Femiquiz4: wer war das? (Feminismus)
Ich arbeite auf einer Wohngruppe mit geistig behinderten Menschen. Einer der Bewohner ist 50 Jahre alt und leidet aufgrund einer Reanimation nach einem Herzinfarkt an einer Hirnleistungsstörung. Der kurzzeitige Sauerstoffverlust hat das Gedächtnis so geschädigt, dass er sich lediglich an Ereignisse bis 1997 erinnert. Das Kurzzeitgdächtnis kann oftmals nur die letzten 5 Minuten abrufen.
Früher lebte der Bewohner exzessiv, hat viel gefeiert und war eher ein Draufgängertyp. Heute äußert sich das darin, dass er häufig versucht, Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen anzutatschen. Aufgrund seines geringen Tempos konnte ich ihn bislang abwehren, habe jedoch nun die Heimleitung darauf aufmerksam gemacht.
Diese fand das Ganze eher amüsant und erklärte, dass der entsprechende wohl "Druck" habe. Einige - männliche - Kollegen sind der Meinung, dass hier eine Prostituierte Abhilfe schaffen könnte. Das ärgert mich sehr, weil ich das Angrabschen weniger als Aspekt der Behinderung, sondern mehr als Charaktereigenschafft sehe. Der Bewohner wirkt nämlich häufig sehr provokant, wenn er auf "Tuchfühlung" geht. Nach Kritik streckt er die Zunge heraus und lächelt süffisant.
Ich denke nicht, dass eine Prostituierte dieses Verhalten kompensieren würde, sondern eher sein Objektdenken nährt. All diese Kollegen machen mich wütend, denn wäre der besagte Bewohner schwul und würde sie anfassen, dann wären sie sicher nicht so "gönnerhaft."
Habt ihr schonmal ähnliche Erfahrungen in Einrichtungen gemacht?
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