Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Vom Feminismus siegen lernen

ray, Thursday, 16.09.2010, 13:46 (vor 5119 Tagen)

Mich würde mal interessieren, was die meisten für die Hauptgründe halten, dass der Feminismus so erfolgreich wurde? Und daran anschliessend, ob es Punkte gibt, die man von der Art des Kampfes übernehmen könnte.

Ob das so gut ist?

TMerten, Thursday, 16.09.2010, 14:01 (vor 5119 Tagen) @ ray

Um den Feminismus zu entsorgen, ist jedes Mittel gerechtfertigt. Allerdings bin ich der Meinung, dass wir nicht die gleichen Fehler machen sollten. Überreaktionen nach dem Sieg würden wieder Gegenreaktionen hevorrufen, die sich ähnlich einer Amplitude erst langsam gegen "0" der Normalität angleichen.

Wir sind "normal" und sollten das auch bleiben. Krank ist der Feminismus!

Vom Feminismus siegen lernen

Nameless, Thursday, 16.09.2010, 14:19 (vor 5118 Tagen) @ ray

Mich würde mal interessieren, was die meisten für die Hauptgründe halten,
dass der Feminismus so erfolgreich wurde? Und daran anschliessend, ob es
Punkte gibt, die man von der Art des Kampfes übernehmen könnte.

Der Erfolg bestand hauptsächlich darin, dass der Feminismus sich über sehr lange Zeit ungehindert verbreiten konnte. Es gab kaum Widerstand, zumindest keinen ernst zu nehmenden. Die vermeintliche Stärke des
Feminismus, hängt direkt mit der passiven Haltung jener zusammen, die keine Feministen waren. Er wurde zwar oft belächelt, aktiv bekämpft aber er nicht.

Ich fürchte, diesen Luxus werden wir nicht haben.

Vom Feminismus siegen lernen

ray, Friday, 17.09.2010, 02:54 (vor 5118 Tagen) @ Nameless

Der Erfolg bestand hauptsächlich darin, dass der Feminismus sich über sehr
lange Zeit ungehindert verbreiten konnte. Es gab kaum Widerstand, zumindest
keinen ernst zu nehmenden. Die vermeintliche Stärke des
Feminismus, hängt direkt mit der passiven Haltung jener zusammen, die
keine Feministen waren. Er wurde zwar oft belächelt, aktiv bekämpft aber er
nicht.

Warum gab es so wenig Widerstand gegen den Feminismus? Ich finde, dass könnte man mal genauer untersuchen.

Das ist, so vermute ich,........

Nameless, Friday, 17.09.2010, 05:59 (vor 5118 Tagen) @ ray

Warum gab es so wenig Widerstand gegen den Feminismus? Ich finde, dass
könnte man mal genauer untersuchen.

.....wie mit dem Frosch, den man ganz langsam kocht!

Wenn man einen Frosch in kochendes Wasser wirft, dann tut er alles, um dem Inferno zu entkommen. Setzt man ihn aber in lauwarmes Wasser und erhöht langsam die Temperatur, dann kocht er bei lebendigem Leibe, ohne dass er Anstrengungen macht, sein Wärmegefängnis zu verlassen.

Ob die Geschichte nun stimmt oder nicht, ist nicht von Bedeutung.

Grüsse, Nameless

Vom Feminismus siegen lernen

imion, Thursday, 16.09.2010, 14:50 (vor 5118 Tagen) @ ray

Mich würde mal interessieren, was die meisten für die Hauptgründe halten,
dass der Feminismus so erfolgreich wurde? Und daran anschliessend, ob es
Punkte gibt, die man von der Art des Kampfes übernehmen könnte.

Beschützerinstinkt, Frauen traute man nicht zu, zu lügen, Männer die einen Stich machen wollten, weil sie ansonsten keine abbekommen hätten, schau dir die Linke versager Szene, gerade die 68er, doch mal an. Wie sollte da der Versorgertrieb der Frauen befriedigt werden?

Letztenendes kann man sagen, das der Feminismus nur dadurch so erolgreich wurde, weil die Frauen alles von den Männern geschenkt bekommen haben. Vergleiche mal die Zahlen, wie viele Männer gegen die Wehrpflicht auf die Strasse gegangen sind und dagegen geklagt haben und damit, dass läppische 241 Frauen dafür notwendig waren umd das Recht zu erhalten, Kinder abzutreiben. Das war kein Kampf, das war ein Geschenk.

241?

ray, Friday, 17.09.2010, 03:12 (vor 5118 Tagen) @ imion

Naja, einiges mag ja durchaus schlüssig klingen, anderes wiederum nicht.

Beschützerinstinkt, Frauen traute man nicht zu, zu lügen, Männer die einen
Stich machen wollten, weil sie ansonsten keine abbekommen hätten, schau dir
die Linke versager Szene, gerade die 68er, doch mal an. Wie sollte da der
Versorgertrieb der Frauen befriedigt werden?

Der Beschützerinstinkt ist ja nichts neues. Das Männer Frauen beschützen wollen, liegt in unseren Genen. ;-)

Letztenendes kann man sagen, das der Feminismus nur dadurch so erolgreich
wurde, weil die Frauen alles von den Männern geschenkt bekommen haben.
Vergleiche mal die Zahlen, wie viele Männer gegen die Wehrpflicht auf die
Strasse gegangen sind und dagegen geklagt haben und damit, dass läppische
241 Frauen dafür notwendig waren umd das Recht zu erhalten, Kinder
abzutreiben. Das war kein Kampf, das war ein Geschenk.

Was meinst Du genau mit 241 Frauen? Ja es ist richtig, heutzutage gehen weniger (bis gar keine) Männer auf der Strasse, weil sie für die Abschaffung der Wehrpflicht sind. Für Frauenthemen sind deutlich mehr Menschen (nicht nur Frauen) auf die Strasse gegangen. Warum?

Vom Feminismus siegen lernen

Garfield, Thursday, 16.09.2010, 15:55 (vor 5118 Tagen) @ ray
bearbeitet von Garfield, Thursday, 16.09.2010, 15:59

Hallo ray!

Und daran anschliessend, ob es Punkte gibt, die man von der Art des Kampfes übernehmen könnte.

Da sehe ich leider nichts. Denn die Feministinnen mußten nie für etwas kämpfen, und sie haben es auch nie wirklich getan.

Ja, es gab schon im 19. Jahrhundert Protestaktionen von selbsternannten Frauenrechtlerinnen, und schon damals legten die ab und zu sogar auch mal Sprengsätze (vor allem in England). Es gab auch Demos z.B. für die Änderung des Abtreibungs-Paragrafen, wobei die Feministinnen sogar ausnahmsweise auch normale Frauen mobilisieren konnten.

