Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Beelzebub, Wednesday, 24.05.2006, 19:58 (vor 6756 Tagen)
bearbeitet von Beelzebub, Wednesday, 24.05.2006, 20:07
Tach Leute,
um die Antwort in aller Kürze erst mal wiederzugeben: ich finde ja, dieses Wort ist kein Unwort.
Ich gebe allerdings den Gegnern der Verwendung dieses Begriffs insoweit recht, als dass es einem schnell leid werden kann, wenn an jeder Ecke die Faschismus-Keule geschwungen wird. Auch bin ich der Ansicht, dass das in vielen Fällen unangebracht ist. So zeugt es m.E. von einer gewissen Paranoia, jeden Rechtsaußen der CSU, der nach 10 Maß Bier dumme Reden schwingt, gleich als "Faschisten" zu bezeichnen.
Aber wir sollten auch nicht der Gefahr erliegen, aus dem Begriff "Faschismus" eine Art negativer Ikone zu machen, die in irgendwelchen unerreichbaren Höhen schwebt und die um Himmels willen niemals in profanen Diskussionen verwendet werden darf - Stichwort "Verharmlosung" bzw. "Verhöhnung der Opfer".
Der Faschismus kennt mehrere Spielarten, der Nationalsozialismus mit seinen Millionen Morden (deren Durchführung in der Tat etwas nahezu unvergleichliches ist) ist nur eine davon.
Wollte man deswegen das, will mal sagen "Vergleichsverbot" auf die Spitze treiben, dann wäre es schon eine "Verharmlosung" bzw. "Verhöhnung der Opfer", wenn man Mussolini, Franco, Salazar oder Pinochet als Faschisten bezeichnet. Aber das waren nun mal Faschisten, auch wenn sie keinen millionenfachen Mord auf dem Kerbholz haben.
Was nun den Begriff "Femifaschismus" betrifft, so halte ich ihn für kaum übertrieben, und zwar nicht nur dann, wenn es um Valerie Solanas geht, deren perverse Massenmordphantasien einst in der "Emma" als "brillante Satire" bezeichnet wurden "als hätte Oscar Wilde beschlossen, Terrorist zu werden." [Nein, diesen Dreck verlinke ich nicht, wen's interessiert, soll sich die entsprechende Stelle auf der "Emma" Website selber suchen]
Faschismus unterscheidet sich für mich von anderen Formen des Totalitarismus (wie etwa dem Stalinismus) dadurch, dass im Faschismus Menschen nicht mehr nur für das verfolgt und drangsaliert werden, was sie gesagt oder getan haben, sondern für das, was sie von Geburt an sind, ohne es ändern zu können. So hatte im Stalinismus, so mörderisch der auch war, immerhin jeder die Chance, sich durch äußerliche Anpassung retten zu können. Juden im 3. Reich hatten diese Chance nicht. Ähnlich geht's im Weltbild der Femifaschistinnen mit Männern, und zwar allen Männern. Für die US-amerikanische Femifaschistin Mary Daly etwa sind Männer grundsätzlich niedere Lebewesen, selbst dann noch, wenn sie sich per GU in Frauen umoperieren lassen. Transsexuelle sind für vorgenannte Person "Frankensteins Monster".
Ein weiteres Merkmal des Faschismus ist die kollektive Schuldzuweisung. So diente etwa ein von einem Juden begangenes Attentat auf einen deutschen Diplomaten in Paris dem nationalsozialistischen Terrorregime zum Vorwand, alle Juden kollektiv zur Verantwortung zu ziehen und ein als "Reichskristallnacht" verharmlostes Pogrom gegen alle deutschen Juden zu veranstalten.
Für mich drängt sich die Parallelle zur von Radabfems geforderten "Männersteuer" auf. Die wird damit begründet, dass Männer als Verursacher von Männergewalt die dadurch entstehenden Kosten (etwa für Knäste) zu zahlen hätten. Wohlgemerkt, alle Männer, egal, ob sie selber gewalttätig waren oder nicht, d.h. hier werden alle Männer für die Fehler einiger weniger Männer verantwortlich gemacht - nur weil es Männer sind.
Zwischen der Pogromnacht und der Forderung nach Männersteuer besteht für mich lediglich ein quantitativer Unterschied, aber kein qualitativer.
Eine weitere Parallelle zwischen Faschismus und Feminismus, ist die absolute Menschenverachtung, mit der Menschenleben der Ideologie geopfert werden. Als Beispiel mag dazu der (hier im Forum auch schon diskutierte) Fall David Reimer dienen. Für mich gehören Figuren wie John Money und Gunter Schmidt in ganz genau die gleiche Kategorie, wie SS-Ärzte, die einst an KZ-Häftlingen (meist tödlich ausgehende) Menschenversuche durchgeführt haben.
Und es gibt der Parallellen noch viel mehr. So wurde z.B. vor nicht allzu langer Zeit in einer Grünanlage nicht weit von meiner Wohnung mit viel Tamtam und Trara ein Ballspielplatz eröffnet. Wäre kaum erwähnenswert, hinge da nicht ein Schild, das diesen Spielplatz als einen für Jungen verbotenen Mädchen-Ballspielplatz kennzeichnet.
In derselben Grünanlage standen einst Bänke, auf denen "Nur für Arier" zu lesen stand. Und auf den vorhersehbaren Vorwurf, ich würde hier maßlos übertreiben, möchte ich schon jetzt antworten: Ich vergleiche nicht zwischen einen Verbotsschild und dem Holocaust. Ich vergleiche lediglich zwei widerwärtige Verbotsschilder miteinander. Auch die "Endlösung der Judenfrage" kam damals nicht gleich als erstes. Als erstes kamen die vergleichsweise harmlosen Schilder "Juden unerwünscht". Wären die nicht so widerspruchslos hingenommen worden, dann hätte es den Massenmord womöglich gar nicht gegeben.
Noch mehr Parallellen? Ihr könnt sie massenhaft finden. Ersetzt einfach in diversen feministischen Pamphleten, Buchtiteln oder Liedertexten das Wort "Mann", soweit es vorkommt durch "Jude".
Was glaubt Ihr, ob es wohl ein deutscher Autor oder Verleger wagen würde, ein Buch mit dem Titel "Nur ein toter Jude ist ein guter Jude" zu veröffentlichen? Oder würde sich eine drittklassige Schlagerkombo trauen, ein Stück herauszubringen "Juden sind Schweine"?
Und schließlich, Alice Schwarzers widerliche Hetztirade, in deren Zusammenhang ich den eingangs genannten Begriff hier verwendet habe: Deren unverhohlene Lobeshymne auf die feige Messerattacke einer Frau auf einen schlafenden Mann - "da muss ja Frauenfreude aufkommen" klingt für mich verdammt ähnlich wie das Geplärre der SA "wenn Judenblut vom Messer spritzt, dann geht's noch mal so gut."
Nochmals: den Begriff "Femifaschismus" habe ich mir gut überlegt und ich halte ihn für kaum übertrieben.
Und für all diejenigen, die möglicherweise sagen: "der Kerl hat ja keine Ahnung, hat den Naziterror nicht erlebt!" will ich hier noch einen Leserbrief von jemandem wiedergeben, der das 3. Reich er- und überlebt hat. Dieser Brief erschien vor nunmehr einem Vierteljahrhundert in der ?taz? (heute nachzulesen in einem Buch mit dem Titel ?Macker! Schlampe! Heuchlerbande! ? die Leserbriefschlachten in der taz?, rororo TB 1999, ISBN 3-499-60786-7)
Der Brief bezieht sich auf einen Bericht der ?taz? vom 30.4.1981 über einen Forderungskatalog, der auf dem feministischen Kongress ?Hamburger Frauenwoche? verabschiedet worden war. Dort wurde u.a.folgendes verlangt.
- die Hälfte der öffentlichen Verkehrsmittel in Hamburg nur für Frauen
- Ausgehverbot für Männer ab 20 Uhr
Der Leserbrief dazu lautete:
"(...) Fast fünf Tage habt Ihr diskutiert? Dabei hättet ihr doch nur ins Stadtarchiv zu gehen brauchen. Euch wäre viel Gerede erspart geblieben, denn Eure Forderungen sind alte Hüte. Als Kind war es mir verboten, im Weberpark zu spielen. Später, ich glaube bei Gott nebbich dem gerachten im Jahr 1938, durften wir uns abends nicht mehr auf die Straße wagen. Nur waren damals die Verordnungen etwas klüger als Eure Forderungen ??man? hatte die Winterzeit miteinbezogen, denn im Winter mussten wir schon um 18 Uhr von der Straße verschwinden. Ich meine dieser Punkt, die Zeit, wäre für Euch Frauen von besonderer Wichtigkeit. Im Winter wird es früher dunkel und Untermenschen lieben die Dunkelheit. Nur im Schutze der Dunkelheit können sie ihr geiles Unwesen treiben.
Auch die Forderung nach seperaten Verkehrsmitteln ist so neu nicht. Jeder Hamburger Jidd kann?s Euch bestätigen, denn außer den Jidden haben?s alle vergessen, ab 1938 durften wir nur bestimmte Straßenbahnen benutzen und als wir dann einen gelben Stern am Kleid, Rock, Mantel tragen mussten durften wir gar keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen. (...)
Ansonsten halte ich Euren Katalog für eher bescheiden und erlaube mir deshalb, Euch einige Vorschläge für Eure nächste Diskussion zu unterbreiten.
- alle Männer im ganzen Reich sollen deutlich für alle Frauen sichtbar ein Zeichen tragen, damit sich kein geiler Bock hinter ?Frauenkleidern? verstecken kann.
(...)
- um die Einhaltung der Ausgangssperre zu gewährleisten, sollten die Frauen fliegende Kommandos aufstellen. Also mit Streifen, mit Funk ausgerüstet, die, falls sie einen Mann nach 20 Uhr auf der Straße antreffen, ein Operationsauto rufen, das alle Geräte an Bord hat, um eine sofortige Kastration durchführen zu können.
- Wenn alle Macht in Frauenhänden liegt, kann frau dazu übergehen, Arbeitslager einzurichten. Die Männer werden vor Einweisung selektiert und nach Richtlinien, die Ihr auch noch diskutieren müsst, entweder kastriert oder finden Verwendung in einer Samenbank.
Wir sehen einer glücklichen Zukunft entgegen, vielleicht ein ?1000jähriges Reich?! Irgendwie muß es doch zu erreichen sein.
P.S. Ich habe diesen Leserbrief wirklich noch vor 20 Uhr zum Kasten getragen."
Greets
Beelzebub
--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)
Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Scipio Africanus, St.Gallen, Wednesday, 24.05.2006, 20:46 (vor 6756 Tagen) @ Beelzebub
Tach Leute,
um die Antwort in aller Kürze erst mal wiederzugeben: ich finde ja, dieses
Wort ist kein Unwort.
Nun denn, dann geb ich mal meinen Senf dazu. :)
Obwohl ich die Parallelen sehe, die zwischen dem Feminismus in seiner vulgärsten Ausprägung und faschistischer Ideologie sehe, halte ich die Bezeichnung "Femifaschismus" insgesamt doch für unpassend.
Ich kann hier keine Definition für "Faschismus" anführen, aber ich kann auf einige Dinge hinweisen, die ich mit dem Begriff Faschismus verbinde, die aber im Vulgärfeminismus so keine Entsprechung finden.
