Liebe im digitalen Zeitalter (Allgemein)
Ich hab grad beim stöbern im Internet folgende Buchrezension gefunden.
Einige Absätze haben mich schmunzeln gebracht! Es zeigt ganz gut wie sich der Beziehungsmarkt zugunsten von uns Männern gewandelt hat und bestätigt meine Erfahrungen der letzten Jahre.
Knappheit weckt Begehren, auch auf Beziehungsmärkten. Männliche Bindungsscheu, so Illouz, sei eine Folge des Überangebots an potentiellen Partnern, die Bindungsbereitschaft signalisieren. Unter diesen Bedingungen werde es für Männer immer schwieriger, dem Objekt ihrer Begierde einen Wert beizumessen - deshalb ihre Distanziertheit: "Die Vermeidungsstrategie all dieser Männer sind kein Zeichen pathologischer Psychen, sondern ein strategischer Versuch, in einem Markt, in dem sie aufgrund einer Überversorgung mit der sexuellen und emotionalen Verfügbarkeit von Frauen (… ) keinen Wert zu weisen können, Knappheit zu erzeugen – und somit Wert." Anders gesagt: Männer können es sich aussuchen – und wissen doch paradoxerweise immer weniger, was sie genau wollen.
Verschärft wird diese Entwicklung paradoxerweise durch das Internet. Indem es das Überangebot an Wahlmöglichkeiten noch einmal erhöht, erschwert es zugleich die Festlegung auf ein Liebesobjekt. Der User wird wählerischer. Weil immer noch etwas Besseres kommen kann, ist er bestrebt, seine Wünsche genauer zu erforschen, seine Vorlieben zu präzisieren, seine Wahlmöglichkeiten zu optimieren. Mit anderen Worten: Die romantische Liebe wird durch die elektronischen Möglichkeiten immer mehr rationalisiert.