Aber allein das hätte sie nicht vorwärts gebracht. Es gibt genügend Beispiele, wo mehr Menschen sich für irgendwelche Ziele (seien sie nun positiv oder negativ) noch weitaus mehr engagiert und trotzdem nichts erreicht haben.

Der "Sieg" des Feminismus beruht im Wesentlichen auf zwei Faktoren:

Erst einmal auf der Tatsache, daß Männer seit eh und je bestrebt sind, Frauen alles möglichst recht zu machen. Sobald eine Feministin ihre Forderung Männern gegenüber so vorbringt, als würde sie sie stellvertretend für alle Frauen äußern, findet sie schon viel Unterstützung und wenig bis gar keinen Widerstand.

Und dann kam noch hinzu, daß aufgrund der speziellen Umstände in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg der Feminismus den etablierten "Eliten" sehr nützlich erschien. Die sahen bestimmte Feministinnen als nützliche Idioten, die sie für ihre Ziele einspannen konnten, und Feministinnen wie Alice Schwarzer machten da sehr bereitwillig mit, brachte ihnen das doch Aufmerksamkeit, Einfluß, Geld und öffentliche Anerkennung - eben alles das, was sie unter normalen Umständen nicht bekommen hätten.

Männer haben es da leider nicht so einfach. Es gibt zwar auch Frauen, die für Männer viel zu tun bereit sind, aber das richtet sich dann nicht pauschal auf alle Männer, sondern üblicherweise nur auf einen, der gerade als geeigneter Partner eingestuft wird. Allgemein sehen viele Frauen das dagegen so, daß ein Mann sich in jeder Situation selbst helfen und schützen können muß. Somit braucht ein Mann in ihren Augen keine Hilfe und keinen Schutz. Und wenn doch, dann ist er selbst dran schuld, weil er eben nicht manns genug war, um sich selbst zu helfen oder zu schützen, und damit sowieso unnütz.

Leider gibt es auch nach wie vor eine ganze Menge Männer, die das ebenfalls so sehen.

Wenn sich also ein Mann öffentlich hinstellt und auf seine Benachteiligung hinweist, dann ergießt sich über ihn immer noch vor allem Hohn und Spott. Das kann man regelmäßig beobachten, wenn Väterorganisationen mal wieder irgendwo eine Demo veranstalten. Vor allem Frauen schreiben dazu gern Artikel, in denen sie die Teilnehmer dieser Aktionen als jämmerliche Gestalten darstellen, als Versager, die nur herumjammern würden.

Auch kommt es bei den herrschenden "Eliten" nicht so gut an, wenn Männerrechtler davon reden, daß nun auch der Mann von seinen alten Rollenzwängen befreit werden soll. Es gab ja schon in den 1970er Jahren eine Kampagne des "Playboy" - da wurden Männer aufgefordert, sich gut verdienende Frauen zu suchen, und sich dann als Hausmänner ein gemütliches Leben zu machen. Das ist schnell im Sande verlaufen. Während die Massenmedien jeden feministischen Unsinn veröffentlichen, wird so etwas gern totgeschwiegen. Man weiß es eben nach wie vor zu schätzen, daß Männer sich bereitwillig für ihre Familien in der beruflichen Tretmühle abstrampeln und daß ihre Frauen und Kinder derweil ihr sauer verdientes Geld ausgeben. Würde sich das ändern, dann hätte das gravierende Folgen für das Arbeitskräfteangebot und für die Binnenmärkte. Deshalb soll der Mann schön weiterhin tun, was er immer getan hat: Arbeiten und zahlen. Und deshalb muß alles, was ihn davon abhalten könnte, unterdrückt werden.

Damit will ich nicht sagen, daß Demos und andere Aktionen für Männerrechte sinnlos sind. Man darf nur nicht erwarten, daß man damit genauso einfach etwas erreicht wie es den Feministinnen möglich war. Männer haben es ungleich schwerer. Sie müssen viel mehr Widerstände überwinden und können nicht einfach jubelnd durch Tore marschieren, die vor ihnen bereitwillig aufgerissen werden.

Freundliche Grüße
von Garfield

Vom Feminismus siegen lernen

Kurti, Wien, Thursday, 16.09.2010, 17:09 (vor 5118 Tagen) @ Garfield

Und dann kam noch hinzu, daß aufgrund der speziellen Umstände in den
Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg der Feminismus den etablierten
"Eliten" sehr nützlich erschien. Die sahen bestimmte Feministinnen als
nützliche Idioten, die sie für ihre Ziele einspannen konnten, und
Feministinnen wie Alice Schwarzer machten da sehr bereitwillig mit, brachte
ihnen das doch Aufmerksamkeit, Einfluß, Geld und öffentliche Anerkennung -
eben alles das, was sie unter normalen Umständen nicht bekommen hätten.

Meine Gegenfrage ist jetzt nicht als Misstrauen zu verstehen, sondern als rein wissenschaftliches Interesse: Hast Du da auch irgendwelche konkreten Quellen?

Gruß, Kurti

Vom Feminismus siegen lernen

Garfield, Thursday, 16.09.2010, 17:34 (vor 5118 Tagen) @ Kurti

Hallo Kurti!

Hast Du da auch irgendwelche konkreten Quellen?

Natürlich nicht. Es kursieren zwar Texte im Internet, die eine Verbindung zwischen den Rockefellers und feministischen Organisationen beweisen sollen, aber ich zweifle an deren Authentizität.

So etwas läuft üblicherweise über Stiftungen und ähnliche Organisationen. Gib mal in einer Suchmaschine beispielsweise "gender mainstreaming bertelsmann stiftung" ein.

Über Stiftungen und die Massenmedien drückt man solche Kampagnen durch. Das kann man auch bei weniger wichtigen Themen immer wieder gut beobachten. Wenn z.B. gerade Erntezeit für Erdbeeren ist, dann tauchen immer prompt Artikel in diversen Zeitungen und auch Beiträge im Fernsehen auf, in denen betont wird, wie gesund und lecker Erdbeeren doch sind. Das hat dann irgendein Verband im Hintergrund bezahlt, mit Beiträgen oder Spenden seiner Mitglieder. Was natürlich nicht offen gesagt werden darf, denn das wäre ja zu plump.

Und da kann man sich vorstellen, was da im Hintergrund bei einem Thema abgeht, das nicht nur ein paar Erdbeer-Bauern, sondern sämtliche großen Firmen und damit auch deren Besitzer betrifft. Die verstärkte "Integration" von Frauen ins Erwerbsleben ist solch ein Thema. Und der Feminismus - oder das, was wir heute darunter verstehen - leistet dabei wunderbare Hilfsdienste. Aber sowohl Feministinnen als auch ihre Sponsoren im Hintergrund haben natürlich kein Interesse daran, daß diese einträgliche Zusammenarbeit publik wird. Da das Geld auch nicht direkt von den Sponsoren kommt, sondern über Stiftungen und ähnliches fließt, wissen die Feministinnen oft wahrscheinlich auch gar nicht, wer sie da finanziert hat. Mittlerweile sind da wahrscheinlich auch oft kaum noch Finanzspritzen aus der Wirtschaft nötig, denn dafür fließen ja heute Steuergelder. Man muß nur noch über die Massenmedien dafür sorgen, daß die Feministinnen in die richtige Richtung laufen.

