Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Referat Männerbewegung (1): Thesenpapier

Bonaventura / Thomas Lentze, Thursday, 25.05.2006, 03:54 (vor 6761 Tagen)

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
SS 2006
Hauptseminar: Genderdiskurse
Dozentin: Prof. Dr. Doris Lucke
Referent: Thomas Lentze
Thema: Männerbewegung in Deutschland
Datum: 10-5-06

Übersicht:

1. Profeministische Männerbewegung

2. Antifeministische / maskulistische Männerbewegung
2.1. Begriffliche Klärungen
2.2. Ausgangspunkt: Kritik am "Staatsfeminismus"

2.3. Zielsetzung (1): Aufhebung bestehender Benachteiligungen

2.3.1. Väterrechtsbewegung
2.3.1.1. Ausgangslage
2.3.1.2. Vertreter der Väterrechtsbewegung
2.3.1.3. Ziele der Väterrechtsbewegung

2.3.2. Männerrechtsbewegung
2.3.2.1. Ausgangslage
2.3.2.2. Vertreter der Männerrechtsbewegung
2.3.2.3. Minimalforderungen der Männerrechtsbewegung

2.4. Zielsetzung (2): Patriarchat
2.4.1. Reaktionäre Konzepte
2.4.2. Strukturalistisches Konzept

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1. Profeministische Männerbewegung

o Synonyme (aus maskulistischer Sicht): Sitzpinkler-, Selbstkastrationsbewegung.
o Aktivitäten: Selbstbezichtigungs-, Selbstbeschämungs-Sitzungen; Männer"therapie".
o Zeitliches Äquivalent: Schwulenbewegung.
o Ursprünge: Studentische Spontibewegung ab etwa 1975.
o Motto: "Der Mann ist sozial und sexuell ein Idiot" (aus: V.E.Pilgrim, "Manifest für den freien Mann, 1977).
o Orientierung: An feministischen Vorstellungen, wie ein Mann zu sein habe.
o Ziele: "Der moderne Mann"; Geltendmachen seiner "weiblichen und schwulen Anteile".

2. Antifeministische / maskulistische Männerbewegung

2.1. Begriffliche Klärungen

o Von Männer- und Väterrechtlern wird der Ausdruck"Maskulismus" als Selbstbezeichnung häufig abgelehnt, da er als "Feminismus mit umgekehrtem Vorzeichen", also als eine Art Gegen-Sexismus verstanden werden könnte. Ziel der Bewegung sei jedoch die Beseitigung jeder Form von Geschlechts-Bevorzugung, also auch der männlichen.
o Eine andere Begründung zielt darauf ab, daß sich der Ausdruck "Maskulismus" insofern erübrige, als der Mensch natürlicherseits ohnehin vorwiegend durch den Mann repräsentiert werde. (Die Etymologie wohl aller Sprachen bestätigt das.)
o Als Synonyme für "Feminismus" liest man in Texten der o.g. Bewegung häufig:
oo "Femifaschismus", abgekürzt "Femischismus", in Anspielung auf den Nationalsozialismus;
oo "Geschlechterrassismus" in Anspielung auf die Apartheid in Südafrika;
oo "Sexismus" in Analogie zum Rassismus; Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres (männlichen) Geschlechtes;
oo "Geschlechtertotalitarismus".
o Während Maskulisten unter "Sexismus" das Gesamt feministischer Kopfgeburten verstehen, steht bei Feministen der Begriff "Sexismus" weniger für eine maskulistische Ideologie (die es nur vereinzelt gibt, z.B.: "Geschlecht und Charakter" von Otto Weininger), sondern eher für ein triebgesteuertes, unreflektiertes männliches Fehlverhalten. Diese Usurpation und Verfälschung des Begriffes "Sexismus" dürfte der Grund dafür sein, daß er von Männerrechtlern bisher häufig noch durch die o.g. Synonyma ersetzt wird.

2.2. Ausgangspunkt: Kritik am "Staatsfeminismus"

o Maskulismus ist Reaktion auf die politische Umsetzung des Feminismus, d.h. auf den Druck der Verhältnisse oder praktischen Sachverhalte.
o Einzige bedeutende Ausnahme: Otto Weiningers "Geschlecht und Charakter" (1919, These: Der tiefststehende Mann steht unendlich viel höher als die höchststehende Frau; Parallelthese: Unwert des Judentums) ist reine Philosophie oder Metaphysik.
o Fast übereinstimmend werden dem gegenwärtigen politischen System in Deutschland, soweit es durch die feministische Ideologie geformt ist, totalitäre und faschistoide Züge zugesprochen; ja es wird als Totalitarismus feministischer bzw. sexistischer Prägung gekennzeichnet. Eindeutig sexistisch-totalitäre Züge läßt demnach insbesondere das Statut (und die Praxis) der politischen Partei "Die Grünen" erkennen.
o Bislang hat sich der Maskulismus kaum organisiert; am ehesten und ursprünglichsten noch im Teilbereich Väterbewegung.
o Auffällig ist der Mangel an literarischer Ausformung und die starke Präsenz weiblicher Autoren. Ursache ist strukturelle Zensur: Existenzielles Risiko für Verlage und männliche Autoren. Aber selbst Esther Vilar wählte wegen wiederholt erlittener Gewalterfahrung (z.B. auf Damentoiletten) die Emigration.
o Hauptsächliches Medium ist bis jetzt daher das Internet. Hier ist die Präsenz aber herausragend. Konfrontative öffentliche Genderdiskurse werden seit einiger Zeit durch Maskulisten dominiert (vgl. Themenforen in "Die Gesellschafter").
o Den entscheidenden Anstoß zu einer Popularisierung der Männerbewegung gab Ministerin Zypries mit ihrem Gesetzentwurf zum Vaterschafts-Testverbot für Väter.

