Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Mär von der Versklavung.... (Allgemein)

Narrowitsch, Berlin, Sunday, 20.05.2012, 14:30 (vor 4575 Tagen) @ Swen

Jeden regulären 08/15-Job könnte man auch als Sklaverei bezeichnen.

Das ist richtig. Könnte man. Man könnte auch den Zwang zur Atmung oder zum Kacken als Sklaverei bezeichnen. Natursklaverei sozusagen. Ich warte schon lange auf Studien und Positionspapiere, die sich dieser Form ultimativer Unfreiheit widmen.

Es
besteht eine finanzielle Abhängigkeit und es bleibt vielen nur, sich an
die oftmals vorherrschenden, perversen Machtstrukturen anzupassen.

Tatsächlich: Irgendwie sind alle von allen in gewissen Maßen abhängig; es handelt sich um ein konstituierendes Element der menschlichen Spezies. Bislang ist es gewissen Denkrichtungen, dem Feminismus beispielsweise, eigen, Theorien zu entwickeln, nach denen ungeliebte Abhängigkeiten - zumindest dem Schein nach - abgeschafft gehören. Wer ihnen folgt, erlebt sein blaues Wunder, nämlich im Netz ganz anderer Abhängigkeiten.

Kindererziehung dürfte auch sowas wie Sklaverei sein. Kleine Kinder haben
ggü. ihren Eltern keinerlei Rechte.

Lächerlich.

Sie haben sich genauso anzupassen.

In gewissem Maße, ja. Und zwar aus sehr guten Gründen.

Durch die unterschiedlichen Machtverhältnisse haben sie nicht die
Möglichkeit, etwas gegen die oftmals herrschende Willkür der Elten
entgegenzusetzen.

Unfug.

Unser Schulsystem funktioniert genauso. Kinder werden
gezwungen, jeden möglichen Schwachsinn aufzunehmen.

Das ist eine Frage der Schule, meinetwegen des Schulsystems. Es ist keine Frage von Sklaverei.

Warum? Weil stärkere
Ältere es so wollen...

Abermals Unfug. Weil Kinder nicht im Ansatz eine Vorstellung von der Notwendigkeit umfassender (Allgemein-) Bildung haben. Nun ist in den zurückliegenden Jahrzehnten zu beobachten, wie sehr Pädagogen mit antiautoritären und anderen gutmenschlichen Vorstellungen zunehmend Einfluss auf Lehrpläne und Lernabläufe gewinnen. Eine der Folgen: Menschen erkennen immer seltener den Unterschied zwischen (Staats-) Sklaverei und gewissen Notwendigkeiten, über deren Bedienung sich sicherlich streiten lässt.
So können Menschen den Glauben entwickeln, ihre Zwangsverpflichtung zum Dienst in profitable Tretmühlen, könnte etwas mit sozialstaatlicher Segnung zu tun haben.

Um dies alles ging es mir jedoch nur sekundär. In erster Linie erlaubte ich mir den Hinweis auf die dümmliche Arroganz all jener, die das Alte Rom im Verhältnis zur Gengegenwart als fürchterlich rückständig verachten. Freilich mit Blindheit für mögliche Analogien.

Er sei mir verziehen, eigentlich will ich Leute mit Kleinkinderglauben nicht erschrecken.

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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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