Freundliche Grüße
von Garfield

Vom Feminismus siegen lernen

jens_, Thursday, 16.09.2010, 16:04 (vor 5118 Tagen) @ ray

Mich würde mal interessieren, was die meisten für die Hauptgründe halten,
dass der Feminismus so erfolgreich wurde?

So wie bei allen linken Ideologien: Sie versprechen das blaue vom Himmel und geben einer bestimmten Bevoelkerungsgruppe (Aristokratie, Maenner, etc.) die Schuld an allem Elend. Schuldgefuehle sind das zentrale Moment linker Ideologie.

Und daran anschliessend, ob es
Punkte gibt, die man von der Art des Kampfes übernehmen könnte.

Obiges zu durchschauen und sich nicht als Suendenbock instrumentalisieren lassen.

Parasiten besiegen keinen Wirt

Borat Sagdijev, Thursday, 16.09.2010, 17:08 (vor 5118 Tagen) @ ray

Mich würde mal interessieren, was die meisten für die Hauptgründe halten,
dass der Feminismus so erfolgreich wurde? Und daran anschliessend, ob es
Punkte gibt, die man von der Art des Kampfes übernehmen könnte.

Der Hauptgrund für den "Erfolg" ist Wohlstand, technischer und kultureller Fortschritt.
Dieser hat die in der Vergangenheit dominierende Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter stark Infrage gestellt.
Heute reicht z.B. ein erheblich kleinerer Bruchteil der Gesellschaft als Bauern um ausreichend Nahrungsmittel herzustellen.
Die Kinder aus Bauernfamilien orientierten sich von dem Landwirtsberuf weg.
Der Frau fällt es offensichtlich schwer sich von dem "Beruf Mutter" neu zu orientieren. Mehr als verständlich, wo Sie doch körperlich (und damit auch geistig) exklusiv darauf ausgelegt ist. Wäre Sie es nicht hätte es Frauen auch nicht gebraucht und es würde den Mensch wie wir Ihn kennen wohl nicht geben.

Die Entwertung der Frauenrolle betrifft alle Frauen.
Ein kleiner Bruchteil der Frauen war schon immer ungeeignet für die Muterrolle.
So konnte der kleine Bruchteil an für die Mutterrolle ungeeigneten Frauen eine große Gefolgschaft bei den Frauen gewinnen deren Mutterrolle in Frage gestellt wurde.

Wenn man etwas produktives von diesen FührerInnen lernen kann, dann ist es die Unzufriedenheit und damit das Motivatinspotential einer Gefolgschaft zu erkennen, zu stärken und sinnvoll zu Nutzen.

--
Afrika hat Korruption?
Deutschland ist besser, es hat Genderforschung und bald eine gesetzlich garantierte Frauenquote.

Parasiten besiegen keinen Wirt

Garfield, Thursday, 16.09.2010, 17:55 (vor 5118 Tagen) @ Borat Sagdijev

Hallo Borat!

Teilweise stimme ich dir zu:

Der Feminismus ist als so etwas wie eine Bewegung ja erst entstanden, als die Mittelschicht breiter wurde und es dort mehr Frauen gab, die als Hausfrauen (oftmals auch noch dank Dienstpersonal) nicht arbeiten mußten und somit genügend Zeit und Muße hatten, um sich mit Feminismus zu befassen. So gesehen ist er durchaus ein Wohlstandsphänomen.

Allerdings führte das zunächst keineswegs zum Erfolg. Nein, diese Feministinnen wurden einfach belächelt oder beschimpft. Die nahm letztendlich kaum jemand ernst.

Der Frau fällt es offensichtlich schwer sich von dem "Beruf Mutter" neu zu orientieren.

Das wollten viele Frauen ja auch gar nicht! Noch in den 1960er Jahren, als es schon viele moderne Haushaltsgeräte gab, die die Hausarbeit im Vergleich zu vorher wesentlich vereinfachten, blieben trotzdem viele Frauen gern zu Hause. Damals wurden auch noch ausreichend Kinder geboren. Zwar auch nicht mehr 10 pro Familie, aber so viele waren ja durch die besseren Bedingungen auch gar nicht nötig.

Ich denke, selbst die Einführung der Pille hätte daran nicht viel geändert. Die Geburtenzahlen wären etwas abgesunken, aber kaum eine Frau hätte ein Problem damit gehabt, auch ganz ohne Kinder Hausfrau zu sein. Um die verbliebene Hausarbeit hätten sie alle ein riesiges Getöse veranstaltet. Haben sie ja in früheren Zeiten sowieso, z.B. mit Liedern wie "Das bißchen Haushalt macht sich doch allein, sagt mein Mann..."

Die haben sich keineswegs entwertet gefühlt. Dieses Gefühl der Entwertung wurde den Frauen erst durch die Massenmedien eingetrichtert. Und das hat auch gar nicht viel mit den Feministinnen zu tun. Denn die hatten nie eine breite Anhängerschaft unter den real existierenden Frauen. Die Massenmedien haben den Frauen jahrzehntelang eingetrichtert, daß sie nur durch Erwerbstätigkeit zu vollwertigen Menschen werden. Daß sie ihren Lebensinhalt nicht mehr in Küche und Kindern sehen dürfen, sondern in einer beruflichen Karriere.

Das glauben viele Frauen heute, aber nur bewußt. Unbewußt sehnen sich viele nach ihrer alten Rolle. Das schafft bei ihnen die Unzufriedenheit.

Freundliche Grüße
von Garfield

Die Vorreiterinnen der Nutzlosigkeit

Borat Sagdijev, Thursday, 16.09.2010, 19:18 (vor 5118 Tagen) @ Garfield

Der Feminismus ist als so etwas wie eine Bewegung ja erst entstanden, als
die Mittelschicht breiter wurde und es dort mehr Frauen gab, die als
Hausfrauen (oftmals auch noch dank Dienstpersonal) nicht arbeiten mußten
und somit genügend Zeit und Muße hatten, um sich mit Feminismus zu
befassen. So gesehen ist er durchaus ein Wohlstandsphänomen.

Richtig, es waren die Vorreiterinnen der Nutzlosigkeit.

Der Frau fällt es offensichtlich schwer sich von dem "Beruf Mutter" neu
zu orientieren.