2.3. Zielsetzung (1): Aufhebung bestehender Benachteiligungen

2.3.1. Väterrechtsbewegung

2.3.1.1. Ausgangslage

oo Der Ehevertrag ist meist der folgenreichste Vertrag im Leben eines Menschen. Dennoch ist kein anderer Vertrag so defizitiär wie er:
o Jederzeit kann er straflos gebrochen werden.
o Einseitige Kündigungsmöglichkeit ohne jede Begründungspflicht.
o Während seiner Dauer können seine Bedingungen von Staats wegen verändert werden.
o Selbst notariell beglaubigte Vereinbarungen werden von Staats wegen bisweilen nachträglich aufgehoben.
o Nachteilige Folgen daraus entstehen fast ausschließlich für Kinder und Männer:
o Im Falle einer Sorgerechtsentscheidung werden Kinder zu etwa 90 % den Müttern zugesprochen, in etwa 3 % den Vätern, ansonsten dem Jugendamt.
o Selbst bei gemeinsamem Sorgerecht wohnt das Kind fast immer bei der Mutter, auch wenn der Vater bisher Hausmann war.
o Des den Vätern verbleibende Umgangsrecht wird zu 40 % von den zuvor verheirateten, zu 55 % von den nichtverheirateten Müttern blockiert. Etwa 2 Millionen deutsche Kinder sind davon betroffen.
o In der Folge sieht jedes zweite Trennungskind nach zwei Jahren seinen Vater nicht mehr.
o Alleinerzogene Mutterkinder haben ein enorm erhöhtes Risiko, sozial zu entgleisen und seelisch zu erkranken.
o Daraus entstehende enorme gesundheitliche und existenzielle Belastungen führten zum weltweit einmaligen Zeugungsstreik deutscher Männer.
o Aus mehrfacher Verurteilung durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen Väterbenachteiligung hat Deutschland immer noch keine Konsequenzen gezogen.
o Darüberhinaus ist Deutschland weltweit Spitzenreiter in der staatlich angeordneten internationalen Kindesentführung.

2.3.1.2. Vertreter / Literatur der Väterrechtsbewegung
o Mit seinem Bericht "Die vaterlose Gesellschaft" löste der "Spiegel"-Redakteur Matthias Matussek im Oktober 1997 landesweite Diskussionen aus.
o Im selben Jahr veröffentlichte Dr.Karin Jäckel ihren seitdem vielfach neu aufgelegten Klassiker "Der gebrauchte Mann. Abgeliebt und abgezockt - Väter nach der Trennung". Sie setzt sich auch persönlich sehr engagiert für Väter ein.
o In Prof. Dr. Gerhard Amendt vom Institut für Geschlechter- und Generationenforschung der Uni Bremen hat Deutschland, nach hunderten von Frauenforschungsstellen, jetzt den ersten Väterforscher.
o Größte Organisation in Deutschland ist der Väteraufbruch für Kinder e.V. (vafk) mit Zweigstellen in vielen Städten.
o Größte Sammlung an Väterthemen im Internet mit gigantischem Archiv und regem Forum hat paPPa.com.

2.3.1.3. Ziele
o Abschaffung des Ehegattenunterhalts - alternativ Wiedereinführung des Schuldprinzips
o Abschaffung des Kindesunterhaltes - alternativ strikte 50:50 %-Regelung der Kindesbetreuung
o Väterrechte auch für nichteheliche Väter - alternativ keine Mütterrechte für unverheiratete Mütter
o Väterrecht auf Vaterschafts-Feststellung - alternativ obligatorischer Vaterschaftstest nach der Geburt
o Generell: Gleichberechtigte Teilhabe von Vätern an allen Elternrechten; Gleichverpflichtung für Mütter.
o Vorbehaltlose Umsetzung der UN-Kinderrechtekonvention in deutsches Recht

2.3.2. Männerrechtsbewegung

2.3.2.1. Ausgangslage

o Der Feminismus hat nicht nur alle ursprünglich angestrebten Ziele erreicht, sondern eine nie gekannte Überprivilegierung von Frauen herbeigeführt.
o Geschlechtsbezogene Benachteiligungen gibt es z.Z. ausschließlich für Männer. Behauptungen, daß - umgekehrt - Frauen "immer noch" benachteiligt würden, sind unbelegt, werden aber gebetsmühlenartig und mit erheblichem medialen Aufwand pepetuiert.
o Gebräuchlichster Propaganda-Topos: Frau = Besserkönner, zugleich Verlierer; Mann = Schlechterkönner, zugleich Gewinner.
o Gravierendste Folge ist der strukturelle Androzid. Die sog. "Klosterstudie" beweist, daß der männliche Mortalitätsüberhang von z.Z. 6-7 Jahren jedenfalls keine biologische Ursachen hat.

