Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wütende Feministin hasst, keift und droht mir mit Gewalt

Manifold (nicht eingeloggt) ⌂ @, Wednesday, 16.06.2010, 14:01 (vor 5303 Tagen) @ Manifold

Weil der Server down zu sein scheint und ich nicht will, dass sich die Tusse durch das Löschen ihres Textes rettet, hier der volle Blogeintrag von ihr:

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Feminismus, der. Geht von der gesellschaftlichen Ungleichheit zwischen Mann und Frau aus. Bezeichnet zumeist Konzepte, die Interessen und Rechte von Frauen thematisieren.

Maskulismus, der. Eine politische Strömung, die davon ausgeht, dass Männer diskriminiert werden. Maskulismus bezeichnet meist die allgemeine männliche Überlegenheit.

Perseus, Sohn des Zeus. Tötete auf Geheiß die Gorgo Medusa.

Es liegt in der Natur der Sache, dass man sich mit komplexen, vielschichten Themen lange und intensiv beschäftigen muss, um eine fundierte Meinung bilden zu können. Davon sehe ich jedoch wieder einmal ab, und dabei bin ich bin nicht die einzige. Und selbst wenn ich mich frei erfundenen Thesen, nicht zu untermauernden Beweisen, haltlosen Vorwürfen und grenzenlosen Aggressionen hingebe - was solls - andere tun das auch.

Der Tag stand heute ganz im Zeichen irrer Thesen, die mich nachhaltig bedrücken und beschäftigen. Dabei nahm die ältere Dame in der Bahn, die "SO SIND SE, DIE JUNGEN FRAUEN! DIE SOLLTEN KEINE KINDER KRIEGN!" zum Besten gab, den geringsten Teil in Anspruch. Die mutige Behauptung eines Kollegen, Frauen ab einem IQ von 120 suchten sich bevorzugt Arschlöcher als Partner beschäftigte mich ebenfalls nur solange, bis ich befand, dass sie stimmte, den Gründen jedoch noch ein paar Wochen des Experimentierens bot.

Bis heute wusste ich also lediglich von der Existenz verwirrter Frauen, deren oberstes Ziel es ist, gegen männliche Unterdrückung zu kämpfen und dabei immer wieder zu betonen, wie sehr wir Damen die besseren Menschen seien. Es sei dahingestellt, ob diese Fehlschläge psychischer oder physischer Natur sind - radikales Denken ist so oder so ein undankbares Abflussrohr für überschüssige Energie.

Dass es diese Art der Entgleisung auch auf der anderen Seite gibt, hätte mir - nicht zuletzt dank einer latent frauenfeindlichen Umgebung - dennoch irgendwie klar sein sollen. Doch so ganz wollte ich nicht daran glauben: Sollte es wirklich heterosexuelle Männer geben, deren Ehre, Stolz und Eitelkeit sich so rapide verflüchtigt hat, dass sie gegen uns Frauen in polemischen Blogs hetzen?

"Ja! Ja, und ja!", sagt man auch in einer Buch-Rezension zum Thema 'Zurück an den Herd, Schlampe'. Und das sähe ich wohl genauso. Wäre ich keine Frau.

zeigt her eure penisse
Ich habe da einen neuen Freund. Und mein besonderer neuer Freund sagt, nachdem er sich einen ganzen Blogeintrag über die Vormachtstellung der weiblichen Verhütung empört, folgendes:

"Der Mann verfügt heute gerade mal über zwei funktionierende Verhütungsmethoden, wenn er nicht enthaltsam leben will: Kondome und Vasektomie. Im Gegensatz zu den Frauen, die über dutzende verschiedene Möglichkeiten verfügen. Die Pille für den Mann wurde ja aus Kostengründen und scheinbar mangelndem Interesse verworfen."

Ich lasse hier unerwähnt (...), dass ich als Frau mit einem Kind in meinem Bauch das Problem habe, und nicht der Mann, der seine Feinripp-Unterhose einsammelt, die Tür hinter sich schließt, nach Timbuktu flötet und sich nie wieder blicken lässt. Wenn ich die größte Melone der Welt durch ein Schlüsselloch quetschen muss, Verzeihung, darf ich mir doch gotthabeuchwohl aussuchen, wann und wo ich das möchte? Offenbar nicht. Egal, wir fahren fort, denn zum Thema Abtreibung gibt es auch einiges zu sagen:

"Werdende Mütter können fast schon nach Lust und Laune darüber entscheiden, was mit dem heranwachsenden Leben in ihrem Bauch geschieht. Dass dies gravierende Konsequenzen für ganz Europa hat, interessiert die selbstherrlichen Damen herzlich wenig. [...] Denn wenn eine Frau reif genug ist, für den erstbesten Alpha die Beine breit zu machen, ist sie natürlich dadurch auch reif genug, über Leben und Tod zu entscheiden. Wer das nicht akzeptieren kann, ist einfach ein ekliger Frauenfeind."

