Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Suche Traumfrau. Jetzt auf 3SAT 23:55 Uhr (Hinweise - Termine)

der_quixote, Absurdistan, Wednesday, 30.05.2012, 00:58 (vor 4499 Tagen)
bearbeitet von der_quixote, Wednesday, 30.05.2012, 01:07

"Suche Traumfrau!"
Männer auf der Jagd nach Liebe
Sie sind attraktiv, erfolgreich, sympathisch - aber Singles. Eigentlich dürfte es in Zeiten der Internet-Kontaktmöglichkeiten kein Problem sein, eine Partnerin zu finden. Was läuft schief bei den Männern im besten Alter?
Sieben Millionen User sind in Online-Portalen angemeldet. Soziologen meinen, dass die steigende Zahl von Dating-Möglichkeiten die Beziehungsfähigkeit eher blockiere als aktiviere. Ist das Internet zwar ein Paarungsbeschleuniger, aber kein Partnerschaftsfestiger?

Ralf ist Ingenieur und Cadillac-Fahrer. Seine Traumfrau muss optisch und intellektuell auf Augenhöhe sein.

Geschäftsführer Markus (44) ist beruflich erfolgreich, er hat keine Probleme, Frauen kennenzuleren, doch die "Richtige" findet er nicht. Sie soll Ausstrahlung haben, attraktiv und treu sein. Beide müssen sich "riechen" können.

Martin (53) hatte schon zahlreiche Affairen, doch nun hat er die Nase voll von "hirnlosen" Beziehungen. Er leistet sich einen Personal-Trainer, eine gute Figur sollte auch seine "Traumfrau" abgeben.

..."Sie soll Ausstrahlung haben, attraktiv und treu"...
Da wären doch Kackpunkte.

Moderne Femanzen meinen doch, wenn sie streng riechen ist das Ausstrahlung.

Suche Traumfrau

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Man(n) sollte (s)eine Frau welche schweigt niemals unterbrechen...

TV-Kolumne: „37 Grad: Suche Traumfrau!“ im Focus

Meldung, Wednesday, 30.05.2012, 01:35 (vor 4499 Tagen) @ der_quixote

Moderne Femanzen meinen doch, wenn sie streng riechen ist das
Ausstrahlung.
Suche Traumfrau

Sex ist wie Benzin

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Zur Autorin:
Carin Pawlak, Jahrgang 1965, Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität, München, Neuere deutsche Literatur, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften. Bereits vor dem Studium Volontariat beim Münchner Merkur. Parallel zum Studium freie Mitarbeit beim Münchner Merkur, Berliner Morgenpost u. a. Zwischen 1993 und 1997 freie Autorin und Redakteurin bei Prestel Verlag und ADAC Verlag. Seit 1997 Redakteurin bei FOCUS Ressort Reportage/Brennpunkt. Seit 1999 Ressortleiterin Reportage/Brennpunkt. Mitteldeutscher Journalistenpreis 2002, Ravensburger Medienpreis 2002, Dr. Georg Schreiber-Medienpreis 2008, Auszeichnung beim Hansel-Mieth-Preis 2009.

Mist ohne Haufen bei „Akademiker sucht Frau“: Drei Männer stellen ihre Liebesnöte aus. Plaudern über Kondome, Bettgeschichten und Muskeln. Und wundern sich ernsthaft darüber, keine Frauen zu finden.
Ein neues Format mit altbewährten Mitteln? Wollten wir nicht „37 Grad“ im ZDF sehen und sind stattdessen bei „Akademiker sucht Frau“ gelandet? Zwar ist eine Art Inka Bause nur aus dem Off zu hören, auch fehlen Zutaten wie Ziegen und Ferkel. Aber tierisch krass ist dann doch, was die Reportage „Suche Traumfrau!“ bietet. Wie können sich Menschen für die Kamera nur so zum Affen machen. Und wie können sich diese Affenmänner da noch wundern, keine Frau finden.

Bettgeschichten können fatal sein
Model-Markus plaudert gleich mal fröhlich darauf los: „Bettgeschichten können toll, können aber auch fatal sein.“ Ganz schön kluger Satz. Der Mann hat aber auch einen Bildungsmigrationshintergrund: Banklehre, BWL-Studium und mal gemodelt. Dann den Hollywood-Traum geträumt und mit Immobilien abgestürzt. Jetzt hat Model-Markus in der Disco ein Mädchen kennengelernt. „Wie alt is’n die Maus?“, fragt der beste Freund. 29, echt, hö hö hö. Weil Model-Markus sich selbst für viel jünger hält als er ist, zieht er fünf Jahre ab. Ist also gefühlte 39. Geht doch. „Ich habe immer und überall Kondome dabei, im Auto, in der Tasche“, erklärt er. Und schiebt nach, dass er natürlich eine ernsthafte Beziehung anstrebe. Gut, dass er das erwähnt. War bis dahin nicht so ganz klar.