2.3.2.2. Vertreter / Literatur der Männerrechtsbewegung
o Stilistisch äußerst brilliant, daher gut lesbar sind die feminismuskritischen Bücher von Esther Vilar, angefangen mit "Der dressierte Mann" (1971) bis hin zu "Heiraten ist unmoralisch" (1994) .
o In akademischer Trockenheit, doch genauso schonungslos wie die Vilar, handelt die bekennende Feministin Claudia Heyne über "Täterinnen. Offene und versteckte Aggressionen von Frauen" (1993).
o Lest auch Beate Kricheldorf: "Verantwortung: Nein danke! Weibliche Opferhaltung als Strategie und Taktik"
o Der Jurist Georg Friedenberger befaßt sich in "Die Rechte der Frauen - Narrenfreiheit für das weibliche Geschlecht ? Wie Feministinnen Gesetze diktieren (1999)" gründlich, wenn auch etwas trocken, vor allem mit dem Lügengeflecht um Abtreibung ("Die Königsdisziplin des Radikalfeminismus") und mit dem Scheidungsunrecht ("Die Abzocke des Jahrhunderts").
o Paul-Hermann Gruner: "Frauen und Kinder zuerst. Denkblockade Feminismus" (2000)
o Gegenwärtig genießt der Medienwissenschaftler und Schriftsteller Arne Hoffmann ("Sind Frauen bessere Menschen ?", Berlin 2001, über 500 Quellenverweise) die größte Beachtung zum Thema. (Siehe auch die Verweise auf seiner Webseite.)
o Nach Martin van Crefeld ("Das bevorzugte Geschlecht", 2003) sind Frauen zu allen Zeiten privilegiert gewesen, heute nicht minder.
o Eine intellektuell sehr anspruchsvolle Webseite ist "Der Maskulist".
o Unter den Organisationen ist die bekannteste: "MANNdat. Geschlechterpolitische Initiative e.V." (moderat; begnügt sich mit Minimalforderungen.)
o Die z.Z. wohl vollständigste Dokumentation zum Thema Häusliche Gewalt findet sich auf der Webseite des "Männerbüro Trier e.V."

2.3.2.3. Minimalforderungen der Männerrechtsbewegung

o Todesberufe: Gleichverpflichtung von Frauen zur Ausübung der "Todesberufe" (Definition > WHO). Bis jetzt kommen auf eine Frau, die berufsbedingt zu Tode kommt, zwölf Männer.

o Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz: Maßnahmen zur Gleichbehandlung von Männern in Sachen Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, da berufsbedingte Invalidität ganz überwiegend und zunehmend Männer trifft.

o Suizidgefährdung: Beendigung der Bedingungen dafür, daß Männer knapp dreimal so häufig Suizid begehen wie Frauen. Bis dahin: Einführung von Maßnahmen zur Abhilfe und zur Beratung speziell für Männer.

o Gesundheitsfürsorge: Schwerpunktverlagerung der Gesundheitsfürsorge von Frauen auf Männer. Bis dahin zumindest Angleichung der staatlichen Aufwendungen für Krebsvorsorgeprogramme.

o Obdachlosigkeit: Beendigung der Vernachlässigung männlicher Obdachlosigkeit. Männer stellen ca. 90 % der Obdachlosen. Paradoxerweise gibt es ein staatliches Sozialprogramm allein für Frauen.

o Häusliche Gewalt: Beendigung der Vernachlässigung, ja Diskriminierung und Verhöhnung männlicher Opfer von weiblicher häuslicher Gewalt. Z.Z. wird schwere Körperverletzung an Männern entweder gleich häufig oder häufiger durch Frauen ausgeübt. (Unbestritten weit häufiger werden Kinder und Alte durch Frauen als durch Männer mißhandelt und getötet.)

o Tötungsmonopol an ungeborenem Leben: Zwar wird menschliches Leben durch Männer initiiert, doch nur die Austrägerinnen des Lebens dürfen es töten. Männer dürfen nicht einmal die Tötung des durch sie initiierten Lebens verhindern. Paradoxerweise ist gerade für sie, die indirekten Opfer, keine Hilfe und Beratung vorgesehen, für die Täterinnen schon.

o Mißbrauch an Jungen durch Frauen. Gleichzuwendung staatlicher Unterstützung für Organisationen, welche den mißbrauchten Jungen beistehen.

o Ungleiche Strafjustiz: Im Schnitt werden Männer für gleiche Taten deutlich höher bestraft. Gleichzeitig erhalten sie seltener Hafterleichterungen. Überdies haben sie als Opfer weiblicher Gewalt nicht nur kaum die Chance, ernstgenommen zu werden; sie riskieren sogar, daß ihre Anklage gegen sie selbstgericht wird. Nur für sie gilt die Beweislastumkehr.

o Bundeswehr: Frauen dürfen zur Bundeswehr, Männer müssen dorthin - angeblich, weil Frauen die Last des Kindergebärens tragen. Dann aber: Wehrdienst für alle kinderlosen Frauen.

o Quotenregelung: Es gibt keine entsprechende Quotenregelung für Männer, die "in einzelnen Bereichen unterrepräsentiert" sind. Anwendung des Grundgesetzes Art. 3,3 ("Niemand darf wegen seines Geschlechtes...bevorzugt oder benachteiligt werden), sowie des EU-Rechtes.

