SF: Arena mit René Kuhn
Gismatis, Basel, Saturday, 05.02.2011, 06:53 (vor 5044 Tagen)
http://www.sendungen.sf.tv/arena/Sendungen/Arena?WT_zugang=sendungen
Thema: Gleichstellung – alles paletti?
(Die Sendung lässt sich online anschauen, ist allerdings auf Schweizerdeutsch)
Habe soeben die Wiederholung geschaut. Gott, war das ein Krampf! Geschätzte 90 Prozent der Zeit ging es um Frauen und feministische Anliegen. Bei drei männlichen und drei weiblichen Gästen dachte ich, dass die drei Männer zumindest eine Chance haben. Aber diese war ihnen von Anfang an nicht gegeben. Denn der Ablauf war so, dass zuerst etwa eine halbe Stunde ausschließlich die Frauen an der Reihe waren, während die Männer hinten warten mussten. Dann wurde für die gleiche Zeit gewechselt. Aber diesmal durften auch die drei Frauen, die vorher schon dran waren, mitreden! Es war also eher eine gemischte Runde. Und anschließend gab es nochmals eine Frauenrunde!
Dauerbrenner während der ganzen Sendung war das Dogma der Lohnungleichheit. Immerhin beträgt die nicht erklärte (nicht nicht erklärbare!) Differenz schon 8 Prozent. Die ständige Widerholung dieses Märchens wirkte auf mich einfach nur völlig grotesk. Mein Dank geht an René Kuhn, der versucht hat, die behauptete Lohndiskriminierung als Fehlinterpretation zu entlarven. Er stieß dabei auf taube Ohren. Ansonsten hat er am wenigsten aller Teilnehmer gesagt. Was sollte man auch groß sagen, wenn alle anderen an den Themen, mit denen man sich befasst, vorbeireden und in anderen Sphären weilen?
Den Auftritt von Markus Theunert, dem Präsidenten von Männer.ch fand ich mehrheitlich positiv. Er hat einiges in der Sendung unterbringen können und er machte insgesamt eine gute Figur.
Die Sendung war ein Anfang. Es ist eine kleine Sensation, dass ein Vertreter der Antifeministen in eine solche Sendung mit diesem Thema eingeladen wird, und sein Widerspruch bei der Lohnlüge sorgte dafür, dass die Fernsehzuschauer wenigstens mal gehört haben, dass es Leute gibt, die das anders sehen. Die Verbreitung einer Idee beginnt damit, dass man sie ausspricht. Vielleicht ist der ein oder andere Zuschauer neugierig geworden.
Eins ist mir aber klar geworden: Beim Thema Männer- und Väterrechte braucht es in Zukunft reine Männerrunden!
Gismatis
SF: Arena mit René Kuhn
Chato, Saturday, 05.02.2011, 07:54 (vor 5044 Tagen) @ Gismatis
Eins ist mir aber klar geworden: Beim Thema Männer- und Väterrechte braucht es in Zukunft reine Männerrunden!
Die gibt es aber nicht mehr, denn das Fernsehen hat ja einen Auftrag zu erfüllen. Außerdem herrscht doch die Gleichberechtigung. Da dürfen nicht bloß Männer ihre Meinung sagen. Wer das so wollte, der kriegt es auch so, und danach darf er nicht mehr darüber abstimmen, ob er das vielleicht lieber doch nicht so haben wollte. Er gehört dann schließlich einer Minderheit an.
Ich bin übrigens dafür, das Wahlalter endlich auf drei Jahre herabzusetzen und es auch auf die Haustiere auszudehnen. Denn auch die haben ein Recht auf Mitsprache, weil sie ja schließlich mit uns Menschen zusammenleben müssen. Zwänge schaffen Rechte.
Nick
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
Weiber und Tiere
DvB, Saturday, 05.02.2011, 23:30 (vor 5043 Tagen) @ Chato
Ich bin übrigens dafür, das Wahlalter endlich auf drei Jahre
herabzusetzen und es auch auf die Haustiere auszudehnen.
Na, Du wirst doch nicht Weiber mit Haustieren vergleichen wollen! :o
Was ist denn plötzlich mit gegenseitigem Dienen und so?