Das wollten viele Frauen ja auch gar nicht! Noch in den 1960er Jahren, als
es schon viele moderne Haushaltsgeräte gab, die die Hausarbeit im Vergleich
zu vorher wesentlich vereinfachten, blieben trotzdem viele Frauen gern zu
Hause. Damals wurden auch noch ausreichend Kinder geboren. Zwar auch nicht
mehr 10 pro Familie, aber so viele waren ja durch die besseren Bedingungen
auch gar nicht nötig.

Das stimmt grossteils nur für die Frauen die als Mütter zu dieser Zeit in die Gesellschaft integriert waren. Deren Töchter hat es dann erwischt.

Ich denke, selbst die Einführung der Pille hätte daran nicht viel
geändert. Die Geburtenzahlen wären etwas abgesunken, aber kaum eine Frau
hätte ein Problem damit gehabt, auch ganz ohne Kinder Hausfrau zu sein. Um
die verbliebene Hausarbeit hätten sie alle ein riesiges Getöse
veranstaltet. Haben sie ja in früheren Zeiten sowieso, z.B. mit Liedern wie
"Das bißchen Haushalt macht sich doch allein, sagt mein Mann..."

Welches Problem Frauen mit Ihrer Überflüssigkeit haben hast du oben als Mittelschichtsfrauen beschrieben.
Ein Hartz4 Empfänger ist selten Glücklich, sondern meist frustriert.
Das Lied interpretiere ich als Abwerhr des gefürchteten Vorwurfs der Nutzlosigkeit von der sozialen Gemeinschaft.
Die Pille ist sowas wie Hartz4 für die Frau.
Ihre "Aufgaben" als Mutter werden verzichtbarer, so wie auf Hartz4 eine unangenehme Arbeit verzichtbarer wird für den der sich selbst aufgegeben hat.

Die haben sich keineswegs entwertet gefühlt. Dieses Gefühl der Entwertung
wurde den Frauen erst durch die Massenmedien eingetrichtert. Und das hat
auch gar nicht viel mit den Feministinnen zu tun. Denn die hatten nie eine
breite Anhängerschaft unter den real existierenden Frauen. Die Massenmedien
haben den Frauen jahrzehntelang eingetrichtert, daß sie nur durch
Erwerbstätigkeit zu vollwertigen Menschen werden. Daß sie ihren
Lebensinhalt nicht mehr in Küche und Kindern sehen dürfen, sondern in einer
beruflichen Karriere.

Aber Diktaturen die den Leuten wirklich was eintrichtern wollten sind doch immer wieder gescheitert.
Die Massenmedien haben nur genutzt was schon da war.

Das glauben viele Frauen heute, aber nur bewußt. Unbewußt sehnen sich
viele nach ihrer alten Rolle. Das schafft bei ihnen die Unzufriedenheit.

Du sagst es, dieses Unbewußte haben die Massenmedien und Feministinnen genutzt und virtuelles Opium angeboten.

Auch wenn eine Frau sich nicht dauernd mit Thesen von Radikalfeministinnen produziert gibt Sie meist trotzdem eine gute Alltagsfeministin ab.
Frauen sind auch Opportunisten, sogar welche die sich für Ihre eigenen Vorteile schämen wenn zur Rede gestelllt und diese deswegen lieber diskret Nutzen.

--
Afrika hat Korruption?
Deutschland ist besser, es hat Genderforschung und bald eine gesetzlich garantierte Frauenquote.

Das wurde schon ewigs oft durchgekaut

ajk, Thursday, 16.09.2010, 17:56 (vor 5118 Tagen) @ ray

Die Ritterlichkeit der Männer ist der Grund.

/ajk

--
Solange du andere fragst, was du "darfst", bist du kein Mann. - Robert

Vom Feminismus siegen lernen

wurst, Thursday, 16.09.2010, 19:30 (vor 5118 Tagen) @ ray

Mich würde mal interessieren, was die meisten für die Hauptgründe halten,
dass der Feminismus so erfolgreich wurde? Und daran anschliessend, ob es
Punkte gibt, die man von der Art des Kampfes übernehmen könnte.

Sex ist Dreh- und Angelpunkt aller Frauenbevorzugung. Gäbe es nicht den von der Natur dem Manne verliehnen Sexualtrieb, hätte man schon längst das Ungleichgewicht in Sachen Gleichberechtigung erkannt. Folge davon ist die von ajk angesprochene Ritterlichkeit. Die Frau verfügt zwar auch über einen Sexualtrieb, dieser ist jedoch völlig anders ausgelegt. Dazu hat die Natur die Frauen recht attraktiv gestaltet. Sicher: wären sie alle wie Alice Schwarzer, der Sexualtrieb würde in kurzer Zeit verebben.
Der hohe Sexualtrieb des Mannes erklärt auch, warum es wider besseren Wissens so viele lila Pudel gibt.

Sex

ray, Friday, 17.09.2010, 02:56 (vor 5118 Tagen) @ wurst

Wenn Du den Sex als Dreh- und Angelpunkt aller Frauenbevorzugung siehst, wieso tritt das Phänomen des Feminismus erst in unserer heutigen Zeit auf und nicht schon von Anfang an, als es Sex gab?

Sex

wurst, Friday, 17.09.2010, 22:50 (vor 5117 Tagen) @ ray

Wenn Du den Sex als Dreh- und Angelpunkt aller Frauenbevorzugung siehst,
wieso tritt das Phänomen des Feminismus erst in unserer heutigen Zeit auf
und nicht schon von Anfang an, als es Sex gab?

