Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Eure Meinung...

Wolfgang, Tuesday, 06.06.2006, 05:30 (vor 6586 Tagen)

Was haltet Ihr davon: jeder von Euch schickt folgende Forderungen jede Woche an Parteien/Politiker. E-mail-Adressen findet man im Internet unter den Seiten der Parteien...


Der Feminismus hat nicht nur alle ursprünglich angestrebten Ziele erreicht, sondern eine nie gekannte Überprivilegierung von Frauen herbeigeführt.
Geschlechtsbezogene Benachteiligungen gibt es z.Zt. ausschließlich für Männer. Behauptungen, daß - umgekehrt - Frauen "immer noch" benachteiligt würden, sind unbelegt, werden aber gebetsmühlenartig und mit erheblichem medialen Aufwand wiederholt.[/b]

Minimalforderungen der Männerrechtsbewegung

o Väterdiskriminierung
Ziele:
o Abschaffung des Ehegattenunterhalts - alternativ Wiedereinführung des Schuldprinzips
o Abschaffung des Kindesunterhaltes - alternativ strikte 50:50 %-Regelung der Kindesbetreuung
o Väterrechte auch für nichteheliche Väter - alternativ keine Mütterrechte für unverheiratete Mütter
o Väterrecht auf Vaterschafts-Feststellung - alternativ obligatorischer Vaterschaftstest nach der Geburt
o Generell: Gleichberechtigte Teilhabe von Vätern an allen Elternrechten; Gleichverpflichtung für Mütter.
o Vorbehaltlose Umsetzung der UN-Kinderrechtekonvention in deutsches Recht.


o Todesberufe: Gleichverpflichtung von Frauen zur Ausübung der "Todesberufe" (Definition > WHO). Bis jetzt kommen auf eine Frau, die berufsbedingt zu Tode kommt, zwölf Männer.

o Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz: Maßnahmen zur Gleichbehandlung von Männern in Sachen Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, da berufsbedingte Invalidität ganz überwiegend und zunehmend Männer trifft.

o Suizidgefährdung: Beendigung der Bedingungen dafür, daß Männer knapp dreimal so häufig Suizid begehen wie Frauen. Bis dahin: Einführung von Maßnahmen zur Abhilfe und zur Beratung speziell für Männer.

o Gesundheitsfürsorge: Schwerpunktverlagerung der Gesundheitsfürsorge von Frauen auf Männer. Bis dahin zumindest Angleichung der staatlichen Aufwendungen für Krebsvorsorgeprogramme.

o Obdachlosigkeit: Beendigung der Vernachlässigung männlicher Obdachlosigkeit. Männer stellen ca. 90 % der Obdachlosen. Paradoxerweise gibt es ein staatliches Sozialprogramm allein für Frauen.

o Häusliche Gewalt: Beendigung der Vernachlässigung, ja Diskriminierung und Verhöhnung männlicher Opfer von weiblicher häuslicher Gewalt. Z.Z. wird schwere Körperverletzung an Männern entweder gleich häufig oder häufiger durch Frauen ausgeübt. (Unbestritten weit häufiger werden Kinder und Alte durch Frauen als durch Männer mißhandelt und getötet.)

o Tötungsmonopol an ungeborenem Leben: Zwar wird menschliches Leben durch Männer initiiert, doch nur die Austrägerinnen des Lebens dürfen es töten. Männer dürfen nicht einmal die Tötung des durch sie initiierten Lebens verhindern. Paradoxerweise ist gerade für sie, die indirekten Opfer, keine Hilfe und Beratung vorgesehen, für die Täterinnen schon.

o Mißbrauch an Jungen durch Frauen. Gleichzuwendung staatlicher Unterstützung für Organisationen, welche den mißbrauchten Jungen beistehen.

o Ungleiche Strafjustiz: Im Schnitt werden Männer für gleiche Taten deutlich höher bestraft. Gleichzeitig erhalten sie seltener Hafterleichterungen. Überdies haben sie als Opfer weiblicher Gewalt nicht nur kaum die Chance, ernstgenommen zu werden; sie riskieren sogar, daß ihre Anklage gegen sie selbstgericht wird. Nur für sie gilt die Beweislastumkehr.

