Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Massenmörder oder Heldin - abhängig vom Geschlecht?

Student(t), Thursday, 28.02.2008, 21:14 (vor 6160 Tagen)

Spiegelin schrieb Folgendes:

PROZESS GEGEN KREBSÄRZTIN

Demonstranten fordern Freispruch für "Todesengel"

Von Gisela Friedrichsen, Hannover

Handelte sie eigenmächtig oder auf Wunsch der Schwerstkranken? Die Internistin Mechthild Bach steht vor Gericht, weil sie acht ihrer Krebspatienten durch Verabreichung von Schmerz- und Beruhigungsmitteln getötet haben soll. Ihren Unterstützern gilt sie als Heldin.


Hannover - Verkehrte Welt: Als der Krankenpfleger Stefan L., der schwerstkranke Patienten getötet hatte, im Februar 2006 in den Schwurgerichtssaal des Landgerichts in Kempten geführt wurde, standen da zornige und aufgewühlte Angehörige der Verstorbenen, die nur eines wollten: dass dieser ihrer Auffassung nach eiskalte Massenmörder nie wieder aus dem Gefängnis entlassen werden dürfe.

Zu Beginn des Prozesses gegen die 58 Jahre alte Internistin Dr. Mechthild Bach am heutigen Donnerstag hingegen hielten vor dem Landgericht Hannover Patienten der ehemaligen Krebsärztin Plakate hoch. Sie forderten "Freispruch für Dr. Bach" und einen "Tod in Würde" und sammelten dafür Unterschriften. Dabei soll auch Dr. Bach laut Anklage getötet haben.

Vom 21. Dezember 2001 bis zum 29. Mai 2003, so der Vorwurf, habe sie als langjährige Belegärztin der Paracelsus-Klinik im niedersächsischen Langenhagen für acht Patienten die Verabreichung unangemessen hoher Dosen Morphin angeordnet. Außerdem sollen die angeblich noch keineswegs Sterbenden auf ihre Anweisung hin zum Teil überhöhte Gaben des Beruhigungsmittel Diazepam erhalten haben. Dies soll den Regeln der ärztlichen Kunst widersprochen und zum Tod der zwischen 52 und 96 Jahre alten Patienten geführt haben.

Tötete Krebsärztin acht Patienten? Der Fall ist ungewöhnlich. Statistiken sagen, dass Krankentötungen überwiegend von männlichen Pflegepersonen begangen werden. Berücksichtigt man dabei außerdem, dass in diesen Berufsgruppen der Anteil der Mitarbeiterinnen den der Mitarbeiter weit übersteigt, wird das Missverhältnis noch deutlicher. Töten Ärzte, so sind es wieder die Männer, die als Täter hervortreten. Ärztinnen spielen zumindest nach der Statistik bei diesen Delikten so gut wie keine Rolle.

Ist Mechthild Bach also ein Ausnahmefall? Wer wie Karl-Heinz Beine, Leitender Arzt der Westfälischen Klinik für Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie in Gütersloh, ein Fachmann ersten Ranges also, eine Vielzahl von Krankentötungen seit den siebziger Jahren untersucht hat, dem fällt auf, dass diese Delikte in der Regel mehr mit der Befindlichkeit der Täter denn mit dem tatsächlichen Leiden der Kranken oder Sterbenden zu tun haben.

Die Täter sind fast immer selbstunsichere, einsame Menschen, die im Team als Außenseiter gelten und ihre Defizite mit Allmachtsfantasien kompensieren. Manche seien unfähig, unabänderliche Leidenszustände mitzutragen, so Beine. Sie litten am Leiden anderer und bekämpften ihren eigenen Schmerz, indem sie den Leidenden auslöschten.

Keiner der von Beine zitierten Täter besprach während der Tatzeit seine Handlungen mit Kollegen oder Bezugspersonen. Der letzte Aufsehen erregende Fall dieser Art in Deutschland, die sechs Patiententötungen durch die Krankenschwester Irene B. an der Berliner Charité, bestätigte diese Beobachtung.