Frauenbevorzugung ist nicht gleich Feminismus. Feminismus bedeutet einseitig Frauen Vorteile zuzuschanzen und jene Bereiche, in denen Männer benachteligt bzw. Frauen bevorzugt sind, unangetastet zu lassen. Warum tritt aber Feminismus erst verstärkt seit den 68ern auf? Weil er Mainstream ist? Aber die Frage war doch: wie wurde er zum Mainstream?
Erstens ist Feminismus sicherlich ein Dedadenzphänomen, weshalb er sich nur in gesättigten Gesellschaften etablieren kann. Die Milliarden für Gleichstellung und Gender Mainstreaming wären in harten Zeiten ganz einfach nicht vorhanden. Das kann man sich nur im Wohlstand leisten.
Dass der Feminismus sich selbst als (linke) politische Bewegung versteht, hat niemand hier bestritten. Ebensowenig, dass er gezielt politisierend (wohl meist eher gezielt diffamierend) vorgeht oder das bestehende Herrschaftssystem zu verändern (oder von mir aus zu destabilisieren) versucht. Dass das Private als politisch verstanden wird, ist ebenfalls offensichtlich. Dass die Frau im Privaten keine Rechte gehabt hätte unter dem sogenannten 'Patriarchat' ist aber schlichtweg falsch. Es bestanden vielmehr je nach Geschlecht getrennt (teilweise) unterschiedliche Rechte und Pflichten. Der Feminismus leugnet männliche Pflichten und weibliche Rechte und macht sich deshalb der Geschichtsklitterung schuldig.
Desweiteren ist gerade das vom Feminismus als politisch erklärte Private problematisch. Ein wesentliches Kennzeichen aller totalitären Ideologien ist, dass der Mensch in seinem gesamten Wesen erfasst wird; jegliche Privatsphäre wird abgelehnt, weil im Schutze dieser ideologiewidriges Verhalten vermutet wird. Um solches Verhalten aufzudecken, wird die Polizei mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet und der dem Prinzip der Menschenrechte verbundene Rechtsstaat ausgehebelt zugunsten einer staatlichen Willkür. Der Feminismus zeigt hier eine von mehreren totalitären Facetten. Immerhin machen die Feministinnen das nicht ungeschickt: sie setzen Privatheit und Rechtsfreiheit gleich. Dem aufmerksamen Leser ist jedoch sehr wohl klar, dass es sich bei diesen beiden Begriffen nicht um dasselbe handelt und deshalb die feministische (Un-)Logik bereits hier scheitern muss. Gesetze gelten selbstverständlich auch im privaten Raum, es handelt sich somit eben nicht um einen rechtsfreien Raum.
Eines der wichtigsten feminismuspolitischen Zugpferde ist die 'Vergewaltigung in der Ehe' bzw. die weniger drastische Form 'sexuelle Belästigung in der Ehe'. Die traditionelle Ehe hatte zweifellos den Zweck, Nachwuchs in die Welt zu setzen und diesen grosszuziehen. Aus diesem Grund sahen die Richter auch keinen Grund, den Tatbestand der Vergewaltigung in der Ehe anzuerkennen, da ja nach damaliger Interpretation das prinzipielle Einverständnis zum GV mit dem Jawort bei der Eheschliessung implizit gegeben worden war - und zwar von beiden Ehegatten. Deweiteren wäre eine schlüssige Beweisführung normalerweise ohnehin selten zustande gekommen, da unabhängige Zeugen oder stichfeste Indizien meistens fehlten. Das Verankern des 'Vergewaltigungsverbotes in der Ehe' im Gesetz wurde als feministischer Sieg gefeiert, ist aber im Grunde genommen ein Papiertiger, denn die Zeugen und Indizien fehlen meistens noch immer.
Deshalb wird einerseits mit gewaltigem Propagandaaufwand suggeriert, Vergewaltigung in der Ehe sei ein häufig anzutreffender Tatbestand; leider fehlen bisher jegliche Belege dafür. Andererseits wird angestrebt, die Beweisführung für die Klägerin (die Staatsanwaltschaft) in diesem Bereich zu 'erleichtern', was de facto auf eine mehr oder weniger starke Aushebelung des Rechtsstaats hinausläuft, der einen fairen Prozess garantieren soll. Und genau hier stösst der Feminismus (auch der gemässigte) auf rechtsstaatlich und menschenrechtlich äusserst fragwürdiges Territorium vor. Im Fall des Gewaltschutzgesetzes befinden wir uns zweifellos in einem solchen.
Noch etwas zum Gegensatz Konservative - Progressive. Früher war das Modernisierungstempo tief. Neue Ideen sickerten langsam ein, mussten sich bewähren, um sich durchzusetzen. Konservativismus und Progressivismus befanden sich in einem gewissen Gleichgewicht, wirkten gegenseitig wie ein Sieb, welches die Ideen des jeweils anderen immer wieder auf Zweckmässigkeit hin durchsiebten. Es gab Modernisierungsschübe, gefolgt von Konsolidierung und zunehmender Erstarrung, die wiederum aufgebrochen wurde usw.
Heute ist das Modernisierungstempo sehr hoch. Der Mensch selber kann geistig kaum mehr Schritt halten, kann die rasante Entwicklung kaum mehr verarbeiten. Konservativismus und Progressivismus verlieren deshalb zunehmend ihre festen Positionen. Ist die Globalisierung beispielsweise konservativ oder ist sie progressiv, und was sind im Gegensatz dazu die Globalisierungsgegner?
Ähnliches gilt auch für den Feminismus. Ist der nun konservativ (da bereits schon wieder überholt) oder nicht? Inwieweit vertritt der Feminismus überhaupt die Frauen? Immerhin sind offensichtlich viele Frauen, was Kinder angeht, sehr wertkonservativ; sie verlangen nach einer Versorgung, so wie sie das schon im sogenannten 'Patriarchat' beanspruchten und auch erhielten. Die Powerfrau, die Karriere macht und nebenbei noch Kinder grosszieht, ist die absolute Ausnahmeerscheinung. Neu ist lediglich, dass Frauen unter mehreren Modellen auswählen können; und falls die Karrierepläne scheitern, kann frau es immer noch mit Kindern versuchen. Männern sind Alternativen zu seinem Beruf nach wie vor verwehrt, und Frauen zeigen auch wenig Neigung, männliche Ambitionen in Richtung Familienarbeit zuzulassen. Vom Feminismus erntet der Mann ohnehin nur Vorwürfe, dass er sich zuwenig um allfällige Kinder kümmert. Der Feminismus beleuchtet die Machtverhältnisse in den Familien nur soweit, als diese seiner Ideologie entsprechen. Das Private, das der Feminismus als angeblich so hochpolitisch anschaut, wird verzerrt wiedergegeben, da wesentliche Fakten aus ideologischen Gründen ausgeklammert werden; wohl wissend, dass die Frauen den Feminismus ganz schnell fallenlassen würden, wenn die familiäre Machtpositionen von Frauen (insbesondere in ihrer Rolle als Mütter) genauer analysiert und entsprechende politische Forderungen daraus abgeleitet würden. Damit sind die zwei zentralen Ursachen für den Erfolg des Feminismus in der heutigen Zeit beschrieben: Sex (Machtposition von Frauen in kleinen sozialen Einheiten) und Wohlstands- bzw. pluaralistische Gesellschaft, welche Fakten vernebelt und verzerrt.
Das bedeutet aber nicht, dass die 68er mit all ihrer Kritik vollkommen daneben lagen. In mancher Hinsicht hatten sie durchaus Recht. Sie sind dann nur in vielem weit über das Ziel hinaus geschossen, in manchen Dingen haben sie wahrhaft Hirnrissiges vollbracht. Das Private ist Politisch? So wurde die Problematik der Umweltverschmutzung richtig als solche erkannt. Anstatt nun konstruktiv auf die Entwicklung neuer, umweltfreundlicher Technologien hinzuarbeiten, wandte man sich oftmals gegen die Technologie, ganz allgemein, stellte sie als Wurzel allen Übels dar und begriff natürlich nicht, dass man durch Aufhalten der technologischen Entwicklung letztendlich doch nur die Konservierung der bestehenden Missstände erreicht. Weil man soweit überhaupt nicht dachte. Dem Durchschnittsbürger sind Wissenschaft und Technologie sowieso fremd und suspekt. Also wird beides abgelehnt.
Die Frauenbewegung kam im Fahrwasser der 68er-Bewegung erst so richtig in Fahrt und entwickelte sich dann ganz genauso. Sie wurde zu einem Teil der 68er-Bewegung und scheint heute, nachdem die Friedensbewegung durch das Ende des Kalten Krieges stark ausgebremst wurde, das erfolgreichste Überbleibsel dieser Bewegung zu sein. Die 68er-Bewegung hat erreicht, dass der Feminismus als politisch korrekt eingestuft wurde. Seitdem fühlen sich unsere Politiker genötigt, bei jeder Gelegenheit noch eins drauf zu setzen. Allmählich wurden aus teils berechtigten Anliegen feministische Wahnvorstellungen. Ein Ende dieser Entwicklung ist noch nicht abzusehen.