o Bundeswehr: Frauen dürfen zur Bundeswehr, Männer müssen dorthin - angeblich, weil Frauen die Last des Kindergebärens tragen. Dann aber: Wehrdienst für alle kinderlosen Frauen.

o Quotenregelung: Es gibt keine entsprechende Quotenregelung für Männer, die "in einzelnen Bereichen unterrepräsentiert" sind. Anwendung des Grundgesetzes Art. 3,3 ("Niemand darf wegen seines Geschlechtes...bevorzugt oder benachteiligt werden), sowie des EU-Rechtes.
(Bsp: Bereich Erziehung)

o Apartheid: Frauenbibliotheken usw. dürfen nicht länger staatlich unterstützt werden. Auch Genderstudien dürfen sich nicht einseitig feministisch orientieren. Gleichstellungsbüros sind paritätisch mit Männern und Frauen zu besetzen.

o Bildungspolitik: Um bestehende und nachwirkende Ungleichheiten zu beenden, muß Mädchenförderung ersetzt werden durch Jungenförderung. - Beruflich sind Jungen auch darum bevorzugt zu fördern, weil sie im Falle von Arbeitslosigkeit nicht auf das Austragen und die Erziehung von Kindern ausweichen können.

o Sexistische Herabwürdigungen in den Medien. Sie treffen heute fast ausschließlich Männer, zumal in Verbindung mit Gewalt. Dagegen: "Es gibt keinen Grund, die Diffamierung von Männern als einen Akt politischer Befreiung zu preisen." (Zitat A.Hoffmann)

o Genitalverstümmelungen werden weltweit an Jungen sechsmal so häufig vorgenommen wie an Mädchen. Weltweit sind auch Männer Hauptziel geschlechtsbezogener Massentötungen. Deutsche potentielle Spender für Hilfsorganisationen dürfen nicht länger irregeführt werden.

o Anpassung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung: Frauen sollten nicht vor, sondern nach Männern in Rente gehen.

o Anpassung der Beitrags-Einzahlungen an die Auszahlungen: Bis jetzt zahlen Frauen nur ca. ein Viertel der Krankenkassenbeiträge, entnehmen ihr aber drei Viertel.

Eure Meinung...

Wolfgang, Tuesday, 06.06.2006, 05:38 (vor 6586 Tagen) @ Wolfgang

Danke, Thomas Lenze - von Dir hab ich die Zusammenfassung der Forderungen "geklaut" - aus Deinem Referat... :-) Grüsse...Wolfgang

Das sind wirklich nur Minimalforderungen

Klaus_z, Tuesday, 06.06.2006, 11:06 (vor 6586 Tagen) @ Wolfgang

Hallo,

Das sind wirklich nur Minimalforderungen, die nur die gröbsten Ungerechtigkeiten versuchen auszubügeln.

Es wird jedoch dabei der Fehler begangen, ganz im feministischen Gedankengut davon auszugehen, daß Mann und Frau völlig "gleich" wären.
Es wird nicht unsere 500.000 Jahre lange Herkunftsgeschichte und deren natürliche Rollenverteilung berücksichtigt.

Nein, der Feminismus muß nicht "reformiert" werden (das wären diese Minimalforderungen), sondern restlos verwschwinden ohne wenn und aber!

Gruß

Das sind wirklich nur Minimalforderungen

Thomas Lentze, Tuesday, 06.06.2006, 15:12 (vor 6585 Tagen) @ Klaus_z

Nein, der Feminismus muß nicht "reformiert" werden (das wären diese
Minimalforderungen), sondern restlos verwschwinden ohne wenn und aber!

Das ist auch meine Meinung. Der Feminismus ist wie jeder andere Totalitarismus: Er kann nicht verbessert werden. Er kann bestenfalls abgemildert werden, in seinen Auswirkungen. Als Haltung, Einstellung, Ideologie ist er per se ein Irrtum.