o Apartheid: Frauenbibliotheken usw. dürfen nicht länger staatlich unterstützt werden. Auch Genderstudien dürfen sich nicht einseitig feministisch orientieren. Gleichstellungsbüros sind paritätisch mit Männern und Frauen zu besetzen.

o Bildungspolitik: Um bestehende und nachwirkende Ungleichheiten zu beenden, muß Mädchenförderung ersetzt werden durch Jungenförderung. - Beruflich sind Jungen auch darum bevorzugt zu fördern, weil sie im Falle von Arbeitslosigkeit nicht auf das Austragen und die Erziehung von Kindern ausweichen können.

o Sexistische Herabwürdigungen in den Medien. Sie treffen heute fast ausschließlich Männer, zumal in Verbindung mit Gewalt. Dagegen: "Es gibt keinen Grund, die Diffamierung von Männern als einen Akt politischer Befreiung zu preisen." (Zitat A.Hoffmann)

o Genitalverstümmelungen werden weltweit an Jungen sechsmal so häufig vorgenommen wie an Mädchen. Weltweit sind auch Männer Hauptziel geschlechtsbezogener Massentötungen. Deutsche potentielle Spender für Hilfsorganisationen dürfen nicht länger irregeführt werden.

o Anpassung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung: Frauen sollten nicht vor, sondern nach Männern in Rente gehen.

o Anpassung der Beitrags-Einzahlungen an die Auszahlungen: Bis jetzt zahlen Frauen nur ca. ein Viertel der Krankenkassenbeiträge, entnehmen ihr aber drei Viertel.

o Väterdiskriminierung s.o.

2.4. Zielsetzung (2): Patriarchat

2.4.1. Reaktionäre Konzepte
o Weltbild: traditionsorientiert, u.U. biologistisch-deterministisch.
o Feminismus ist Degenerationserscheinung überalterter Zivilisationen.
o Rückkehr zum "seit Jahrmillionen bewährten" Rollenverständnis überlebensnotwendig.
o Gleichberechtigung, aber nicht Gleichstellung.
o Öffentliche Akzeptanz innerhalb der Männerbewegung gering.

2.4.2. Strukturalistisches Konzept

o Geschlechterdichotomie nicht streng symmetrisch; vielmehr Primat des Männlichen.
o Ein Patriarchat macht Unterdrückung des Weiblichen möglich, aber nie in totalem Ausmaße.
o Dagegen tendiert eine Gesellschaft matriarchaler Prägung zwangsläufig zur Auslöschung höherer Zivilisation.
o Traditionale Matriarchate (s.Afrika) wurzeln stets "von unten her", meist mit der Konzession eines patriarchalen Überbaus.
o Umgekehrt diktiert das gegenwärtige okroyierte Matriarchat "von oben her", doch ohne Konzession, vielmehr totalitär: das Private wird politisch.
o Notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für die Entstehung eines oktroyierten Matriarchats ist die gegenwärtig akzelerierte Devolution / Involution der Geschlechterdichotomie mit der Folge von Atavismen (hier: unerwartete Durchbrüche vormaliger Identitäten).
o Zweite notwendige Bedingung ist die Institution einer sexistisch ideologisierten, d.h. feministischen Elite als gesetzgebende Gewalt.
o Die Herrschaft eines okroyierten Matriarchats trägt Züge eines unterdrückerischen Patriarchats, doch ohne die Möglichkeit, Unterdrückung produktiv zu nutzen und zu begrenzen. Vielmehr begrenzt es sich selbst durch verlustreiche Selbstzerstörung.
o Oktroyierte Matriarchate entsprechen künstlichen Elementen: sie kommen in natürlichem Zustand nicht vor, zerfallen sofort bei Wegfall von Unterstützung und stellen eine Bedrohung dar.
o Da die Geschlechter weltweit gleichverteilt sind, hat der Sexismus - anders als der Rassismus - die Tendenz zur Globalisierung. Sein Katastrophenpotential ist also weitaus größer.
o Sexismus ist nur als Feminismus möglich. Dieser ist tendenziell totalitär. Nicht zufällig gibt es für das weltweit veröffentliche "Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer" kein Pendant auf maskulistischer Seite.
o Eine Männerbewegung, die nur auf "Aufhebung bestehender Benachteiligungen" abzielt, ohne vorrangig ein Patriarchat anzustreben, ist demnach völlig illusionär und zum Scheitern verurteilt. Frauen werden niemals durch gutes Zureden ihre Privilegien preisgeben.
o Der Weg zum Patriarchat führt nicht über Forderungen an die Adresse von Frauen, sondern über Aufgriff und selbständige Gestaltung der vom Feminismus eingeleiteten Geschlechter-Apartheid. Erst danach bestehen Bedingungen für das Aushandeln eines neuen Geschlechter-Friedens.

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Referat Männerbewegung (1): Thesenpapier

Wolfgang, Thursday, 25.05.2006, 04:18 (vor 6761 Tagen) @ Bonaventura / Thomas Lentze

Kompliment! Scheint vollständig zu sein: alles Wesentliche ist drin!