An dieser Stelle hing ich mich kurz in meine selbstgeknüpfe Schlinge und atmete ein paar Züge toter Luft, um zu verhindern, ein paar Russen bei dem frustrierten Herren vorbeizuschicken ... Apropos Russen: Wie viele Männer auf dieser Welt haben eigentlich den festen Glauben etabliert, sie könnten mit Fug und Recht über Leben und Tod entscheiden? Um nur mal das Stichwort Krieg von der Leine zu lassen. Solch Sätze können im Übrigen nur von einem Mann stammen, der keine Ahnung hat, wie es sich anfühlt, wenn Leben im eigenen Körper wächst - und ich rede nicht von einer aktiven Verdauung. Wer wüsste, wie es ist, ein Stück von sich selbst zu töten, würde niemals behaupten, dass so etwas nach Lust und Laune getan wird. Aber natürlich, wir Frauen sind eigentlich widerliche Massenmörderinnen. Das sagt er dann auch selbst:

"Nach meiner persönlichen Schätzung könnte es sich also durchaus um mehr als 1.5 Millionen Abtreibungen pro Jahr in ganz Europa handeln - wenn nicht sogar noch mehr. Dies ist besonders schmerzhaft, wenn man bedenkt, dass die indigene europäische Bevölkerung viel zu wenig Kinder in die Welt setzt um die Vergreisung und den Verlust zu stoppen."

das abbild des schöpfers
Frohlockend zog ich weiter, durch den Blog voller Einschläge, die mich glauben lassen, die Welt stehe Kopf:

"Wie ist es wohl ein kleiner Junge zu sein? Ein unschuldiges, liebes Kind [...] Stell dir vor ein Junge zu sein, dessen Vater [...] zum Gehen gezwungen wird, weil die Mutter die Scheidung beantragt hat. Du weisst, dass dein Vater jene Person ist, der du am ähnlichsten bist, jene Person, die du nachzuahmen versuchst und später zu werden beabsichtigst ... jene Person, welche deine Mutter als ein Arschloch bezeichnet, durch das Telefon anschreit und hinter ihrem Rücken schreckliche Dinge erzählt."

Man mag mir jetzt vorwerfen, aus einem nicht der Norm entsprechenden Elternhaus zu stammen und nur Ausnahmefälle in meinem Freundeskreis zu haben - wie hoch ist jedoch die Rate, mit der Frauen ihre Männer verlassen und eben jenes geschilderte Bild entsteht? Na? Aber natürlich sind wir Frauen doch nur auf Geld aus, machen uns ein laues Leben mit dem unschuldigen Kind und freuen uns, den nächstbesten "Alpha" in unser Bett zu holen. Die Männer haben es da schon echt schwer, wie sie darum kämpfen, sich um ihr Fleisch und Blut kümmern zu können. Täglich. Sie rufen ein Dutzend Mal an, kommen jedes Wochenende vorbei, kaufen Geschenke, lernen Freunde kennen, kümmern sich um Schule und Freizeit und Hobbys und Probleme - ähm, nicht! Und, lieber Autor, das sollte jetzt ebenso verbittert geklungen haben, wie dein Geweine.

Bevor ich fand, was ich eigentlich suchte, kämpfte ich mich durch Dutzende Einträge der Art:

"Doch dass Männer genauso unter häuslicher Gewalt leiden wie Frauen, sich wegen der einseitigen Wehrpflicht verarscht fühlen und langsam aber sich die Schnauze in dieser Gesellschaft gestrichen voll haben ..."

Als ich dann doch noch auf die fast glaubwürdige Lösung des Problems traf:

"Durchschnittliche Frauen besitzen mehr Optionen auf dem Partnermarkt, so dass sie sich wesentlich höhere Ansprüche und eine wählerischere Arroganz leisten können, als durchschnittliche Männer es je könnten. [...] Kommt noch dazu, dass Männer arbeiten müssen, während Frauen arbeiten dürfen, aber immer auch noch die Option haben, sich bei vergangener Lust auf harte Teilzeitarbeit (in der Nähe der Kaffeemaschine) von einem Mann durchfüttern zu lassen."

Er kriegt also keine ab.