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Tiere und Dummheit
Chato, Sunday, 06.02.2011, 02:25 (vor 5043 Tagen) @ DvB
Na, Du wirst doch nicht Weiber mit Haustieren vergleichen wollen! :o
Was ist denn plötzlich mit gegenseitigem Dienen und so?
Die beiden Ebenen haben nichts miteinander zu tun: das eine ist eine situativ bedingte, ironische Karikatur, das andere eine ernste Feststellung. In der Sache selbst liegen wir bekanntlich vollständig konträr. Die ideologische Vorstellung des Mannes als "Herr des Weibes" setzt voraus, daß Gott nicht sei. Da aber Gott das Maß aller Dinge ist (und nicht der Mann), ist zwar der Mann das Haupt der Familie (und nicht das Weib), aber das innere Gefälle zwischen den Geschlechtern hat bloß ein ganz kleines, ein lediglich menschliches Maß, etwa wie sich die Stärke eines Grashalmes von der Urgewalt einer ganzen Galaxie unterscheidet. Als ein welkender Grashalm, der schon morgen verdorrt ist, anderen Gräsern "Weltall" vorspielen zu wollen, ist einfach unfaßbar lächerlich und für das betreffende Pflänzchen schmählich und sehr blamabel. Deshalb heißt es: "Dient einander in Liebe!" Es ist nicht klug zu beschließen, unbedingt für immer als ein öffentlicher Depp durch die Gegend gehen zu wollen. Man wird zurecht nur ausgelacht dafür. Die Proportionen stimmen einfach auf groteske Weise nicht zusammen.
Es ist deshalb weise, bei seinem menschlichen Maß zu bleiben, denn nur dies entspricht der Wahrheit.
Nick
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
Start der Männerrunde wurde vermutlich absichtlich vermiest
notleidender, Saturday, 05.02.2011, 10:26 (vor 5044 Tagen) @ Gismatis
Es ist doch schon verwunderlich und nicht nachzuvollziehen wenn drei Männer angeblich nicht wissen wo der Platz sein soll. Ich gehe davon aus, dass es bewusst eine Stör- oder Einschüchterungsaktion war um schon zu Begin die Männer ins schlechte Licht zu rücken.
Die Moderatorin hatte nicht den Mumm Herr Fehr unkompliziert rechts zu platzieren obwohl sie dies zuerst mit einer Handbewegung halbpatzig andeuten wollte. Die Platzzuweisungen wurden "vermutlich" im geheimen Kämmerlein gemacht. Eine kleine Blamage der Männer kommt doch gut daher.
Darum lies sie zuerst den Herr Fehr auf die Linke Seite platz nehmen obwohl sie ihn eigentlich auf der rechten Seite haben wollte. Danach geht Herr Kuhn logischerweise wegen dem besetzten Platz auf die rechte Seite.
Jetzt kommt der Knaller!
Der Mineralsaft- Panter "faucht" den Herr Kuhn an mit:
"IHR händs falsch gmacht", Ihr seid Schuld! ja ja.... obwohl Herr Kuhn ja am wenigsten Schuld trägt.
Und der Herr Theunert wurde offensichtlich auch nicht von diesem feministischem Fernseh- Pack instruiert, wo er stehen soll
Das sind halt so die üblichen Psychospielchen
Chato, Saturday, 05.02.2011, 17:55 (vor 5043 Tagen) @ notleidender
Das sind halt so die Psychospielchen als Konsequenz des Götzen "Gleichberechtigung": gleiches Recht für alle, keinerlei Beschränkung der Freiheit, jeder darf alles probieren. Wenn die Ungleichheit zuvor passend definiert worden ist, kommt immer Gleichstellung dabei heraus, und die geht dann so: "I have the pussy, so I make the rules! Ist jemand dagegen? Bitte Hände heben! Bloß nicht genieren! No pressure, your choise! Ok, das ist die Minderheit: So the pussy makes the rules!"
Demokratie und Gleichheit sind schön, gell? Ich weiß, es nervt fürchterlich, aber wer "Gleichberechtigung" will, der kriegt sie natürlich auch. Manche nennen das vollkommen vertrottelt, andere sind stolz darauf und nennen es immer noch fair. Jeder, wie er will. No pressure. Your choise.
