Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Über das Lachen

Hemsut, Wednesday, 25.04.2007, 16:14 (vor 6424 Tagen) @ Flint

Ich zitiere hier mal ein paar Textstellen von Baudelaire über das Lachen.
(Hervorhebungen von mir)

Das Komische und mit ihm das Lachen hat für Baudelaire folgerichtig
einen satanischen Zug. Es ist das Lachen des gefallenen Engels. Wenn
jemand über das Unglück eines andern lacht, dann fühlt er sich ihm
zwar in diesem Moment überlegen, lacht aber im Grunde genommen
über sein eigenes Elend. Er merkt nicht, daß er selbst der Narr ist.


Baudelaire: ?Ist es doch allbekannt, daß die Vorstellung der eigenen
Überlegenheit bei allen Insassen der Irrenhäuser ins Maßlose entwickelt
ist. Mir sind noch keine Narren der Demut bekannt geworden. Man
beachte, daß das Lachen eine der häufigsten und zahlreichsten
Äußerungen des Wahnsinns ist
.?


Und weiter: ?Wo fände man wohl ein
offenkundigeres Symptom für unsere Hinfälligkeit als in dieser nervösen
Zuckung, diesem dem Niesen vergleichbaren unwillkürlichen Krampf,
den das Unglück unserer Mitmenschen auslöst? ... Gibt es ein
bedauernswürdigeres Schauspiel als die Schwachheit, die sich über
Schwachheit freut??

Hallo Flint,

da frage ich mich doch, ob Umberto Eco nicht bei Baudelaire abgekupfert hat für seinen Roman "Der Name der Rose"...

Eco läßt ja den Jorge von Burgos etwas ganz ähnliches sagen über das Teuflische im Lachen...

Kann man übrigens im Umkehrschluß annehmen, daß eine demütige Person niemals ein Narr sein kann?

Fragen über Fragen,
Hemsut


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