Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frage zum Frauenmythos - Kontoverbot für Frauen?

Dummerjan, Friday, 10.02.2012, 13:10 (vor 4523 Tagen)

Mir begegnet ab und zu die Behauptung, dass Frauen "früher" kein Konto haben durften. Kennt jemand die entsprechende historische Gesetzeslage?

Zumindestens für Sparbücher ist dies ankdotisch nicht so, da meine Oma seit 1934 ein Sparbuch hatte.

Frage zum Frauenmythos - Kontoverbot für Frauen?

bberlin, Friday, 10.02.2012, 13:26 (vor 4523 Tagen) @ Dummerjan

Mehr noch: Es gab einen so genannten Hausfrauen-Kredit, damit die sich Staubsauger kaufen konnten. Genau weiß ich es allerdings nicht. Vor meiner Zeit ...

Frage zum Frauenmythos - Kontoverbot für Frauen?

LatexTester, Friday, 10.02.2012, 14:32 (vor 4523 Tagen) @ Dummerjan

Mir begegnet ab und zu die Behauptung, dass Frauen "früher" kein Konto
haben durften. Kennt jemand die entsprechende historische Gesetzeslage?
Zumindestens für Sparbücher ist dies ankdotisch nicht so, da meine Oma
seit 1934 ein Sparbuch hatte.

Gegenfrage: Seit wann gibt es ein Konto für jeden? Früher wurde Lohn/Gehalt in Tüten ausgezahlt. Das Geld für die Miete übergab man direkt dem Vermieter oder zahlte es bei der Bank bar ein. Es war noch bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts unüblich, ein eigenes Konto (außer der Beschiss mit Niedrigstzins bei den Sparkonten) zu haben, wenn man nicht ein Unternehmen hatte. Die Familie war eine wirtschaftliche Einheit und die Mitglieder darin, also Mann und Frau, einander auf das Höchste verpflichtet. Der rechtliche Zugriff auf das Geld einer Frau war nicht als Unterdrückungsmaßnahme üblich, sondern um von den schmalen Kröten das Leben zu gewährleisten. Weiterhin war (und ist es teilweise) nicht unüblich, dass die Frauen das gesamte Einkommen des Mannes verwaltet haben, weil Hausfrau früher eine sehr vielschichtige und anspruchsvolle Tätigkeit war. Für ein Radio wurde monatelang gespart. Das Einkommen war so schmal, dass die meisten Männer ein Taschengeld (Wortsinn - Taschengeld für Kinder kam erst viel später auf), um die alltäglichen Unvermeidlichkeiten wie Fahrgeld oder Kantine zu bezahlen, während die Frau das Geld für die Wohnung und den Haushalt verwaltete. Am Ende des Monats war das Geld bei den meisten Haushalten tatsächlich aufgebraucht. Die Sparsummen für Alter, Krankheit oder Notfall waren lächerlich gering, aber keiner der beiden Eheparteien wäre auf die Idee gekommen, eine von beiden hätte es leichter oder der Mann ein Anrecht auf ein Leben in Saus und Braus, während Kinder und Frau darben.

Insofern ist die Kontofrage unabhängig vom Gesetz ein Scheinargument. Gleiches gilt für die Behauptung, Frauen hätten die Genehmigung zur Arbeit beim Mann einzuholen gehabt. Rein theoretisch und unter juristischem (teuer, welcher Arbeiter oder Angestellter hätte sich das leisten wollen) Aufwand, hätte der Mann seiner Frau das Arbeiten untersagen lassen können, wenn durch die Arbeit die Wohn- und Lebensgemeinschaft der Familie Schaden zu leiden drohte. Aber ebenso hätten Mann oder Frau ihre minderjährigen Kinder vor den Kadi schleifen können, weil diese nicht angemessen im Haushalt mithelfen - ein entsprechender Paragraph findet sich noch immer im BGB. Dass Leute auf die Argumentation der Feministinnen hereinfallen, liegt einfach daran, dass sie a) keine Vorstellung mehr vom früheren Familienbegriff haben, b) mit der Elle des neuen Familienbegriffs gegenseitiger Illoyalität die Zeiten nach dem Krieg messen, c) Bürgerfrauen, die besonders privilegiert waren, sozialistische Ideen falsch verstanden haben oder d) in einem top-down-Charity-Irrtum auf alles anwenden, um ihrer relativen Nutzlosigkeit einen Sinn zu verleihen.

Um aber die historischen Lebensumstände zu beleuchten, braucht es viele Sätze. Um eine Lüge in die Welt zu setzen, nur einen. Und der lautet bei Feministinnen: Frauen durften kein Konto haben.

Frage zum Frauenmythos - Kontoverbot für Frauen?

WolfS, Friday, 10.02.2012, 14:45 (vor 4523 Tagen) @ LatexTester

Inhaltlich und stilistisch hervorragender Beitrag,
dem ich als Zeitzeuge nichts hinzuzufügen habe.

Wolf

--
"Gewalt reicht nicht, um eine Zivilisation zu zerstören.
Jede Zivilisation stirbt an der Gleichgültigkeit
gegenüber den ihr eigentümlichen Werten, die sie begründen."
Nicolás Gómez Dávila

Kontoverbot für Frauen?

Wuff, Zur Schönen Aussicht, Saturday, 11.02.2012, 03:39 (vor 4522 Tagen) @ LatexTester

Um aber die historischen Lebensumstände zu beleuchten, braucht es viele
Sätze. Um eine Lüge in die Welt zu setzen, nur einen. Und der lautet bei
Feministinnen: Frauen durften kein Konto haben.