Nieder mit Nick! Am besten gar nicht lesen, was er schreibt. Das bildet sehr. )
Nick
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
Die SF-"Tagesschau" versucht, die Sendung zusammenzufassen
Hengst, Saturday, 05.02.2011, 10:29 (vor 5044 Tagen) @ Gismatis
Die SF-"Tagesschau" versucht, die Sendung zusammenzufassen
Ach, Saturday, 05.02.2011, 13:08 (vor 5043 Tagen) @ Hengst
René war mit der Meinung, Frauen würden immer noch unterdrückt? Tolle Show
Die SF-"Tagesschau" versucht, die Sendung zusammenzufassen
Manifold , Saturday, 05.02.2011, 13:43 (vor 5043 Tagen) @ Ach
René war mit der Meinung, Frauen würden immer noch unterdrückt? Tolle
Show
Wenn ich es richtig im Kopf habe, hat er gesagt, dass Frauen früher unterdrückt worden wären - nicht das sie heute noch unterdrückt werden.
Man kann zwar stichhaltig darlegen, dass dem nicht so ist, aber das hätte zu lange gedauert und er wäre sofort unterbrochen worden.
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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis
Die SF-"Tagesschau" versucht, die Sendung zusammenzufassen
Nur so, Saturday, 05.02.2011, 14:24 (vor 5043 Tagen) @ Manifold
Ausserdem wäre er als unglaubwürdig abgestempelt worden und seine Meinung wäre damit nichts mehr wert gewesen.
Er hat das ganz gut gemacht. Die Sendung war sehr einseitig, aber das war ja zu erwarten
Die SF-"Tagesschau" versucht, die Sendung zusammenzufassen
Gismatis, Basel, Saturday, 05.02.2011, 15:57 (vor 5043 Tagen) @ Manifold
Es wäre mir lieber gewesen, wenn er es nicht gesagt hätte. Er hätte es auch nicht widerlegen müssen. Dogmen lassen sich nunmal im Rahmen einer solchen Sendung nicht niederreißen. Er hat es bei der Lohnlüge versucht, mehr war gar nicht möglich. Verkomplizierend kommt hinzu, dass die Aussage, Frauen seinen früher unterdrückt worden, ja nicht ganz falsch ist. Das fehlende Stimmrecht kann man schon als eine Art Unterdrückung auffassen. Das Problem bei dieser Aussage ist aber, dass damit suggeriert wird, Männer seien frei gewesen, was eben auch überhaupt nicht stimmt. Deshalb bin ich auch dagegen, wenn man sagt, das Verhältnis sei zuungunsten der Männer gekippt. Früher seien die Frauen arm dran gewesen und heute die Männer. Richtig ist, dass früher beide Geschlechter Zwängen und Einschränkungen unterworfen waren, während dies heute, vereinfacht gesagt, nur noch für den Mann so ist.
Die SF-"Tagesschau" versucht, die Sendung zusammenzufassen
Royal Bavarian, St. Ungerntupfing, Saturday, 05.02.2011, 22:35 (vor 5043 Tagen) @ Manifold
Servus Manifold,
Wenn ich es richtig im Kopf habe, hat er gesagt, dass Frauen früher
unterdrückt worden wären - nicht das sie heute noch unterdrückt werden.
Man kann zwar stichhaltig darlegen, dass dem nicht so ist, aber das hätte
zu lange gedauert und er wäre sofort unterbrochen worden.
... reden wir uns die Dinge nicht schön, sondern sehen wir der Realität ins Auge. René sollte vorgeführt werden und das wurde er auch. Zwar argumentativ nicht, aber auf subtile Weise eben doch. Ich wiederhole mich ungern, aber ..
1. Strategisch zu reden bringt nichts, wenn die Wahrheit dabei flöten geht. Wer der Meinung ist, Frauen seien nie unterdrückt gewesen, der muß das auch so sagen - und es belegen.
2. Zu sagen, was opportun zu sein scheint - und es nur deswegen zu sagen - ist das, was alle tun. Wirklich Interessierte haben davon die Schnauze voll.
