Das erklärt vielleicht auch, warum Männer, die dann obendrein noch von
physischer häuslicher Gewalt be/getroffen werden, oft so hilflos
und passiv reagieren.
Ich bin durchaus der Meinung, daß jeder Mann und jede Frau einen ganzen Menschen darstellt, d.h. einen eher verborgen wirkenden gegengeschlechtlichen "Doppelgänger" oder "Schatten" hat. Schon Otto Weininger hat das klar gesehen, wenn er es auch biologisch und nicht (tiefen-)psychologisch begründet hat.
Zeigt der Mann seine weibliche Seite im häuslichen Bereich, wo er umsorgt werden will und durchaus seelisch verletzlich ist, so zeigt die Frau ihre männliche Seite ingestalt der Prostitutierten. Hier handelt sie als Jäger, kühl gewinnorientiert, in dunklen, oft durchaus gefährlichen Milieus.
Dies sind natürliche Gegebenheiten, die insofern auch keiner sinnvollen Kritik unterliegen können.
Pervers wird es erst dann, wenn Mann und Frau aus ideologischen Gründen aufgefordert werden, ihre jeweiligen "Nachtseiten" zu "Tagseiten" machen. Wenn also Männer in der Öffentlichkeit weinen können sollen; und wenn Frauen ihre männlich-prostitutiven Impulse nicht auf nächtlichen Straßen, sondern in der Familie ausüben und mit gerichtlichen Mitteln durchsetzen.
Weder öffentlich weinende Männer noch familien-zerstörende Frauen sind das, was wir akzeptieren können. Der Mann muß da, wo seine natürliche Wirkspäre ist, unbedingt hart und durchsetzungsfähig bleiben. Und die Frau muß uns einen Bereich erhalten, in dem der ruhebedürftige Mann, seine Kinder und seine Gäste sich entspannen bzw. sich wohlfühlen.
Man kann das noch weiter differenzieren. Die Männerwelt kennt innere Tabuzonen des Anstands und der ungeschriebenen Regeln. Und ebenso kennt die innere Welt des Hauses Gegenstände und Verhaltensweisen, die für den Gast durchaus eine Außenwirkung haben sollen, wie etwa ein sorgfältig gedeckter Tisch, Blumen, sowie das zuvorkommende Wesen der Hausfrau.
Die heute verbreitete Vorstellung, daß Männer und Frauen hierin beliebig austauschbar sind, ist absolut falsch und führt notwendig ins soziale Elend..