Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Femiquiz3: wer war das? (Feminismus)

Oberkellner, Tuesday, 07.08.2012, 20:09 (vor 4519 Tagen)

Nicht-konsensualer Sex oder sexuelle Handlungen galten für mich lange Zeit als normal. Ich hatte selbst schon solchen – mit Männern und Frauen. Es ist in vielen Fällen eine total subtile Angelegenheit, die auch für mich im Nachhinein nicht als schlimm gilt – wider besseren Wissens. Weil ich damals nicht in der Lage war, bestimmte Dinge zu dekodieren, empfand ich entsprechende Situationen nicht als gewaltvoll oder sah in ihnen keine Ausformungen bestimmter gesellschaftlicher Verhältnisse. Dass ich das heute anders sehe und anders lebe, ist schön, aber lässt mich nicht mit Abscheu auf mein früheres Sexualleben schauen. Ich sehe es als persönlichen Reifeprozess, der mich dahin gebracht hat, heute freier und befreiter mit Menschen intim zu sein.
Das gilt nicht für alle. Das zu wissen, macht mich an anderen Stellen unfrei. Ich bin unfähig geworden, bestimmte Dinge zu ignorieren. Solche Artikel wie oben früh morgens in meiner Timeline vorzufinden, triggert mich ungemein. Ich werde wütend, traurig, böse. Ich denke mir dann: “Valerie Solanas hatte Recht. Die Welt ist scheiße. Und Männer machen sie ein bisschen scheißer.” Dann verlasse ich das Haus, gehe meinen alltäglichen Erledigungen nach und schreibe gedanklich an einem Text. Ein Text, der mir unglaublich viel abverlangt, weil ich ständig versucht bin, Schuldige auszumachen, anzuklagen und Strauss-Kahn die Eier abzuschneiden. Habe zum Glück immer die passenden Theorien zur Hand, um das abzuschwächen und anders zu erklären. Dann bin ich etwas stolz auf mich, dass ich es doch geschafft habe, diese unbändige Wut auf das System nicht allein auf seine Ausformungen zu übertragen. Just in diesem Moment läuft eine Männergruppe an mir vorbei und meint, mich anmachen zu können, weil ich zwei Brüste habe. In solchen Augenblicken habe ich endlich verstanden, was Ironie bedeutet und vergesse fast meine gute Gender Studies Stube.
Diese Vorkommnisse zu kritisieren, macht die Sache nicht besser, hat mensch doch gleich ein paar Besserwissende am Arsch kleben, die meinen das sei doch nicht schlimm oder ich könne froh sein, “angeflirtet” zu werden. Oder die antifeministische Keule wird rausgeholt und ich stehe als hysterische Kuh da. Dann schließe ich kurz die Augen, genieße die Ruhe und höre das Patriarchat atmen.

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus


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