Mechthild Bach fällt auf einer Anklagebank auf. Sie wirkt äußerst zurückhaltend und verschlossen. Aus ihren blassen Gesichtszügen mit den immer leicht hochgezogenen Augenbrauen lässt sich nichts, aber auch gar nichts herauslesen, außer, dass sie sich in einem Gerichtssaal absolut fehl am Platz fühlt.

[...]

"Ist Mechthild Bach also ein Ausnahmefall ?" fragt die Reporterin G. Friedrichsen. Ich bin icht ganz schlau geworden, worauf sich diese Frage bezieht.

Der Statistik zufolge, wonach die Mörder in Krankenhäusern ganz überwiegend männlichen Geschlechtes seien, ist Frau Bach zweifellos ein Ausnahmefall.

Die Kennzeichnung "verkehrte Welt" scheint sich zunächst aber auf den Umstand zu beziehen, daß, wie berichtet, ein Mann, der Kranke tötet, als Massenmörder verschrieen wird, eine Frau jedoch, die das Gleiche tut, als eine Art Engel gilt. Leider wird das dann nicht näher ausgeführt.

Man kann aber im Anschluß an die geschlechtsbezügliche Ungleichbewertung fragen, ob denn die Statistiken so ganz in Ordnung sind. Wir wissen ja, was das Thema der häuslichen Gewalt angeht, daß unsere Gynokratie mit Statistiken sehr eigenwillig umgeht, z.B. eine solche in Auftrag gibt, um sie dann, weil das Ergebnis "nicht stimmt" (d.h. mit der Ideologie unseres Regimes nicht über-stimmt), unter Verschluß hält.

Es bleibt also eine offene Frage.

Gruß
Student

Sexismus-Kritik

Massenmörder oder Heldin - abhängig vom Geschlecht?

Ralf, NRW, Friday, 29.02.2008, 11:41 (vor 6159 Tagen) @ Student(t)
bearbeitet von Ralf, Friday, 29.02.2008, 11:45

Der Statistik zufolge, wonach die Mörder in Krankenhäusern ganz
überwiegend männlichen Geschlechtes seien, ist Frau Bach zweifellos ein
Ausnahmefall.

Wobei ich diese Statistik mal gerne sehen würde (wäre ja nicht das erste Mal, dass irgendwelche unhaltbaren Behauptungen in die Welt gesetzt werden, wenn sie nur politisch korrekt sind). So aus der Erinnerung heraus fallen mir eigentlich nur Berichte über weibliche "Todesengel" ein; mag ja sein, dass diese Erinnerung mich trügt, aber merkwürdig kommt es mir schon vor...

Gruß & Autobahn

Ralf

PS: Interessant übrigens, dass der Artikel von Gisela Friedrichsen stammt - das ist eigentlich alles andere als eine feministische Dummschwätzerin, die ist auch EMMA schon teilweise ziemlich auf den nicht vorhandenen Sack gegangen, weil sie z.B. über "Menschenhandels"-Prozesse ganz und gar "feministisch inkorrekt" berichtet hat und die Frechheit besaß, die beteiligten Mädels nicht pauschal als arme Opferinnen zu sehen.

--
*** Ich bin doch nicht genderblödgestreamt! ***

Versuch einer Deutung

Peter @, Friday, 29.02.2008, 13:31 (vor 6159 Tagen) @ Student(t)

"Ist Mechthild Bach also ein Ausnahmefall ?" fragt die Reporterin
G. Friedrichsen. Ich bin icht ganz schlau geworden, worauf sich diese Frage
bezieht.

Der Statistik zufolge, wonach die Mörder in Krankenhäusern ganz
überwiegend männlichen Geschlechtes seien, ist Frau Bach zweifellos ein
Ausnahmefall.

Die Kennzeichnung "verkehrte Welt" scheint sich zunächst aber auf den
Umstand zu beziehen, daß, wie berichtet, ein Mann, der Kranke tötet, als
Massenmörder verschrieen wird, eine Frau jedoch, die das Gleiche tut, als
eine Art Engel gilt. Leider wird das dann nicht näher ausgeführt.