So zeichnet sich der Faschismus, wo immer man einer politischen Bewegung diesen Namen verlieh, durch einen ausgeprägten Führerkult aus. Hitler, Mussolini, Pinochet u.s.w sind die Führer, die mit dem Faschismus untrennbar verbunden und Repräsentanten des faschistischen Führerprinzips sind.
Eine ausgeprägt nationalistische Politik.
Rituelle Verherrlichung der Macht und seiner Gewaltmittel, insbesondere Massenaufmärsche so wie die Zurschaustellung der militärischen Gewaltmittel.
Die Verherrlichung des männlichen Kriegers.
Die Blut - und Bodenideologie, also sozialdarwinistische Gesetzmässigkeiten als "der Motor der Geschichte". Der Kampf um Lebensraum als unausweichliches Schicksal aller Völker.
Den von dir angesprochenen "Vulgärfeminismus" würde ich als sexistisch, totalitär, antiliberal, aufhetzend und diffamierend bezeichnen.
Gruss Scipio
Dieser Senf passt nicht ganz
Beelzebub, Wednesday, 24.05.2006, 21:19 (vor 6756 Tagen) @ Scipio Africanus
bearbeitet von Beelzebub, Wednesday, 24.05.2006, 21:24
Nun denn, dann geb ich mal meinen Senf dazu. :)Obwohl ich die Parallelen sehe, die zwischen dem Feminismus in seiner
vulgärsten Ausprägung und faschistischer Ideologie sehe, halte ich die
Bezeichnung "Femifaschismus" insgesamt doch für unpassend.Ich kann hier keine Definition für "Faschismus" anführen, aber ich kann
auf einige Dinge hinweisen, die ich mit dem Begriff Faschismus verbinde,
die aber im Vulgärfeminismus so keine Entsprechung finden.So zeichnet sich der Faschismus, wo immer man einer politischen Bewegung
diesen Namen verlieh, durch einen ausgeprägten Führerkult aus. Hitler,
Mussolini, Pinochet u.s.w sind die Führer, die mit dem Faschismus
untrennbar verbunden und Repräsentanten des faschistischen Führerprinzips
sind.Eine ausgeprägt nationalistische Politik.
Rituelle Verherrlichung der Macht und seiner Gewaltmittel, insbesondere
Massenaufmärsche so wie die Zurschaustellung der militärischen
Gewaltmittel.Die Verherrlichung des männlichen Kriegers.
Die Blut - und Bodenideologie, also sozialdarwinistische
Gesetzmässigkeiten als "der Motor der Geschichte". Der Kampf um Lebensraum
als unausweichliches Schicksal aller Völker.
Wie ist es dann mit den im Lande herummarodierenden braunen Schlägerbanden, die v.a. weite Teile der ehemaligen DDR in eine "no-go-area" für Menschen mit dunkler Hautfarbe gemacht haben?
Sind das etwa keine Faschisten?
Sie haben (anders als z.B. ihre französischen Artgenossen) keinen "Führer" dem sie alle bedingungslos folgen, sie veranstalten allenfalls chaotische Umzüge, die man beim besten Willen nicht als "Aufmärsche" bezeichnen kann und das einzige "militärische Gewaltmittel", das sie zur Schau zu stellen haben, sind Baseballschläger (womit ich diese Dinger übrigens keinesfalls verharmlosen will!)
Und für Ideologien sind sie für gewöhnlich zu dumm - jede Wette, dass wenn man einen von denen fragt, was "Blut- und Boden" eigentlich bedeuten, so wird er, wenn überhaupt, mit "Heilhitlerwillstewatuffdiefresse...hick ...rülps...lall!" antworten.
Und was die Verherrlichung des männlichen Kriegers betrifft, so findet die ihr feministisches Pendant in der Amazone mit der Doppelaxt.
Den von dir angesprochenen "Vulgärfeminismus" würde ich als sexistisch,
totalitär, antiliberal, aufhetzend und diffamierend bezeichnen.
also faschistisch - genau so seh ich ihn auch.
Greets
Beezebub
--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)
Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)
Dieser Senf passt
Scipio Africanus, St.Gallen, Wednesday, 24.05.2006, 21:55 (vor 6756 Tagen) @ Beelzebub
Wie ist es dann mit den im Lande herummarodierenden braunen
Schlägerbanden, die v.a. weite Teile der ehemaligen DDR in eine
"no-go-area" für Menschen mit dunkler Hautfarbe gemacht haben?Sind das etwa keine Faschisten?
Worauf willst du hinaus ??
Sie haben (anders als z.B. ihre französischen Artgenossen) keinen "Führer"
dem sie alle bedingungslos folgen, sie veranstalten allenfalls chaotische
Umzüge, die man beim besten Willen nicht als "Aufmärsche" bezeichnen kann
und das einzige "militärische Gewaltmittel", das sie zur Schau zu stellen
haben, sind Baseballschläger (womit ich diese Dinger übrigens keinesfalls
verharmlosen will!)
Sie sind schlecht organisiert und verfügen nicht über die Macht und die dazugehörigen Gewaltmittel. Und was willst du mir damit sagen ?
Ihr Ideal aber sehen sie im Nationalsozialismus. Du stellst lediglich fest, dass sie ihn nicht verwirklichen können. Wären sie an der Macht, dann gäbs mit Sicherheit wieder die Massenaufmärsche ( in kleinem Rahmen üben sie es ja )
Und für Ideologien sind sie für gewöhnlich zu dumm - jede Wette, dass wenn
man einen von denen fragt, was "Blut- und Boden" eigentlich bedeuten, so
wird er, wenn überhaupt, mit "Heilhitlerwillstewatuffdiefresse...hick
...rülps...lall!" antworten.
Das ist eine notwendige Vorraussetzung. Ein paar Ideologen, und der Rest dackelt hinterher.
Und was die Verherrlichung des männlichen Kriegers betrifft, so findet die
ihr feministisches Pendant in der Amazone mit der Doppelaxt.
Humm, ein bisschen weit hergeholt. Es gibt da so einige Urmatriarchatsideologien. Völkisch angehaucht, ok.
Den von dir angesprochenen "Vulgärfeminismus" würde ich als sexistisch,
totalitär, antiliberal, aufhetzend und diffamierend bezeichnen.
also faschistisch - genau so seh ich ihn auch.
Ich hab nicht bestritten, dass sich Parallelen ziehen lassen. Doch habe ich auch einige Unterschiede genannt.
Das Problem ist wahrscheinlich, dass jeder unter "Faschismus" etwas anderes versteht. Es gibt aber einen pragmatischen Einwand, der gegen die Verwendung des Wortes "Femifaschismus" spricht, und zwar die inflationäre Verwendung des Begriffs Faschismus ( kein prizipieller Einwand, ich weiss )
Missverständnisse sind nie vermeidbar
Beelzebub, Wednesday, 24.05.2006, 22:20 (vor 6756 Tagen) @ Scipio Africanus
bearbeitet von Beelzebub, Wednesday, 24.05.2006, 22:27
Sie sind schlecht organisiert und verfügen nicht über die Macht und die
dazugehörigen Gewaltmittel. Und was willst du mir damit sagen ?
Ich will darauf hinaus und Dir sagen, dass, Deine will mal sagen Faschimusmerkmale auf rechte Schlägerbanden angewendet, dazu führen, dass man die dann eigentlich auch nicht mehr als 'Faschisten' bezeichnen dürfte.
Ihr Ideal aber sehen sie im Nationalsozialismus. Du stellst lediglich
fest, dass sie ihn nicht verwirklichen können. Wären sie an der Macht,
dann gäbs mit Sicherheit wieder die Massenaufmärsche ( in kleinem Rahmen
üben sie es ja )
Wäre die Femifaschistin Alice Schwarzer an der Macht, gäbe es die bestimmt auch - so wäre z.B. die Teilnahme an Walpurgisnachtdemos und zum "Tag der Frauen" ähnlich obligatorisch, wie in der DDR die Teilnahme an den Aufmärschen zum "Kampftag der Arbeiterklasse."
Übrigens sind (besser gesagt: waren) Massenaufmärsche eine Spezialität der deutschen und italienischen Spielart des Faschismus. In Portugal unter Salazar gab es sie kaum, ebenso wie in Chile unter der Fuchtel des Herrn Pinochet.
Das Problem ist wahrscheinlich, dass jeder unter "Faschismus" etwas
anderes versteht. Es gibt aber einen pragmatischen Einwand, der gegen die
Verwendung des Wortes "Femifaschismus" spricht, und zwar die inflationäre
Verwendung des Begriffs Faschismus (kein prizipieller Einwand, ich weiss)
Damit muss man leben. Es ist, wie ich schon zu Magnus sagte, wie mit dem Begriff "Gerechtigkeit" - darunter verstehen auch alle alles. Aber trotzdem kein Grund, ihn nicht zu verwenden.
Greets
Beelzebub
--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)
Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)
Missverständnisse sind nie vermeidbar
Scipio Africanus, St.Gallen, Wednesday, 24.05.2006, 22:35 (vor 6756 Tagen) @ Beelzebub
Wäre die Femifaschistin Alice Schwarzer an der Macht, gäbe es die bestimmt
auch - so wäre z.B. die Teilnahme an Walpurgisnachtdemos und zum "Tag der
Frauen" ähnlich obligatorisch
Ok, das ist ein Argument. Ein Meer von lila Fahnen, Latzhosen mit dem Konterfei der grossen Führerin Alice Schwarzer, der grosse Birkenstockaufmarsch ...
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Magnus, Wednesday, 24.05.2006, 21:02 (vor 6756 Tagen) @ Beelzebub
bearbeitet von unbekannt, Wednesday, 24.05.2006, 21:06
Tach Leute,
um die Antwort in aller Kürze erst mal wiederzugeben: ich finde ja, dieses
Wort ist kein Unwort.
Abgesehen von deinem linksorientierten, schulpädagogischem Geschichtsbild und abgesehen von der Tatsache, dass ich den Begriff "Femifaschismus" leider unbedacht auch schon verwendete, möchte ich mal eher auf den Begriff "Faschismus" in dessen Verwendungsabsicht eingehen.
Der Begriff fungiert als ein politisches Schlagwort, welches Kritik an der eigenen Ideologie nicht nur ausblendet, sondern auch gezielt verhindert. Das gesamte linke Spektrum bedient sich gerne des Begriffs "Faschismus" für alles was rechts von ihm steht, wohl wissend, dass es zum Faschismus kein direktes Antonym gibt. Verwendet man hingegen den Begriff "Rechtsextremismus", so ist klar, dass es auch "Linksextremismus" geben muss. Mit dem Wort "Faschismus" aus diesem Lager hat man sich diesem Problem der möglichen Kritik entledigt und es dann dementsprechen inflationär eingesetzt, zur pauschalen Verteufelung und Diffamierung ganzer Gruppen oder Personen (und genau deswegen verstehen viele den Begriff "Faschist" nicht mehr als Bezeichnung für eine bestimmte (undemokratische) Weltanschauung, sondern nur noch als pauschales, eben inflationär verwendetes, Schimpfwort aus linker Ecke).
Und genau dieser Beigeschmack bleibt bestehen bei der Verwendung des Begriffs "Femifaschismus". Ich halte ihn daher nicht für glücklich gewählt, da dieser neben der besagten Intention auch schon seine politische Nische der Verwendung gefunden hat (die übrigens meist da zu finden ist, wo Feminismus seine größten Umtriebe feiert), mit der sich nun mal nicht alle identifizieren können. Schließlich ist die Feminismuskritik eine "überparteiliche" Gesellschaftskritik und das ist auch gut so und sollte so bleiben. Daher wäre ich gegen diesen Begriff.