Und mit dem Rest hat er es uns jetzt so richtig gegeben. Wir faulen Stücke. Sitzen doch den ganzen Tag daheim und warten darauf, dass der gut situierte, hübsche Ingenieur klingelt und uns ein gemeinsames Konto anbietet. Auf dass wir - juhu! - den Rest unseres jämmerlichen, arbeitsfreien Lebens nur noch menschliche Melonen werfen und den Herd sauberlecken dürfen! Wäre die Welt nicht so verdammt emanzipiert, mal ehrlich, würde ich nichts lieber tun als das.

free speech for the dumb
Man könnte mir jetzt vorwerfen, ich hätte ebenso kein Leben und keine Hobbys, wie der Betreiber des Blogs. Denn nun sitze ich seit bald vier Stunden hier und stöbere durch widerwärtige Aussagen, um meiner Verwirrung Freilauf zu lassen. Und es ist ja noch lange nicht genug der haltlosen Gedankengebilde: Männer werden viel öfter Opfer von Gewalt, heißt es da. Abgesehen davon, dass sie auch wesentlich häufiger diese Gewalt ausüben, werden sie dafür aber erstaunlich selten vergewaltigt, erdrosselt und verscharrt - aber wen juckts.

Männer sind ja quasi gezwungen, heißt es, ins Ausland zu fahren und sich dort eine willige Frau zu besorgen, damit im Bett dann auch mal wieder was geht. Und - welch Frechheit - dieses Verhalten würde in der Gesellschaft auch noch verhöhnt! Dabei sorgen sie doch nur dafür, dass die 1.5 Millarden Millionen Tausend Abtreibungen irgendwo Ausgleich finden! Wie selbstlos!

Das einzig (!) wahre Argument, zu dem ich nichts abfälliges hinzufügen kann, ist: "Frauen dürfen, Männer müssen" staatliche Dienste verrichten. Yes. Ließe sich sicher auch anders regeln. Und ist natürlich besonders unfair, da wir Frauen ja auch noch unsere sechs mehr Lebensjahre "genießen". Ob Wehrpflicht aber nun ein Grund ist, einen solchen Blog zu betreiben? Die Antwort überlasse ich dem gebildeten Leser.

wenn alle männer mädchen wären
Habe ich erwähnt, dass ich heute unter schrecklichen Kopfschmerzen schreibe? Aber was beschwere ich mich eigentlich? Schließlich genießen wir Frauen eine weit bessere Gesundheitsvorsorge ("Nicht nur geniessen Frauen eine um mehrere Jahre höhere Lebenserwartung und besondere staatliche Fürsorge wenn es um ihre zarte Gesundheit geht [...]"). Und als Beweis sei angeführt, dass "die Vernachlässigung der Prostatakrebsbekämpfung, [...] mehr Todesopfer fordert als Brustkrebs [...]". Das ist auch sehr richtig. Mehr Männer sterben an Prostatakrebs als Frauen an Brustkrebs. Leider sterben aber noch immer die meisten Frauen an Gebärmutterhalskrebs ... aber hey, wer will schon koschere Argumente.

Nun, das war dann heute also ein sehr langer Ausflug in die Welt von geistig verwirrten Männern mit kleinen Penissen, kleinem Ego und traumatischen Erfahrungen in der eigenen Vergangenheit. Eigentlich bleibt mir da nur, mein Mitgefühl auszusprechen und zu betonen, dass es nie meine Absicht war, mit dem heutigen Eintrag selbst diskriminierend zu werden. Durch eben solche Patienten lerne ich, das zu lieben was ich habe: Harmlose, freundliche, liebevolle Männer in meiner Umgebung.

Die machen mal ein paar Scherze, über die ich ein wenig tobe, aber trotz allem wertschätzen sie, so wie ich wertschätze. Den Menschen, den Charakter, die Persönlichkeit. Heute habe ich wieder lieben und hassen gelernt. Und möchte nur einen abschließenden Satz an die richten, die gerne richten:

"Sollen sie sich halt einschläfern lassen, sie leiden doch Qualen!".

Eine besonnene Nacht,

MP et alterii

P.S: Noch ein kleiner Buchtipp an dieser Stelle : )

P.P.S: "Irgendwie unbefriedigend" - jetzt weiß ich, wie das ist. Bevor sich erzürnte Maskulisten zu Kommentaren herablassen, sei angemerkt, dass ich gerade mal ein Drittel meiner sämtlichen Gedanken verarbeitet habe und noch viel mehr zu sagen hätte - hätte ich jetzt nicht gerade einfach keine Lust mehr. Gute Nacht.

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