Da hat einer die volle Breitseite abbekommen (Feminismus)
Hört sich an wie Satire, scheint aber echt zu sein.
Wie viele andere Jugendliche in den 1970er Jahren las ich Erich Fromms "Haben oder sein", "Die Kunst des Liebens", Herrmann Hesses "Siddharta" und ich war fasziniert von der Alternativkultur, der gerade gegründeten taz, den Grün-alternativen Listen. Die erste Männergruppe fand nicht zufällig während eines Camps der gewaltfreien und ökologischen Graswurzelbewegung statt. Es ging nicht nur um eine neue männliche Identität, sondern um eine Alternative zur bestehenden Gesellschaft. Abschied vom Proletariat (Andre Gorz 1980) hieß für mich damals Abschied von der proletarischen Männlichkeit. Den männlichen Habitus meines Vaters konnte ich nicht ungebrochen weiterführen, was lag also näher, als in dieser Zeit des alternativen Aufbruchs auch für die gängigen Männlichkeitskonzeptionen Alternativen zu entwicke1n, also gänzlich Männlichkeit infrage zu stellen? Die Teilnahme an einer Männergruppe wurde von den Feministinnen in der politischen Gruppe, in der ich als junger Student aktiv war, erwartet, damit wir Männer uns gemeinsam mit unseren männlichen Verhaltensweisen auseinandersetzten - aber das Grundbedürfnis nach einer Befreiung von unpassenden Männerlichkeitsentwürfen war davon unabhängig, beides ergänzte sich.
Wima
PS: Situationsgerechtes Kabarett:
http://www.youtube.com/watch?v=7rHClZ2ojYo