3. Medienpräsenz im Fernsehen ist nicht verkehrt. Sie kann von Vorteil sein, muß es aber nicht - und zwar dann nicht, wenn wie hier z.B. René nicht eingeladen worden ist, um ihn zu hören, sondern um ihn zu zerstören.
4. Der Gladiator befindet sich im Irrtum, wenn er glaubt, er sei zu den Hyänen in die Arena vorgelassen worden, weil ihn das Publikum Hyänen schlachten sehen wollte. Sie wollten sehen, wie er zerfleischt wird.
5. Ich empfehle René dringend, nicht mehr an Talkrunden teilzunehmen, sondern sich - so das nachgefragt werden sollte - für Einzelinterviews zur Verfügung zu stellen. Und das auch nur unter der vertraglichen Bedingung, daß er derjenige ist, der die fertige Produktion, so wie sie gesendet wird, freizugeben hat.
6. Sollte er als Interviewpartner nicht mehr nachgefragt werden, dann nicht zuletzt wegen solcher Auftritte wie dem gegenständlichen hier im Fernsehen. René - und damit die Sache der Antifeministen - haben bereits Schaden genommen. Wenn er sich nochmal öffentlich zum Affen machen läßt, ist er in der öffentlichen Meinung Kuhn, der Spinner - und erledigt.
7. Der Antifeminist vertritt nicht eine von mehreren möglichen Meinungen, über die ein Publikum zu urteilen hätte, das sowieso von Grund auf hirngewaschen ist, mithin also urteilsunfähig ist. Vielmehr wählt er Auftrittsformen und Veröffentlichungsformen, die es ihm erlauben, ungestört die Wahrheit zu sagen.
8. Mainstreammedien denken nicht im Traum daran, einem Antifeministen eine Plattform zu seinem Nutzen anzubieten. Auch wollen sie ihn nicht fair behandeln. Sie wollen seine Präsenz nutzen, um ihn zu demontieren. Wenn hier bei der IGAF kein Umdenken stattfindet, werden sie in kürzester Zeit Erfolg haben damit.
Idealismus in allen Ehren, aber etwas Realismus kann auch nicht schaden.
Beste Grüße - Royal Bavarian
Direktlink
Manifold , Saturday, 05.02.2011, 11:51 (vor 5043 Tagen) @ Gismatis
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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis
SF: Arena mit René Kuhn
Zeitgenosse, Saturday, 05.02.2011, 14:03 (vor 5043 Tagen) @ Gismatis
Mich beschleicht immer mehr der Eindruck, dass der Anspruch der Aufklärung vom Menschen selbst schon nicht zu erfüllen ist. Diese Befreiung aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit scheint mir eine Überforderung bezüglicher geistiger Energie zu sein. Der Mensch kann nicht ständig alles hinterfragen, abwägen und rational bewußt machen. Ansonsten käme er zu nichts anderem mehr. Also glaubt er ...
Meine Befürchtung ist, die Aufklärung ist schon vom anthropologischen Standpunkt her betrachtet ein kaum zu erfüllendes Konstrukt.
Gruß
Zeitgenosse
SF: Arena mit René Kuhn
Manifold , Saturday, 05.02.2011, 15:11 (vor 5043 Tagen) @ Zeitgenosse
Ich teile deine Befürchtung, doch wurde mir ein Leben lang eingebläut, wie wichtig die Früchte der Aufklärung sind.
Doch wer weiss?
Die Aufklärung war auch "nur" eine Mode, ein Zeitgeist einer vergangenen Ära. Heute übertreiben wir einzelne Aspekte der Aufklärung, während wir andere völlig ignorieren. Das sieht man am Verständnis von Freiheit und von Rechten, welche lediglich als Freipass zur Egomanie wahrgenommen, jedoch nicht als Verantwortung und Verpflichtung angesehen werden.
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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis
SF: Arena mit René Kuhn
Chato, Saturday, 05.02.2011, 18:30 (vor 5043 Tagen) @ Manifold
Das sieht man am Verständnis von Freiheit und von Rechten, welche lediglich als Freipass zur Egomanie wahrgenommen, jedoch nicht als Verantwortung und Verpflichtung angesehen werden.
Und gerade die "Aufklärung" ist natürlich irgendwie ziemlich ungeeignet dafür, gell, ihnen ausgerechnet das noch auf den letzten Drücker beizubringen. Scheiß Lage, oder?
