Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"Die Frau muss zurückstecken"

Garp, Thursday, 08.06.2006, 23:26 (vor 6584 Tagen) @ DsP

Ein bedingt interessantes Interview. Um es kurz auf den Punkt zu bringen:
Nach Sinn gab es drei Ursachen für Kinder:
1) Sex 2) Kinderliebe 3) Altersversorgung

1) entfällt wegen der Pille und 3) entfällt wegen der Rente. Ursache 2) allein ist ungenügend.
Darum plädiert er für eine aktive Bevölkerungspolitik indem es ökonomische Anreize für Eltern mit Kindern geben sollte.

Weiterhin ist er der Meinung, dass eine traditionelle Rollenverteilung in der Ehe zu mehr Kindern führt. Die Frau macht sich durch die Schwangerschaft von einem Versorger abhängig. Durch die Brüchigkeit der Ehe ist diese Abhängigkeit jedoch zu riskant. Das Ergebnis keine Kinder.

Auf die Frage des Interviewers, ob denn nur Frauen über die Kinderzahl entscheiden würden gesteht er ein, dass auch bei Männern der Kinderwunsch sinkt, letztendlich aber wohl doch die Frau entscheidet.

Wer Sinn und seine Veröffentlichungen kennt weiß, dass er auf der Grundlage des homo oeconomicus argumentiert: Rationale Wahlentscheidungen, Nutzenmaximierung, feste Präferenzen etc. Ökonomen waren immer wieder bemüht ihre Erklärungsmodelle zu expandieren. Z.B. auf die Partnerwahl. Besondere hervorgetan hat sich dabei z.B. Gary S. Becker.

Auch Becker hält eine Partnerschaft mit unterschiedlicher Rollenverteilung für effizienter. Allerdings ist es in seinem Modell unerheblich, wer die ?Frauenrolle? und wer die ?Männerrolle? übernimmt.

Für orthodoxe Ökonomen mag der Ansatz interessant sein. Wer dagegen nicht nur an rationale Wahlentscheidungen glaubt, für den ist das Interview wohl weniger interessant.

Grüße
Garp


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