Tomboy- ein Mädchen wäre lieber anders (Allgemein)
Als Tomboy werden Mädchen bezeichnet, die sich entsprechend der gängigen Geschlechterrolle von Jungen verhalten. Der Begriff kann auch auf erwachsene Frauen angewendet werden.
Das Phänomen tritt vor allem in der Pubertät auf und wird von den Gender Studies interessiert verfolgt, da es eine Entgrenzung des binären Geschlechterkonzepts darstellt. Die Ursachen für dieses Verhalten sind nicht völlig geklärt, bestimmte Ereignisse in der Erziehung werden ebenso wie biologische Ursachen vermutet. Einige Tomboys bemerken früher oder später ihr Lesbischsein, andere, dass sie Transgender sind, wenige erkennen eine Transsexualität, die meisten bleiben heterosexuelle Frauen und viele legen später einen Großteil ihres, gesellschaftlich häufig als geschlechtsuntypisch empfundenes Verhaltens wieder ab. Während der Pubertät haben Tomboys häufig – wie ihre männlichen Pendants, die Sissy-boys – mit Problemen und Anfeindungen zu kämpfen.
Regisseurin Céline Sciamma über die zunehmende Trennung zwischen Jungen und Mädchen
Die Trennung zwischen Jungen und Mädchen hat sich verschärft. Dieser Ansicht ist die Regisseurin Céline Sciamma, die in ihrem Film "Tomboy" die Geschichte eines Mädchens erzählt, das so tut, als sei es ein Junge. Sciamma sagte der "Tageszeitung" aus Berlin, es sei unmöglich gewesen, für den Film Mädchenkleidung zu finden, die blau oder wenigstens nicht gemustert gewesen sei. Kinder würden heute vor allem als Kunden betrachtet, was zu Rückschritten in der Vorstellung von Geschlechterrollen führe. Heute gebe es - anders als in den Achtzigern - auch keine Mädchen mit kurzen Haaren mehr. - Als sie beim Casting für den Film gesagt habe, dass man sich für die Rolle die Haare abschneiden müsse, seien alle Bewerberinnen vor Schreck ganz bleich geworden, berichtete die Regisseurin.
Rezension der Weltin
Wen genau die Bilder dort erreichen sollen, bleibt unklar, denn "Tomboy" ist zu unentschlossen, um sein Publikum zu finden: Kindern dürfte der Film zu langweilig sein; für Teenager sind Menschen im präpubertären Stadium uncool, zumal dies keine Coming-of-Age-Story ist; und Erwachsenen dürfte der Film in all seiner Harmonie fast zu unauthentisch sein. Der Vater: ein treu sorgender Familienmensch. Die kleine Schwester: ein Fratz, der dann noch niedlich ist, wenn er nervt. Die Mutter: trotz Schwangerschaft im Endstadium die Fürsorglichkeit in Person. Mit dem Alltag einer Familie hat diese Bilderbuchidylle nichts mehr zu tun.
*weiß noch nicht, was von zu halten ist*- Krankenschwester
--
Unmenschlichkeit - eine bemerkenswerte charakteristische Eigenschaft des Menschen.
(Ambrose Gwinnet Bierce)