Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die "treibende Kraft der Männerbewegung" Markus Theunert ist schlau genug nicht zu heiraten ^^ (Allgemein)

Manifold ⌂, Thursday, 24.05.2012, 16:31 (vor 4567 Tagen)
bearbeitet von Manifold, Thursday, 24.05.2012, 16:40

Der "konstruktive, dialogbereite und gleichstellungsorientierte" Männeraktivist Markus Theunert macht in letzter Zeit wieder von sich reden. Zuerst schreibt er der Alice Schwarzer einen schwülstigen Brief und fordert darin eine "Männer-Gleichstellung", nun widmet ihm die NZZ einen längeren Artikel, in dem er ausführlich (von einer Journalistin) porträtiert wird. Neben einigen lustigen Bemerkungen erstaunt allerdings seine Wendehalsigkeit beziehungsweise seine gute Miene gegenüber dem bösen Feminismus.

Denn obwohl Theunert explizit ablehnt, echte Männerbenachteiligungen und -probleme anzuerkennen, anzugehen (siehe dazu die Verlinkungen unten) oder sie auch nur als solche zu bennenen:

"Insbesondere vom ideologisch aufgeladenen Antifeminismus grenzt sich Theunert klar ab. Auch legt er Wert darauf, nicht von «Benachteiligung>, sondern von «spezifischen Ausgangslagen> zu sprechen."

Ist er anscheinend doch schlau genug, zu wissen, dass die vom Feminismus geprägten Scheidungsgesetze den Mann hier in der Schweiz stark benachteiligen und eine regelrechte Falle für verheiratete Männer darstellen:

"Mit seiner beruflich und ehrenamtlich ebenfalls stark engagierten Lebensgefährtin ist er übereingekommen, dass nach der allfälligen Geburt eines Kindes beide berufstätig bleiben und sich die Familienarbeit teilen. Aber natürlich sei dies vorerst Theorie, räumt er ein. Absolut gewiss ist nur, dass er das Risiko einer Heirat nicht eingehen wolle: «Ich kenne zu viele Scheidungsschicksale.>"

Seine Misogamie (= Ehefeindlichkeit) finde ich dann doch ziemlich amüsant. Schliesslich schleimt er sich fleissigst bei genau jenen Leuten ein, die ja gerade indirekt über einseitige Gesetzesgebung dafür gesorgt haben, dass er ein überzeugter Heiratsverweigerer wurde ...

Der Artikel ist aber auch durchaus spassig. Denn seit Neuem stilisiert sich Theunert ja auch als ein eher feminimer Mann, in dem er immer wieder seine Eitelkeit betont (vermutlich, damit sich die Feministen nicht allzu sehr wegen seiner maskulinen Erscheinung eingeschüchtert fühlen):

"Und welche weiblich konnotierten Eigenschaften erachtet er bei sich selber als ausgeprägt? Er lacht: Er sei durchaus «haushaltsfähig> und könne sich beim Bügeln bestens entspannen. Er sei auch eitel, liebe schönes Design – aber eindeutig weiblich konnotiert sei dies wohl nicht."

Oder auch im Brief an die Schwätzer, welche ihn als attraktiv bezeichnete:

"Liebe Frau Schwarzer, ich bin eitel genug, um mich über Ihr >Kompliment« zu freuen – aber auch klug genug, um die subtile Machtdemonstration darin zu erkennen. Weshalb ist mein Aussehen ein Thema? Ist es echtes Erstaunen, weil ihr euch den Männerbeauftragten als Sandalenträger im Batikhemd vorgestellt habt? Ist es ein Ausweichmanöver, weil mein Äußeres zu apart ist, um die >Der kriegt halt keine Frau ab«-Keule zu zücken? Oder einfach eine Retourkutsche für die weibliche Pflicht zum gefälligen Äußeren? In diesem Fall soll gesagt sein: Gerechtigkeit entsteht nicht durch ausgleichende Ungerechtigkeit."

Habe ich euch eigentlich schon mal gesagt, für wie unglaublich umwerfend gutaussehend ich mich selbst halte?

Offensichtlich ist Theunert als Pudel nicht ganz so extrem betonisiert im Kopf wie z.B. Andreas Kemper (siehe dazu auch Wikimannia). Der Mann weiss durchaus, was in Sachen Männerbenachteiligung abgeht, aber er drückt sich gewunden genug aus, um dennoch im Staatsfeminismus Karriere machen zu können. Dass und warum man Theunert deshalb nicht unterschätzen sollte, habe ich schon hier ausführlich besprochen.

Obwohl ich persönlich Theunerts Ansichten (Dialog mit dem Feminismus, institutionalisierte Geschlechterpolitik, Umerziehung, "Männer-Gleichstellung") ablehne, hat auch er eine gewisse "Funktion" für unsere Bewegung - und sei es auch nur um weitere Aufmerksamkeit auf unser Thema zu lenken.

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Mehr Informationen zur Person Markus Theunert und seinem Verein Männer.ch:

http://sonsofperseus.blogspot.com/2012/03/theunert-wird-erster-mannerbeauftragter.html

http://www.wikimannia.org/Markus_Theunert#Markus_Theunert

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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis


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