Man kann aber im Anschluß an die geschlechtsbezügliche Ungleichbewertung
fragen, ob denn die Statistiken so ganz in Ordnung sind. Wir wissen ja, was
das Thema der häuslichen Gewalt angeht, daß unsere Gynokratie mit
Statistiken sehr eigenwillig umgeht, z.B. eine solche in Auftrag gibt, um
sie dann, weil das Ergebnis "nicht stimmt" (d.h. mit der Ideologie unseres
Regimes nicht über-stimmt), unter Verschluß hält.

Es bleibt also eine offene Frage.

"Wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe"

Diese alte Volksweisheit kommt mir bei solchen Artikeln immer wieder in den Sinn. Es gibt eine signifikante Unterscheidung bei der Bewertung von Gewaltverbrechen, nicht nur in der Rechtsprechung sondern auch in der öffentlichen Wahrnehmung, reflektiert durch die massenmediale Berichterstattung.

Diese beruht m.E. auf einem uralten Topos: Der Heiligsprechung der Frau aus ihrer Gebärfähigkeit heraus.

"Die Frau schenkt Leben", ebenfalls eine gängige Phrase zur Beschreibung des Gebärvorgangs. "Männer töten" ein anderes Mem, welches schon seit langem im kollektiven Bewußtsein verankert ist.

Eine klassische Rollenzuweisung, vielfach reflektiert und (unbewußt) gelebt.

Das Frauen soviel öfters andere (Männer) mit Tötungen und Morde beauftragen als diese selber durchzuführen liegt nicht ausschließlich in der schwächeren Physis der Frau begründet, sondern zum Gutteil eben auch in genau dem Denkmuster: Solche Schmutzarbeit macht der Mann, er ist qua Geschlecht "der Destruktive, Böse, Zerstörende", die Frau muss "heilig und rein" bleiben.

Dieses Mem reproduziert sich dann auch entsprechend bei der Wahrnehmung solcher Fälle: Dort der grausame Krankenpfleger, Psychopath, tötet aus niederen Beweggründen; hier die edle Ärztin, "erlöst", aus der Gnade ihrer Heiligkeit heraus, leidende Menschen.

Es ist unschwer zu erkennen, dass eine solche Rollenzweisung eine enorme Schieflage in der Symmetrie der Geschlechter erzeugt, eine Störung der gesellschaftlichen Harmonik, wenn es keine äquivalenten Beschränkungen für Frauen in der Aussenwelt gibt.

Diese Disharmonie läßt sich nur auf zwei Wegen beseitigen: Die Gesellschaft muss dieses Mem loswerden oder Frauen müssen aus der Aussenwelt verbannt werden.

Ich plädiere für ersteres, da ich davon überzeugt bin, dass dies ein enormer Schritt in der geistigen Entwicklung der Menschheit darstellen würde.

Realistischer halte ich allerdings die zweite Variante, da die heutige Dominanz des weiblichen im öffentlichen Raum an ökonomisch-gesellschaftliche Rahmenbedingungen gebunden ist, die wir nicht mehr lange aufrechterhalten können.

Männer schenken Leben, Frauen töten - so stimmt's.

Student(t), Saturday, 01.03.2008, 03:11 (vor 6158 Tagen) @ Peter

"Die Frau schenkt Leben", ebenfalls eine gängige Phrase zur Beschreibung
des Gebärvorgangs. "Männer töten" ein anderes Mem, welches schon seit
langem im kollektiven Bewußtsein verankert ist.

Eine klassische Rollenzuweisung, vielfach reflektiert und (unbewußt)
gelebt.

Das Frauen soviel öfters andere (Männer) mit Tötungen und Morde
beauftragen als diese selber durchzuführen liegt nicht ausschließlich in
der schwächeren Physis der Frau begründet, sondern zum Gutteil eben auch in
genau dem Denkmuster: Solche Schmutzarbeit macht der Mann, er ist qua
Geschlecht "der Destruktive, Böse, Zerstörende", die Frau muss "heilig und
rein" bleiben.

Dieses Mem reproduziert sich dann auch entsprechend bei der Wahrnehmung
solcher Fälle: Dort der grausame Krankenpfleger, Psychopath, tötet aus
niederen Beweggründen; hier die edle Ärztin, "erlöst", aus der Gnade ihrer
Heiligkeit heraus, leidende Menschen.