Was ich meines Erachtens wichtiger finde, ist generell ein neues gesellschaftliches Verständnis des Begriffs "Feminismus" zu etablieren und aufzubauen. Wichtig ist, dass Menschen den Begriff "Feminismus" eben nicht mehr mit "Gleichberechtigung" in Verbindung bringen, wie es heute immer noch größten Teils (leider) der Fall ist, sondern eben mit gezielter (negativer) Diskriminierung von Männern, Vätern und teilweise sogar Müttern. Der Feminismus ist da sehr geschickt, er macht nämlich genau das: vorhandene Begriffe für seine Absichten in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung nach Neu-Sprech-Methode umzudeuten. Wer hätte denn z.B. mal ernsthaft geglaubt, dass Diskriminierung auch "positiv" sein kann? Oder dass ein bisschen Schubsen schon Gewalt ist, oder die Infragestellung von Geschlechterquoten "frauenfeindlich"? Oder der unbekannte Mann im Parkhaus oft als mutmaßlicher Vergewaltiger verstanden wird?
Wir müssen uns eines klar machen: der linguistische Kampf wird nicht in erster Linie darin bestritten, dass neue Begriffe kreiert werden, die meist nur eine für die Mehrheit nichtverstandene Provokation darstellen, sondern dass alte Begriffe und Bilder in neue Bedeutungen gepresst werden. Wer da diesen Kampf gewinnt, hat Zeitgeist etabliert...
Magnus
Feminismus ist nicht gleich Femifaschismus
Beelzebub, Wednesday, 24.05.2006, 22:01 (vor 6756 Tagen) @ Magnus
Abgesehen von deinem linksorientierten, schulpädagogischem Geschichtsbild
Gute Güte, was soll denn das sein? Und wie kommst Du da drauf?
kein direktes Antonym gibt. Verwendet man hingegen den Begriff
"Rechtsextremismus", so ist klar, dass es auch "Linksextremismus" geben
muss. Mit dem Wort "Faschismus" aus diesem Lager hat man sich diesem
Problem der möglichen Kritik entledigt und es dann dementsprechen
inflationär eingesetzt,
Das haut so nicht ganz hin. Es gibt sehr wohl den Begriff "Linksfaschismus". Schon Kurt Schumacher sprach von Kommunisten als von "rotlackierten Faschisten".
zur pauschalen Verteufelung und Diffamierung
ganzer Gruppen oder Personen (und genau deswegen verstehen viele den
Begriff "Faschist" nicht mehr als Bezeichnung für eine bestimmte
(undemokratische) Weltanschauung, sondern nur noch als pauschales, eben
inflationär verwendetes, Schimpfwort aus linker Ecke).
Deswegen ja auch die Vorsilbe "Femi"
Und genau dieser Beigeschmack bleibt bestehen bei der Verwendung des
Begriffs "Femifaschismus". Ich halte ihn daher nicht für glücklich
gewählt, da dieser neben der besagten Intention auch schon seine
politische Nische der Verwendung gefunden hat (die übrigens meist da zu
finden ist, wo Feminismus seine größten Umtriebe feiert), mit der sich nun
mal nicht alle identifizieren können.
Ein Begriff, mit dem sich alle identifizieren können, ist, so weit so was überhaupt möglich ist, bestenfalls unscharf, meistens aber so ungenau, das genau das geschieht, was du vermeiden willst: dass er nämlich universal für und gegen alles und jedes verwendet werden kann - und wird. Nimm z.B. den Begriff "Gerechtigkeit". Da es keine Weltanschauung gibt, die von sich selbst behauptet, ungerecht zu sein, hängt sich das Etikett "gerecht" jeder an - mit der Folge, dass man, will man dieses Wort überhaupt noch benutzen, in Kauf nehmen muss, dass alle möglichen Leute darunter alles mögliche verstehen.
Schließlich ist die Feminismuskritik
eine "überparteiliche" Gesellschaftskritik und das ist auch gut so und
sollte so bleiben. Daher wäre ich gegen diesen Begriff.
Das läuft, wie ich gerade sagte, Gefahr, zu pauschal zu werden - wegen Begriffsungenauigkeit. Vor allem aber geht es mir nicht darum, den Feminismus in toto anzugreifen, sondern seine Auswüchse in Gestalt des - Femifaschismus. Mir fällt einfach nix passenderes prägnantes ein.
Bedeutung nach Neu-Sprech-Methode umzudeuten. Wer hätte denn z.B. mal
ernsthaft geglaubt, dass Diskriminierung auch "positiv" sein kann? Oder
dass ein bisschen Schubsen schon Gewalt ist, oder die Infragestellung von
Geschlechterquoten "frauenfeindlich"? Oder der unbekannte Mann im Parkhaus
oft als mutmaßlicher Vergewaltiger verstanden wird?
Den Feminismus insgesamt eine neue Bedeutung zu geben, ist ein Brocken, an dem sich sogar Atlas verheben dürfte. Und selbst wenn es gelingen sollte, würde damit das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Es ist ja nicht so, dass der Feminismus (zumindest der früherer Zeiten) ganz und gar zu verurteilen war oder ist. Die Frauen, die z.B. gleichen Lohn für gleiche Arbeit gefordert haben oder das Recht, auch ohne Erlaubnis ihres Ehemannes Arbeits- und sonstige Verträge abschließen zu dürfen, die waren ja durchaus im Recht. Ebenso z.B. die hier lebenden Türkinnen, wenn sie das Recht einfordern, ihre Ehemänner oder Sexualpartner selbst auszusuchen. Es geht mir darum, aufzuzeigen, dass der einst berechtigte und heute noch zumindest partiell berechtigte Feminismus (doch, so was gibt's auch) inzwischen in weiten Teilen zu etwas anderem degeneriert ist - zum Femifaschismus nämlich.
Wir müssen uns eines klar machen: der linguistische Kampf wird nicht in
erster Linie darin bestritten, dass neue Begriffe kreiert werden, die
meist nur eine für die Mehrheit nichtverstandene Provokation darstellen,
sondern dass alte Begriffe und Bilder in neue Bedeutungen gepresst werden.
Wer da diesen Kampf gewinnt, hat Zeitgeist etabliert...
D'accord. Dann aber liegt es an uns, den Begriff 'Femifaschismus' von der Bedeutung einer nichtverstandenen Provokation wegzuholen. Das dürfte wesentlich leichter zu bewerkstelligen sein, als den Begriff 'Feminismus' mit einer neuen (und zudem zumindest teilweise unberechtigten) Bedeutung zu versehen.
Greets
Beelzebub
--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)
Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)
Genau das ist der Springende Punkt
Magnus, Wednesday, 24.05.2006, 22:37 (vor 6756 Tagen) @ Beelzebub
Hallo Beelzebub!
Sexualpartner selbst auszusuchen. Es geht mir darum, aufzuzeigen, dass der
einst berechtigte und heute noch zumindest partiell berechtigte Feminismus
(doch, so was gibt's auch) inzwischen in weiten Teilen zu etwas anderem
degeneriert ist - zum Femifaschismus nämlich.
Man muss sich eben von den alten Vorstellungen loesen. Wenn man alles, was negativ ist und Diskriminierung darstellt mit "Feminismus" verbindet, hingegen die frueheren, von dir genannten Errungenschaften, die auch mit Hilfe von Maennern erreicht wurden, eben mit "Humanismus" verbindet, dann entzieht man dem Feminismus der heutigen Form jede Grundlage, denn er kann sich auf nichts mehr berufen - und wenn man ehrlich ist: er hat ja auch nichts mit den Errungenschaften der Vergangenheit zu tun, auch wenn er sich das so gerne auf sein Blatt schreibt. Nur so schafft man einen neuen Zeitgeist und eine neue Gesellschaft.
Der Begriff Femifaschismus hingegen hat eines zur Folge, wenn er sich denn mal etabliert haben sollte: A. Schwarzer sagt dann: blalbla, etc., schliesslich bin ich Feministin und keine Femifaschisten (wie bsp. Solonas).
Die Gefahr besteht einfach, dass diejenigen, die sich dem Feminismus verrufen haben, sich ebenso diesen Begriff dann zunutze machen koennen. Ihre eigene Existenzberechtigung bleibt unangetastet. Mit anderen Worten: vergebliche Muehe.
Genau aus diesem Grund sollte ausschliesslich eine Verbindung des Feminismus mit Ungerechtigkeit, Familienzerstoerung, Vaetervernichtung, Mutterschaftzerstoerung, Sexistische Diskriminierung und Apartheid hergestellt werden. Alle positiven, tatsaechlich gerechten gesellschaftlichen Aenderungen muessen mit einer gesamtgesellschaftlichen, humanistischen Bewegung unter Beteiligung beider Geschlechter verknuepft werden. Damit untergraebt man alles, wofuer sich der Feminismus derzeit hinzustellen pflegt und man entzieht ihm jede Existenzberechtigung. Mit anderen Worten: Humanismus, d.h. der gemeinsame Kampf der Gleichberechtigung und Beseitigung von Nachteilen, mit dem kann sich jeder identifizieren. Maenner wie Frauen. Der Feminismus dagegen erscheint dann nur noch ein radikaler Ableger eines ungerecht geschuerten Geschlechterkampfes. Fazit: Man schuettet damit nicht das Kind mit dem Bade aus, sondern man entledigt sich damit nur einem Geschwuer - und das "nur" mit der Neuinterpretation von Begriffen.
Denk mal darueber nach.
Und damit werde ich nie wieder die z.B. von dir erwaehnten Ungerechtigkeiten als einen Erfolg des Feminismus hinstellen, sondern als einen Erfolg des Humanismus unter der Fuehrung fortschrittlicher Maenner und Frauen.
Feminismus ist fuer mich nur eine radikale Form der Frauenvergoetterung in Form von Privilegienanhaeufung, sowie die Verhoehnung maennlicher Opfer. Er ist gesellschaftsfeindlich und -zerstoerend und daher restlos und bedingungslos zu bekaempfen und auszumerzen.
Magnus
Genau das ist der Springende Punkt
Wolfgang, Thursday, 25.05.2006, 00:02 (vor 6755 Tagen) @ Magnus
Feminismus ist fuer mich nur eine radikale Form der Frauenvergoetterung in
Form von Privilegienanhaeufung, sowie die Verhoehnung maennlicher Opfer. Er
ist gesellschaftsfeindlich und -zerstoerend und daher restlos und
bedingungslos zu bekaempfen und auszumerzen.
...und genau deshalb habe ich öfters schon bei Bekannten das für sie bis dahin unbekannte Wort "Femifaschismus" statt "Feminismus" benutzt. Da schauen einen die Leute erstmal erstaunt an und bemerken, daß ich den Feminismus eben nicht in der Tradition des Humanismus sehe, sondern daß er einen undemokratischen, sexistischen und zerstörerischen Charakter hat(mittlerweile).
Ich werde ihn weiterhin verwenden - auch den Begriff "Femifaschistin" im Zusammenhang u.a. mit A. Schwarzer, Bundesverdienstkreuzträgerin - (was ich dann ja auch belegen kann, wenn ich will - mit ihren eigenen Zitaten)
Um "schlafende" Zeitgenossen aufzuwecken, ist der Begriff nützlich.
