Was dachte Tolkien über Geschlechter? (Allgemein)
Ich habe heute seit Langem mal wieder im Silmarillion geschmöckert und bin am Ende der Ainulindale auf folgendes gestoßen:
"Die Valar nahmen nun selber Form und Gestalt an, und weil es die Liebe zu den erhofften Kindern Ilûvatars war, die sie in die Welt geführt hatte, so wählten sie Gestalten nach der Art, wie sie es in dem Gesicht Ilûvatars erblickt hatten, nur edler und prächtiger. Doch ist ihre Gestalt aus dem Wissen von der sichtbaren Welt gebildet, nicht aus dem Sichtbaren selbst; und sie bedürfen ihrer nur so, wie wir Kleider tragen, ohne doch minder wirklich zu sein, wenn wir nackt sind. Daher können die Valar, wenn es ihnen beliebt, der Gestalt entraten, und dann vermögen auch die Eldar sie nicht deutlich zu sehen, nur daß sie zugegen sind.
Wenn sie jedoch sich zu kleiden wünschen, so gehen manche der Valar in männlicher und manche in weiblicher Gestalt, denn diesen Unterschied des Gemüts kannten sie schon von Anbeginn, und er wird in der Wahl, die ein jeder trifft, nur verkörpert, nicht geschaffen, so wie auch bei uns Mann und Weib am Kleide zu erkennen, doch nicht durch das Kleid geschaffen sind." Quelle
Es ist immer wieder schön zu sehen, was wirklich kluge und außergewöhnliche Menschen von der Gendertheorie wohl halten würden.
Ich wünsche euch allen ein charmantes Wochenende. :)
Never change a running System.
Wenn man seine ganzen Werke liest, gibt es doch wenig "powerwomen", sondern eher strikte Rollentrennung. Ein weiterer Grund, warum ich von den Büchern nicht lassen kann :)!
Den Frauen die mit riesen Bihändern sich durch Meere von 3 Meter großen Orks bahnen, wirken in Tolkiens Welt eher fehl am Platze.
Falsch!
"Never change a running System."
Das ist möglich bei einem isolierten System, aber nicht bei einem System, das mit anderen nicht vertrauenswürdigen Systemen interagiert.
D.h.: Man muß sich auch in kulturellen Systemen immer ansehen, wie die aktuellen Rahmenbedingungen sind.
Im Geschlechterdiskurs müßte man sich ansehen: Wieviele Weibchen gibts, wieviele Männchen gibts, wie kommen die aktuell miteinander aus? Wie sieht es mit der Ernährung aus, wie mit den Freizeitbeschäftigunten usw.
Nur wenn ich mir Fragen stelle, kann ich auf Antworten kommen und kann durch diese Rahmenbedingungen zufriedenstellend die Stellschrauben justieren.
Weils Opa und Oma schon immer so machten, heißt das noch lange nicht, daß das immer das Richtige ist!
Falsch!
D.h.: Man muß sich auch in kulturellen Systemen immer ansehen, wie die
aktuellen Rahmenbedingungen sind.
Tja, aktuell gibt es an vielen Fronten einen totallen Vernichtungskrieg, der auch bis zum Ende hin eher verloren scheint, wie gewonnen. Da wird nicht experimentiert, da hält man sich an bewährtes.
Im Geschlechterdiskurs müßte man sich ansehen: Wieviele Weibchen gibts,
wieviele Männchen gibts, wie kommen die aktuell miteinander aus? Wie sieht
es mit der Ernährung aus, wie mit den Freizeitbeschäftigunten usw.
Frauen wie Männer zu wenig, es wird angehalten eine große Anzahl an Nachwuchs zu produzieren - wie gesagt, großer Krieg, hohe Verluste, etc. Freizeitbeschäftigung? Keine Zeit für, der Alltag ist schon hart genug.
Weils Opa und Oma schon immer so machten, heißt das noch lange nicht,
daß das immer das Richtige ist!
Bei Tolkien aber eben doch.