Leben ensteht dadurch, daß Männer zeugen. Natürlich gehört zum Leben auch eine Frau. Aber wenn das gezeugte und ausgetragene Leben dann getötet wird, dann ist es die Frau, die das angeordnet hat. Und zwar zu 100 %.

Daher: Männer schenken Leben; Frauen töten. Sie töten nicht immer. Aber ziemlich häufig.


Es ist unschwer zu erkennen, dass eine solche Rollenzweisung eine enorme
Schieflage in der Symmetrie der Geschlechter erzeugt, eine Störung der
gesellschaftlichen Harmonik, wenn es keine äquivalenten Beschränkungen für
Frauen in der Aussenwelt gibt.

Diese Disharmonie läßt sich nur auf zwei Wegen beseitigen: Die
Gesellschaft muss dieses Mem loswerden oder Frauen müssen aus der
Aussenwelt verbannt werden.

Ich plädiere für ersteres, da ich davon überzeugt bin, dass dies ein
enormer Schritt in der geistigen Entwicklung der Menschheit darstellen
würde.

Realistischer halte ich allerdings die zweite Variante, da die heutige
Dominanz des weiblichen im öffentlichen Raum an
ökonomisch-gesellschaftliche Rahmenbedingungen gebunden ist, die wir nicht
mehr lange aufrechterhalten können.


Warten wir's ab.

Gruß
Student

Sexismus-Kritik

Massenmörder oder Heldin - abhängig vom Geschlecht?

adler, Kurpfalz, Friday, 29.02.2008, 14:16 (vor 6159 Tagen) @ Student(t)

Hallo Student,

Obwohl mal wieder ein Artikel des feministischen Propagandablattes Die Spiegelin, will ich ausnahmsweise auf drei Punkte eingehen zumal Giesela Friedrichsen noch als Fossil aus jenen Tagen sich herübergerettet hat, als Die Spiegelin noch Der Spiegel war und also entsprechende journalistisch-sachliche und ihrem Spezialgebiet als Gerichtsreporterin auch fachliche Kompetenz aufzuweisen hat.
Zudem gibt es mir Gelegenheit, ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Von Gisela Friedrichsen, Hannover
Handelte sie eigenmächtig oder auf Wunsch der Schwerstkranken? Die
Internistin Mechthild Bach steht vor Gericht, weil sie acht ihrer
Krebspatienten durch Verabreichung von Schmerz- und Beruhigungsmitteln
getötet haben soll. Ihren Unterstützern gilt sie als Heldin.

Hannover - Verkehrte Welt: Als der Krankenpfleger Stefan L., der
schwerstkranke Patienten getötet hatte, im Februar 2006 in den
Schwurgerichtssaal des Landgerichts in Kempten geführt wurde, standen da
zornige und aufgewühlte Angehörige der Verstorbenen, die nur eines wollten:
dass dieser ihrer Auffassung nach eiskalte Massenmörder nie wieder
aus dem Gefängnis entlassen werden dürfe.

Hier spielt neben der Mann/Frau Problematik noch ff eine Rolle:

Es gibt wohl neben der Bundeswehr wohl keine Berufssparte mit einer dermaßen eisenharten, starren Hierarchie wie im Medizinbetrieb.

Also: Arzt/Ärztin darf das. Die haben den größeren Überblick. Ihre Fehler werden eher vertuscht, auch von der Verwaltung, also von ganz oben, weil sie das Ansehen des Krankenhauses, neudeutsch Klinik, schädigen würden.

Pfleger/Krankenschwestern, obgleich den direkten Kontakt zu den (insbesondere Intensiv-) Patienten, haben diesen Überblick nicht zu haben. Eigene Entscheidungen sind nicht gewollt und stören nur die heilige Hierarchie. Fehler werden sofort und innerbetrieblich sanktioniert.