Der Begriff ist sicherlich eine Provokation für viele, besonders für Emanzen, und Provokationen nötigen oft auch zum nachdenken...
Genau das ist der Springende Punkt
Magnus, Thursday, 25.05.2006, 02:43 (vor 6755 Tagen) @ Wolfgang
Es mag sein, dass du auf diese Weise kurzfristig Eindruck machst, langfristig wird der Begriff Feminismus dadurch nicht wesentlich angegriffen und wird somit weiterhin Bestand haben, sofern du im weiteren Diskussionsverlauf bei diesem Wort bleibst.
Das ändert sich erst dann, wenn Feminismus zum "Schimpfwort" wird. Der Begriff "Femifaschismus" kann durchaus zu einer Diskussion anregen, in der man genau das klarstellt, nur sollte man eine inflationäre Verwendung äußerst vermeiden und in der Diskussion selbst nur noch vom Feminismus sprechen.
Genau das ist der Springende Punkt
Wolfgang, Thursday, 25.05.2006, 03:04 (vor 6755 Tagen) @ Magnus
"Das ändert sich erst dann, wenn Feminismus zum "Schimpfwort" wird."
Ich dachte, ich arbeite daran, indem ich das Wort "Feminismus" in Diskussionen (bei bestimmten Themen) ersetze durch "Femifaschismus"...- sodaß die Inhalte des Wortes "Femifaschismus" dann auf den Begriff "Feminismus" abfärben."Femifaschismus" als Mittel zum Zwecke der Abwertung des Begriffes "Feminismus" ...
"nur sollte man eine inflationäre Verwendung
äußerst vermeiden"
Stimmt schon...
"und in der Diskussion selbst nur noch vom Feminismus
sprechen."
außer wenn es um sexistische Ziele des Feminismus geht.
Aber vielleicht sollte man statt "Femifaschismus" tatsächlich zum treffendsten Begriff übergehen: Sexismus
Der hat ja eigentlich nur einen einzigen Nachteil: Er ist zu "abgelutscht", läßt einen an sexistische Werbung denken, - Sexismus von Männern...
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Altschneider, Wednesday, 24.05.2006, 22:07 (vor 6756 Tagen) @ Beelzebub
Der Begriff bringt nichts. Er erweckt zum einen den Eindruck, als wären Feminismus und Femifaschismus zwei abtrennbare Strömungen, zum anderen ist der Faschismusvorwurf mittlerweile inflationär und wird auf beliebige Weise verwendet, um Gegner mundtot zu machen und sich selbst in eine moralisch unanfechtbare Position zu bringen.
Sicher ist Feminismus in der heutigen Ausprägung der direkte Erbe des Denkens des Nationalsozialismus, doch weniger, was politische Aussagen betrifft, als im allgemeinen Gedankengut - die extreme Intoleranz, autoritäre Kontrolle des Privaten, soziale Ausbeutung und die Strategie, auf andere herabzusehen, um sich selbst groß zu fühlen (also das, was den Rassismus und natürlich auch den Seximus ausmacht).
Nun gab es dieses Denken auch schon vor den Faschisten, es ist in anderen Ideologien, wie dem Kommunismus, aufgetreten, also nichts, was typisch für den Faschismus wäre
Arne Hoffmann hat in seinem übrigen sehr wichtigen und brillianten Werk "Warum Homann geht und Friedemann bleibt" sehr anschaulich die Mechanismen dargelegt, die hinter dem Faschismusvorwurf stecken und wie gerade dieser Vorwurf häufig von Vertretern von Ideologien verwendet werden, die durchaus dem Faschimus ähnlich sind, ohne sich so zu nennen. Ein schönes Beispiel dafür ist, wenn in Femiforen die Mitglieder dieses Forums mit Nazis gleichgesetzt werden.
Statt den historischen bzs. politisch Vergleich zu ziehen, ist es wichtiger, die destruktiven Denkstrukturen des Feminismus unmittelbar zu benennen und zu bekämpfen.
Altschneider
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Beelzebub, Wednesday, 24.05.2006, 22:24 (vor 6756 Tagen) @ Altschneider
Der Begriff bringt nichts. Er erweckt zum einen den Eindruck, als wären
Feminismus und Femifaschismus zwei abtrennbare Strömungen
Sind sie ja auch. Näheres siehe hier.
Beelzebub
--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)
Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Altschneider, Wednesday, 24.05.2006, 23:28 (vor 6756 Tagen) @ Beelzebub
Sind sie ja auch. Näheres siehe
Sehe ich nicht so. Vielleicht, weil ich nicht gerne den Begriff des Femifaschimus anwende, sondern ihn als von vielen autoritären, antidemokratischen Ideologien sehe. Diese Eigenschaften gehören zum gesamten modernen Feminismus. Es ist die Frage, ob der historische Feminimus überhaupt Feminismus darstellt, es sei den, man wöllte jede Forderung nach (mehr oder weniger berechtigen) Rechten für die Frau als Feminismus sehen.
Dann könnte man jede Forderung nach Rechten für den Mann auch als historischen Maskulismus betrachten.
Wenn man sich also entschließt, den Begriff des Femifaschismus zu verwenden, dann kann er nur für die Gesamtheit des Feminismus gelten, also Populär- und Staatsfeminismus.
Altschneider
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Andreas, NRW, Thursday, 25.05.2006, 03:38 (vor 6755 Tagen) @ Altschneider
Hallo Altschneider,
aus dem Gedächtnis zitiert:
Männer wollen etwas beweisen
Feministinnen wollen etwas erreichen
(ich glaube Eugen hat das mal so geschrieben)
Sicher ist Feminismus in der heutigen Ausprägung der direkte Erbe des
Denkens des Nationalsozialismus, doch weniger, was politische Aussagen
betrifft, als im allgemeinen Gedankengut - die extreme Intoleranz,
autoritäre Kontrolle des Privaten, soziale Ausbeutung und die Strategie,
auf andere herabzusehen, um sich selbst groß zu fühlen (also das, was den
Rassismus und natürlich auch den Seximus ausmacht).
Politische Aussagen hin oder her, schau dir doch noch einmal an was die
Feministinnen (im öffentlichen Bereich) alles erreicht haben. Als Mann darfst
Du dich zwar auf eine Stellenausschreibung im öffentlichen Dienst bewerben aber de facto hast Du keine Chance. Die (politisch erreichte) Frauenbevorzugung
gibt dir als Mann kaum eine Möglichkeit.
Arne Hoffmann hat in seinem übrigen sehr wichtigen und brillianten Werk
"Warum Homann geht und Friedemann bleibt" sehr anschaulich die Mechanismen
dargelegt, die hinter dem Faschismusvorwurf stecken und wie gerade dieser
Vorwurf häufig von Vertretern von Ideologien verwendet werden, die
durchaus dem Faschimus ähnlich sind, ohne sich so zu nennen. Ein schönes
Beispiel dafür ist, wenn in Femiforen die Mitglieder dieses Forums mit
Nazis gleichgesetzt werden.
Um bei Hohmann und Friedmann zu bleiben: wer ist denn öffentlich noch
wahrzunaehmen? Friedmann (wennauch auf einem schlechteren Sendeplatz) oder
Hohmann (gar nicht mehr)?
Statt den historischen bzs. politisch Vergleich zu ziehen, ist es
wichtiger, die destruktiven Denkstrukturen des Feminismus unmittelbar zu
benennen und zu bekämpfen.
Umd dazu gehört m.M.n. die Ideologie, dessen sich der Feminismus bedient,
aufzuzeigen. Die Geschichte wiederholt sich zwar, aber man kann aus ihr lernen
wenn man denn will.
Gruß,
Andreas
--
Die große Frage, die ich trotz meines dreißigjährigen Studiums der weiblichen Seele nicht zu beantworten vermag, lautet: 'Was will eine Frau eigentlich?'
Sigmund Freud
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Nihilator , Bayern, Wednesday, 24.05.2006, 22:47 (vor 6756 Tagen) @ Beelzebub
Tach, Beelzebub,
die Parallelen hast Du sauber und überzeugend herausgearbeitet.
Nur zwei Anmerkungen:
Faschismus unterscheidet sich für mich von anderen Formen des
Totalitarismus (wie etwa dem Stalinismus) dadurch, dass im Faschismus
Menschen nicht mehr nur für das verfolgt und drangsaliert werden, was sie
gesagt oder getan haben, sondern für das, was sie von Geburt an
sind, ohne es ändern zu können. So hatte im Stalinismus, so
mörderisch der auch war, immerhin jeder die Chance, sich durch äußerliche
Anpassung retten zu können. Juden im 3. Reich hatten diese Chance nicht.
Dieser Unterschied ist so nicht richtig. So war es im Stalinismus durchaus üblich, Menschen für angeborene unveränderliche Eigenschaften zu drangsalieren oder gar umzubringen. Denk an die Jagd auf die Kulaken in den frühen Jahren; die bekamen keine Chance, sich anzupassen. Denk an den Mord an der Zarenfamilie - samt Kindern. Oder nimm die Deportation ganzer Völker, die im Verdacht standen, mit dem Kriegsgegner eventuell kollaborieren zu wollen - Tschetschenen, Wolgadeutsche, Esten und andere. Verurteilt qua Geburt und Volkszugehörigkeit.
Du findest dieses Element abgeschwächt sogar noch in der DDR wieder. So war es üblich (bis wann genau, weiß ich nicht), "Arbeiterkinder" bei der Vergabe von Studienplätzen zu bevorzugen, zu quotieren. Wiederum eine angeborene unveränderliche Eigenschaft.
Mit aller Berechtigung kann man den Stalinismus daher gleichfalls als faschistoid bezeichnen.
Was glaubt Ihr, ob es wohl ein deutscher Autor oder Verleger wagen
würde, ein Buch mit dem Titel "Nur ein toter Jude ist ein guter Jude" zu
veröffentlichen? Oder würde sich eine drittklassige Schlagerkombo trauen,
ein Stück herauszubringen "Juden sind Schweine"?
Hey! Die Ärzte sind alles andere als drittklassig! Ihr Lied "Männer sind Schweine" taugt nicht als Beleg für Deine sonst richtige Aussage. Es ist ironisch gemeint und richtet sich genau gegen diese pauschale Aburteilung.
Besonders beeindruckt hat mich der Leserbrief des alten Juden. Sein Wiedererkennen alter Vorgehensweisen und Forderungen ist das beste Argument dafür, daß an den Parallelen zwischen Feminismus und Faschismus tatsächlich etwas dran ist.
Ich halte den Begriff Femifaschismus für berechtigt und für wirksam. Seine Anwendung bringt die Leute zum Nachdenken, da sie zwangsläufig über die Verknüpfung eines in der öffentlichen Meinung (immer noch) positiv besetzten Begriffes mit einem negativ besetzten gedanklich stolpern müssen, wenn sie darauf stoßen. Allein das Wort reicht aus, damit sich der unbedarfte Leser/Hörer fragt: hoppla, was soll denn das miteinander zu tun haben?
Gruß
nihi
--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Andreas, NRW, Thursday, 25.05.2006, 02:48 (vor 6755 Tagen) @ Nihilator
Hallo nihi,
Hey! Die Ärzte sind alles andere als drittklassig! Ihr Lied "Männer sind
Schweine" taugt nicht als Beleg für Deine sonst richtige Aussage. Es ist
ironisch gemeint und richtet sich genau gegen diese pauschale
Aburteilung.