Nick
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
Früchte der Aufklärung
Mus Lim , Sunday, 06.02.2011, 02:43 (vor 5043 Tagen) @ Manifold
Ich teile deine Befürchtung, doch wurde mir ein Leben lang eingebläut, wie wichtig die Früchte der Aufklärung sind.
Jetzt sind es die Moslems, denen man es einzubläuen versucht, dass sie gerade diese europäische Form der Aufklärung (gefälligst) nachzuholen hätten.
Die Aufklärung war auch "nur" eine Mode, ein Zeitgeist einer vergangenen Ära. Heute übertreiben wir einzelne Aspekte der Aufklärung, während wir andere völlig ignorieren. Das sieht man am Verständnis von Freiheit und von Rechten, welche lediglich als Freipass zur Egomanie wahrgenommen, jedoch nicht als Verantwortung und Verpflichtung angesehen werden.
Es ist eben auch immer eine Frage der Balance. Auch so ein Naturgesetz ..
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SF: Arena mit René Kuhn
Chato, Saturday, 05.02.2011, 18:26 (vor 5043 Tagen) @ Zeitgenosse
Tach Zeitgenosse!
Zu dem Eindruck, der dich da gerade beschleicht, möchte ich dir sehr herzlich gratulieren, sollte aber vielleicht fairerweise darauf hinweisen, daß es von hier aus noch sehr weit ist bis zum praktischen Ziehen der logischen Konsequenzen. Deine Befürchtung, die Aufklärung sei vom anthropologischen Standpunkt her betrachtet ein kaum zu erfüllendes Konstrukt, ist sicherlich absolut zutreffend. Das direkt daran anschließende Problem indes lautet, daß der Mensch, wenn er nun einmal glauben muß, nicht von sich aus wissen kann, was er glauben soll, weil es dafür eine lange Erfahrung braucht (das nennt man Kultur), die andere für ihn gemacht haben müssen, ganz einfach deswegen, weil er, wenn er sie selbst machen möchte, längst gestorben ist, kaum daß er damit begonnen hat. Wenn das Problem nun bei fast allen besteht, gibt es natürlich kaum noch eine praktikable Lösung dafür. Da könnte man sich höchstens persönlich maximal sputen, den Zug, der den Bahnhof bereits verläßt, doch noch irgendwie zu erwischen, aber wer ist schon so blöd und versucht sowas?
Nick
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SF: Arena mit René Kuhn
Royal Bavarian, St. Beifallstupfing, Saturday, 05.02.2011, 18:47 (vor 5043 Tagen) @ Chato
was er glauben soll, weil es dafür eine lange Erfahrung braucht
(das nennt man Kultur), die andere für ihn gemacht haben müssen,
ganz einfach deswegen, weil er, wenn er sie selbst machen möchte, längst
gestorben ist, kaum daß er damit begonnen hat.
... BRAVISSIMO!
So schaut´s aus - Royal Bavarian
SF: Arena mit René Kuhn
Chato, Sunday, 06.02.2011, 20:36 (vor 5042 Tagen) @ Royal Bavarian
bearbeitet von Chato, Sunday, 06.02.2011, 20:39
Lieber Max!
Hier...
Wenn das Problem nun bei fast allen besteht, gibt es natürlich kaum noch eine praktikable Lösung dafür. Da könnte man sich höchstens persönlich maximal sputen, den Zug, der den Bahnhof bereits verläßt, doch noch irgendwie zu erwischen, aber wer ist schon so blöd und versucht sowas?