Meines Erachtens fehlt auch das Wichtigste aus dem Forderungskatalog: die Aufhebung des strukturellen Androzid. "Gerechtigkeit" - das Wort unter Bedingung, daß es hier sinnvoll ist - wäre dann gegeben, wenn Männer und Frauen gleichlang leben. Sofern unter Gerechtigkeit dann noch ein Ausgleich verstanden wird für erlittene Ungleichheit, so würde daraus zudem folgen, daß Männer für die nächsten Jahrzehnte länger leben und die dafür nötigen Bedingungen hergestellt werden müssen.

Im Grunde aber tritt die grundlegende Zweiteilung innerhalb der Männerbewegung zutage.

o Die einen sind die Weib-Männer, die sagen: Unterdrückt uns, aber bitte nicht in dem Maße, wie das bisher geschehen ist; im Idealfalle so, daß die Unterdrückung nicht mehr auffällig ist.

o Die anderen sind die Mann-Männer, die sagen: Der Primat ist unser. Die Frau ist ein abgeleiteter Modus des Mannes und empfängt von ihm ihr Maß und ihre Bestimmung.

Man kann das illustrieren am Bild der Schulklasse.

o Im ersten Fall sagt der Lehrer: Ich bin dafür, den Lehrer-Schüler-Krieg zu überwinden. Ich bitte um Verständnis dafür, daß ich auch den Mund aufmachen will, ohne geschlagen zu werden.

o Im zweiten Fall sagt der Lehrer: Ihr seid gleichwertig mit uns in eurem Menschsein, aber ihr seid auch in einer Position, da ihr belehrt werdet und wir lehren.

Daß Gleichrangigkeit in keinem Falle besteht, weder zwischen Mann und Frau noch zwischen Lehrer und Schüler, wird ersichtlich an dem Kriterium der eingeräumten Schutzwürdigkeit. Dieses besagt: in einem Virat gelten Frauen als schutzwürdig; in einem Feminat umgekehrt nicht. Das ist eine empirisch gewonnene Erkenntnis. In einer Schulklasse gilt das entsprechend: Wenn Schüler die "Herrschaft" übernommen haben, dann wird der Lehrer rücksichtslos fertiggemacht.

Im Übrigen siehe: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=2197

T.L.

Das sind wirklich nur Minimalforderungen

Wolfgang, Tuesday, 06.06.2006, 17:24 (vor 6585 Tagen) @ Thomas Lentze

Das ist auch meine Meinung. Der Feminismus ist wie jeder andere
Totalitarismus: Er kann nicht verbessert werden. Er kann bestenfalls
abgemildert werden, in seinen Auswirkungen. Als Haltung, Einstellung,
Ideologie ist er per se ein Irrtum.

Die Frage ist, wie Du das ändern willst! Dazu muß eine andere Haltung kommen, und die kommt nur, wenn sich der aktuelle Zeitgeist ändert. Und das passiert durch Öffentlichkeitsarbeit, Versuche, die "Minimalforderungen" durchzusetzen, Quotenregelungen zu beenden usw. Dadurch (und durch die öffentliche Diskussion darüber) ändert sich der (Emanzipations-)Zeitgeist.
- Wie sollen sich die Köpfe der Leute denn sonst ändern?


Meines Erachtens fehlt auch das Wichtigste aus dem Forderungskatalog: die
Aufhebung des strukturellen Androzid. "Gerechtigkeit" - das
Wort unter Bedingung, daß es hier sinnvoll ist - wäre dann gegeben, wenn
Männer und Frauen gleichlang leben. Sofern unter Gerechtigkeit dann noch
ein Ausgleich verstanden wird für erlittene Ungleichheit, so würde daraus
zudem folgen, daß Männer für die nächsten Jahrzehnte länger leben und die
dafür nötigen Bedingungen hergestellt werden müssen.

Da könnte man ja dann noch zu (Deinem) Forderungskatalog etwas hinzufügen!