Da hast Du recht, drittklassig sind die Ärzte nun wirklich nicht. Aber ich bin
mir nicht sicher ob das Lied nur ironisch gemeint war oder ob die Jungs nicht
den Zeitgeist genutzt haben um einen Hit zu landen. Ich halte ihnen aber zu
Gute, daß sie dieses bekloppte Lied auf Konzerten nicht mehr spielen.
Nebenbei bemerkt, so ähnlich geht es mir bei "Lesbische schwarze Behinderte"
von den Toten Hosen das mit der Aussage "An allem sind die Männer schuld,
Machos, meistens Weiße" beginnt. Ich fand die Band mal gut (vor allem wegen
der linken Positionen in ihren Texten). Seit diesem Lied kaufe ich nichts mehr von denen, auch keine Konzertkarten. Ob das wohl auch nur ironisch
gemeint war?
Gruß,
Andreas
--
Die große Frage, die ich trotz meines dreißigjährigen Studiums der weiblichen Seele nicht zu beantworten vermag, lautet: 'Was will eine Frau eigentlich?'
Sigmund Freud
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Nihilator , Bayern, Thursday, 25.05.2006, 04:57 (vor 6755 Tagen) @ Andreas
Hallo Andreas!
Da hast Du recht, drittklassig sind die Ärzte nun wirklich nicht. Aber ich
bin
mir nicht sicher ob das Lied nur ironisch gemeint war oder ob die Jungs
nicht
den Zeitgeist genutzt haben um einen Hit zu landen. Ich halte ihnen aber
zu
Gute, daß sie dieses bekloppte Lied auf Konzerten nicht mehr spielen.
Ich dagegen höre mir dieses Lied noch immer gern an. Wie auch viele andere Titel der Ärzte - die Jungs sind einfach genial!
Zugegeben, eine klare Antwort auf die Frage "ernst oder ironisch gemeint" findest Du in dem Lied nicht. Es ist interpretierbar, aus Sicht der Künstler ja vermutlich mit gutem Grund. Im übrigen ist das Ärzte-typisch, sieh Dir nur "Ein Sommer nur für mich" ("Scheint die Sonne auch für Nazis?") oder "Manchmal haben Frauen (ein kleines bißchen Haue gern)" an: bei den Ärzten weißt Du nie: treten die jetzt eigentlich dafür ein oder prangern sie an?
Ich tendiere allerdings zu der -subjektiven- Ansicht, daß eine derart klischeebeladene Sicht wie in "Männer sind Schweine" auf uns Männer nur von heftig vorbelasteten Menschen (=Femis) für bare Münze genommen werden kann.
Selbigem Problem begegnest Du übrigens auch bei dem Gegenstück, dem aktuellen Titel von Stephan Remmler "Frauen sind böse". Ist das Stück "frauenfeindlich" oder pro-feministisch? Ich kann es nicht beantworten; ich würde sagen, es ist offen genug, um für jeden das zu sein, was er sich wünscht.
Nebenbei bemerkt, so ähnlich geht es mir bei "Lesbische schwarze
Behinderte"
von den Toten Hosen das mit der Aussage "An allem sind die Männer schuld,
Machos, meistens Weiße" beginnt. Ich fand die Band mal gut (vor allem
wegen
der linken Positionen in ihren Texten). Seit diesem Lied kaufe ich nichts
mehr von denen, auch keine Konzertkarten. Ob das wohl auch nur ironisch
gemeint war?
Ich kenne dieses Lied von den Hosen nicht. Aber wenn ich die zitierten Textteile lese, komme ich nicht umhin, von tiefem Sarkasmus auszugehen, aber bestimmt nicht von Männerfeindlichkeit.
Gruß,
nihi
--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
Wie wäre es mit "Femisexismus", oder nur "Sexismus"?
Boanventura / Thomas Lentze, Thursday, 25.05.2006, 01:38 (vor 6755 Tagen) @ Beelzebub
Hallo an Alle !
Nachdem nun ein lebhaftes Für und Wider erfolgt ist, schlage ich als Alternative den Ausdruck "Sexismus" vor.
Der ist eindeutig. Jede kann begreifen oder es kann ihr begreiflich gemacht werden, daß Sexismus - in Analogie zum Rassismus - eine Ideologie ist, welche geschlechtsbezogene Diskriminierung und Schuldzuweisung zur Folge hat oder sie rechtfertigt.
Der Begriff ist also unmißverständlich.
Einziger Einwand: "Sexismus" ist von den Sexistinnen usurpiert worden und bezeichnet bei ihnen ein männliches sexuales Fehlverhalten, das als solches nicht ideologisch ausformuliert ist, sondern eher triebgesteuert abläuft. Also eher eine Form von sozialer Rücksichtslosigkeit auf der Grundlage von Mangel an Triebbeherrschung und männlichem Größenwahn.
"Femifaschismus" dagegen ist in der Tat vieldeutig, zumal schon "Faschismus" Bedeutungen hat, die mit seinem Ursprung nichts mehr zu tun haben.
Sinnvoll wäre es allerdings, bei jeder sich bietenden Gelegenheit Äußerungen von Hitler, Goebbels usw. zu parallelisieren mit Äußerungen von Schwarzer, Co. Denn beiderlei Äußerungen sind oft sehr ähnlich; oft müssen nur bestimmte Worte ausgetauscht werden. Das kann dann sehr schockierend wirken.
Der Hitlersche Rassismus ist überwunden, das Wort Rasse auf den Index gesetzt. Der Hitlersche Sexismus (Mutterkult) hingegen ist keineswegs überwunden, lebt vielmehr im gegenwärtigen deutschen Familien-Unrecht weiter und beschäftigt den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Das Wort "Femifaschismus" spielt darauf an, impliziert aber leider auch denjenigen Aspekt, der keine Rolle mehr spielt. Ebenso ist der Begriff "Geschlechterrassismus" ein Widerspruch in sich.
Wir sollten also, so mein Vorschlag, von Sexismus sprechen. Und da es ideologische Ausformungen eines männlichen sexismus nicht gibt - also es gibt keine Männerbibliotheken, -parkplätze usw. -, ist letztlich klar, daß es nur einen weiblichen Sexismus gibt und geben kann.
Grüße
T.L.
Vollkommen untauglich!
Nihilator , Bayern, Thursday, 25.05.2006, 05:07 (vor 6755 Tagen) @ Boanventura / Thomas Lentze
Der Begriff ist also unmißverständlich.
Unter Intellektuellen, ja. Und das war es dann auch schon.
Ottilie Normalverbraucherin hingegen assoziiert mit "Sexismus" irgendetwas mit Sexualität. Konntest Du vor einiger Zeit sehr schön bei "dieGeschwüre.de" beobachten, als eine junge Frau etwas mit sexuellem Bezug postete und abschließend meinte, "naja, heute bin ich halt etwas sexistisch drauf." Die meisten Menschen mißverstehen diesen Begriff!
Faschismus versteht dagegen jeder einigermaßen richtig. Darum ist das der passendere Ausdruck im Zusammenhang mit einer gesellschaftlichen Fehlentwicklung wie dem Feminismus.
Gruß
nihi
--
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MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
Vollkommen untauglich ?
Bonaventura / Thomas Lentze, Thursday, 25.05.2006, 05:41 (vor 6755 Tagen) @ Nihilator
... als eine junge Frau etwas mit sexuellem Bezug postete und abschließend
meinte, "naja, heute bin ich halt etwas sexistisch drauf."
Hallo Nihilator (=Vernichter ?) !
Darauf wäre ich nicht gekommen.
Aber ich teile die Auffassung von Magnus, daß Worten eine andere Bedeutung verliehen werden kann. Magnus sagte, daß "Feminismus" zum Schimpfwort avancieren muß. Wenn ich nun, was ohnehin meine Gewohnheit ist, den "Sexismus" grundsätzlich in Verbindung mit Männerverachtung ausspreche, dann macht das, wie ich oft merke, zunächst stutzig. Aber dann kapieren die Hörer. Und gerade weniger gebildete Frauen sind doch wohl am ehesten bildfähig !
Gruß,
T.L.
Full ACK und eine Frage
Andreas, NRW, Thursday, 25.05.2006, 02:27 (vor 6755 Tagen) @ Beelzebub
Hallo Beelzebub,
danke für diesen guten Beitrag den ich im vollem Umfang unterschreiben kann.
Besonders gut fand ich das Beispiel "Attentat --> Reichskristallnacht". Eine
ähnliche Argumentationsführung wird ja von Feministinnen heutzutage immer
wieder verwendet. So kann man denen gut vor Augen führen, wes Geistes Kind
diese Damen sind. Ich werde mir dieses Beispiel für zukünftige Diskussionen
gut merken.
Oder würde sich eine drittklassige Schlagerkombo trauen,
ein Stück herauszubringen "Juden sind Schweine"?
Die gibt es bestimmt, wenn auch nicht als Schlagerkombo. Doch deren Veröffentlichung
wird, zu Recht, so gut wie möglich bekämpft. Und zur Ehrenrettung
"Der Heilpraktiker" [] möchte ich noch sagen, daß sie dieses blöde Stück
auf Konzerten (aus Einsicht?) nicht mehr spielen.
...einen Leserbrief von jemandem wiedergeben, der das 3. Reich er- und
überlebt hat. Dieser Brief erschien vor nunmehr einem Vierteljahrhundert
in der ?taz? (heute nachzulesen in einem Buch mit dem Titel ?Macker!
Schlampe! Heuchlerbande! ? die Leserbriefschlachten in der taz?, rororo TB
1999, ISBN 3-499-60786-7)...
Gut daß es noch Zeitzeugen gibt die die Parallelen zur heutigen Zeit aus
eigener Erfahrung ziehen können. Die "Schlußvollgerungen" des Leserbriefschreibers
und deren Parallelen zum Naziregime sollte man den Feminazis immer wieder
unter die Nase reiben damit sie sehen, welchen Typus von Ideologie sie
propagieren.
Eben noch die Frage: war es das einzige Beispiel in dem genannten Buch zu
unserer Thematik oder lohnt sich die Suche danach. Ein sieben Jahre altes
Buch ist u.U. leider nicht leicht zu bekommen.
Danke dir und Gruß,
Andreas
--
Die große Frage, die ich trotz meines dreißigjährigen Studiums der weiblichen Seele nicht zu beantworten vermag, lautet: 'Was will eine Frau eigentlich?'
Sigmund Freud
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
carlos, Thursday, 25.05.2006, 03:05 (vor 6755 Tagen) @ Beelzebub
Servus, Beelzebub!