Referat Männerbewegung (2): Diskussion

Bonaventura / Thomas Lentze, Thursday, 25.05.2006, 04:40 (vor 6761 Tagen) @ Bonaventura / Thomas Lentze

Für Lesung, Kommentierung und Diskussion stand eine dreiviertel Stunde Zeit zur Verfügung. Ich ließ das Papier ausgedruckt verteilen an die 30 Teilnehmer, die weitaus meisten von ihnen Frauen (im Studium der Soziologie). Gleich zu Beginn bat ich darum, bis zum Ende meiner Lesung und begleitenden Kommentierung möglichst keine Fragen zu stellen, da viele Fragen sich im Verlaufe von selbst ergeben würden.

Infolge der - für mich durchaus akzeptablen - Gewohnheit der Seminarleiterin (einer bekennenden Feministin gemäßigter Art), Referatvorträge zwischendurch immer wieder zu unterbrechen und Fragen zu stellen, sowohl an den Referenten als auch ans Publikum, gelangte ich dadurch jedoch nur bis etwa zur Mitte. Die Professorin schien mir von vornherein etwas nervös - vielleicht schon in Anbetracht des Titels, denn sie hatte sich irrtümlich eingetragen "Referat Männerforschung". Das wäre natürlich harmlos gewesen.

Schon bald zu Anfang wurde mir nahegelegt, nicht zu werten, sondern nur zu referieren, wobei ich nicht weiß, ob sich das auf die Thesen oder nur auf meine Kommentare bezog. Ein gewisser Unwille wurde jedenfalls deutlich. Dennoch wurden einige Themen, auch heikle, durchaus angemessen diskutiert. - Von zwei Frauen wurde ich sehr persönlich "bewertet". In einem Fall unterbrach ich mit dem Hinweis, daß ich der Referent bin, ihren Vortrag, im anderen ich antwortete ich nicht darauf, sondern las umgehend weiter.

In der Frage nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit stieß ich auf geschlossene Ablehnung. Leider hatte ich keinen ausgedruckten Wortlaut der Familienministerin (war es Renate Schmidt ?) dabei, welche seinerzeit sagte, es gäbe keine Lohndiskriminierung mehr.

Im Rückblick scheint mir, daß ich teilweise zu betont selbstbewußt, in der Wahrnehmung mancher Teilnehmerinnen grob aufgetreten bin. Die Seminarleiterin sagte mir am Ende etwas vorwurfsvoll, ich hätte mein Anliegen "mit sehr viel Verve" vorgetragen, nach Art eines Verbandspräsidenten.

Ich meinerseits bedankte mich am Ende der Sitzung für die Gelegenheit, die sie mir gegeben hatte und bemerkte, daß dies für einigen Jahren sicher nicht möglich gewesen sei, so zu reden, wie ich getan hatte; oder daß ich jedenfalls mit Eiern beworfen oder abgeführt worden wäre.

Bisher hatte und habe ich weiterhin die Gelegenheit, meine abweichenden Meinungen im Verlaufe der Referate, die von anderen Teilnehmern gehalten werden, vorzutragen. Die Professorin ist freundlich und wohlwollend, entsprechend die Atmosphäre. Meine Wortmeldungen werden zur Kenntnis genommen, beantwortet, oft auch belächelt. Ich bin, auch unter den 6 (?) Männern, der einzige entschieden maskulistisch eingestellte Teilnehmer.

Heute wurde von einem männlichen Teilnehmer über "Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Verwaltungssprache" referiert, unter Zugrundelegung der "Hinweise und Empfehlungen" der Gleichstellungsbeauftragten des Oberbergischen Kreises. Ich äußerte in einer Wortmeldung, daß erst durch den Feminismus eine unangemessene Sexualisierung der Sprache eingeleitet worden ist, worauf nun eine vermeintlich notwendige Desexualisierung gefordert würde. Das fand zumindest nicht ungeteilte Ablehnung.

In drei Wochen soll über die Sprachsexistin Marie-Luise Pusch referiert werden. Darüber hatte ich im alten gelben Forum einen thread begonnen. Andreas hatte ihn abblocken wollen, gab bald aber zu, daß es sich um eine brisante Angelegenheit handle. Die Pusch ist in der Tat ein harter Fall.

Wer von euch kann den thread herausholen ? Mit dem, was da (nicht nur von mir) zutage gefördert worden war, wäre ich in drei Wochen gut zur Entgegenung gewappnet !

Freundliche Grüße

T.L.

Referat Männerbewegung (2): Diskussion

Wolfgang, Thursday, 25.05.2006, 05:09 (vor 6761 Tagen) @ Bonaventura / Thomas Lentze

In drei Wochen soll über die Sprachsexistin Marie-Luise Pusch referiert
werden.

Meinst Du Luise F. Pusch? siehe: www.fembio.org/persons.shtml

Referat Männerbewegung (2): Diskussion

Bonaventura / Thomas Lentze, Thursday, 25.05.2006, 05:32 (vor 6761 Tagen) @ Wolfgang

In drei Wochen soll über die Sprachsexistin Marie-Luise Pusch referiert
werden.


Meinst Du Luise F. Pusch? siehe:
www.fembio.org/persons.shtml

Ja det isse ! Ob die Beiträge, die mich damals so angeregt/aufgeregt haben, auf ihrer jetzigen Seite noch abrufbar sind, werde ich morgen feststellen.

