Ein paar ungeahnte Folgen der Frauenquote (Allgemein)
verdeutlicht heute im Handelsblatt (nur Print) der Publizist Bernd Ziesemer.
„Sind Sie ein Personalfachmann in der zweiten Führungsebene eines deutschen Konzerns? Dann lassen Sie besser alle Hoffnungen fahren, jemals auf der Karriereleiter bis ganz nach oben zu klettern. Denn der öffentliche Druck, mehr Frauen in die Spitze der Unternehmen zu bringen, konzentriert sich in der Praxis nahezu vollständig auf ein einziges Ressort: Personal.“
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„In keinem Bereich großer Konzerne ist die Frauenquote seit Jahren so hoch wie in den Personalabteilungen. Also ist es vollkommen natürlich, dass sich in diesem relativ großen Reservoir auch am leichtesten Kandidatinnen mit Vorstandsqualitäten finden lassen. Auf der anderen Seite gibt es … aber auch überaus qualifizierte männliche Personalchefs unterhalb der Vorstandsebene, die eigentlich einen Sprung nach oben verdient hätten. Und die nun darunter leiden müssen, dass alle großen Unternehmen händeringend wenigstens einen weiblichen Vorstand etablieren wollen – und in der Regel eben am leichtesten im Bereich Personal fündig werden.
Erstmals kann sich in der Unternehmerwelt also eine ganz spezifische Gruppe von männlichen Mitarbeitern systematisch diskriminiert fühlen. Man darf gespannt sein, wann die erste entsprechende Klage eines benachteiligten Personalers vor einem deutschen Gericht landet.
Die paradoxe Folge der jetzigen Entwicklung kann man auch bereits benennen: Ehrgeizige Spitzenmanager zog es schon bisher nur selten in Richtung Personalabteilung. Künftig werden sie aber erst recht nicht mehr nach einem Job in diesem Bereich streben. Die ohnehin schon sehr weiblich geprägten Personalabteilungen werden also noch weiblicher – hier steigt also nicht die allgemein gewünschte „Diversity“, sonder der Trend geht eher zur Monokultur.“
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„Wahrscheinlich erleben wir wieder einmal das, was die Angelsachsen so schön das Gesetz der ungeahnten Folgen nennen.“