Du hast in fast allen Punkten recht; doch bitte übersieh' folgende Punkte nicht: Erstens, einem Opfer ist es egal, weswegen es umgebracht wird, weil kein Mordopfer will eines werden; es will lediglich weiterleben. Das ist sein unbestrittenes Menschenrecht. Zu allen Zeiten haben brandschatzende Totalitaristen Menschen gemeuchelt, und manche haben es dennoch irgendwie hingekriegt, daß der gesellschaftspolitische Diskurs sie ganz allgemein auf der Seite der "Guten" verortet, weil sie zu allem Überfluß gebetsmühlenartig behauptet hatten, sie meinten es ja gut, sie wollten ja das Beste für die Menschen (Und die müßten das halt auch wollen... koste es, was es wolle...!). Hast Du vorgestern die Sendung mit dem Historiker Ernst Nolte auf 3sat gesehen? Auch wenn man ihm nicht in allen Punkten zustimmen mag, so hat er mit der Darstellung der historischen Fakten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts doch zweifellos recht: Hitler hat viel gelernt von der Sowjetunion; Zeit dazu hatte er ja genügend während seiner Haftzeit in Landsberg. Zweitens ist der Holocauct beileibe kein singuläres Ereignis: Juden-Progrome hat es in Europa gegeben, seit es Juden in Europa gibt. Vergegenwärtigst du dir dann noch die Geschichte Süd- und Nordamerikas, dann wirst du feststellen, daß man die Rothäute systematisch abgeschlachtet hat, aus dem einizgen Grunde, weil sie eben Rothäute waren. Zudem hat man Afrikaner verschleppt, die bis vor noch gar nicht so langer Zeit als Sklaven schuften mußten, eben deswegen, weil sie Afrikaner waren; pariertensie nicht so, wie sie sollten, dann durfte mansie erschießen; sie waren ja rechtlos, also keine Menschen. Die Rassentrennung in den USA ist vor noch nicht einmal 50 Jahren abgeschafft worden... Du siehst, lieber Beelzebub... der Schlünde, aus denen das Furchtbare kroch, sind gar viele...
Freundliche Grüße,
carlos
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Stadtmensch, Thursday, 25.05.2006, 03:54 (vor 6755 Tagen) @ Beelzebub
bearbeitet von Stadtmensch, Thursday, 25.05.2006, 04:08
Hi Beelzebub,
wir hatten ja schon privat darüber geschrieben und ich hatte (ähnlich wie Scipio) so meine Zweifel an der Tauglichkeit bei der Verwendung des Begriffs "Femifaschismus", auch wenn ich genau wie du die innere und durchaus faschistoide Logik zahlreicher "Forderungen" des Feminismus - nicht zuletzt belegt durch deine Zitate - erkenne.
Wie ich dir schon schrieb, gibt es hier mehrere Ebenen, die man in Betracht ziehen muss. Geschichtlich und auch politisch gibt es wesentliche Unterschiede. Ich hatte in meiner Mail an dich u.a. den Kriegs- und Okkupationswillen des 3. Reiches, die hochindustrielle Heransgehensweise, die Lebensbedrohung aufgrund von Nichtigkeiten im Alltag, ein Ein-Parteien-System oder auch das ausgeprägte Denunziantentum genannt. Insbesondere Letzteres würde z.B. ein Forum wie das hiesige niemals zulassen. Da aus der Einsicht "jetzt haben wir den Femifaschismus" (verkürzt gesprochen) natürlich auch eine Konsequenz erfolgen müsste, wäre aktiver Widerstand gefordert. Dies erscheint mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt unrealistisch, selbst dann nicht, wenn ich zugegebenermaßen Sympathien dafür aufbringe. Zudem konnte die Aussonderung der Juden und Andersdenkenden im 3. Reich für eine Weile funktionieren - aber würde sie im gleichen Maße funktionieren, wenn alle Männer derart verfolgt, drangsaliert würden? Dies alles nur, um die Relationen zu verdeutlichen, die man bedenken muss, wenn man solche Vergleiche ins Spiel bringt.
Deine Sichtweise mag tendenziell begründet sein, wird aber die Mehrzahl derer, gegen die sie sich richtet, nicht erreichen, zumal diese Adressaten sich selbst aufgrund ihrer historischer Entwicklung als glühende Antifaschisten verstehen. Deshalb verpufft eine solche Provokation, vor allem dann, wenn man sie mit langen, komplizierten Einlassungen (so ist diese Materie nun mal) konkretisieren muss. Dies ist das Wesen des Begriffes "inflationär".
Mir geht es vor allem darum, welche praktikablen Schlüsse und Konsequenzen aus solchen Vorwürfen resultieren. Wen erreicht man damit und wie verhält man sich, wenn man solche überaus harten Vorwürfe zur eigenen Überzeugung macht? Faschismus ist - nicht nur aus heutiger Sicht - eine hochkriminelle Angelegenheit und so wäre die persönliche Konsequenz, die ich daraus ableiten würde, die reine, organisierte Subversion auf breiter Basis. Realistisch? Oder soll man als Einzelner dem System, das man als kriminell anerkennt, durch Kapitalentzug (z.B) versuchen, maximal zu schaden? Okay, das Letztere ist sicherlich unstrittig. Aber: Reicht es aus, im Internet solche Kampfbegriffe zu wälzen oder welche anderen Konsequenzen des Handelns gibt es hier? Sind derartige Fragen in der Schwebe, ist der Gebrauch des Begriffes "Femifaschismus" doch nicht mehr als ein Schlagwort, eine überhitzte Provokation, deren Ziel, diejenigen zu bewegen, die den Umfang des sexistischen Betruges noch nicht erkannt haben, nicht sicher erreichen wird. Hier im Forum gibt es wenig Erklärungsbedarf für den Gebrauch des Begriffes, aber die Masse der Männer - und hier vor allem die männlichen Nachbeter feministischer Plattitüden, die unsere eigentlichen "Feinde" sind - werden nach meiner Einschätzung nur sporadisch und sehr unzuverlässig "sensibilisiert" (wie ich das Wort hasse).
Nochmal: Nicht alle sind wie du in der Lage, den Sinnzusammenhang hinter dieser Verschlagwortung zu erkennen und zu begründen. Trotzdem leuchtet mir durchaus ein, worauf du hinaus willst. Du siehst mich also zwiegespalten bei diesem Thema. Beim ersten Auftreten erschien mir der Begriff "Femifaschismus" eben wie eine plumpe Provokation. Es ist dieses plattitüdenhafte Gebaren und natürlich der inflationäre Gebrauch von Maximalvorwürfen, die ich lange Jahre in gewissen linken Kreisen - vor allem in feministischen - erlebt habe und inzwischen als unerträglich empfinde (fühl dich hier aber nicht kategorisiert!). Deshalb meine spontane Aversion dagegen. Nun hast du das Thema (ich hoffe, auch aufgrund unserer Korrespondenz) vertieft und das schätze ich. Vor allem wäre ich gespannt, ob es noch weitere Kommentare zum Thema gibt.
Coole Diskussion.
So long
Stadtmensch
--
Desire is irrelevant. I am a machine.
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
DschinDschin, Thursday, 25.05.2006, 15:48 (vor 6755 Tagen) @ Beelzebub
um die Antwort in aller Kürze erst mal wiederzugeben: ich finde ja, dieses
Wort ist kein Unwort.
Faschismus: siehe hier
Man braucht nicht 10 Maß Bier trinken und dumme Reden schwingen, sollte jedoch Italiener sein, um Faschist zu sein. Und man ist dann auch kein schlechterer Mensch, als wäre man Kommunist (Pol Pot läßt grüßen.)
Wir müssten sowieso uns mal überlegen, ob Stalin nicht Nationalsozialist war (Kommunismus in einem Land, Großrussischer Chauvinismus).
Aber wir sollten auch nicht der Gefahr erliegen, aus dem Begriff
"Faschismus" eine Art negativer Ikone zu machen, die in irgendwelchen
unerreichbaren Höhen schwebt und die um Himmels willen niemals in profanen
Diskussionen verwendet werden darf - Stichwort "Verharmlosung" bzw.
"Verhöhnung der Opfer".
Kauf Dir mal das Schwarzbuch des Kommunismus oder die neue Biographie von Mao, dann reden wir mal von Opfern.
Der Faschismus kennt mehrere Spielarten, der Nationalsozialismus mit
seinen Millionen Morden (deren Durchführung in der Tat etwas nahezu
unvergleichliches ist) ist nur eine davon.
Ist der von den Nationalsozialisten zu verantwortende Mord wirklich unvergleichlich, sozusagen die Nr. 1 auf der Hitparade der Massenmorde.
Ich versichere Dir, es gibt noch viel, viel, viel orginellere Methoden, viele, viele Menschen in kurzer Zeit verschwinden zu lassen. Ich erinnere an Timur Lenk, Timur den Lahmen auch bekannt als Tamerlan. Er verfeinerte die Methode aus den Köpfen der Bewohner von eroberten Städten Türme zu bauen. Er hat auch Bagdad besucht. Es gab anschließend keine Selbstmordattentäter, dafür aber 120 neue Türmchen. 90.000 Menschen Tod. Er war auch in Isphahan (50.000) und anderen Städten. Dann erinnere ich wieder an Stalin, sehr origineller Massenmörder, der die Ukrainer einfach verhungern ließ. Dauert zwar etwas, kostet aber wenig. Man kann die Menschen vor dem Verhungern auch mit Unfug beschäftigen, so wie Mao beim Großen Sprung. Ganz originell der Massenmord von Pol Pot: biologisch Dynamisch. Mit Hacke und Spaten die Menschen zu Dünger verwandelt. Der Massenmord der Nazis war die Fortsetzung des Ersten Weltkrieges mit anderen Mitteln. Dort haben die Typen gelern, wie Massenmord (auch mit Gas) funktioniert.
Faschismus unterscheidet sich für mich von anderen Formen des
Totalitarismus (wie etwa dem Stalinismus) dadurch, dass im Faschismus
Menschen nicht mehr nur für das verfolgt und drangsaliert werden, was sie
gesagt oder getan haben, sondern für das, was sie von Geburt an
sind, ohne es ändern zu können. So hatte im Stalinismus, so
mörderisch der auch war, immerhin jeder die Chance, sich durch äußerliche
Anpassung retten zu können.
Deine Ausführungen zeigen, dass Du keine Ahnung hast. Im Kommunismus und im Stalinismus wurden Menschen wegen ihrer Klassenzugehörigkeit (die ihnen ja durch die Eltern in die Wiege gelegt war) verfolgt. Denke mal an die Kampagne gegen die Kulaken. Da wurden kollektiv ganze Bevölkerugnsgruppen zu Straftätern erklärt. Beachte die Vertreibung der Kaukasusvölker oder der Russlanddeutschen. Im Stalinismus waren nicht einmal überzeugte und bewährte Kommunisten sicher vor Verfolgung und Ermordung.
Ähnlich geht's im Weltbild der Femifaschistinnen mit Männern, und zwar
allen Männern. Für die US-amerikanische Femifaschistin Mary Daly etwa sind
Männer grundsätzlich niedere Lebewesen, selbst dann noch, wenn sie sich per
GU in Frauen umoperieren lassen. Transsexuelle sind für vorgenannte Person
"Frankensteins Monster".
Das Wesen totalitärer Regime ist immer, dass sie dem "Feind" das Menschsein absprechen.
Ein weiteres Merkmal des Faschismus ist die kollektive Schuldzuweisung. So
diente etwa ein von einem Juden begangenes Attentat auf einen
deutschen Diplomaten in Paris dem nationalsozialistischen Terrorregime zum
Vorwand, alle Juden kollektiv zur Verantwortung zu ziehen und ein
als "Reichskristallnacht" verharmlostes Pogrom gegen alle deutschen
Juden zu veranstalten.
Die Explosion eines Munitionslagers bei Aussig diente den Benesch-Nationalsozialisten dazu, ein Pogrom auf die Deutschen in Aussig loszutreten.
