Studienfinanzierung Zwei Studentinnen streiten mit den Eltern ums Geld (Frauen)
Meine Eltern haben sich getrennt, als ich noch in der Schule war, später wurde mein Vater krank, er hatte Krebs. Wenn meine Schwestern oder ich uns wegen Geld beschwerten, warf er uns mangelnde Loyalität vor. Geld war sein Machtmittel. Er wollte, dass wir zu ihm halten und nicht zu unserer Mutter. Wenn ich nett zu ihm war, bezahlte er mir Reisen oder neue Möbel. Dabei hätte ich gern einfach regelmäßig genug gehabt, um mir Essen zu kaufen.
ZEIT CAMPUS: Und deshalb haben Sie beschlossen, ihn zu verklagen?
Sager: Beim Studentenwerk wurde mir Paragraf 37 des Bafög erklärt, der >gesetzlich übergegangene Unterhaltsanspruch«: Was mein Vater nicht zahlt, übernimmt auf meinen Antrag hin das Land und stellt es ihm in Rechnung. Wenn er sich dann weiterhin weigert, seine Schuld zu begleichen, muss nicht ich klagen, sondern das Land. Vor Gericht werde ich meinem Vater wohl nie begegnen.
ZEIT CAMPUS: Ist durch diesen Schritt zwischen Ihnen etwas kaputtgegangen?
Sager: Nein. Es hat sich nur manifestiert, was schon kaputt war. Ich habe Respekt vor ihm verloren – und vor mir selbst gewonnen. Durch den klaren Schnitt bin ich auch emotional unabhängiger geworden. Heute herrscht Funkstille, aber ich habe das Richtige getan.
Dumme Schlampe. Da war doch noch was?!
Arbeiten gehn?
Nee, lieber den krebskranken Vater vor Gericht zerren.
Hat ja auch nur fünf Kindern das Studieren ermöglicht.