Würde mich gerne austauschen ...
... über die gestrige Folge von "Kommissar LaBréa" (ARD 20.15 Uhr).
Inhaltsangabe von der Homepage der ARD:
Es ist kein schöner Anblick, der sich Kommissar LaBréa am Tatort bietet. Der brutale Mord an einem Ex-Sträfling, der im Genitalbereich verstümmelt wurde, geht vermutlich auf das Konto einer Gruppe radikaler Feministinnen. Diese steht im Verdacht, freigesprochene Vergewaltiger ausfindig zu machen und zu bestrafen. Eine zweite Bluttat, ausgeführt nach dem gleichen Muster, erhärtet diesen Verdacht. Alle Spuren scheinen zu der engagierten Psychologin Christine Payan zu führen, die sich persönlich für Vergewaltigungsopfer einsetzt. Doch LaBréa gibt sich nicht mit dem Offensichtlichen zufrieden.
In diesem spannenden Paris-Krimi nach einem Roman von Alexandra von Grote überzeugt Francis Fulton-Smith als sympathischer Ermittler, dem es nicht immer gelingt, Beruf und Privatleben in Einklang miteinander zu bringen. Außerdem sind Anja Knauer, Bruno Bruni, Valerie Niehaus, Daniel Friedrich, Sabine Vitua, Oliver Bootz, Natalia Avelon, Astrid Posner, Vera Baranyai und Gudrun Landgrebe zu sehen.
*
Die Ermordung des Ex-Sträflings Pascal Masson (Rüdiger Kühmstedt) gibt Kommissar LaBréa (Francis Fulton-Smith) Rätsel auf. Das gefesselte Opfer verblutete, nachdem es im Genitalbereich verstümmelt wurde. Am Tatort findet die Polizei eine Musikkassette mit Ravels „Bolero" - eine Botschaft? Von seinem Kollegen Franck Zechira (Oliver Bootz) erhält der Kommissar den Hinweis auf einen ähnlichen Fall. Ein Vergewaltiger hatte sich in der U-Haft erhängt, nachdem er zuvor einer Gruppe radikaler Feministinnen in die Hände gefallen war, die Selbstjustiz üben. Obwohl sich die unbekannten Frauen bislang auf symbolische Kastrationen beschränkten, kann LaBréa sie als Verdächtige nicht ausschließen. Bei der Suche nach den Mitgliedern der Gruppe stößt er immer wieder auf Christine Payan (Sabine Vitua). Die namhafte Psychologin engagiert sich in der Betreuung von Vergewaltigungsopfern und weiß mehr über diese Gruppe als sie sagt. Während LaBréa sich an der unnahbaren Madame Payan zunächst die Zähne ausbeißt, wird seine Beziehung zu der zauberhaften Nachbarin Céline (Valerie Niehaus) immer enger.
Doch da der Todestag seiner Frau bevorsteht, wagt er es nicht, zu seinen Gefühlen zu stehen - auch aus Rücksicht auf seine Tochter Jenny (Leonie Brill). Mit einem weiteren Mord an dem offensichtlich in Paris untergetauchten Stefan Vlankovic (Jörg Becker), ausgeführt nach demselben Muster, ergibt sich endlich eine heiße Spur: Der Serbe Vlankovic und Ex-Fremdenlegionär Masson kannten sich aus dem Balkankrieg. Über Vlankovic führt der Europäische Gerichtshof in Den Haag eine dicke Akte wegen diverser Kriegsverbrechen. Die Lösung des Falles birgt allerdings eine schmerzliche Überraschung für LaBréa und seinen Kollegen Franck Zechira (Oliver Bootz).
Ich hatte bei dem Spielfilm zwiespältige Gefühle.
Einerseits widerstrebte es mir, wieder einmal - und auf äußerst penetrante Art und Weise - das Muster präsentiert zu kriegen "Gegenüber Vergewaltigern ist Selbstjustiz absolut legitim".
Andererseits nahm der Film dann eine unerwartete Wendung:
Ein junger Polizist verabredet sich mit der Gerichtsmedizinerin, die auf seine Annäherungsversucht mit der Aussage reagiert: "Ich will dich nicht zurückweisen, aber gib mir noch etwas Zeit. Ich freue mich wirklich auf unser nächstes Wiedersehen".
Am Ende des Films stellt sich eben diese Gerichtsmedizinerin als die Täterin heraus.
Sie bekennt sich zu ihrer Tat und schildert - unterlegt von entsprechenden Spielfilmszenen - wie sie und viele andere Frauen in Ex-Jugoslawien stundenlang immer wieder vergewaltigt wurden.
Dann bittet sie, auf die Toilette gehen zu dürfen, wobei sie von einer Polizistin begleitet wird.
Nach einiger Zeit hört man Würgegeräusche, und als die Polizisten die Tür eintreten, stellt sich heraus, dass sich die Frau mit einer nicht entdeckten Giftkapsel umgebracht hat.
Völlig erschüttert steht der junge Polizist, der sich mit ihr verabredet hatte, vor der Leiche.
Sein Kollege meint zu ihm (Gedächtniszitat):
"Im Kontakt zu dir hätte sie vielleicht zu einer Seite ihres Menschseins zurückgefunden, die es für sie längst nicht mehr gab."
(Wer das genaue Zitat hören oder den ganzen Film sehen will - der Film ist in der Mediathek von www.das-erste.de verfügbar, allerdings nur zwischen 20 Uhr und 6 Uhr, von wegen Jugendfreiheit).
Das hat mich dann doch mit dem Film versöhnt - und tief bewegt.
Es würde mich wirklich freuen, wenn es unter Euch einige gäbe, die sich zu diesem Film äußern möchten.
Viele Grüße von
Ekki
--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.