Diese Hierarchie trägt auch nach außen. Der Arztberuf ist immer noch ein hochangesehener im öffentlichen Bewußtsein, wie erst jüngst wieder eine Umfrage deutlich machte. Hinzu kommt, daß du als Patient oder auch dessen Angehöriger retardierst, also psychisch auf ein Eltern/Kind Stadium zurückfällst, weil du dich abhängig fühlst von Fachwissen und Erfahrung. Außerdem befindest du dich im KH in fremdem Revier, was zusätzlich zur Verunsicherung beiträgt, wohingegen Arzt/ÄrztIn sozusagen zu Hause sind.

Tötete Krebsärztin acht Patienten? Der Fall ist ungewöhnlich.
Statistiken sagen, dass Krankentötungen überwiegend von männlichen
Pflegepersonen begangen werden.
Berücksichtigt man dabei außerdem, dass
in diesen Berufsgruppen der Anteil der Mitarbeiterinnen den der Mitarbeiter
weit übersteigt, wird das Missverhältnis noch deutlicher. Töten Ärzte, so
sind es wieder die Männer, die als Täter hervortreten. Ärztinnen spielen
zumindest nach der Statistik bei diesen Delikten so gut wie keine Rolle.

Der letzte Aufsehen erregende
Fall dieser Art in Deutschland, die sechs Patiententötungen durch die
Krankenschwester Irene B. an der Berliner Charité, bestätigte diese
Beobachtung.

Der erste und der letzte Absatz widersprechen sich ein wenig. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob es statistisch haltbar ist. Nachvollziehbar wäre es allerdings. Da Frauen eher keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen wollen und lieber im System bleiben, also Verantwortung delegieren. Das aber steht nicht am Bett des Patienten und tut sich leicht damit Behandlung um jeden Preis zu fordern. Das Leid der Sterbenden sieht es hingegen nicht.

Ich war früher selbst im Bereich Funktionsdiagnostik tätig. In einem Nachtdienst kam ein Pfleger von der Intensivstation zu mir und berichtete, daß ein ehemaliger Krankenhauspfarrer gerade gestorben sei. Er war völlig aufgelöst und brauchte jemand zu Reden.

Auf Intensiv war in jener Nacht eine junge Anästhesistin verantwortlich tätig. Die Lungen des erbärmlichen Pfarrers waren vollgelaufen mit Flüssigkeit bis oben hin. Aber sozusagen ein VIP sollte nicht sterben. Nicht während ihres Dienstes!

Der Intensivpfleger hatte nun deutlich mehr Erfahrung mit solchen Fällen, als die gerade der Uni entsprungene verantwortungslose ÄrztIn. Er wollte die Beatmung abschalten, aber sie verbot es ihm. Was ihn so fertig machte, fasste er in einem Satz zusammen: "Der Mann ist eine Stunde lang erstickt!"

Was das bedeutet, kann man sich klarmachen, wenn man sich Berichte über US-Terroristen-Vernehmungen in Erinnerung ruft. Dort wird das sogenannte Wassertauchen, bei welcher der 'Probant' das Gefühl hat zu ersticken als besonders perfide und grausame Foltermethode genannt. Und da dauert das Erstickungsgefühl 'nur' wenige Minuten.

Zu der Problematik möchte ich empfehlen, sich mal bei http://www.dghs.de/ ein wenig umzuschauen.


Die Täter sind fast immer selbstunsichere, einsame Menschen, die im Team
als Außenseiter gelten

Ist zwar geschlechtsneutral formuliert, im Context sind aber wohl Pfleger gemeint. Ich kann aus eigenem Erfahren nur bestätigen, daß im KH männliche Mitarbeiter oft als Außenseiter betrachtet werden. Das hat mehrere Gründe:

Sie haben ein anderes Verhaltensschema als das dort Übliche. Sie stehen sozusagen gegen den internen Mainstream. Es ergeht ihnen wie Jungs in der Schule, sie werden eher als Störer empfunden.

Männliche Mitarbeiter werden von karrierezentrierten Pauerfrauen als potentielle Gefahr erlebt. Sie werde aus diesen Gründen schnell zum Mobbingziel.


Dies betrifft v.A. den Pflege- und Funktionsbereich, also die unteren Chargen, denn dort kommt noch hinzu, daß Ärzte/ÄrztInnen bei diesem 'Spiel' gerne mitmachen.