Vom Feminismus siegen lernen

nxj, Thursday, 16.09.2010, 21:00 (vor 5118 Tagen) @ ray

Mich würde mal interessieren, was die meisten für die Hauptgründe halten,
dass der Feminismus so erfolgreich wurde? Und daran anschliessend, ob es
Punkte gibt, die man von der Art des Kampfes übernehmen könnte.

Der Feminismus verdankt seinen Siegeszug dem Reichtum dieser Gesellschaft.

In einer armen Gesellschaft sind die möglichen Aufgaben nahezu jeder Person (ein paar Reiche gibt es immer) durch die Notwendigkeit zu überleben festgelegt. Es herrscht praktisch keine Wahlfreiheit. In einer reichen Gesellschaft, wie der unseren, werden primäre Bedürfnisse (Essen) durch ein paar Prozent Landwirte, und die sekundäre Bedürfnisse durch ein wenig mehr im produzierenden Gewerbe Tätige gedeckt.
Bei uns arbeiten 26% der Bevölkerung in sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten. Rechnen wir 75% der Angestellten im überflüssigen Dienst heraus, nehmen wir Landwirte, Polizisten, Ärzte, Soldaten, Feuerwehr etc. dazu, dann kommen wir ganz mühelos zu dem Schluss, dass ca. 25% der Bevölkerung den Rest versorgen. Auf geschichtlich gesehen unübertroffen hohem Niveau!

Würde bei uns also noch der alte Satz "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!" gelten, sähe es also für ca. 75% der Bevölkerung ziemlich mau aus. Gut, diesem Puritanismus wollte und will auch niemand das Wort reden. Verhungern lassen war und ist keine Option.

Nun reicht es den meisten Menschen nicht, einfach durchgefüttert zu werden. Sie wollen sich nützlich und wichtig fühlen. Deswegen erfinden sie Aufgaben samt Rechtfertigung, die eigentlich keiner braucht. Unser ausufernder überflüssiger Dienst incl. Gleichstellungsbeauftragter ist so entstanden.

Genau das gleiche gilt für diverse Unternehmen und Organisationen in formal freier bzw. privatwirtschaftlicher Trägerschaft. Weder feministische Zeitschriften noch Genderforschungsinstitute noch diverse eingetragene Vereine ala Dissens & Co. hätten ohne "Staatsknete" auch nur den Hauch einer Überlebenschance bzw. gehabt.

Letzen Endes ist der Feminismus also Ausdruck einer überreichen Gesellschaft sowie dem Willen, jenen, die diesen Reichtum erarbeiten, noch ein bisschen mehr abzupressen. Und die Pudel spielen mit.

Und er konnte seinen Siegeszug nur deswegen antreten, weil er anfangs nicht ernst genommen wurde. Wenn ich mich heute mit Männern aus der Generation meines Vaters unterhalte, und frage warum sie das alles in den 1960ern und 1970ern zugelassen haben, dann kommt als Quintessenz eigentlich immer heraus: "Wir haben gedacht, lass' die mal machen, die spinnen doch, das geht wieder vorüber".
Und dann haben genug Menschen entdeckt, dass das -ologInnen-Dasein ein ein nicht zu anstrengendes Leben mit bequemem Auskommen ermöglicht, sind auch auf den Zug aufgesprungen und haben so ein sich selbst tragendes System geschaffen. Ein zeitweilig sich selbst tragendes System. Die Instituionalsierung ging Schritt für Schritt vonstatten. Heute sind alle drei Staatsgewalten feministisch unterwandert. Und auch die vierte.

Und damit kommen wir zu meinem dritten Widerspruch: ich widerspreche deiner Meinung, die Männerbewegung müsse eine Kultur schaffen, um Erfolg zu haben.

Erstens ist es längst viel zu spät um auf einem demokratischen Weg die Ausbeutung der tatsächlich arbeitenden Bevölkerung (vulgo: Männer) zu beenden. Zuviele profitieren vom diesem System, als das sie auch nur seiner Abmilderung zustimmen könnten. Was soll denn eine Diplom-Ökotrophologin, ein Diplom-Sozialpädagoge usw. nützliches tun können? Klar, ein paar von denen braucht die Gesellschaft, aber in dieser Menge?
Deswegen sind auch Petitionen, wie jene für die Dampflok so liebenswürdig geworben hat, reine Zeitverschwendung. Niemand sägt sich den Ast ab, auf dem er oder sie sitzt. Niemand verschreckt die WählerInnen, denen er oder sie sein bequemes und (vermeintlich) sicheres Auskommen verdankt.

Zweitens beruht der Reichtum dieser Gesellschaft technisch gesehen auf der Verfügbarkeit billiger Energie. Und die Zeiten billiger Energie sind vorbei, wie ein einfacher Blick auf die Preise der Tankstelle deines Vertrauens belegen wird. Das bedeutet: mit dem abnehmenden allgemeinen Wohlstand, schwindet die Bereitschaft (d.h. die Resignation), solche Auswüchse zu finanzieren, von ganz alleine. Derzeit äußert sich das noch in Demotivation bei den Bessergestellten (Naturwissenschaftler, Ingenieure etc), bei jenen also, denen es noch nicht zu sehr wehtut. Und bei jenen, denen es jetzt schon ans Eingemachte geht, den Arbeitern und Handwerkern, zeigt sich eine Flucht in die Schattenwirtschaft.

Und das ist mein letzter Widerspruch: die Männerbewegung wird keinen Erfolg in dem Sinne haben, das die Gesellschaft sich reformiert.
Denn kurz und gut: Feminismus und grünes Bessermenschentum sind Ausdruck einer dekadenten Gesellschaft, die sich eine solche Verschwendung von Ressourcen leisten kann.
Und diese dekadente Gesellschaft geht gerade unter, weil sie sich diese Verschwendung von Resourcen nicht mehr leisten kann.