Im Grunde aber tritt die grundlegende Zweiteilung innerhalb der
Männerbewegung
zutage.

o Die einen sind die Weib-Männer, die sagen: Unterdrückt uns, aber
bitte nicht in dem Maße, wie das bisher geschehen ist; im Idealfalle so,
daß die Unterdrückung nicht mehr auffällig ist.

o Die anderen sind die Mann-Männer, die sagen: Der Primat ist
unser. Die Frau ist ein abgeleiteter Modus des Mannes und empfängt von ihm
ihr Maß und ihre Bestimmung.
Daß Gleichrangigkeit in keinem Falle besteht, weder zwischen Mann und Frau
noch zwischen Lehrer und Schüler, wird ersichtlich an dem Kriterium der
eingeräumten Schutzwürdigkeit.
Dieses besagt: in einem Virat gelten
Frauen als schutzwürdig; in einem Feminat umgekehrt nicht. Das ist eine
empirisch gewonnene Erkenntnis. In einer Schulklasse gilt das
entsprechend: Wenn Schüler die "Herrschaft" übernommen haben, dann wird
der Lehrer rücksichtslos fertiggemacht.

Aber ihr (Du und Klaus_z) habt eines übersehen: Indem man für die "Minimalforderungen" der ersten Gruppe kämpft, besonders wenn sie durchgesetzt sind - hat man die Voraussetzungen geschaffen bzw. den Weg bereitet für das Anliegen der zweiten Gruppe!

Insofern müssen die beiden Gruppen kein Widerspruch sein! Ich habe bis jetzt auch noch nicht erfahren, wie Gruppe 2 ihr Ziel direkt, also ohne des Durchsetzens der "Minimalforderungen" erreichen will.

Das sind wirklich nur Minimalforderungen

Thomas Lentze, Tuesday, 06.06.2006, 17:43 (vor 6585 Tagen) @ Wolfgang

Da könnte man ja dann noch zu (Deinem) Forderungskatalog etwas
hinzufügen
!

Richtig ! Aber der strukturelle Androzid ist ja in meinem Thesenpapier ausdrücklich erwähnt.

Insofern müssen die beiden Gruppen kein Widerspruch sein!

Richtig. Siehe dazu meinen Beitrag "Zusatz:..." an Ekki:

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=2377

Herzlichen Gruß

Thomas

Das sind wirklich nur Minimalforderungen

Odin, Thursday, 08.06.2006, 02:05 (vor 6584 Tagen) @ Wolfgang

Aber ihr (Du und Klaus_z) habt eines übersehen: Indem man für die
"Minimalforderungen" der ersten Gruppe kämpft, besonders wenn sie
durchgesetzt sind - hat man die Voraussetzungen geschaffen bzw. den Weg
bereitet für das Anliegen der zweiten Gruppe!

Insofern müssen die beiden Gruppen kein Widerspruch sein! Ich habe bis
jetzt auch noch nicht erfahren, wie Gruppe 2 ihr Ziel direkt, also ohne
des Durchsetzens der "Minimalforderungen" erreichen will.

Das siehst du falsch: Die "Minimalforderungen" sind kein Vorläufer der "Maximalforderer". Ich bin mit Sicherheit kein Wegbereiter für reaktionäre wie Klaus_Z! Im Gegenteil: Derlei Leute sind die Frauenverwöhner und -begünstiger, die uns die ganze Scheiße eingebrockt haben. Daher sind sie genau so abzulehnen wie Feministen. Im Grunde sind sie dasselbe, weil sie auch nur in Frauenärsche kriechen wollen. Sie verkaufens nur anders.

--
Odin statt Jesus!
www.maskushop.de - Erster Webshop der politischen Männerbewegung

Absolut wahr

Gismatis, Thursday, 08.06.2006, 06:08 (vor 6584 Tagen) @ Odin

Das siehst du falsch: Die "Minimalforderungen" sind kein Vorläufer der
"Maximalforderer". Ich bin mit Sicherheit kein Wegbereiter für reaktionäre
wie Klaus_Z! Im Gegenteil: Derlei Leute sind die Frauenverwöhner und
-begünstiger, die uns die ganze Scheiße eingebrockt haben. Daher sind sie
genau so abzulehnen wie Feministen. Im Grunde sind sie dasselbe, weil sie
auch nur in Frauenärsche kriechen wollen. Sie verkaufens nur anders.

