Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Martin Mosebach ist für die Einschränkung der Meinungsfreiheit - im Falle von Blasphemie... (Allgemein)

Lentze, Saturday, 23.06.2012, 22:18 (vor 4631 Tagen) @ Michael

...und die Feministin Sybille Berg ist natürlich dagegen - d.h., in diesem Falle, sie ist für Meinungsfreiheit. Also umgekehrt, als wie es "richtig" wäre.

Dabei hat der Herr Mosebach einige ganz interessante Argumente. Man merkt den Kommentatoren an, daß sie diese meist gar nicht verarbeitet heben, sondern nur ihrem Haß auf alles Religiöse freien Lauf lassen. Sollen sie von mir aus.

Aber es ist schon merkwürdig. Einerseits, so Mosebach:

Blasphemie als lässige Attitüde oder als kalkulierte Spielerei ist billig und feige, ihr künstlerischer Ertrag bleibt dementsprechend gering.

Es ist wahrscheinlich hoffnungslos, in der Gegenwart an den Geschmack von Künstlern zu appellieren, die es nach Blasphemie gelüstet: an die instinktive Abneigung, Wehrlose zu verletzen, durch weit geöffnete Türen zu rennen und dabei ein Siegesgeheul auszustoßen, sich in einer abgestumpften und gelangweilten Umgebung aufzuführen, als habe man soeben den Scheiterhaufen der Inquisition riskiert.

In diesem Zusammenhang will ich nicht verhehlen, dass ich unfähig bin, mich zu empören, wenn in ihrem Glauben beleidigte Muslime blasphemischen Künstlern – wenn wir sie einmal so nennen wollen – einen gewaltigen Schrecken einjagen.

Anderseits werden die Atheisten oft ganz schnell unduldsam, wenn Theisten etwas zu unnachgiebig bei ihrer Auffassung verharren. Dann wird eine Darlegung der Meinung ganz schnell in eine Missionierung umgedeutet, die natürlich verboten gehört.

Man lese und verdaue einmal den Artikel von Mosebach. Er ist es wert.


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