Danke für deine wohlwollende Aufmerksamkeit !

Dann gibts doch noch mindestens zwei sprachsexistisch-kritische Seiten von Männern. Aber die werde ich mir schon rausgoogeln.

Ich bitte übrigens in meinem Thesenpapier vor allem den Schluß-Artikel zu beachten. Das ist mein eigener - vorläufiger - Standpunkt. Da ist noch vieles zu detaillieren und auszuarbeiten, vielleicht mit deiner / euer aller Hilfe ? Alles konnte ich ja auch nicht reinschreiben, wegen der gebotenen Kürze. Ob das jetzt halbwegs klar ist, kann nur ein außenstehender beurteilen.

Was die Minimalforderungen der Männerbewegung betrifft, habe ich vorwiegend bei Arne Hoffmann abgekupfert, ebenso bei MANNdat, und noch ein paar Sachen hinzugefügt. Bei MANNdat gibts da ein hübsches Faltblatt zum Ausdrucken. Ich überlege mir, wo ich das überall verteilen könnte.

Gruß

T.L.

Referat Männerbewegung : Diskussion

Wolfgang, Thursday, 25.05.2006, 06:25 (vor 6761 Tagen) @ Bonaventura / Thomas Lentze

Man kann ihr eine Mitteilung schicken unter:
www.fembio.org/kontakt/kontakt.shtml
Oder auch eine e-mail: lfp(ät)fembio.org

Solchen Weibern möchte ich am liebsten das Thesenpapier zuschicken. Darf ich?

Referat Männerbewegung : Diskussion

Christine ⌂, Thursday, 25.05.2006, 13:08 (vor 6761 Tagen) @ Wolfgang

Man kann ihr eine Mitteilung schicken unter:
www.fembio.org/kontakt/kontakt.shtml
Oder auch eine e-mail: lfp(ät)fembio.org

Solchen Weibern möchte ich am liebsten das Thesenpapier zuschicken. Darf
ich?

Ich glaube, daß das eher sinnlos ist. Das wäre ja so ähnlich, als ob Du mich überzeugen wolltest, daß alle Frauen unterdrückt werden. Kannste aber nicht *g*

Liebe Grüße - Christine

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Referat Männerbewegung : Diskussion

Wolfgang, Thursday, 25.05.2006, 16:23 (vor 6760 Tagen) @ Christine

...naja, - damit sie halt auch mal sieht, daß es noch völlig andere Perspektiven als die ihrige gibt...- zumindest würd ich hoffen, daß sie sich ein bißchen ärgert und schlechte Laune bekommt... :-) - Aber ich schicks ihr nun doch besser nicht: ich fürchte, sie verwendet dann das Thesenpapier für ihren nächsten femisexistischen Vortrag - und versucht ihn zu zerpflücken vor ihren Anhängerinnen...

Frohe VATERTAGSGRÜSSE an alle - auch an Frauen (wie Christine!)

Wolfgang

Christine hat recht

Bonaventura / Thomas Lentze, Thursday, 25.05.2006, 18:07 (vor 6760 Tagen) @ Wolfgang

...naja, - damit sie halt auch mal sieht, daß es noch völlig andere
Perspektiven als die ihrige gibt...- zumindest würd ich hoffen, daß sie
sich ein bißchen ärgert und schlechte Laune bekommt... :-) - Aber ich
schicks ihr nun doch besser nicht: ich fürchte, sie verwendet dann das
Thesenpapier für ihren nächsten femisexistischen Vortrag - und versucht
ihn zu zerpflücken vor ihren Anhängerinnen...

Frohe VATERTAGSGRÜSSE an alle - auch an Frauen (wie Christine!)

Wolfgang

Schönen Vatertag Wolfgang !

Die Pusch weiß ja längst von der Männerbewegung. Durch einen Studenten, dem mal erlaubt worden ist, die Hälfte von einem sexismuskritischen Referat vorzutragen, würde die sich nicht beeindrucken lassen, sicher auch keine schlechte Laune kriegen.

Und was das Zerpflücken betrifft - da hätte ich nichts zu befürchten, im Gegenteil. Aber dazu müßte sie sich erstmal argumentativ bedroht fühlen, und zwar vor einem Publikum. Dieses Publikum gibt es ja für mein Thesenpapier nicht; allenfalls hier. So eine Sexistin weiß jedenfalls, daß sie ihrem demagogischen Bemühen nur schaden würde, wenn sie dem Maskulismus irgendwelche Aufmerksamkeit schenken würde.

Ja, es ist Vatertag. Und meine Ex hat Zoff gemacht, weil ich ihr meinen Sohn heute mal etwas später aushändigen wollte. Schule ist ja nicht. Aber, sagt sie, der Junge ist, zusammen mit ihr, eingeladen worden zu einer Mädchen-Kommunion ! Ja Schweineschnauze und Stutenhintern, warum muß mein Junge ausgerechnet am Vatertag zu einer Mädchen-Kommunion ? Und wieso werde ich, der Vater, dann nicht zumindest miteingeladen ?

Ist schon ärgerlich.

Nun gut, dann habe ich Zeit zum Schreiben. Ist ja auch was Kreatives.