Für mich drängt sich die Parallelle zur von Radabfems geforderten
"Männersteuer" auf. Die wird damit begründet, dass Männer als Verursacher
von Männergewalt die dadurch entstehenden Kosten (etwa für Knäste) zu
zahlen hätten. Wohlgemerkt, alle Männer, egal, ob sie selber
gewalttätig waren oder nicht, d.h. hier werden alle Männer für die
Fehler einiger weniger Männer verantwortlich gemacht - nur weil es
Männer sind.
Es sind Männer, die Frauen vor Männern beschützen. Es sind Männer, die Frauen vor den Unbilden der Natur schützen. Es sind Männer, die den Großteil der Opfer stellen.
werden. Als Beispiel mag dazu der (hier im Forum auch schon diskutierte)
Fall David Reimer
dienen. Für mich gehören Figuren wie John Money und Gunter Schmidt
in ganz genau die gleiche Kategorie, wie SS-Ärzte, die einst an
KZ-Häftlingen (meist tödlich ausgehende) Menschenversuche durchgeführt
haben.
Auch Stalin hat versucht, Menschen zu züchten. Atombomben an eigenen Soldaten zu versuchen ist auch nicht sehr human. Interessant ist, dass gebildete Menschen bereit sind, bei solchen Verbrechen mitzuwirken.
Und es gibt der Parallellen noch viel mehr. So wurde z.B. vor nicht allzu
langer Zeit in einer Grünanlage nicht weit von meiner Wohnung mit viel
Tamtam und Trara ein Ballspielplatz eröffnet. Wäre kaum erwähnenswert,
hinge da nicht ein Schild, das diesen Spielplatz als einen für Jungen
verbotenen Mädchen-Ballspielplatz kennzeichnet.
Geht mit Jungengruppen hin und spielt dort regelmäßig Fußballe. Passiven Widerstand nennt man so was. In meiner Umgebung würde ich so was nicht dulden.
Und schließlich, Alice Schwarzers widerliche Hetztirade, in deren
Zusammenhang
ich den eingangs genannten Begriff hier verwendet habe: Deren unverhohlene
Lobeshymne auf die feige Messerattacke einer Frau auf einen
schlafenden Mann - "da muss ja Frauenfreude aufkommen" klingt für
mich verdammt ähnlich wie das Geplärre der SA "wenn Judenblut vom Messer
spritzt, dann geht's noch mal so gut."
Das Judenthema ist durch. Bitte, bitte, bitte kein Bezug mehr zu Juden. Ich kann es nicht mehr hören. Die Menschen, die einzig wegen ihrer Religion hier leiden mussten, tun mir wirklich leid. Aber ansonsten geht mir das Thema Juden voll am A.... vorbei. Es ist zuviel, zuviel, zuviel.
Übrigens mal was zum Nachlesen: Vor der Verfolgung durch die Nazis waren die Juden, besonders auch die Juden Osteuropas der deutschen Kultur zugeneigt und waren echte Freunde Deutschland. Hitler hat unsere Freunde umgebracht, der österreichische Depp.
P.S. Ich habe diesen Leserbrief wirklich noch vor 20 Uhr zum Kasten
getragen."
Wir müssen die Femitanten bekämpfen, zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Mit Argumenten, mit Polemik, mit Hasstiraden und Zuschleimen, durch Unterwanderung, durch Verleumdung, durch Manipulation, durch Verlockung und Drohung durch alle möglichen Medien.
Lasst uns es fertigmachen, dieses menschenverachtende, antidemokratische Gesoxe.
--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Magnus, Thursday, 25.05.2006, 16:24 (vor 6755 Tagen) @ DschinDschin
Der
Massenmord der Nazis war die Fortsetzung des Ersten Weltkrieges mit
anderen Mitteln. Dort haben die Typen gelern, wie Massenmord (auch mit
Gas) funktioniert.
Und wenn man noch berücksichtigt, dass derjenige, der das Giftgas im ersten Weltkrieg hauptsächlich für die Deutschen entwickelt hat, Fritz Haber, Jude war und 1918 den Nobelpreis erhielt, so fällt alles nachfolgende wohl unter die Kategorie "Ironie des Schicksals"...
Aber abgesehen davon hat das Gas im ersten Weltkrieg chemisch nichts mit dem Gas in Auschwitz zu tun.
Deine Ausführungen zeigen, dass Du keine Ahnung hast. Im Kommunismus und
im Stalinismus wurden Menschen wegen ihrer Klassenzugehörigkeit (die ihnen
ja durch die Eltern in die Wiege gelegt war) verfolgt. Denke mal an die
Kampagne gegen die Kulaken. Da wurden kollektiv ganze Bevölkerugnsgruppen
zu Straftätern erklärt. Beachte die Vertreibung der Kaukasusvölker oder
der Russlanddeutschen. Im Stalinismus waren nicht einmal überzeugte und
bewährte Kommunisten sicher vor Verfolgung und Ermordung.
Stimmt - nur wollen das viele nicht begreifen - einzig und allein deswegen, damit der Nationalsozialismus das ultimative, unerreichte und absolute Böse bleibt.
Die Explosion eines Munitionslagers bei Aussig diente den
Benesch-Nationalsozialisten dazu, ein Pogrom auf die Deutschen in Aussig
loszutreten.
Der Mord an einen Niederländischen Politiker diente den Holländern dazu, einen Progrom gegen Moslems loszutreten. Überall gibt es parallelen - aber Vergleiche dieser Art sind ja "verharmlosend" und unerwünscht. Abgesehen davon ist eine nationalsozialistische Beteiligung - d.h. eine gezielte politische Beteiligung - an der Reichskristallancht nicht erwiesen. Können ebenso radikale Privatemänner/frauen gewesen sein, die halt ihre Zerstörungswut ausleben.
Übrigens mal was zum Nachlesen: Vor der Verfolgung durch die Nazis waren
die Juden, besonders auch die Juden Osteuropas der deutschen Kultur
zugeneigt und waren echte Freunde Deutschland. Hitler hat unsere Freunde
umgebracht, der österreichische Depp.
Das ist wohl war. Viele haben sich auch als Deutsche gefühlt und für Deutschland gelebt und gekämpft (im ersten Weltkrieg sowohl als Soldat, als auch als Erfinder - wie z.B: Fritz Haber). Im zweiten Weltkrieg haben manche Halbjuden zwar auch in der Wehrmacht gekämpft, Volljuden hatten jedoch geringe oder kaum Chancen, dem System zu entgehen - bis auf Auswanderung.
Juden wurden übrigens nicht anhand der Religion bestimmt, sondern anhand der Abstammung. So ist es gang und gäbe und so macht es Israel heute noch immer. Das Judentum ist in vielen Belangen (z.B. Strafrecht) äußerst rassistisch, auch die Einwanderungspraxis nach Israel entsprichen den Rassengesetzen Hitlers (welche von Zionisten und strenggläubigen Juden) ja anfangs begrüßt und beklatscht wurden.
Wir müssen die Femitanten bekämpfen, zu Lande, zu Wasser und in der Luft.
Mit Argumenten, mit Polemik, mit Hasstiraden und Zuschleimen, durch
Unterwanderung, durch Verleumdung, durch Manipulation, durch Verlockung
und Drohung durch alle möglichen Medien.
Lasst uns es fertigmachen, dieses menschenverachtende, antidemokratische
Gesoxe.
Sehe ich genauso.
Magnus
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Adam, Thursday, 25.05.2006, 23:42 (vor 6754 Tagen) @ Beelzebub
Tach Leute,
um die Antwort in aller Kürze erst mal wiederzugeben: ich finde ja, dieses
Wort ist kein Unwort.
Ein Unwort muß es nicht sein; dennoch glaube ich, der Terminus ist unpassend. Schon der Gebrauch von "Faschismus" als Bezeichnung des Nationalsozialismus ist vielfach kritisiert worden. Man darf - dies zumindest läßt sich lernen aus der Diskussion - Begriffe auch nicht zu sehr verallgemeinern, da sie sonst auf jeden Topf passen und ihre logische Stärke so immer weiter aufgeweicht wird.
Ich würde sagen, Parallelen zwischen Feminismus und Faschismus bestehen vor allem der FORM nach, weit weniger dem Inhalt nach. Das bestimmende Formmoment ist m.E. hierbei dasjenige des Totalitarismus. Diser Etikettierung würde ich im Falle des Feminismus daher UNBEDINGT zustimmen.
Indessen gilt der "Schluß" nicht: der Faschismus ist totalitär, der Feminismus ist totalitär, also ist der Feminismus ein Faschismus.
Sicher gibt es auch inhaltliche Parallelen - teilweise-, doch plädiere ich im Interesse wohlbestimmter exakter Begrifflichkeit für die Vermeidung solcher eher rhetorisch gebrauchten Begriffsverklebungen wie "Femifaschismus".
Gruß vom
Adam
Ist der Begriff "Femifaschismus" angemessen?
Bella, Sunday, 28.05.2006, 15:12 (vor 6752 Tagen) @ Beelzebub
Tach Leute,
um die Antwort in aller Kürze erst mal wiederzugeben: ich finde ja, dieses
Wort ist kein Unwort.Ich gebe allerdings den Gegnern der Verwendung dieses Begriffs insoweit
recht, als dass es einem schnell leid werden kann, wenn an jeder Ecke die
Faschismus-Keule geschwungen wird. Auch bin ich der Ansicht, dass das in
vielen Fällen unangebracht ist. So zeugt es m.E. von einer gewissen
Paranoia, jeden Rechtsaußen der CSU, der nach 10 Maß Bier dumme Reden
schwingt, gleich als "Faschisten" zu bezeichnen.
Eben. Die Benutzung des Begriffs suggeriert, daß es ein/ mehrere Opfer gibt, und da du ihn benutzt... Und ich halte eine Vermischung von eigenen schlechten Erfahrungen, die z.T auch struktureller Natur sind, und denen von einzelnen Menschen für nicht angemessen.
Außerdem halte ich diese deine Reaktion für zu emotional besetzt, was ok wäre, wenn sie (für mich) nachvollziehbar wäre. Eine Beleidigung deiner Person liegt mir wirklich nicht nahe, es ist nur so, daß ich die Heftigkeit nicht nachvollziehen kann.
Diese extremen Auswüchse vom Feminismus gehören einer Randgruppe an, die Mehrheit der Meinungen spiegelt sie jedenfalls nicht wider. Frau Schwarzer wurde zwar in der letzten Zeit, in den letzten paar Monaten, häufiger zu Talkshows oder dergleichen eingeladen, aber auf mich machte das Ganze eher den Eindruck, daß man den Werken einer alternden Frau Achtung gebührt, auch im Hinblick darauf, daß es keine Nachfolgerin bzw. gebürtige "Nebenfolgerin" für sie gibt. Die Emma ist zwar für viele Leserinnen interessant, aber meistens fehlt in den Artikeln beim Nennen von Zahlen oder dergleichen eine Quelle. Die Wirkung ist in etwa wie die der Bild-Zeitung: unterhaltsam. Das Eine oder Andere mag im Ansatz mal interessant sein, kann auch zur weiteren Infosuche/-beschaffung beitragen, aber reißerisch und polarisierend sind sie dennoch geschrieben.
Grüße, B.
Talkshowgerede und Realität
Beelzebub, Tuesday, 30.05.2006, 02:34 (vor 6750 Tagen) @ Bella
Sawadee kap Bella,
freut mich, Dich hier zu sehen.