Klar ist auch nicht, was Rousseau-Ralf anstrebt. Der Laserphysiker, der nicht mit seinen 49 Jahren schummelt, ist Experte für Philosophen und Internet-Liebschaften. Dabei schubladisiert er nach zwei Kategorien: „Romantisch, lieblich-leicht“ oder „ernsthaft“. Ganz klar ist für ihn, welche Berufe die Traumfrau auf keinen Fall haben darf: Ärztin, Lehrerin und Juristin. Und: „Kein Schichtbetrieb.“ Gut, dass wir das geklärt haben.
FOCUS Online Philosoph aus Plüsch
Rousseau-Ralf macht im Netz einen Fang. Eine Wirtschaftsprüferin hat er an der virtuellen Angel. Petri-Heil! „Die Emotion ballt sich von unten hoch“, schwärmt der erklärte Kopfmensch. Und irgendwie scheint man schon zu ahnen, wo unten ist in diesem Fall. Für das erste Date wählt der Münchner aber keinen Italiener um die Ecke, sondern gleich ein Wochenende in London. Die Wirtschaftsprüferin ist von diesem Plan erst angetan, nach reiflicher Prüfung sagt sie dann aber ab. „Akademiker verliert Frau“. Das ist Mist, aber ohne Haufen. Rousseau-Ralf kuschelt sich in sein Bett zum Nachdenken. Wirft das Hörbuch „Tractatus Logico-Philosophicus“ an. Frage: Was ist schlimmer? Dass er sich mit Wittgenstein tröstet oder mit dem Plüschteddy an seiner Seite?

Potenzielle Traumfrau weg, Potenz bleibt
Kein Plüsch, aber Muckis hat Muskel-Martin zu bieten. Er ist 53, eigentlich, aber rechnet sich auf flotte 46 runter. „Die Frau soll ihre Maschine gut am Laufen halten“, findet er. Seine bevorzugte Maschine muss so aussehen: Dunkle Haare, braune Augen, sexy Figur. Zum Date mit einer promovierten Germanistin aus Osteuropa kommt Muskel-Martin dann leider eine Stunde zu spät. Die Ausrede? Sommerzeit und Winterzeit durcheinander gebracht, oder so. Wie auch immer, die potenzielle Traumfrau ist weg. Die Potenz von Muskel-Martin bleibt. „Sex ist für mich wie Benzin fürs Auto“, erläutert er.

Eigentlich waren diese drei Männer unterhaltsam, irgendwie. Nur kein Traum halt. Aber das merken sie schon noch, irgendwann bei ihrer Suche nach der Traumfrau.

http://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/tv-kolumne-37-grad-suche-traumfrau-sex-ist-wie-benzin_aid_754756...

TV-Kolumne: „37 Grad: Suche Traumfrau!“ im Focus

der_quixote, Absurdistan, Wednesday, 30.05.2012, 07:59 (vor 4499 Tagen) @ Meldung

Wenn es diese, durchaus passende, Kritik auch im umgekehrten Falle gäbe.
Sie wäre leichter verdaulich.
Alles in allem, in jedem Fall, kein Querschnitt "des Mannes".

Es bedarf auch keiner, auch nicht aus dem "Off" moderierenden "Inka Bause", wenn ein rolliger Midlife kreisender viele Ehefrauen gefickt zu haben sich rühmt (weil das so bequem sei... stellen keine Ansprüche..Sind diskret), sondern gehört herausgestellt, dass viele Ehefrauen sich anscheinend fremdficken lassen. (wie bequem auch, kennt frau doch ihre Verrichtungszeiten.
Das vor dem Hintergrund gesehen, dass in D. jede Fremdfickerin mit Alimenntation durch den gehörnten, im Falle der Aufdeckung des Betruges rechnen darf.

Pauerwomen halt, die als Ackerfrau nicht nur ungestraft, sondern Geldgesegnet in die nächste Familien AG einsteigen, um diese, zu ruinieren.
Wirtschaftlich auszulutschen.

Wer ist da wohl der Müll?

Frank

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Man(n) sollte (s)eine Frau welche schweigt niemals unterbrechen...