Herzliche Grüße, und nichts zu dick auftragen !

T.L.

Referat Männerbewegung

Thomas, Augsburg, Thursday, 25.05.2006, 11:08 (vor 6761 Tagen) @ Bonaventura / Thomas Lentze

Hallo Thomas,

falls Du nichts dagegen hast, werde ich das Referat demnächst auf unsere Homepage stellen.

Grüße aus Augsburg
Thomas
VafK Augsburg/Schwaben

Selbstverständlich, aber bitte sehr !

Bonaventura / Thomas Lentze, Thursday, 25.05.2006, 13:57 (vor 6761 Tagen) @ Thomas

Hallo Thomas,

falls Du nichts dagegen hast, werde ich das Referat demnächst auf unsere
Homepage stellen.

Grüße aus Augsburg
Thomas
VafK Augsburg/Schwaben

Wobei zu beachten ist, daß das von mir Vorgetragende nicht "die" Meinung "der" Männerbewegung darstellt, sondern einen persongebundenen Standpunkt, behaftet mit allen damit verbundenen Auslassungen, Fehlern und Beschränktheiten.

Bedeutsam ist aber wohl, daß dieses Referat überhaupt gehalten wurden konnte ! Warum dergleichen dann nicht auch woanders ? Leute, macht den Mund auf !

Ein dickes Lob aber auch an die Seminarleiterin, die hiermit ihre Bereitschaft bewiesen hat, den Rahmen für die Diskussion einer ihr bis dahin wohl völlig ungewohnten Sichtweise zuzulassen.

Grüße

Thomas Lentze

P.S.: Ich habe früher gelegentlich in eure Seite hineingeschaut und erinnere mich an eine Dokumentation mit dem Titel: "Gewalt hat viele Gesichter". Abgebildet war ein Frauengesicht (die Monroe ?) in flächenweiter Verfielfältigung. Dort - oder war es anderswo - war auch eine Statistik für ein bestimmtes Bundesland über die geschlechtliche Zuordnung der Betroffenen des Gewaltschutzgesetzes.

Habe die Dokumentation aber nicht wiedergefunden. Sollte ich da was verwechselt haben ? Das Thema ist für mich jedenfalls, auch aus durchaus persönlichen Gründen, interessant.

Selbstverständlich, aber bitte sehr !

Thomas ⌂, Augsburg, Thursday, 25.05.2006, 17:53 (vor 6760 Tagen) @ Bonaventura / Thomas Lentze

Hallo Thomas,

wahrscheinlich meinst Du das hier:
http://www.vafk-schwaben.de/downloads/Gewalt_Gesichter.pdf
das exakte Gegenstück zu dem hier:
http://www.bmfsfj.de/Kategorien/Publikationen/Publikationen,did=3108.html
http://www.bmfsfj.de/Kategorien/Publikationen/Publikationen,did=3106.html

Statistiken zu Opfern des Gewaltschutzgesetzes sind in unserer Broschüre nicht enthalten. Nur die KFN-Opferstudie von 1992.

Die Monroe ist auch nicht abgebildet :-)

MfG
Thomas

P.S.: Ich habe früher gelegentlich in eure Seite hineingeschaut und
erinnere mich an eine Dokumentation mit dem Titel: "Gewalt hat viele
Gesichter". Abgebildet war ein Frauengesicht (die Monroe ?) in
flächenweiter Verfielfältigung. Dort - oder war es anderswo - war auch
eine Statistik für ein bestimmtes Bundesland über die geschlechtliche
Zuordnung der Betroffenen des Gewaltschutzgesetzes.

Habe die Dokumentation aber nicht wiedergefunden. Sollte ich da was
verwechselt haben ? Das Thema ist für mich jedenfalls, auch aus durchaus
persönlichen Gründen, interessant.

starker Tobak

Mike, Thursday, 25.05.2006, 12:33 (vor 6761 Tagen) @ Bonaventura / Thomas Lentze

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass solche Themen an einer Uni vorgetragen werden. Da hast du eine Menge Mut bewiesen! Anderswo hätte man dich ob dieses Frevels gesteinigt wenn nicht gar in die Hoden getreten...
Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass man dich wie einen Alien bestaunt hat.

Mike

Gleichberechtigung, aber nicht Gleichstellung =reaktionär???

Toxido, Thursday, 25.05.2006, 22:03 (vor 6760 Tagen) @ Bonaventura / Thomas Lentze

Das Referat beeindruckt, aber mit diesem Absatz hadere ich dann doch:

2.4. Zielsetzung (2): Patriarchat

2.4.1. Reaktionäre Konzepte
o Weltbild: traditionsorientiert, u.U.
biologistisch-deterministisch.
o Feminismus ist Degenerationserscheinung überalterter
Zivilisationen.
o Rückkehr zum "seit Jahrmillionen bewährten" Rollenverständnis
überlebensnotwendig.
o Gleichberechtigung, aber nicht Gleichstellung.
o Öffentliche Akzeptanz innerhalb der Männerbewegung gering.

Was ist denn an der Position "Gleichberechtigung, aber nicht Gleichstellung" reaktionär? Sie ist anti-totalitär, zutiefst liberal. Gleiche Rechte - das ist Teil der Menschenrechte und somit ein Selbstzweck, den eine liberale Gesellschaft zu garantieren hat.