Das ist absolut wahr. Mir jedenfalls graut es vor einer Wiedereinführung des Patriarchats. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte haben wir Männer die Chance, aus der traditionellen Rolle auszubrechen. Dass das Patriarchat wiederkommt, halte ich für ein durchaus mögliches Szenario. Nicht weil das Männer wollen, sondern weil Frauen es wollen! Dann nämlich, wenn die Frauen finden, dass ihnen im öffentlichen Leben doch ein zu eisiger Wind weht. Bevor sich dieses Zeitfenster, das die Frauen mit ihrer Emanzipation aufgestossen haben, wieder schliesst, müssen wir unsere Emanzipation geschafft haben.

Gismatis

"Mir graut es vor Wiedereinführung des Patriarchats."

Thomas Lentze, Thursday, 08.06.2006, 12:06 (vor 6584 Tagen) @ Gismatis

Mir jedenfalls graut es vor einer Wiedereinführung
des Patriarchats. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte haben wir
Männer die Chance, aus der traditionellen Rolle auszubrechen. Dass das
Patriarchat wiederkommt, halte ich für ein durchaus mögliches Szenario.
Nicht weil das Männer wollen, sondern weil Frauen es wollen! Dann nämlich,
wenn die Frauen finden, dass ihnen im öffentlichen Leben doch ein zu
eisiger Wind weht. Bevor sich dieses Zeitfenster, das die Frauen mit ihrer
Emanzipation aufgestossen haben, wieder schliesst, müssen wir unsere
Emanzipation geschafft haben.

Gismatis


Hier sollten wir uns fragen: Was sind das für "Männer", denen die Vorstellung eines Patriarchats Unbehagen oder gar Angst bereitet ?

Und: was sind die Alternativen zu einem Patriarchat ? Da gibt es nur zwei Möglichkeiten:

- ein oktroyiertes Matriarchat - besser: Feminat -, in dem wir bereits leben und das in Konsequenz Fall auf einen Androzid hinausläuft;

- oder eine egalitäre Gesellschaft.

Programme für eine egalitäre Gesellschaft hat es gegeben. Die Folge war ein massenmörderischer Totalitarismus. Denn die Menschen sind nicht gleich. Man kann nicht folgenlos einen Kloputzer zum Chef eines Unternehmens machen. Und man kann auch nicht ungestraft Frauen zu Männern und Kinder zu Erziehern machen.

Der Denkfehler liegt in einer Verwechslung von Gleichheit der Grundrechte (in praxi Achtung der Menschenrechte) mit vermeintlicher Gleichheit der Kompetenzen. Wer hier nicht differenziert, der führt Gleichheit im Mund und verursacht katastrophale Umstürze.

Gismatis, ich bin ernsthaft daran interessiert, zu erfahren, was für eine Gesellschaft du anstrebst. Denn mir graut vor dem, was aus deinen Vorstellungen folgen kann.

Freundliche Grüße

T.L.

Keine Rollenverteilung

Gismatis, Friday, 09.06.2006, 02:51 (vor 6583 Tagen) @ Thomas Lentze

Hallo Thomas

Hier sollten wir uns fragen: Was sind das für "Männer", denen die
Vorstellung eines Patriarchats Unbehagen oder gar Angst bereitet ?

Das sind Männer, die gemerkt haben, dass das Patriarchat nicht gut für sie ist, weil es sehr eng gesteckte Rollenmuster beinhaltet, die diese Männer nicht erfüllen können oder wollen. Zwar gilt das für beide Geschlechter, aber bei Männern wird dies stets stärker sanktioniert als bei Frauen, weil Männer den schwierigeren und unattraktiveren Part übernehmen, und deshalb besonders darauf geachtet werden muss, dass sie ihr zugewiesenes Terrain nicht verlassen. Dass du das Wort Männer mit Anführungszeichen schreibst, zeigt mir, dass du offenbar solche Männer nicht als richtige Männer anerkennst und mich damit auch nicht. Aber ich habe wirklich keine Lust, mir meine Anerkennung als Mann verdienen zu müssen.

