Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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SWR1 Leserbrief

Christine ⌂, Sunday, 04.06.2006, 12:56 (vor 6739 Tagen)

Liebe Hörer - und Hörerinnen!

Eine Abonnentin hat uns geschrieben, sie freue sich zwar regelmäßig über
den Newsletter, nicht aber über die Anrede, denn wir würden "nicht nur von
Männern gehört, sondern auch von Frauen." Ab sofort werden wir also unsere
weiblichen Hörer ausdrücklich ansprechen. Wenn auch Sie uns schon immer mal
was sagen wollten, schicken Sie einfach eine Mail an:
marketing_bw.swr1@swr.de
--

Diesen Gefallen sollten wir der SWR1 Redaktion machen. "Kurioserweise" habe ich mich als Frau bis jetzt immer angesprochhen gefüllt. Warum habe ich nicht gemerkt, das ich nicht gemeint war?
Leute und Leutinnen, schreibt doch bitte einen Leserbrief, es brauchen ja nur 2 - 3 Zeilen sein, selbstverständlich werde ich das auch machen.

Gruß - Christine

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

SWR1 Leserbrief - Mein eigener Leserbrief dazu

Christine ⌂, Sunday, 04.06.2006, 14:13 (vor 6739 Tagen) @ Christine

Liebe Leute und Leutinnen,

mit Interesse habe ich folgendes im letzten Newsletter von Ihnen gelesen:
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Liebe Hörer - und Hörerinnen!

Eine Abonnentin hat uns geschrieben, sie freue sich zwar regelmäßig über
den Newsletter, nicht aber über die Anrede, denn wir würden "nicht nur von
Männern gehört, sondern auch von Frauen." Ab sofort werden wir also unsere
weiblichen Hörer ausdrücklich ansprechen. Wenn auch Sie uns schon immer mal
was sagen wollten, schicken Sie einfach eine Mail an:
marketing_bw.swr1@swr.de
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Na, man muß nicht alles verstehen, aber "kurioserweise" habe ich mich als Frau noch nie ausgegrenzt, sondern immer angesprochen gefühlt. Warum habe ich nicht gemerkt, das ich nicht gemeint war?
Wenn das die einzigen Probleme wären, die Feministinnen haben, dann ginge es ja noch. Der Zeitgeist muß wohl überall wehen, damit Frauen sich nicht ständig als Opfer fühlen.

Schöne Pfingsttage wünscht Ihnen

Christine, kein Opfer

www.wgvdl.com
--

Ich denke, mehr braucht man nicht zu schreiben. Die sollen nur wissen, daß es Menschen gibt, die das anders sehen. Wenn nur 100 kurze emails dort ankommen würden, dann merken die vielleicht etwas. Wenn aber nur eine einzige email dort ankommt, bewirkt das gar nichts.

Gruß - Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

SWR1 Leserbrief - Mein eigener Leserbrief dazu

GENESISWORKS, Sunday, 04.06.2006, 23:22 (vor 6739 Tagen) @ Christine

Deswegen brauchen Politiker so lange um etwas zu besprechen weil sie jedes Wort doppelt aussperchen müssen. Es sei sie reden über Gewalt, Rasen auf Autobahnen,sexuel. Kindesmissbrauch. Oder habt ihr schon mal jemand sagen hören, Täterin und Täter, Raserin und Raser,Kinderschänderin und Kinderschänder? Ich habe sogar (ich weis nicht mehr von wem) gehört: "wir leben bald in einem Schlamperstaat"
Alles negative wird männl. beibehalten.

SWR1 Leserbrief

Wolfgang, Monday, 05.06.2006, 02:30 (vor 6739 Tagen) @ Christine

Betreff Newsletter

Sehr geehrte Herren und Damen,

in Ihrem letzten Newsletter lasen wir - mein Mann und ich - folgendes:

Liebe Hörer - und Hörerinnen!

Eine Abonnentin hat uns geschrieben, sie freue sich zwar regelmäßig über
den Newsletter, nicht aber über die Anrede, denn wir würden "nicht nur von
Männern gehört, sondern auch von Frauen." Ab sofort werden wir also unsere
weiblichen Hörer ausdrücklich ansprechen. Wenn auch Sie uns schon immer mal
was sagen wollten, schicken Sie einfach eine Mail an:
marketing_bw.swr1@swr.de


Dazu möchte ich Ihnen mitteilen, daß mir das nie so ergangen ist - im Gegenteil habe ich mich immer viel mehr angesprochen gefühlt als mein Mann!

Ich kann mir nur vorstellen, daß es sich bei dieser Abonnentin um eine frustrierte 70-er-Jahre- Alt-Emanze handelt, die - wie viele ihres Jahrganges - noch heute für das Bild von der "ausgegrenzten Frau" kämpft, die prinzipiell ein Opfer in dieser Gesellschaft ist.

Wir möchten Sie bitten, daß Sie nicht auf alle Dummheiten reagieren - und nicht jeden Unsinn einer Neurotikerin in Ihrem Newsletter veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüssen

Anna und Wolfgang Stadler

SWR1 Leserbrief

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Monday, 05.06.2006, 02:54 (vor 6739 Tagen) @ Wolfgang

Sehr geehrte Menschinnen und Menschen,

in Ihrer letzten Newsletterin schrieben Sie:

'Liebe Hörer - und Hörerinnen!

Eine Abonnentin hat uns geschrieben, sie freue sich zwar regelmäßig über den Newsletter, nicht aber über die Anrede, denn wir würden "nicht nur von Männern gehört, sondern auch von Frauen." Ab sofort werden wir also unsere weiblichen Hörer ausdrücklich ansprechen. Wenn auch Sie uns schon immer mal
was sagen wollten, schicken Sie einfach eine Mail an:marketing_bw.swr1@swr.de'

Ich fürchte, wenn Sie so weitermachen, landen Sie bald wirklich bei 'der Zebrastreifin' und 'der Zuckerstreuerin' - dann aber bitte künftig auch 'Verbrecherinnen' und 'Täterinnen'.

Herzliche Grüßin

Wolfgang A. Gogolin

Generisches Maskulinum

Gismatis @, Basel, Monday, 05.06.2006, 02:39 (vor 6739 Tagen) @ Christine

Bis heute ist offenbar keine Feministin auf die Idee gekommen, dass das Problem vielleicht gar nicht das generische Maskulinum ist, sondern das Suffix -in selbst! Gleichstellung in der Sprache wäre so leicht zu erreichen durch ersatzlose Streichung dieser Endung. Stattdessen bemüht man lächerliche Doppelformen und umständliche Doppelnennung. Das System mit dem generischem Maskulinum und der speziellen Femininendung wirkt völlig natürlich in einer Gesellschaft, die Männer als Standardgeschlecht betrachtet und Frauen als exklusive Ausnahme davon. Heute ist diese Betrachtungsweise überholt, deshalb braucht es auch keine speziellen weiblichen Formen mehr.

Gismatis

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