Da wäre unser Bundes Wuffi aber ganz schön aufgeschmissen gewesen.

Wuff

FL: Gelöscht, da nichtdeutscher Text ohne Übersetzung.

Michael ⌂, Friday, 10.02.2012, 15:03 (vor 4523 Tagen) @ Dummerjan

Frage zum Frauenmythos - Kontoverbot für Frauen?

Oliver, Friday, 10.02.2012, 16:02 (vor 4523 Tagen) @ Dummerjan

Mir begegnet ab und zu die Behauptung, dass Frauen "früher" kein Konto
haben durften. Kennt jemand die entsprechende historische Gesetzeslage?

Mit dem feinen Unterschied dass Männer nie dafür kämpfen mussten, selbst ein Konto eröffnen zu dürfen.

http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/netz-kultur/netz/antifeminismus-im-netz100.html

--

Liebe Grüße
Oliver


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Frage zum Frauenmythos - Kontoverbot für Frauen?

Dummerjan, Friday, 10.02.2012, 16:14 (vor 4523 Tagen) @ Oliver

Mit dem feinen Unterschied dass Männer nie dafür kämpfen mussten,
selbst ein Konto eröffnen zu dürfen.

http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/netz-kultur/netz/antifeminismus-im-netz100.html

Was keine Antwort ist... sondern einmal mehr die Behauptung.

Frage zum Frauenmythos - Kontoverbot für Frauen?

Oliver, Friday, 10.02.2012, 17:44 (vor 4522 Tagen) @ Dummerjan

http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/netz-kultur/netz/antifeminismus-im-netz100.html
Was keine Antwort ist... sondern einmal mehr die Behauptung.

Die Behauptung, ja , aktuell, zur Archivierung!

--

Liebe Grüße
Oliver


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Wie hat Beate Uhse ihr Firmenimperium aufbauen können, als Frau ohne Konto?

Mus Lim ⌂, Friday, 10.02.2012, 17:36 (vor 4522 Tagen) @ Dummerjan

Mir begegnet ab und zu die Behauptung, dass Frauen "früher" kein Konto haben durften.

Feministen lügen, wenn sie nur den Mund aufmachen.

Erinnerung für demente Feministen:
Es gab eine Zeit, da hatte auch die Mehrzahl der Männer kein Bankkonto und bekamen ihr Geld in einer "Lohntüte". Unglaublich, aber wahr!

WikiPrawda: "In der Bundesrepublik Deutschland war die Barauszahlung bis in die 1960er Jahre gebräuchlich; in der DDR bis in die 1980er."

--
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Also ihre sexuelle Ausstrahlung war es wohl nicht

Borat Sagdijev, Friday, 10.02.2012, 23:57 (vor 4522 Tagen) @ Mus Lim

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Sie musste sich bestimmt noch mehr als eine Frau der die Natur mehr Attraktivität gegeben hat von Männern und dem Patriarchat unterdrücken lassen, liebe Feminstinnen.

Ich denke das war ungefähr so:

Beate: Guten Tag, ich möchte ein Gewerbe anmelden.
Beamter: Machen sie auch Fellatio?

Beate: Guten Tag, ich möchte ein Geschäftskonto eröffnen.
Filialleiter: Ich bin sehr lieb zu kleinen Jungs.

--
Afrika hat Korruption?
Deutschland ist besser, es hat Genderforschung und bald eine gesetzlich garantierte Frauenquote.

Kampfpilotin werden und ein Geschäftsimperium aufbauen, das sollen ihr die Alpha-Mädchen erstmal nachmachen (kT)

Mus Lim ⌂, Saturday, 11.02.2012, 00:27 (vor 4522 Tagen) @ Borat Sagdijev

- kein Text -

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Lügenimperium ham se schon

Borat Sagdijev, Saturday, 11.02.2012, 20:01 (vor 4521 Tagen) @ Mus Lim

Scheint aber umsturzgefährdet.

--
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Deutschland ist besser, es hat Genderforschung und bald eine gesetzlich garantierte Frauenquote.

Frage zum Frauenmythos - Kontoverbot für Frauen?

Joachim, Niedersachsen, Friday, 10.02.2012, 19:23 (vor 4522 Tagen) @ Dummerjan

Ich habe zwar keine Antwort auf die Frage, aber in meiner Bibliothek findet sich ein Heftchen aus"Schäfers Fachschriften-Sammlung" zur Neuordnung des Familien- und Güterrechts ab 1. Juli 1958, welches zwar nichts zum Thema Konto sagt (das war wohl damals noch kein Thema), aber manch anderes, z.B.

Wegfall des § 1358 BGB: Hiernach war der Mann bisher befugt, ein Arbeitsverhältnis der Frau, ohne ihre Einwilligung, fristlos zu kündigen, wenn die Tätigkeit die ehelichen Interessen beeinträchtigt.

Außerdem wird vieles über die neue Zugewinngemeinschaft geschrieben, über die Verteilung der ehelichen Pflichten im Haushalt usw.

Ich habe den Eindruck, dass damals normale Bürger überhaupt kein Konto außer einem Sparbuch besaßen, weder Mann noch Frau.

Die Lüge mit dem § 1358 BGB

Mus Lim ⌂, Friday, 10.02.2012, 21:24 (vor 4522 Tagen) @ Joachim

Die Lüge mit dem § 1358 BGB wurde hier schon widerlegt.
WikiMANNia: 1358 BGB

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