Suche enrstzunehmende Dokus

Narrowitsch, Berlin, Wednesday, 30.05.2012, 11:37 (vor 4499 Tagen) @ der_quixote

Man formuliere ganz für sich eine These; eine, von der man/frau erwarten darf, sie könnte Beifall in einer Redaktion für bebilderten Seelenkäse finden, klappere diese Art Redaktionen ab - bis eine einen Vertrag anbietet, suche sodann die zur These passenden Figuren, auch Protagonisten genannt, zeichne einen Schwatz mit ihnen auf, schneide zusammen, was zur These und in den eigen Kram passt - und schon ist ein weiteres lebenspralles Dokument aus der Vielfalt des Hier und Heute geschöpft. Eines, was Denkanstöße geben will für die gesellschaftliche Diskussionen. Selbstverständlich sozialkritisch.

Wie die These zeigt:

Sieben Millionen User sind in Online-Portalen angemeldet. Soziologen
meinen
, dass die steigende Zahl von Dating-Möglichkeiten die
Beziehungsfähigkeit eher blockiere als aktiviere. Ist das Internet zwar
ein Paarungsbeschleuniger, aber kein Partnerschaftsfestiger?

Geschlechterkram geht seit etlichen Jahren immer gut. Männer, bei denen etwas schief läuft - noch besser. Fast so gut, wie dokumentierte Klofrauen als allein erziehende Powerfrauen.

Es folgt die Vorstellung derjenigen Protagonisten, die die Reportage-, Filme-Doku-Macher für ihr neustes Opus auserwählten.

..."Sie soll Ausstrahlung haben, attraktiv und treu"...

Der Rest ist Leiden all jener Zuschauer, die gänzlich unverbesserlich, noch immer genug Neugier auf Geschichten aus einem vielfältigen Lebenssegment mitbringen, um nächtens vor der Glotze zu hocken und auf Erkenntnisgewinn hoffen. Doch leider, leider geht es gar nicht um Erkenntnisgewinne, nicht mal um authentische Zustandsbeschreibungen. Es geht um eine These und die bekommt das Publikum aufgedrängt, statt in drei differenzierten Geschichten in einer einzigen - allerdings aus drei Perspektiven: Auch gut situierte Männer sind bekloppt. Das ist, soweit es die Bewohner nicht selbst trifft, in öffentlich-rechtlichen Häusern selbstverständlich, in privaten noch mehr.

Gequirlte Scheiße in bewegten Bildern also.

Bedauerlich, nicht wahr?

Denn ist es durchaus legitim, nein, es bietet sich an, anhand weniger Lebenswege, die Männer zur Partnersuche ins Internet führten, etwas Wesentliches über unsere Zeit zu skizzieren.

Dazu müssten die "Macher" allerdings sehr umfangreich recherchieren, sehr viel drehen, lange und überlegt schneiden. Vor allem sich in den Gegenstand, den sie bearbeiten, denken und fühlen, ihn lange Zeit beobachten und zwar vor der ersten Klappe.

Das kostet Zeit.

Zeit ist Geld -wie wir alle wissen. Eine womöglich unsinnige Investition, wenn die Redaktionen für Seelenkäse und niedrige Instinkte nicht zufällig auf der Suche nach etwas Seriösem sind. Etwas, was das Image aufpolieren kann, irgendetwas etwas, auf das TV verweisen kann, wenn es unter Beschuss wegen parteiliche Meinungsmache gerät.Das ist augenscheinlich selten der Fall. Bei Geschlechterfragen noch seltener.

Deshalb bin ich immer auf der Suche nach guten Dokumentationen, die den Namen auch verdienen.

Aber wo gibt es die noch?

© [image]

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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

voll auf Kurs - Eisberg voraus

rexxer, Wednesday, 30.05.2012, 11:56 (vor 4499 Tagen) @ Narrowitsch

Denn ist es durchaus legitim, nein, es bietet sich an, anhand weniger
Lebenswege, die Männer zur Partnersuche ins Internet führten, etwas
Wesentliches über unsere Zeit zu skizzieren.

Das wäre ja Kultivierung. Doch für maingestreamte Sozialbeauftragte ist es dekultivierende Selbstverständlichkeit, möglichst schlechte Vorbilder der konsequent schrumpfenden Leistungsträgerschicht vorzuführen. Oder sie zumindest möglichst bekloppt darzustellen.

rexxer

Auch bei 37 Grad

jens_, Wednesday, 30.05.2012, 13:23 (vor 4499 Tagen) @ der_quixote

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