Und: was sind die Alternativen zu einem Patriarchat ? Da gibt es nur zwei
Möglichkeiten:

- ein oktroyiertes Matriarchat - besser: Feminat -, in dem wir bereits
leben und das in Konsequenz Fall auf einen Androzid hinausläuft;

Das gegenwärtige Feminat bestehend aus feministischen Frauen und unemanzipierten Männern ist mir ebenfalls ein Graus.

- oder eine egalitäre Gesellschaft.

Programme für eine egalitäre Gesellschaft hat es gegeben. Die Folge war
ein massenmörderischer Totalitarismus. Denn die Menschen sind nicht
gleich. Man kann nicht folgenlos einen Kloputzer zum Chef eines
Unternehmens machen. Und man kann auch nicht ungestraft Frauen zu Männern
und Kinder zu Erziehern machen.

Der Denkfehler liegt in einer Verwechslung von Gleichheit der Grundrechte
(in praxi Achtung der Menschenrechte) mit vermeintlicher Gleichheit der
Kompetenzen. Wer hier nicht differenziert, der führt Gleichheit im Mund
und verursacht katastrophale Umstürze.

Also bei einer egalitären Gesellschaft denke ich vor allem an gleiche Rechte und Pflichten und weniger an Zwang zum Gleichsein.

Gismatis, ich bin ernsthaft daran interessiert, zu erfahren, was für eine
Gesellschaft du anstrebst. Denn mir graut vor dem, was aus deinen
Vorstellungen folgen kann.

Ich strebe eine Gesellschaft an, in der jeder gegenüer dem Staat dieselben Rechte und Pflichten hat und in der die Gesellschaft keinen Druck auf einzelne ausübt, sich aufgrund des Geschlechts einer Norm anzupassen. Im Gegenteil, es sollte ein Klima herrschen, das es dem Individuum leicht macht, sich seiner Veranlagung entsprechend zu verhalten.

Wenn diese Bedingungen herrschen, darf es meinetwegen sogar ein Patriarchat sein. Lieber wäre mir allerdings, wenn es gar keine Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern gäbe.

Gismatis

Absolut wahr

Odin, Thursday, 08.06.2006, 20:39 (vor 6583 Tagen) @ Gismatis

Das ist absolut wahr. Mir jedenfalls graut es vor einer Wiedereinführung
des Patriarchats. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte haben wir
Männer die Chance, aus der traditionellen Rolle auszubrechen. Dass das
Patriarchat wiederkommt, halte ich für ein durchaus mögliches Szenario.
Nicht weil das Männer wollen, sondern weil Frauen es wollen! Dann nämlich,
wenn die Frauen finden, dass ihnen im öffentlichen Leben doch ein zu
eisiger Wind weht. Bevor sich dieses Zeitfenster, das die Frauen mit ihrer
Emanzipation aufgestossen haben, wieder schliesst, müssen wir unsere
Emanzipation geschafft haben.

Naja, so gesehen könnte man das Patriarchat gerne mal ausprobieren - zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte :-)
Patriarchat wäre dann wohl, dass der Mann die Wahlmöglichkeit hat und die Frau müsse sich danach richten. Der Mann bleibt zu Hause, die Frau muss für ihn arbeiten. Er gibt das Geld aus, schwätzt mit den Nachbarn und läßt sich scheiden, wenn die Frau Ansprüche stellt - woraufhin die Frau an ihn Unterhalt zahlen muss.
Klänge eigentlich ganz gut, wenn ich nicht so für Gleichberechtigung wäre :-)

Früher gingen solche Lebensmodelle ohnehin nicht. Da musste jeder arbeiten, sobald er laufen konnte und jeder war in seine Rollen gepresst. Aber davon sind wir ja zum Glück jetzt weit entfernt.