Das merken auch unsere VordenkerInnen, ob in der "freien" Presse ala Spiegelin oder Müddeutsche wo der Ton immer aggressiver wird oder in der Politik wo vdL oder Zypries noch mal richtig aufgedrehen.
Ein Aufbäumen vor dem unvermeidlichen Ende.

Es geht nur noch darum, ob wir als Gesellschaft noch eine weiche Landung hinbekommen oder ob der Zusammenbruch nicht vermieden werden kann. Angesichts des geschilderten Aufbäumens sehe ich keine Anzeichen dafür, dass eine weiche Landung möglich sein könnte. Diese Gesellschaft wird entweder in einem ziemlich lauten Knall zu prä-Achtundsechziger wenn nicht prä-Fünfundvierziger Zuständen zurückkehren oder resigniert aussterben.

Vom Feminismus siegen lernen

ray, Friday, 17.09.2010, 04:14 (vor 5118 Tagen) @ nxj

Würde bei uns also noch der alte Satz "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht
essen!" gelten, sähe es also für ca. 75% der Bevölkerung ziemlich mau aus.
Gut, diesem Puritanismus wollte und will auch niemand das Wort reden.
Verhungern lassen war und ist keine Option.

Da stimme ich zu. Unsere Welt ist arbeitsteiliger geworden. Es ist nicht mehr notwendig, Selbstversorger zu sein, weil das "Spezialisten" viel besser können, genauso wie ich Dienstleistungen und Produkte anbieten kann, für die andere bedeutend mehr Zeit und Wissen bräuchten.

Letzen Endes ist der Feminismus also Ausdruck einer überreichen
Gesellschaft sowie dem Willen, jenen, die diesen Reichtum erarbeiten, noch
ein bisschen mehr abzupressen. Und die Pudel spielen mit.

Kann man so sehen, man kann es aber auch anders erklären. Mit der Industrialisierung ist die Gesellschaft immer liberaler geworden. Das so eine Entwicklung auch bei den geschlechterspezifischen Rechten nicht Halt machen würde, war wohl abzusehen. Mit was wollte man zum Beispiel noch begründen, dass Frauen nicht wählen dürfen?

Und damit kommen wir zu meinem dritten Widerspruch: ich widerspreche
deiner Meinung, die Männerbewegung müsse eine Kultur schaffen, um Erfolg zu
haben.

Erstens ist es längst viel zu spät um auf einem demokratischen Weg die
Ausbeutung der tatsächlich arbeitenden Bevölkerung (vulgo: Männer) zu
beenden. Zuviele profitieren vom diesem System, als das sie auch nur seiner
Abmilderung zustimmen könnten.

Wenn angeblich die Hälfte der Bevölkerung benachteiligt ist, warum sollte es dann keinen demokratischen Weg geben, dass umzuändern? Weiterhin profitieren vom Status Quo würde nur die andere Hälfte, wenn überhaupt.

Was soll denn eine Diplom-Ökotrophologin,
ein Diplom-Sozialpädagoge usw. nützliches tun können? Klar, ein paar von
denen braucht die Gesellschaft, aber in dieser Menge?

Was hat das konkret mit dem Feminismus zu tun? Weil es männliche Berufe gibt und der Sozialpädagoge nicht dazugehört?

Deswegen sind auch Petitionen, wie jene für die Dampflok so liebenswürdig
geworben hat, reine Zeitverschwendung. Niemand sägt sich den Ast ab, auf
dem er oder sie sitzt. Niemand verschreckt die WählerInnen, denen er oder
sie sein bequemes und (vermeintlich) sicheres Auskommen verdankt.

Es gibt doch in der Schweiz die Männerpartei. Die ist mit Sicherheit nicht auf Wählerinnen angewiesen.

Und diese dekadente Gesellschaft geht gerade unter, weil sie sich diese
Verschwendung von Resourcen nicht mehr leisten kann.

Okay, in einigen Punkten konnte ich zustimmen, hier aber eher nicht. Die Zukunft der menschlichen Gesellschaft sehe ich nicht so schwarz. Sie ist mehr wandlungsfähig, als es ihr die meisten zutrauen würden. Auf ändernde Bedingungen stellt sie sich schnell ein, wenn es sein muss. Man braucht nur Deutschland kurz nach 1945 zunehmen, die Lage war so elendig, die meisten Großstädte zerstört, Millionen Flüchtlinge aus dem Osten, zerstörte Unternehmen, wer hätte darauf gewettet, dass zumindest der westliche Teil 10 Jahre später ein Wirtschaftswunder erlebt und nochmal weitere 10 Jahre zur führenden Wirtschaftskraft in Europa wird? Die Resourcennutzung wird umgestellt, da ändert sich auch einiges.

Gut, ob meine optimistische Sicht am Ende zutrifft oder nicht, dazu bräuchte man den Blick in die Glaskugel oder sehr viel Geduld, hier und heute wird man es nicht klären können.

Vom NationalSOZIALismus siegen lernen?

Antifeminist (adaG), Thursday, 16.09.2010, 23:52 (vor 5118 Tagen) @ ray

Mich würde mal interessieren, was die meisten für die Hauptgründe halten, dass der NationalSOZIALISMUSismus kurzzeitig so erfolgreich wurde? Und daran anschliessend, ob es Punkte gibt, die man von der Art dieser Gesellschaft nicht übernehmen sollte.

Mal abgesehen von Lug, Trug, Diebstahl, Massen-Mord, Ehebruch, Gier, Neid, Elternmissachtung, Glaubensvernichtung, Götzenanbetung, Familienvernichtung. Weil all das hatte ja der Feminismus vom NationaSOZIALISMUS bereits schon abgekupfert. Und wie wir wissen sind beide Unrechts-Tyranneien von vorn herein zum Scheitern verurteilt gewesen (wie übrigens alle anderen Sozialismen auch).

@ ray, laber kein Blech, der FemFasch ist kein "Erfolg" für all die Verknechteten und Ermordeten und "Reich" hat er uns auch nicht gemacht: Schuldenuhr

Vom Krebs oder vom Bankräuber siegen lernen?

Flint ⌂, Friday, 17.09.2010, 08:59 (vor 5118 Tagen) @ Antifeminist (adaG)

Mal abgesehen von Lug, Trug, Diebstahl, Massen-Mord, Ehebruch, Gier, Neid,
Elternmissachtung, Glaubensvernichtung, Götzenanbetung,
Familienvernichtung. Weil all das hatte ja der Feminismus vom
NationaSOZIALISMUS bereits schon abgekupfert. Und wie wir wissen sind beide
Unrechts-Tyranneien von vorn herein zum Scheitern verurteilt gewesen (wie
übrigens alle anderen Sozialismen auch).

So ist es.