Eben. Die Benutzung des Begriffs suggeriert, daß es ein/ mehrere Opfer
gibt, und da du ihn benutzt...
Wie kommst Du darauf? Faschismus ist bereits dann Faschismus, wenn er (noch) keine Opfer gefordert hat. Hitler war bereits Faschist (für Puristen, die nur Mussolini als Faschisten ansehen: Nationalsozialist), als er im Landsberger Knast "Mein Kampf" zusammenfabulierte und noch kein Mensch es je für möglich gehalten hätte, eine Kulturnation könne im 20. Jahrhundert auf die Idee kommen, eine mehrere Millionen umfassende Bevölkerungsgruppe systematisch zu ermorden.
Und ich halte eine Vermischung von eigenen
schlechten Erfahrungen, die z.T auch struktureller Natur sind, und denen
von einzelnen Menschen für nicht angemessen.
Außerdem halte ich diese deine Reaktion für zu emotional besetzt, was ok
wäre, wenn sie (für mich) nachvollziehbar wäre. Eine Beleidigung deiner
Person liegt mir wirklich nicht nahe, es ist nur so, daß ich die
Heftigkeit nicht nachvollziehen kann.
Äh, ehrlich gesagt, weiss ich nicht so recht, was du mit diesen kryptischen Sätzen sagen willst. Kannst Du das mal näher erläutern. Insbesondere muss ich zugeben, nicht so recht zu wissen, was "schlechte Erfahrungen struktureller Natur" sein sollen.
Diese extremen Auswüchse vom Feminismus gehören einer Randgruppe an, die
Mehrheit der Meinungen spiegelt sie jedenfalls nicht wider.
Seh ich ähnlich und habe daher immer zwischen Feministinnen und Femifaschistinnen unterschieden.
Frau Schwarzer
wurde zwar in der letzten Zeit, in den letzten paar Monaten, häufiger zu
Talkshows oder dergleichen eingeladen, aber auf mich machte das Ganze eher
den Eindruck, daß man den Werken einer alternden Frau Achtung gebührt, auch
im Hinblick darauf, daß es keine Nachfolgerin bzw. gebürtige
"Nebenfolgerin" für sie gibt. Die Emma ist zwar für viele Leserinnen
interessant, aber meistens fehlt in den Artikeln beim Nennen von Zahlen
oder dergleichen eine Quelle. Die Wirkung ist in etwa wie die der
Bild-Zeitung: unterhaltsam. Das Eine oder Andere mag im Ansatz mal
interessant sein, kann auch zur weiteren Infosuche/-beschaffung beitragen,
aber reißerisch und polarisierend sind sie dennoch geschrieben.
Täusch Dich nicht. Ich bin gerne bereit, Frau Schwarzer zuzugestehen, dass sie ihre Medienauftritte virtuos gestaltet und dort sehr gut den Eindruck von einer Art Altersmilde erwecken kann. Das sagt aber nichts über ihre wahre Fratze, die sie vor der weiteren Öffentlichkeit geschickt verbirgt. Vor einiger Zeit erschien im "Spiegel" mal ein längerer Artikel, in dem das, was Frau Schwarzer in diversen Talkshows und Fernsehdiskussionen über Männer und Frauen von sich gibt, dem gegenüber gestellt wurde, was zum gleichen Thema in der "Emma" (in der kein Wort ohne Einverständnis der Chefin erscheint) zu lesen ist. Ein beachtlicher Unterschied! Leider habe ich nicht die Zeit, in einer öffentlichen Bibliothek das Zeitschriftenarchiv zu durchwühlen (und bin zu geizig für das online Archiv zu zahlen).
Und noch eins: hätte es in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts bereits Fernsehtalkshows gegeben, dann wäre dort wahrscheinlich ein gewisser Joseph Goebbels ein gern und oft geladener Gast gewesen, der dort den formvollendeten Gentleman markiert hätte. Und hätte man ihm auf den Kopf zugesagt, dass die Nationalsozialisten, wenn sie erst mal die Macht haben, alle Juden umbringen werden, deren sie habhaft werden, dann hätte er das voller Empörung als "jüdisch-bolschewistische Greuelpropaganda" zurückgewiesen.
Greets
Beelzebub
--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)
Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)
Talkshowgerede und Realität
Bella, Wednesday, 31.05.2006, 00:09 (vor 6749 Tagen) @ Beelzebub
Tach, und danke für deine freundliche Begrüßung.
Also, ich finde den Begriff Femifaschismus unabgebracht. Für eine weitreichende Erläuterung fehlt mir momentan die Zeit, dazu ergänze ich aber, dass das nicht zwingend mein letztes Wort ist wegen der nicht allzu gründlichen Erforschung deines Vorschlags und meiner Meinung dazu. Nur ein paar Gedanken dazu: Wo bleiben bspw. die Massenbewegungen? Es gibt nicht mal eine besonders herausragende, prägende Ideologie noch eine politische Partei oder eine sonstige Gründung, die parteiähnlich wäre. Wo ist der Führer bzw. die Führerin, meinetwegen auch mehrere Führerinnen? Alice Schwarzer? Nicht wirklich, denn ich behaupte, dass es nur einen begrenzten Kreis von Leuten gibt, die sie als eine solche ansieht. Gehört es nicht eher zur political correctness, dass Frau Schwarzer geehrt und eingeladen wird? Wobei ich gestehen muss, dass political correctness häufig geschmacklos und unangebracht ist. Wahrscheinlich sollte es eine Art Repräsentantin des Feminismus geben, doch ist Frau Schwarzer scheints nicht die richtige Person dafür. Andererseits sind die meisten politisch Agierenden Schweine, vor allem die, die so was wie Macht innehaben. Aber hat die die Alice?
Auf welche Erscheinung genau willst du eine Art ?Gegenbewegung? bilden? Oder verstehe ich dich da falsch?
Mary Daly lebt doch gar nicht mehr, und die Frage wäre, ob ihre Theorien/ ihre Studien, was auch immer so genau betrieben hat, heute noch prägend sind. Ich habe bei Wikipedia nachgeschlagen (sicher nicht das nonplusultra, dennoch eine gute Infoquelle), und da taucht sie nicht mal als Vertreterin der Frauenbewegung auf. ?Dalys feministische Gesellschaftsanalyse wird kontrovers diskutiert: während die einen ihr begeistert zustimmen, werfen andere ihr Sexismus sowie Männerdiskriminierung vor und klagen sie an, zum "Genderzid" aufzurufen.? Und hier kann ich mir vorstellen, dass die Gruppe derjenigen, die Kritik äußerten, weitaus größer war/ ist als die Gruppe ihrer Fans. Und dennoch kann man doch davon ausgehen, dass einzelne Teile der Gesellschaftsanalyse durchaus Bestand hatten ? zu unterscheiden wären, wo sie genau wie ihren eigenen Geschmack hinterlassen hat. D.h. wenn sie typische Unterdrückungsmenchanismen analysiert hat und diese der Gesellschaft verbal zugänglich machte, so ist wenigstens denkbar, dass die zu dieser Zeit gestimmt haben. Nur mit einer Analyse allein kommt man ja nicht weiter, fehlt es an der Umsetzung, wenn man etwas verändern will ? was macht man mit dem Wissen, und wie filtert man Bereiche aus, die subjektiv interpretiert worden sind? D.h. wenn man sich ein Wissen davon herausfiltert und dabei in der Lage ist, kritisch zu betrachten, kann man evtl. auf eine Theorie aufbauen.
Und deine Parallele zu Radabfems (ich weiß nicht, wen du darunter verstehst, ich denke an diejenigen im Internet) ? diese Frauen nimmst du doch nicht ernst, oder woher sonst die Bezeichnung? Ich meine, eine unterhaltsame, blühende Phantasie haben sie ja, und wenn man sich für mögliche Auswüchse von Kollektivpsychosen und Schizophrenien interessiert, ist es umso interessanter, auch erschreckend, vor allem die Dynamik, die sie entwickelt. Aber wer ihre Theorien ernst nimmt, ist genauso verrückt.
?Was glaubt Ihr, ob es wohl ein deutscher Autor oder Verleger wagen würde, ein Buch mit dem Titel "Nur ein toter Jude ist ein guter Jude" zu veröffentlichen??
Das greift doch nicht wirklich. Männer wurden nicht hingerichtet und werden es nicht ? den Juden ist es hingegen ganz anders ergangen. Und Gaby Hauptmann ist nun wirklich eine grottenschlechte Autorin, zugegeben, dennoch viel gelesen. Daran kann man aber sehen,
Männer müssen in dieser Hinsicht mehr vertragen (können).
Ich neige eher zu Femischismus ? so als eine Art Ausschiss des Feminismus. Dieser Begriff hat noch Humor, und wenn man ihn mit Inhalt zu füllen weiß, kann die Ernsthaftigkeit des Themas dennoch klar werden. Du solltest schon genauer sagen, um wen es dir geht, und du kannst ja, wenn?s dir Spaß macht, eine Art Gegenbuch zu jedem verfassen, dass du als femifaschistisch einordnest.
Woanders schriebst du (Antwort auf Magnus): ?Das läuft, wie ich gerade sagte, Gefahr, zu pauschal zu werden - wegen Begriffsungenauigkeit. Vor allem aber geht es mir nicht darum, den Feminismus in toto anzugreifen, sondern seine Auswüchse in Gestalt des - Femifaschismus. Mir fällt einfach nix passenderes prägnantes ein.?
Wenn wir davon ausgehen, es hätte im Raum Deutschland 2 Frauenbewegungen gegeben, dann fragt sich, wer die Begründerinnen waren, welchen Anstoß sie gaben und worum es ihnen ging. Und als nächstes, was andere daraus machten bzw. weiterentwickelten. Auch hier, denke ich, hast du das Problem der begrifflichen Ungenauigkeit, da es immer ?gesunde?/ gute/ positive und ?ungesunde?/ negative Aspekte hast ? und die würde es rauszufiltern gelten ? und dabei verschwimmen die Grenzen ja durchaus hier und da. Der Punkt, an dem ein positiver und zu unterstützender Aspekt umkippt in eine Benachteiligung für jemand anderen, wäre zu benennen.
Was mich persönlich anwidert, ist der Umgang mit Prostituierten und die Meinung einiger Frauen, mit wem Frau Kinder kriegen sollte und mit wem nicht, das ist zutiefst elitäres Denken und läuft auf fiese Selektion raus. Zu häufig geht es nach meinem Geschmack um die Zerstörung von etwas Bestehendem und dem Traum, etwas Neues zu schaffen. Diese Zerstörungswut und der Glaube, Frauen seien bessere Menschen, sind mir zuwider. Des Weiteren sind feministische Forderungen, die das Leben von Prostituierten betreffen, lächerlich, da die Huren selber nichts mit Feministinnen anfangen können und auch rein gar nichts von ihnen haben. Zwar haben u.a. feministische Gesellschaftsanalysen dazu beigetragen, die Mechanismen rund um Prostitution verstehbar und erklärbar zu machen, und das mit einigen wichtigen Erkenntnissen, nur in der Umsetzung sind Feministinnen genauso verachtenswert Huren gegenüber wie es davon Männer gibt, die Recht und Gesetz über sie walten lassen und denen es fast ausschließlich darum geht, Huren kontrolliert zu halten. Das war mir grad noch wichtig zu sagen.
Chau und Gruß, B.