--
Odin statt Jesus!
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Das sind wirklich nur Minimalforderungen

Rüdiger, Tuesday, 06.06.2006, 17:37 (vor 6585 Tagen) @ Thomas Lentze

Im Grunde aber tritt die grundlegende Zweiteilung innerhalb der
Männerbewegung
zutage.

o Die einen sind die Weib-Männer, die sagen: Unterdrückt uns, aber
bitte nicht in dem Maße, wie das bisher geschehen ist; im Idealfalle so,
daß die Unterdrückung nicht mehr auffällig ist.

Unsinn - wer für eine wahre Gleichberechtigung ist, der möchte eben NICHT unterdrückt werden, möchte aber auch nicht andere unterdrücken. Der Mann ist NICHT der Lehrer, die Frau nicht das unmündige Kind; der ganze Vergleich ist unsinnig. Was anderes als Hammer sein oder Amboß sein, etwa eine Partnerschaft auf Augenhöhe, scheint für Dich nicht vorstellbar zu sein, wie?

Gruß, Rüdiger

PS: Und beleidigend ist der Vergleich "Weib-Mann" obendrein, zumindest, wenn man es so meint wie Du, wenn man von der Minderwertigkeit des Weiblichen ausgeht ....

Kriterium der eingeräumten Schutzwürdigkeit !

Thomas Lentze, Tuesday, 06.06.2006, 17:49 (vor 6585 Tagen) @ Rüdiger

Im Grunde aber tritt die grundlegende Zweiteilung innerhalb der

Gruß, Rüdiger

PS: Und beleidigend ist der Vergleich "Weib-Mann" obendrein, zumindest,
wenn man es so meint wie Du, wenn man von der Minderwertigkeit des
Weiblichen ausgeht ....

Also Rüdiger, hier hast du zu schnell und zu unüberlegt geantwortet. Oder willst du deinen Mit-Diskutanten etwas suggerieren ? Das hoffe ich doch wohl nicht !

Lies doch bitte mal den Beitrag nach und beachte auch den Verweis !

Gruß

T.L.

Das sind wirklich nur Minimalforderungen

Wolfgang, Tuesday, 06.06.2006, 17:05 (vor 6585 Tagen) @ Klaus_z

"Das sind wirklich nur Minimalforderungen, die nur die gröbsten

Ungerechtigkeiten versuchen auszubügeln.

Es wird jedoch dabei der Fehler begangen, ganz im feministischen
Gedankengut davon auszugehen, daß Mann und Frau völlig "gleich" wären.
Es wird nicht unsere 500.000 Jahre lange Herkunftsgeschichte und deren
natürliche Rollenverteilung berücksichtigt.

Nein, der Feminismus muß nicht "reformiert" werden (das wären diese
Minimalforderungen), sondern restlos verwschwinden ohne wenn und aber!

Dann sieh's doch so: Diese Forderungen durchsetzen - das ist der Anfang! Wenn diese ganzen Anliegen öffentlich diskutiert werden und evtl. sogar durchgesetzt werden - dann ändert sich die "Gesamtstimmung" derartig - und die Ideologie "Feminismus" geht unter.
Irgendwo und irgendwie muß man anfangen - sonst passiert nämlich überhaupt nichts!

Eure Meinung...

Rüdiger, Tuesday, 06.06.2006, 17:32 (vor 6585 Tagen) @ Wolfgang

o Todesberufe: Gleichverpflichtung von Frauen zur Ausübung der
"Todesberufe" (Definition > WHO). Bis jetzt kommen auf eine Frau,
die berufsbedingt zu Tode kommt, zwölf Männer.

