schwarzer. Ein bekennender Nicht-Feminist hat sich mit ihr getroffen.

Von Roger Köppel

Wir trafen uns in Alice Schwarzers Wehrturm am Kölner Rheinufer. Das Gebäude überragt das Umland im Stil eines gigantischen Phallus-Symbols, mit dem die "Emma"-Herausgeberin offensichtlich das thematische Terrain absteckte. Die "Weltwoche"-Gesandtschaft wollte die Großfeministin in einem definitiven Interview endgültig widerlegen. Der Feminismus sollte als Irrlehre entlarvt, die Frauenbewegung als ideologisch übersteuerte Sekte zerzaust werden.

"Die Weltwoche" hatte sich im Vorfeld des Gesprächs aus Sicht der "Emma"-Redaktion die Ungeheuerlichkeit erlaubt, eine jüngere Journalistin darüber schreiben zu lassen, warum Schwarzer eigentlich überhaupt keine Rolle mehr spiele. Postwendend replizierte die unsanft Angegriffene und hielt der Kollegin vor, aus einer Art Wohlstandsverwahrlosung heraus die Grundlagen zu verkennen, die es ihr erst ermöglicht hätten, so einen Artikel zu schreiben. Die feministischen Befreiungskämpfe der Siebziger seien die Bedingung der Möglichkeit antifeministischer Attacken. Die Kollegin habe mit anderen Worten die Entwicklung nicht begriffen, deren Resultat sie sei.

Auf diesem hochdialektischen Anspruchsniveau sollte nun Alice Schwarzer ausgetänzelt und vom Widersinn ihrer Behauptungen überzeugt werden. Noch nie ging es den Frauen in westlichen Ländern so gut wie heute. Der Unterdrückungszusammenhang der Familie ist gesprengt, der Mann in die Rolle des braven, anspruchslosen Ernährers zurückgescheucht worden. Die Frau gehört heute zu den größten Netto-Profiteuren des Sozialstaats, und es gibt keinen Chef mehr, der nicht einen Großteil seiner Arbeitszeit darüber nachdenkt, wie er möglichst viele Frauen in Kaderpositionen hebeln kann, um sich vor dem Vorwurf in Sicherheit zu bringen, er habe ein Problem mit ihnen.

Nein, der Feminismus war in seinem Bemühen, die Geschlechterunterschiede zu verdrängen, derart erfolgreich, dass es selbst den Feministinnen zu viel wurde. Das Projekt lief im Grunde auf die totale Entmännlichung des Manns hinaus, auf die Zähmung des unrasierten, vor Testosteron dampfenden Alphatiers zu einem in Birkenstocksandalen und Latzhosen herumwatschelnden Hausangestellten, der seiner Frau auch noch lächelnd das Theater vorspielen musste, er fühle sich wirklich wohl dabei, eine vielversprechende Karriere als Anwalt zu ruinieren, um stattdessen, sexuell wie intellektuell völlig unattraktiv, auf die schreienden Kinder aufzupassen.

Seien wir ehrlich: Spätestens Mitte der 90er-Jahre wünschten sich auch einstige Hardcore-Feministinnen jenen Männertyp zurück, den sie jahrzehntelang bekämpften. Die Krux, und das sollte Alice Schwarzer ein- für allemal verdeutlicht werden, liegt eben darin, dass es Geschlechterunterschiede gibt. Dass man Frauen nicht in Männer und Männer nicht in Frauen verwandeln sollte.

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Warum der Feminismus die Position der Frauen geschwächt hat

winfried aus chemnitz ⌂ @, chemnitz, Thursday, 21.12.2006, 20:43 (vor 6491 Tagen) @ Christine

Von Wünschen wird nix mehr - der Mann geht in die Welt und findet sehr leicht was er braucht, zum lieben und zum leben!

Wenn dies die Frauen ihm Nachtun dann wachen sie schnell auf!

Warum der Feminismus die Position der Frauen geschwächt hat

Guildo, Friday, 22.12.2006, 01:13 (vor 6491 Tagen) @ Christine

Hallo ChrisTine,

Nein, der Feminismus war in seinem Bemühen, die Geschlechterunterschiede zu verdrängen, derart erfolgreich, dass es selbst den Feministinnen zu viel wurde. Das Projekt lief im Grunde auf die totale Entmännlichung des Manns hinaus, auf die Zähmung des unrasierten, vor Testosteron dampfenden Alphatiers zu einem in Birkenstocksandalen und Latzhosen herumwatschelnden Hausangestellten, der seiner Frau auch noch lächelnd das Theater vorspielen musste, er fühle sich wirklich wohl dabei, eine vielversprechende Karriere als Anwalt zu ruinieren, um stattdessen, sexuell wie intellektuell völlig unattraktiv, auf die schreienden Kinder aufzupassen.

Und diesen falschen Vorbild hängt noch so mancher Maskulist nach. Ein Mann, der einfach nur wieder Mann sein möchte - und zwar ohne sich ständig dafür rechtfertigen und entschuldigen zu müssen - wird schnell als reaktionärer Schwachkopf abgestempelt.

Gruß - Guildo

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Warum der Feminismus die Position der Frauen geschwächt hat

Chato, Friday, 22.12.2006, 14:02 (vor 6490 Tagen) @ Guildo

Und diesen falschen Vorbild hängt noch so mancher Maskulist nach. Ein
Mann, der einfach nur wieder Mann sein möchte - und zwar ohne sich ständig
dafür rechtfertigen und entschuldigen zu müssen - wird schnell als
reaktionärer Schwachkopf abgestempelt.

Stimmt. Na und? Alle möglichen Leute gehen für oder gegen alles Mögliche stempeln, meinen jenes und finden dieses - nichts als eitle Wichtigtuerei, leeres Geschwätz und geistige Verwirrung. Aber ist das von Belang? Ein Mann sein bedeutet, daß es IHM vollkommen wurscht ist, welche Rechtfertigungen "irgendwer" gerne hören würde und was "irgendwer" zu stempeln androht, wenn er was anderes oder nichts hört. Wen juckt's?

Ich sage es seit der Steinzeit: Maskulismus ist y-chromosomaler Feminismus. Also nix für Männer. Gehe deinen Weg und laß die Leute doch reden, was sie wollen. Wer abdrehen will, soll's halt tun. Unsinn rottet sich selbst aus.

Nick

Zustimmung auf ganzer Linie...

Guildo, Friday, 22.12.2006, 16:35 (vor 6490 Tagen) @ Chato

...nur manchmal überkommt es mich eben doch, selbst den dümmsten Kommentaren Beachtung zu schenken. Ich weiß,es ist nicht gut für meinen Blutdruck und ich gelobe hiermit Besserung. :-)

Gruß - Guildo

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