ÄrztInnen wollen gerne ihre Machtposition demonstrieren.
Ärzte sind im KH sozial gesehen ein besonderes Volk. Sie haben da nämlich sowohl eine hierarchische als auch eine soziale Position.

In letzterer sind sie zunächst männlich verhaltensgeprägt und unterliegen den selben Gefahren, wie die unteren Chargen auch. Sie müssen nämlich aufpassen, daß sie nicht Opfer der negativen Berichtskultur der internen Gerüchteküche werden -und die ist im KH sehr ausgeprägt.

Das führt zu angepaßtem Sozialverhalten, in diesem Falle ist das weiberservil.
Es gibt wohl in wenigen Bereichen so viele gelernte Pudel wie im KH. Und dafür wird, wie hier schon bei ->Prüfungen beschrieben, so manche Möse hingehalten. Der Pudel bedankt sich artig und macht mit beim Mobbing gegen männliche Mitarbeiter in unteren Chargen.

Zum Zweiten ist er aber in der inneren Hierarchie und was das öffentliche Ansehen betrifft weit oben angesehen. Das macht ihn zum bevorzugten Opfer des weiblichen Halali. Schön beschrieben von ->Holger im Blauen (letzter, 4. Artikel)

Und hat eine Schwester ein Wild erlegt, steigt sie auch im Ansehen ihrer Mitschwestern. Der Pudel merkt aber gerade mal nix von seiner doppelten Funktion und fühlt sich geschmeichelt. Die Erkenntnis, als Funktionsdrohne mißbraucht worden zu sein kommt bei Einigen, wenn auch nicht bei Allen -das kommt auf den Grad des Pudelsyndroms an, dann nach der Scheidung. Aber dann sind die Meisten schon raus aus dem KH und haben eine eigene Praxis.

Zwar ist die weibliche Frühverrentung durch Unterhaltszahlung des Abgeschossenen z. Zt. wegen des neuen Unterhaltsgesetzes etwas in Frage gestellt und gefährdet, aber das Gesetz ist ja sehr vage gehalten -kein Wunder, kommt ja aus dem Ministerium der Zynisch- und bietet Spielraum für gerichtliche Auseinandersetzungen.

Der wird in den nächsten Jahren brutalstmöglich aussondiert werden. Die Anwaltsklicke reibt sich schon die Hände und plant den nächsten Urlaub.
Flankiert wird das Ganze, das Geschrei ist schon groß, von der gigantischen Frauenbevorzugungsindustrie, dem deutschen JuristInnenbund und ihrer MitgliederInnen auch in Gestalt von RichterInnen und anhängigen Pudeln.


Gruß
adler

--
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"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Massenmörder oder Heldin - abhängig vom Geschlecht?

guest2, Friday, 29.02.2008, 21:45 (vor 6159 Tagen) @ adler

Mensch das waren ja mal interessante Einblicke *g*

Die Ärzte (m/w) können einem Angst machen !

Student(t), Saturday, 01.03.2008, 03:18 (vor 6158 Tagen) @ adler

Er wollte
die Beatmung abschalten, aber sie verbot es ihm. Was ihn so fertig machte,
fasste er in einem Satz zusammen: "Der Mann ist eine Stunde lang
erstickt!"

Was das bedeutet, kann man sich klarmachen, wenn man sich Berichte über
US-Terroristen-Vernehmungen in Erinnerung ruft. Dort wird das sogenannte
Wassertauchen, bei welcher der 'Probant' das Gefühl hat zu ersticken als
besonders perfide und grausame Foltermethode genannt. Und da dauert das
Erstickungsgefühl 'nur' wenige Minuten.

[...]

Gruß
adler

Hallo adler,

wenn ich daran denke, wie meine Mutter gestorben ist - im Krankenhaus und qualvoll -, dann machen mir Krankenhäuser zunehmend Angst. Zuhause hätte sie ganz friedlich entschlafen können.

Danke auch für deine gründliche Zustandsschilderung über das Krankenhaus-Milieu.

Gruß
Student

Sexismus-Kritik

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