Und wie willst Du da eine "Gleichverpflichtung" beider Geschlechter hinbekommen ohne staatlichen Zwangsarbeitsdienst in Bergwerken o. ä. für beide Geschlechter und ohne Aufhebung der Freiheit der Berufswahl? Ich kann eigentlich nur die Männer dazu aufrufen, ihre Freiheit der Berufswahl genau wie die Mädels dahingehend zu nutzen, sich nicht mehr in solche Berufe drängen zu lassen, sich auch von der Tradition diesbezüglich nichts mehr sagen zu lassen. Das dürfte dann zwar wahrscheinlich dazu führen, daß man wieder darüber lästert, daß sich "Deutsche trotz Massenarbeitslosigkeit für diese Arbeiten zu gut seien", und daß man dann wieder irgendwelche Gastarbeiter ins Land läßt, die froh sind, überhaupt irgendwas zu haben, aber einen anderen Weg als den der individuellen männlichen Verweigerung sehe ich hier nicht, will man nicht die doch ganz sinnvolle Freiheit der Berufswahl (Wer von uns wollte darauf verzichten? Wer möchte sich vom Staat einen Beruf aufoktroyieren lassen?) den Bach runtergehen lassen möchte.

Gruß, Rüdiger

Freie Wahl auch für Todesberufe ! Aber...

Thomas Lentze, Tuesday, 06.06.2006, 17:59 (vor 6585 Tagen) @ Rüdiger

o Todesberufe: Gleichverpflichtung von Frauen zur Ausübung der
"Todesberufe" (Definition > WHO). Bis jetzt kommen auf eine

Frau[/b],

die berufsbedingt zu Tode kommt, zwölf Männer.


Und wie willst Du da eine "Gleichverpflichtung" beider Geschlechter
hinbekommen ohne staatlichen Zwangsarbeitsdienst in Bergwerken o. ä. für
beide Geschlechter und ohne Aufhebung der Freiheit der Berufswahl?

Männer lieben das Risiko. Sie mögen offenbar auch (lebens-)gefährliche Berufe.

Die Lösung: Diese Tätigkeiten müssen gewürdigt werden. Und das geschieht zunächst einmal durch eine höhere, am besten mindest doppelt so hohe Bezahlung.

Ansonsten: Streik. Aber nicht Streik für "humanere Arbeitsbedingungen" ! Männer sind bereit, Opfer zu bringen; sie mögen nicht "besser behandelt" werden. Stattdessen: Streik mit dem Ziel einer Würdigung, d.h. eines enorm erhöhten Entgeltes, freie Fahrt in öffentlichen Verkehrsmittel, Freikarten für Theater und Oper, und so fort.

Merke: Die Würde des Mannes ist - leider antastbar, daher - vorrangig !

Gruß

T.L.

Eure Meinung...

Wolfgang, Tuesday, 06.06.2006, 18:08 (vor 6585 Tagen) @ Rüdiger

will man nicht die doch ganz

sinnvolle Freiheit der Berufswahl (Wer von uns wollte darauf verzichten?
Wer möchte sich vom Staat einen Beruf aufoktroyieren lassen?) den Bach
runtergehen lassen möchte.

Klar, ich will auch die Freiheit der Berufswahl. Und wieso ist die dann von Männern eingeschränkt, die desöfteren eine Stelle nicht bekommen, weil - wegen einer Quotenregelung für Frauen - er das falsche Geschlecht hat?

Und wie kommt es, daß eine (meiner Ansicht nach notwendige) Bevorzugung (mal ausnahmsweise für Männer) im Erziehungsbereich von Politikern abgelehnt wurde, weil das ja gegen die "Freiheit der Berufswahl" verstoße...?

Ich finde es richtig, daß solche Fakten (Männer in gefährlichen Berufen) veröffentlicht werden, um aufzuzeigen, daß Emanzipation von Frauen ausschließlich in "guten" Berufen gewollt wird. Daß Gleichberechtigung der Frau eine Einseitigkeit ist. Daß (z.B. staatl. Zwangsdienste) Gleichbepflichtigung dazu gehört. Und um über Quotenregelungen und ihre Berechtigung insgesamt zu diskutieren.
Bzw. um zu zeigen, daß Männer viele Benachteiligungen haben, die ansonsten immer verschwiegen werden - während jeder noch so geringe Pups an Benachteiligung bei Frauen an die große Glocke gehängt wird.

Und um die Politik dafür zu sensibilisieren, daß Männer im Bereich Gesundheit, Lebenserwartung, auch Suizidgefährdung - heftigen Benachteiligungen ausgesetzt sind.

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