Wenn Du liberale Grundsätze so einordnest, wie in deinem Absatz oben, dann stimmst Du auch der Klage von US-Feministinnen gegenüber dem Militär zu: "Das ist aber gemein, dass die körperlichen Anforderungen für Elitetruppe xy so hoch angesetzt sind - keine Frau kann sie erreichen. Das ist Diskriminierung, weil es Frauen ausschließt."

Entweder oder.

Im Détail hast du recht, aber...

Bonaventura / Thomas Lentze, Thursday, 25.05.2006, 23:22 (vor 6760 Tagen) @ Toxido

Das Referat beeindruckt, aber mit diesem Absatz hadere ich dann doch:

2.4. Zielsetzung (2): Patriarchat

2.4.1. Reaktionäre Konzepte
o Weltbild: traditionsorientiert, u.U.
biologistisch-deterministisch.
o Feminismus ist Degenerationserscheinung überalterter
Zivilisationen.
o Rückkehr zum "seit Jahrmillionen bewährten" Rollenverständnis
überlebensnotwendig.
o Gleichberechtigung, aber nicht Gleichstellung.
o Öffentliche Akzeptanz innerhalb der Männerbewegung gering.


Was ist denn an der Position "Gleichberechtigung, aber nicht
Gleichstellung" reaktionär? Sie ist anti-totalitär, zutiefst liberal.
Gleiche Rechte - das ist Teil der Menschenrechte und somit ein
Selbstzweck, den eine liberale Gesellschaft zu garantieren hat.

Toxido, du hast völlig recht, wenn du sagst: "Gleichberechtigung, aber nicht Gleichstellung" ist nicht reaktionär, sondern anti-totalitär.

Allerdings hatte ich nicht vor, eine Liste reaktionärer Einzelideen zu erstellen.

Ich wollte vielmehr ein typisch reaktionäres Weltbild in seiner organischen Geschlossenheit umreißen; ein reaktionäres Weltbild, wie man es lebendig antrifft. Und dieses ist ein Gesamt aus überwiegend richtigen, zum geringeren Teil aber auch bizarren, unreflektieren Vorstellungen oder Vorurteilen. Zum Beispiel ist Traditionsorientierung an sich nicht verwerflich, eher schon, wenn eine biologistische Orientierung hinzukommt. Daß Feminismus eine Degenerationserscheinung überalterter Kulturen darstellt, werden auch die Meisten akzeptieren. Wirklich anstoßerregend ist für eine Mehrheit der Maskulisten nur die Forderung nach Rückkehr zu einem angeblich uralten Rollenverständnis. Daher die Folgerung: Akzeptanz gering. Eine Bewertung ist das nicht, sondern eine Beschreibung !

Danke jedenfalls für deine Kritik.

Freundliche Grüße

T.L.

Der Begriff tut's nicht

Toxido, Tuesday, 30.05.2006, 23:34 (vor 6755 Tagen) @ Bonaventura / Thomas Lentze

Allerdings hatte ich nicht vor, eine Liste reaktionärer Einzelideen zu
erstellen. Ich wollte vielmehr ein typisch reaktionäres Weltbild in seiner
organischen Geschlossenheit umreißen
Eine Bewertung ist das nicht, sondern eine Beschreibung !

Vielleicht ist reaktionär kein so glücklicher Begriff. Er ist an sich sowohl wertend als auch unscharf. Die Wertung erfolgt nicht explizit, ist also vorverurteilend. Und unter den Begriff packst Du doch recht verschiedene Ansichten. Ich würde den Begriff in diesem Zusammenhang einfach überhaupt nicht verwenden, er schafft nur Gelegenheiten zu Fehlinterpretationen.

Vielleicht findet sich noch eine andere Klassifizierung.

Aber das ist nun auch das Haar in der Suppe...

Der Begriff tut's nicht

Thomas Lentze, Wednesday, 31.05.2006, 02:30 (vor 6755 Tagen) @ Toxido

Vielleicht ist reaktionär kein so glücklicher Begriff. [...] Ich würde den Begriff in diesem Zusammenhang
einfach überhaupt nicht verwenden, er schafft nur Gelegenheiten zu
Fehlinterpretationen.

Vielleicht findet sich noch eine andere Klassifizierung.


Hallo Toxido !

ich danke dir für die Kritik.

ich bin mir bewußt, daß ein solches Thesenpapier nur ein erster Versuch sein kann.

Das gilt insbesondere für die letzten beiden Absätze. Sollte ich ein derartiges Referat nochmal halten, so würde ich den Entwurf hier zur Diskussion stellen.

Im Übrigen rufe ich Jedermann dazu auf, einen Alternantiv-Entwurf zu erstellen, zumindest was die heiklen Absätze (also die letzten beiden) betrifft. Was wir nicht wollen, darüber besteht ja weitgehend Einigkeit. Offen ist die Frage, was wir darüberhinaus positiv anstreben.

Jedenfalls freue ich mich, hier wenigstens vereinzelt Resonanz gefunden zu haben. Daß abwertende Kritik vor allem an meine Person gebunden ist und weniger am Inhalt, ersehe ich aus den Reaktionen im MANNdat-Forum.

Gruß

T.L.

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