...hatte ich vergessen hinzuzufügen, daß, wer es nicht versucht, den aus dem Bahnhof rollenden Zug noch irgendwie zu erwischen, sich erst recht blöd verhält. Warum? Weil die EINZIGE Alternative zur eigenen Kultur nun einmal nicht "eine andere Kultur" ist, sondern vollständige Ausgeliefertheit an das Chaos. Das ist auch dann wahr, wenn es für Europa als Ganzes längst keine Rettung mehr gibt, weil die öde Massenverblödung für die Allermeisten nun einmal irreversibel geworden ist. Aber nur die Kollektivisten verurteilen sich selbst dazu, das Schicksal der kollektivierten Masse zum eigenen zu machen. Denen ist auf keine Weise mehr zu helfen. Retten kann sich jetzt nur noch die eigene Seele, und das auch nur dann, wenn sie sich maximal dafür anstrengt und sich vollständig darauf konzentriert. Das kapieren nicht mehr Viele, aber die Wenigen, denen das noch dämmert, sind es wert, daß ihnen ihre Lage schonungslos bewußt wird. Nichts Selbsterdachtes und keine einzige Ideologie wird bestehen, wenn es kracht. Das ist bald. Und vorher wird die Lüge und die schiere Abartigkeit in einem Maße überhand nehmen, wie sich das heute keiner vorzustellen vermag. Eine "Lösung" dafür gibt es nicht mehr.
Nick
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SF: Arena mit René Kuhn
Zeitgenosse, Saturday, 05.02.2011, 21:52 (vor 5043 Tagen) @ Chato
Moin auch.
Gehlens Diktion vom Menschen als einem Mängelwesen hat mich darauf gebracht. (Siehe Textsammlung auf der Blauen Burg.)
Gruß
Zeitgenosse
Kultur
Mus Lim , Sunday, 06.02.2011, 02:51 (vor 5043 Tagen) @ Chato
Ich denke, dass erfolgreiche Kulturen immer konservativ sind, weil sie auf den Erfahrungen ihrer Vorfahren und auf Bewährtes vertraut haben.
Auf der anderen Seite muss eine erfolgreiche Kultur auch immer ein gewisses Maß an Experiment, an Neugier, an Wagemut und an Neuerungen gestatten, um auf sich ändernde Randbedingungen erfolgreich reagieren zu können.
Ansätze wie Dekonstruktivismus, Feminismus und Genderismus, die alles auf den Kopf stellen, werden kaum erfolgreich sein, weil sie Bewährtes verwerfen, ohne zu wissen, ob ihr Ansatz überhaupt auf Dauer und ohne Unterfütterung von Wohlstand überlebensfähig ist.
Was für den Menschen im Allgemeinen gilt, muss nicht für den Menschen im Einzelnen gelten.
Es waren immer Einzelgänger, die die Menschheit vorangebracht haben:
Es war bestimmt ein einzelner "Spinner", der den Menschen das Feuer nutzbar machte,
der das Rad erfand und das mit der Atomspaltung haben auch eine kleine Gruppe um Otto Hahn herausgefunden. Außer Otto Hahn und Lise Meisner hat es wohl auch niemand verstanden. Der Rest weiß nur, dass der "Strom aus der Steckdose kommt". Auch eine Art moderner Glauben
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Da versteht ja einer ...
Mus Lim , Sunday, 06.02.2011, 02:41 (vor 5043 Tagen) @ Zeitgenosse
Mich beschleicht immer mehr der Eindruck, dass der Anspruch der Aufklärung vom Menschen selbst schon nicht zu erfüllen ist. Diese Befreiung aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit scheint mir eine Überforderung bezüglicher geistiger Energie zu sein. Der Mensch kann nicht ständig alles hinterfragen, abwägen und rational bewußt machen. Ansonsten käme er zu nichts anderem mehr. Also glaubt er ...
Meine Befürchtung ist, die Aufklärung ist schon vom anthropologischen Standpunkt her betrachtet ein kaum zu erfüllendes Konstrukt.
Da versteht ja einer, warum ich überzeugter Muslim bin ...
Natürlich ist es für Wissenschaftler wichtig, infrage zu stellen und neues Wissen zusammenzutragen, aber für die Masse ist das wohl nichts. Was ist denn, seitdem wir "die Masse" an die Unis gebracht haben. Seitdem geht die Wissenschaft doch zugrunde. Dafür blühen Scheinwissenschaften wie Genderismus, Frauenwissenschaften und anderes esoterisches Zeugs ... Mit reinen Frauenstudienlehrgängen werden auch die Natur- und Ingenieurswissenschaften "versaut". Und wer braucht diese Juristenschwemme in Politik und Familiengerichten?!??
Für die Masse ist "orat et laborat" besser als studieren. Studieren und forschen ist für eine Elite, die davon etwas versteht ..
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