Einsamkeit (Allgemein)
Das Witwendasein im mittleren Lebensalter
"Seit sie Witwe ist, seit zwei Jahren, meidet sie einsame Frauen. Aber man kommt nicht drumherum, gerade diesen Frauen immer wieder zu begegnen. Sie sitzen in Hotelhallen, Speisesälen, Cafés. man trifft sie an Deck eines Schiffes genauso häufig wie in einem Flugzeug. Man begegnet ihnen im Kino, im Theater, im Konzertsaal - man entgeht ihnen einfach nicht.
Do Leonore hält sich von ihnen fern.
Sie gehört nicht zu den Frauen, die Frauenfreundschaften pflegen. Sie sagen ihr nichts. Vertraulichkeiten mit ihren Geschlechtsgenossinnen findet sie >degoutant«. Das hat ihr die Einsamkeit nicht gerade erleichtert, hat ihr - völlig zu Unrecht - bei ihren Bekannten den Ruf eingetragen, >mannstoll zu sein.«
(...).
Ihre Figur ist die eines jungen Mädchen. Sie ist einundvierzig Jahre alt, aber sie sieht aus wie Anfang Dreißig. Die Frauen in ihrer Bekanntschaft nehmen ihr das übel. Sie nehmen ihr eine ganze Menge übel: ihre Zurückhaltung, ihre Natürlichkeit, ihre Weiblichkeit, ihren Charme. Vor allem aber ihren Mangel an Bereitschaft, über Männer herzuziehen.
[quote]Ich mag Männer«, gesteht sie freimütig. >Ich finde ein Leben ohne Männer langweilig und reizlos.«[/quote]
Befragt, wie sie das mit ihrer Witwenschaft in Einklang bringe, erwidert sie: >Ich hoffe, ich werde nicht für immer allein bleiben.« Das sagt sie bereits ein halbes Jahr nachdem sie ihren Mann verloren hat. Seitdem gilt sie in ihrem Bekanntenkreis als herzlos." (S.5f.)
Ich liebe diese Art Frauen.
Eine solche Frau könnte mich heilen, wie Sheherezade den Sultan geheilt hat, durch Liebe. Eine Frau, die Männer mag, die ein Leben ohne Mann reizlos findet.
Ich bin ein Mann, der ein Leben ohne Frau reizlos findet.
Ja, ich kann Kochen, Backen, die Wäsche versorgen, kümmere mich um die Finanzen. Ich kann gut ohne Frau leben. Aber ich will nicht ohne Frau leben. Ohne Frau ist in meinem Leben ein riesiges Loch. Aber es muss die richtige Frau sein.
DS