Der Feminismus ist mit Krebs oder auch einem Bankräuber insofern zu vergleichen, daß die Sache noch nicht ausgestanden ist. Wir befinden uns noch nicht am Ende des Spiels. Von daher kann von siegen noch nicht die Rede sein.

Gruß
Flint

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Der Maskulist
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Familienpolitik

Du beleidigst den Krebs

Spezialist für Krankheiten, Friday, 17.09.2010, 11:12 (vor 5118 Tagen) @ Flint

Der Feminismus ist mit Krebs oder auch einem Bankräuber insofern zu
vergleichen, daß die Sache noch nicht ausgestanden ist. Wir befinden uns
noch nicht am Ende des Spiels. Von daher kann von siegen noch nicht die
Rede sein.

Krebs ist im Vergleich zu Syphilis noch eine der "edleren" Krankheiten. :-)
"Pest" wäre ein passender Vergleich im Bezug auf Feminismus.

Du beleidigst die Pest

Flint ⌂, Friday, 17.09.2010, 11:35 (vor 5118 Tagen) @ Spezialist für Krankheiten
bearbeitet von Flint, Friday, 17.09.2010, 11:40

Krebs ist im Vergleich zu Syphilis noch eine der "edleren" Krankheiten.
:-)
"Pest" wäre ein passender Vergleich im Bezug auf Feminismus.

Die Pest war wenigstens so ehrlich, sich durch Gestank und Aussehen (Beulen usw.) sichtbar zu machen. Aber ansonsten paßt Pest bestens, wie man hier in der Beschreibung sehen kann.

So sollte es ehrlicherweise sein:

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Der Maskulist
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Familienpolitik

Geht's noch?

Beelzebub, Friday, 17.09.2010, 13:22 (vor 5118 Tagen) @ Spezialist für Krankheiten

Krebs ist im Vergleich zu Syphilis noch eine der "edleren" Krankheiten.

Wenn das so ist, wirst du bestimmt erleichtert aufatmen, wenn du irgendwann mal von deinem Arzt zu hören bekommen solltest: "Herr Spezi, ich habe eine gute Nachricht für Sie: was ich zuerst für Syphilis gehalten habe, ist in Wahrheit Lymphknotenkrebs."

Mögest du in diesem Fall viel Freude an der edleren Krankheit haben!

Beelzebub

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"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Den Feind analysieren

ray, Friday, 17.09.2010, 13:24 (vor 5118 Tagen) @ Flint

Der Feminismus ist mit Krebs oder auch einem Bankräuber insofern zu
vergleichen, daß die Sache noch nicht ausgestanden ist. Wir befinden uns
noch nicht am Ende des Spiels. Von daher kann von siegen noch nicht die
Rede sein.

Selbst um den Krebs zu besiegen, versucht man ihn vorher genaustens zu analysieren. Da sagt man auch nicht, bäh, mit so einem bösen Zeug beschäftige ich mich nicht.

Feminismus ist erfolgreich, weil er Mainstream ist

kein name, Friday, 17.09.2010, 18:06 (vor 5117 Tagen) @ ray

1) während es Männerrechtler vorziehen, sich gegenseitig des Sozialismus oder Neoliberalismus, Islamismus oder Islamophobie etc. zu verdächtigen, hat sich der Feminismus überparteilich (i.e. opportunistisch) etabliert. Rechte Feministinnnen argumentieren mit dem "volkswirtschaftlichen Nutzen weiblicher Kompetenz", linke Feministinnen mit der "Unterdrückung der Frau", um Geschlechtsprivilegien abzugreifen.

2) falls jetzt eine Antwort hierauf kommt, dann wahrscheinlich, dass ich mir nicht im klaren sei, dass "rechte Feministinnen" in Wahrheit sozialistisch seien, also links. Dazu siehe 1)

Mainstream und Subkultur

ray, Friday, 17.09.2010, 21:52 (vor 5117 Tagen) @ kein name

Ich finde das da einiges an der These dran ist, dass der Feminismus auch dadurch erfolgreich wurde, weil er (allmählich) zum Mainstream wurde. Mainstream heisst ja nichts anderes, als das es die Ansichten und den Geschmack einer Hauptströmung wiedergibt. Wenn man dagegen die Maskulistenbewegung nimmt, könnte man als Metapher die Subkultur bringen. Zwar innerhalb einer abgegrenzten Personengruppe etabliert, aber nicht wirklich bemüht, breitere Bevölkerungsschichten zu erreichen. Die Splitterung der verschiedenen Männerrechtler trägt da sicher auch einiges zu bei.

Mainstream und Subkultur

wurst, Friday, 17.09.2010, 22:11 (vor 5117 Tagen) @ ray

Das ist eine Binsenweisheit, die alles und nichts aussagt. Es beschreibt nur die Wirkung, nicht die Ursache. Temporär kann auch eine Mehrheitsmeinung völlig danebenliegen, denn: die Lüge reitet, die Wahrheit schreitet.

Mainstream und Subkultur

ray, Friday, 17.09.2010, 22:21 (vor 5117 Tagen) @ wurst

Das ist eine Binsenweisheit, die alles und nichts aussagt. Es beschreibt
nur die Wirkung, nicht die Ursache. Temporär kann auch eine
Mehrheitsmeinung völlig danebenliegen, denn: die Lüge reitet, die Wahrheit
schreitet.

Ob man mit dem Mainstream immer die Wahrheit trifft, will ich gar nicht behaupten. Es ging erstmal um Erfolg und Nicht-Erfolg. Das die Männerbewegung eine Subkultur ist, soll auch keine negative Bewertung sein. Nur habe ich langsam den Eindruck gewonnen, dass man aus dieser Nische gar nicht so wirklich raus will.

Mainstream und Subkultur

wurst, Friday, 17.09.2010, 22:34 (vor 5117 Tagen) @ ray

Das ist nur Ihre Meinung.

Mainstream und Subkultur

kein name, Friday, 17.09.2010, 22:42 (vor 5117 Tagen) @ ray

Mainstream kann ja auch hergestellt werden. Wenn medienübergreifend bestimmte Positionen zu dem und dem Thema verbreitet werden, werden diese Positionen vielleicht nicht allgemein als positiv, zumindest aber als normal wahrgenommen. Abweichungen begegnet man dann erstmal mit Misstrauen.
Die Gefahr der Subkultur liegt darin, sich in elitärer Weise nach außen abzuschotten, indem man sich als "harten Kern" mit esoterischem Schockvokabular ("Fotzokratie" usw.) gegenseitig auf die Schulter klopft und unschlüssige Neuinteressenten am Thema abschreckt.
Die Frage ist, will man etwas in der Gesellschaft erreichen oder sich selbst zuprosten. Hoffentlich ersteres, aber dann darf man sich nicht in der Subkulturrolle gefallen.

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