Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feminismus und der Politbetrieb (Feminismus)

Manhood, Tuesday, 21.08.2012, 22:39 (vor 4272 Tagen)

Eigentor im republikanischen Lager

In den USA haben sich zwei Republikaner mit fragwürdigem Verhalten diskreditiert. Ein Senatskandidat provoziert mit Äusserungen zu Abtreibungen, (....)

Mit bizarren Äusserungen zu Schwangerschaften als Folge von Vergewaltigungen hat sich ein Kandidat der US-Republikaner für den Senat ins politische Abseits manövriert. Solche Schwangerschaften seien gemäss Ärzten «ziemlich selten>, konstatierte Todd Akin, Abgeordneter im Repräsentantenhaus aus Missouri, in einem Interview mit dem Fox-Lokalsender KTVI. Der stramm konservative Abgeordnete beantwortete auf diese Weise die Frage, ob er unter allen Umständen gegen Abtreibung sei – auch dann, wenn die Schwangerschaft der Frau aus einer Vergewaltigung resultiere.

Als Erklärung für seine Einschätzung machte der Republikaner biologische Gründe geltend: «Wenn es sich um eine tatsächliche Vergewaltigung handelt, hat der weibliche Körper Möglichkeiten, mit denen er versucht, das Ganze zu verhindern>, ergänzte er. Abtreibung solle deshalb keine legale Option sein. Frauen aktivieren selber eine Empfängnisverhütung, wenn sie denn auch «tatsächlich> vergewaltigt werden – eine eigenwillige, ignorante Interpretation biologischer Vorgänge. Und ein Steilpass für die politischen Gegner. Mitt Romney, der designierte Präsidentschaftskandidat der Republikaner, und sein Vizekandidat Paul Ryan sahen sich denn auch gezwungen, umgehend auf Abstand zu Akin zu gehen. «Eine Regierung unter Romney und Ryan wäre nicht gegen Abtreibungen nach Vergewaltigungen>, versicherten sie in einer Mitteilung.

(Interessant, was Akin hier vorbringt. Danach werde ich noch googeln. Allerdings auch interessant, dass der Tagesanzeiger wissen will, dass dies Unsinn ist. Interessanter jedoch, dass für Frauen der Gedanke schlimm ist, dass der Körper angeblich die Empfängnisfähigkeit bei einer Vergewaltigung herabsetzt. Die Sehnsucht der Frau nach einem aggressiven und dominanten Mann, der sie packt und schwängert?)

32'000 Schwangerschaften nach Vergewaltigungen

Claire McCaskill, derzeitige demokratische Senatorin aus Missouri, bezeichnete seine Äusserungen als beleidigend. Es sei unvorstellbar, wie jemand so ignorant sein könne, sagte sie. Zugleich warb sie auf ihrer Internetseite um Spenden für ihren eigenen Wahlkampf, um Akin zu verhindern.

Die Vorsitzende der Nationalen Organisation für Frauen, Terry O'Neill, nannte Akins Worte «schlichtweg erstaunlich>. Derartige Rhetorik traumatisiere Opfer sexueller Gewalt noch einmal und sei darauf gerichtet, Frauen zu beschämen, sagte O'Neill.

(Frauen sind traumatisiert und beschämt, wenn sie von einer echten Vergewaltigung nicht Schwanger werden? Ist ja höchst interessant!)

Einer Studie aus dem Jahr 1996 zufolge gibt es in den USA jedes Jahr mehr als 32'000 Schwangerschaften als Folge von Vergewaltigungen. Der Anteil dieser Schwangerschaften an der Gesamtzahl liegt demnach unter 12- bis 45-jährigen Frauen bei rund fünf Prozent.

(„Einer Studie zufolge“ und „gemäss Experten“ sind Begriffe, die ich ganz besonders liebe. Welche Studie? Was für Experten? Kurz: Wer diesen Müll glaubt wird selig!)

Entschuldigung für manche Äusserungen

Akin selbst entschuldigte sich später für einen Teil seiner Äusserungen. «Es ist klar, dass ich mich in diesem Interview versprochen habe>, erklärte er der Washington Post.

Was er gesagt habe, spiegle nicht das «Mitgefühl, das ich für die Tausenden jedes Jahr vergewaltigten und missbrauchten Frauen empfinde, wider>. Er wisse, dass Abtreibungen – gerade bei Vergewaltigungen – ein stark emotional geladenes Thema seien. Dennoch sei er überzeugt, dass alles Leben geschätzt gehöre. Nach einer Vergewaltigung solle daher der Täter bestraft werden und nicht das ungeborene Kind.

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/Eigentor-im-republikanischen-Lager/story/13905765

Grüsse

Manhood


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